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Soldat als Ehemann - er hat mich betrogen

S
Angst definitiv Ja. Todesangst ist übertrieben. Sorry.
Wir haben danach noch 8 Jahre harmonisch und fürsorglich miteinander gelebt.


Wie ich schon sagte toll fand ich das auch nicht. Es sollte auch keine Strafe sein. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Es ging mir darum diesen Wutanfall zu unterbrechen. Wir waren beide anwesend. Vater und Mutter. Wutanfall ging gegen Mutter. War sehr heftig unkontrolliert. Körperlich. Laut. Ich wollte das unterbrechen. Musste das irgendwie unterbrechen. Mit zureden ging da nichts mehr. Hatten wir über 2-4 Jahre öfter. Haben wir nicht genug hinterfragt aus meiner Sicht, warum das vorkommt. Wir dachten das geht vorbei. Haben das toleriert. Die Tochter hat viel aufgestaut. Schon als Kind. Wollte nicht über ihre Gefühle reden. Wurde besser als ein Erzieher in der Kita ging. Ich war kurz davor zu fragen, ob da was wie Mißbrauch vorliegt. Sie hat wenn sie was gesagt hat, von Konflikt mit ihm gesprochen. Die Wutausbrüche hat meine Kleine nicht. Obwohl sie durch die Trennung geht.

In solchen Situationen kann jeder selber sein Urteil bilden wie er da dann irgendwann reagiert.

Strafe ist immer schaize. Sanktionen ja. Aber erklären warum und wieso. Aber keine Willkür. Da bin ich heute.
Wahrscheinlich hätten wir damals mit dem Kind mal zum Therapeuten gemusst, um das mit der Wut und Aggression abzuklären. Jetzt ist zu spät. Heute denke ich manchmal, dass da was in der Kita gewesen sein muss, mit der Erzieher. Als er ging wurde es besser. Aber die Grundeinstellung alles aufzustauen bis zu Explosion besteht wohl weiter.

15.08.2018 21:01 • #316


H
Ich sehe es Wie Puppemama und für mich gibt es auch keinen Unterschied zwischen körperlicher und psychischer Gewalt, denn beides kann einen Menschen komplett zerstören.

Bei allem was sich gegen das Wohl von Kindern richtet, da bin ich sehr sensibel und da habe ich null Verständnis.

Kinder können schon sehr anstrengend und auch mal nervig sein oder über das Ziel hinausschießen, aber da muss man dreimal locker durchatmen und ganz cool drüberstehen. Wir waren doch auch mal Kinder.

VG Holzer60

15.08.2018 21:12 • x 6 #317


A


Soldat als Ehemann - er hat mich betrogen

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S
@Puppenmama5269 nachdem ich deine Geschichte gelesen und auch weiter hier im thread quergelesen habe, kann ich einiges nachvollziehen.
Allerdings finde ich deine Wut auch mehr als ungesund. Ich war lange hier im forum unterwegs und so viel Wut habe ich bei Menschen,die unter Trennungsschmerz leiden nicht erlebt. Aber jeder ist anders und geht mit Verlust und Scheitern anders um.
Und eins hab ich in den letzten Jahren gelernt: an dem Scheitern einer Beziehung sind immer beide Beziehungspartner schuld.
Wenn jemand anderes die Möglichkeit bekommt, in eine Beziehung einzudringen, läuft etwas falsch.
Schade, dass du alles,was evtl deinen Part des Scheiterns zu vehement wegstößt.

15.08.2018 21:23 • x 2 #318


H
Lieber Solskinn,

ich habe viele Jahre mit Kindern gearbeitet, also als Trainer usw. Es ist tatsächlich sehr schwierig und sehr schlimm, wenn sich Kinder nicht öffnen und alles mit sich selber ausmachen. Die kleinen Seelen können das aber nicht wirklich aufarbeiten und dann kommt es natürlich irgendwann zu Wutausbrüchen oder anderen Überreaktionen.

Leider machen viele dieser Kinder auch noch alles mit sich selber aus, wenn sie älter sind. Ganz schlimm finde ich, dass man ihre wahren Gedanken sowie Gefühle nicht wahrnehmen kann.

VG Holzer60

15.08.2018 21:35 • x 5 #319


S
Holzer so geht es mir bei meiner Großen seitdem sie in den Kindergarten war. Ich sage ganz offen: Wir als Eltern sind nicht an sie ran gekommen. Vielleicht hat das meine EXE gar nicht wahrgenommen. Ich schon. Sie hat alles mit sich ausgemacht.
Körperliche Nähe hat sie von beiden Elternteilen m.E. nicht gesucht. Es war schwierig sie mal zu drücken.
Sie ist auch noch sehr ehrgeizig. Definiert sich wohl mittlerweile d.h. nach der Trennung und als junge Frau über ihre schulische Leistung (die ist sehr gut) und ihre sportliche Leistung. Die Wertigkeit eines Menschen kann man aber nicht nur über Leistung messen. Ich bin der Meinung ihr fehlen viele zwischenmenschliche Parameter. Mit Tieren kann sie seitdem sie ein Kleinkind war sehr gut und baut enge Bindungen auf. Mit Menschen nicht. Das nicht öffnen hat schon öfters zu Konflikten geführt. Nach fünf Jahren hat man uns im Hort (am Ende der 5. Klasse) nahe gelegt das Kind aus der Einrichtung zu nehmen. Es ging nicht mehr. Wir hatten es als Eltern immer schön auf den Hort geschoben. Sie wurde seit der Krippe deutsch- franz. betreut. Im Kindergarten. Der Hort war dann fast nur noch Französisch. Die Schule zweisprachig. Problem im Hort war noch für sie: Sich in einer fremden Sprache mitzuteilen ist eine Sache. Ist diese Sprache nicht deine Muttersprache ist es schwierig in dieser Sprache Emotionalität wiederzugeben. Trauer, Freude, Verzweifelung, schlechte Laune. Also eine weitere Barriere für jemanden der eh schon Probleme hat aus sich raus zu gehen. Sie hat jetzt auch Mathe und Physik als vor Leistungskurse genommen. Sprache war für sie immer ein Bürde. Warum viele Worte verlieren. Ich weiß auch nicht. Vieles ist mir erst gesackt als wir getrennt waren und ich nicht mehr so im Familienbetrieb war. Im Alltag sieht man vieles nicht. Wenn man es sieht hat man glaube ich nicht immer die Zeit und die Erfahrung Dinge richtig einzuschätzen und zu ordnen

15.08.2018 21:56 • x 1 #320


P
@sunshine_79 ich kann dir sagen das zum scheitern einer Beziehung/Ehe nicht immer 2 gehören.
Definitiv ist das ein Märchen das von Gutmenschen gern in den Raum als aller erstes geworfen wird.

Es gibt Menschen wie mich, die alles erdenklich gute für den Partner tun.
Wenn du wirklich, Wort für Wort, mitgelesen hast, wüsstest du es.

Wut ist alles, aber nicht ungesund. Es ist mein Transportmittel von einem ungesunden Menschen los zu kommen.
Meine Wut auf ihn, treibt mich voran.

Wer bekommt diese Wut zu spüren? Niemand, außer die geschriebenen Worte in diesem Forum.

Meine Wut auf ihn, gibt mir Kraft, gibt mir Stärke, gibt mir Zuversicht, sie gibt mir Mut und sie gibt Willen unser LEBEN zu einem besseren Leben empor zu bringen, als das es einst war mit ihm an unserer Seite.

15.08.2018 21:59 • x 4 #321


Porcelina1801
Zitat von sunshine_79:
Wenn jemand anderes die Möglichkeit bekommt, in eine Beziehung einzudringen, läuft etwas falsch.
Schade, dass du alles,was evtl deinen Part des Scheiterns zu vehement wegstößt.


Ich kenne deine Geschichte nicht, aber kann es eventuell sein, dass du einst die Rolle derjenigen hatte, die in eine Beziehung eingedrungen ist?

Da ist es dann natürlich nachvollziehbar so zu bewerten.

15.08.2018 22:01 • x 2 #322


S
Puppenmama auch wenn Du es nicht hören willst. Es gibt immer zwei in der Beziehung. Und wenn einer keine Lust mehr hat, dann passt was nicht. Sonst würde er noch wollen. OK meistens kommt das dann erst raus, wenn es was Neues am Horizont gibt.
Ich habe das auch erst abgelehnt. Es gibt immer zwei. Gut das mit den 50/50 vertrete ich nicht. Aber ich glaube, dass über die Jahre in Beziehungen Ungleichgewichte entstehen. Für einen nicht so schlimm oder nicht wahrnehmbar, für den anderen ein Mangel. Wenn er den Mangel nicht kommuniziert dann nagt da was ganz gewaltig im Gebälk und irgendwann fällt was zusammen.
Hätte ich da was ändern könnnen? Ganz ehrlich? Ich denke bei mir bestimmt ja. Aber man hat auch noch Familie, Hausbau, Job, will seine Ruhe etc. Man kann halt nicht nur Beziehungsarbeit leisten.
Auch ich habe mich wohl gefühlt. Habe m.E. gemeinsame Lebensziele mit der EXE verfolgt. Warum hat man sonst Kinder. Die vielleicht noch nicht einmal so lange auf der Welt sind. Habe mich sogar in ihre Richtung abschleifen lassen. Meine Ecken und Kanten.

Vielleicht war das falsch? Vielleicht hätte ich so bleiben sollen wie früher? Das ist vielleicht mein Anteil. Ich sehe meine EXE heute auch unter einem anderen Licht. Ich hatte sie ja Ewigkeiten auf ein Podest gestellt. Wer war sie als ich sie kennenlernte? Als sie noch nicht auf dem Podest stand. Als ich noch nicht mein Leben mit ihr verbringen wollte? War sie so toll? Wer war ich? Was ist aus uns geworden? Warum stehen wir heute da wo wir stehen? WIR ! WIR und unsere nicht mehr existente tolle Familie!Fragen über Fragen.

Das sind schleichende Prozesse die da ablaufen in Beziehungen. Wenn es auseinandergeht war einer halt nicht ausreichend kompatibel. Wer? Welcher von beiden? Wahrscheinlich beide, der eine mehr der andere weniger. Aber es ist doch egal. Es hat nicht gereicht.

Es geht auch gar nicht mehr um Schuld. Meine EXE ist von dem Gedanken getrieben keine Schuld zu tragen. Es geht, darum das beste aus Trennung zu machen. Als Paar ist man gescheitert. Bitte scheitert nicht noch als Elternteil. Darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger

15.08.2018 22:15 • x 5 #323


P
Guten morgen @Solskinn2015

Zitat von Solskinn2015:
Es gibt immer zwei in der Beziehung. Und wenn einer keine Lust mehr hat, dann passt was nicht. Sonst würde er noch wollen


Das ist dein Empfinden. Total legitim.
Aber nicht meins.
Ich rede mir auf gar keinen Fall etwas schön, was nicht schön endete.
Ich verstehe nicht warum man selbst daran glauben möchte.
Es gibt Menschen, für die ist nichts genug. Sie gieren nach neuem, aufregenden Abenteuern.
Sie werden niemals Satt. Egal wie reich gedeckt der Tisch zu Hause ist.

Nein es lag rein gar nichts bei uns im Argen. Streiten tut jedes Pärchen. Also von alltäglichen Gründen abgesehen.

Es gibt Menschen, die ungesättigten, die massiv ein Problem mit sich selbst haben. Die alles was schön ist, von sich stoßen.
Btw das tat er schon bevor ich mit ihm zusammen kamm. Erfuhr ich im Nachhinein.

Sie Schauspielern was das Zeug hält. Um ihr vorläufiges Ziel zu erreichen. Das waren WIR.
Und kaum möchte man nen neuen Kick, weil man z.B. nur mit jungem Gemüse rum hängt, sucht man ganz schnell ein weg, alles zu zerstören. Denn alt und neu passen ja nicht in einen Topf.

Ich werde mir niemals es gut reden mit, es gehören 2 dazu. Glaubt gern dran. Wenn es euch hilft.
Ich bin zu realistisch für so etwas.

Zitat von Solskinn2015:
Ich hatte sie ja Ewigkeiten auf ein Podest gestellt.


Gut. Auch das habe ich nie getan. Aber das tat ich auch mit keinem anderen Mann. Warum auch?
Ich glaube auch nicht an Seelenverwandtschaft. Realist.

Zitat von Solskinn2015:
Wer war sie als ich sie kennenlernte? Als sie noch nicht auf dem Podest stand. Als ich noch nicht mein Leben mit ihr verbringen wollte? War sie so toll? Wer war ich? Was ist aus uns geworden? Warum stehen wir heute da wo wir stehen?


Diese Fragen kannst du dir nach wie vor nicht beantworten?
Nichts für ungut. Ich könnte es sofort. Vergessen habe ich nichts.

Zitat von Solskinn2015:
WIR ! WIR und unsere nicht mehr existente tolle Familie!Fragen über Fragen.


Gut. Ihr existiert noch als WIR. Auf der Elternebene. Kann ich nicht mit reden. Da gibt's nur ein ICH.

Zitat von Solskinn2015:
Das sind schleichende Prozesse die da ablaufen in Beziehungen. Wenn es auseinandergeht war einer halt nicht ausreichend kompatibel. Wer? Welcher von beiden? Wahrscheinlich beide, der eine mehr der andere weniger


Auch das, Nein. Schauspielerei erwähnte ich schon. Wenn man 24 Std zuvor noch in den armen liegt des Partners und Säx hat, Liebesschwüre etc pp.
Und dann. ? 24 Std später?
Schauspielerei bis zur letzten Minute.
Hat nichts mit schleichenden Prozessen zu tun wenn einem eine heile Welt suggeriert wird.

Zitat von Solskinn2015:
Bitte scheitert nicht noch als Elternteil. Darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger


Ahmmm. ja. sag's dem Ehe - Esel.
ER ist als Vater gescheitert. Und das nicht weil ich ihn dran hindere.

16.08.2018 08:47 • x 3 #324


S
Dann liegt der Anteil von uns zumindest darin, irgendend etwas an dem Ehe-Esel gesehen zu haben, um mit ihm eine Partnerschaft mit Kindern einzugehen.

Andere haben da vielleicht andere Antennen gehabt und das nicht gemacht. Auch ein Punkt zu hinterfragen?

Im übrigen für viele Dinge im Leben gibt es keine ad-hoc Antworten. Die müssen erarbeitet werden. Oder ergeben sich aufgrund von Erfahrungen und mit viel Abstand.

Du lebst jetzt mit Deinen Antworten, weil Du damit für Dich am besten zurecht kommst. Ob das die Sichtweise anderer Personen ist, wissen wir nicht. Du scheinst Dich dafür auch nicht wirklich zu interessieren oder Dich zu hinterfragen. Dafür ist es ja auch noch sehr frisch bei EUCH.
Ich hoffe aber, dass Du mit der Zeit dahin kommst. Manche kommen da nie hin. Führt m.E. zu Verbitterung. Es gibt nichts schlimmeres für Kinder als komplett verbitterte Eltern. Und die Kids willst Du ja schützen.

Ich bin auch der Meinung Du schiebst die emotionalen Dinge der Kinder vor, in Deiner Entäuschung über den Ehe-Esel. Das liest sich aus deinem Text raus. Meine Meinung.
Das sind zwei Paar Schuhe, die zu trennen sind. Deine Kinder merken im übrigen deine entäuschte Grundstimmung. Auch wenn Du zu Hause davon nichts verbal hörbar raus lässt. Und auch das ist nicht gut für sie.

Schließe mit dem Ehe-Esel deine Partnerschaft emotional ab. Nehme ihn wie er jetzt ist. Nehme das an! Für die Kinder.

16.08.2018 10:13 • x 1 #325


P
Zitat von Solskinn2015:
Dann liegt der Anteil von uns zumindest darin, irgendend etwas an dem Ehe-Esel gesehen zu haben, um mit ihm eine Partnerschaft mit Kindern einzugehen.


Warum deutest du dann damalige Liebe als Anteil einer gescheiterten Beziehung?
Dann dürften Menschen sich ja gar nicht verblieben. Denn wenn es scheitert, ist die Liebe Schuld?
Komische Sichtweise.

Zitat von Solskinn2015:
Andere haben da vielleicht andere Antennen gehabt und das nicht gemacht. Auch ein Punkt zu hinterfragen?


Nope. Jede meine Vorgängerin passierte das was mir passierte. Nur eben ohne Hochzeit und Kinder.
Da gibt's nichts zu hinter fragen.
Es gab keine Kinder oder Hochzeit vor mir, aufgrund des Alters. That's it!

Zitat von Solskinn2015:
Ob das die Sichtweise anderer Personen ist, wissen wir nicht.


Ganz genau das habe ich versucht dir zu sagen. Nicht jeder teilt die Ansichten die du hast, oder ich.
Menschlich.

Zitat von Solskinn2015:
Du scheinst Dich dafür auch nicht wirklich zu interessieren oder Dich zu hinterfragen


Sagt wer? Ich? Nö. Sonst hätte ich mir hier kaum angemeldet.

Zitat von Solskinn2015:
Dafür ist es ja auch noch sehr frisch bei EUCH


Wer ist EUCH? Ich doch wohl eher. Mich gibt's einmal.

Zitat von Solskinn2015:
Führt m.E. zu Verbitterung


Verbittertert bin ich Gott sei dank noch immer nich. Sonst würde ich alle Männer in eine Schublade stecken und würde mich nie wieder auf sie einlassen. Das Gegenteil ist der Fall.
Erwähnte ich aber schon drölfzighundert mal.

Zitat von Solskinn2015:
Ich bin auch der Meinung Du schiebst die emotionalen Dinge der Kinder vor, in Deiner Entäuschung über den Ehe-Esel


Du verwechselst mich mit Papi ( nichts für ungut). Würde ihm das nicht kürzlich unterstellt?
Oder wird generell alles verallgemeinert?

Zitat von Solskinn2015:
Deine Kinder merken im übrigen deine entäuschte Grundstimmung.


Wäre sie vorhanden, bestimmt.

Zitat von Solskinn2015:
Schließe mit dem Ehe-Esel deine Partnerschaft emotional ab. Nehme ihn wie er jetzt ist. Nehme das an! Für die Kinder.


Hase, das habe ich schon längst.
Wie kommst du darauf das dem nicht so wäre? Weil ich hin und wieder Erinnerungen hier kund tue?
Du, das wird sich niemals ändern. Erinnerungen bleiben für den Rest unseres Lebens an uns kleben. So ist das nun mal.
ABER nur weil ich sie Revue passieren lasse, heißt es nicht, ich wäre gefühlsmäßig noch bei ihm.

16.08.2018 11:01 • x 2 #326


Porcelina1801
Ob eine Beziehung scheitert hängt von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab und ja.... viel davon ist m.M.n. leider auch Zufall.

Wieviele Ehen mit extrem ungesunder Beziehungsdynamik gibt es? Was lässt die funktionieren und unsere scheitern?

Wir wünschen uns immer, dass wir rationale Gründe dafür finden können was in unseren Ehen schief ging. Ist ja auch nachvollziehbar. Was bekannt ist-kann bearbeitet werden.

Ich persönlich glaube nicht daran. In Beziehungen gibt es nie eine Sicherheit. Für die Dynamik in einer Beziehung braucht es beide. Aber dazu kommt so viel mehr, das beeinflusst. Unbewusst und bewusst.

Ich halte von diesem psychoanalytischen Hinterfragen nicht viel. Warum hab ich mich damals in meine Frau verliebt? Sicherlich nicht, weil ich unbewusst mal so verletzt werden wollte. Auch nicht, weil mein Seelenplan das für uns so vorhergesehen hat.

Ich hab mich verliebt, weils einfach BUMM gemacht hat. Freunde von mir haben sie gleichzeitig kennengelernt und die haben sich nicht in sie verliebt.

Also keine Ahnung warum... die Gründe warum man sich in jemanden verliebt, sind genauso wenig zu erfassen, wie die Gründe für das Ende einer Liebe.

Für das Bestehen einer Ehe braucht es dieses seltsame nicht zu greifende Ding namens Liebe, dann zwei Menschen die eine ähnliche Vorstellung von Liebe haben, gemeinsame Ziele, individuelle Entwicklungen die miteinander harmonieren, Konfliktbereitschaft, anständige Arbeitskollegen die nicht dazwischen grätschen, wenn das Paar in einer Krise steckt, Freunde und Familie die wohlwollend Unterstützung geben, ein gutes Kommunikationsverhalten usw. usw. usw

Wir können das nicht beeinflussen und bearbeiten so, dass es beim nächsten Mal klappt.

Wir können nur versuchen mit uns selbst gut klarzukommen, damit man nicht ganz so tief fällt, wenn es wieder scheitern sollte.

Liebe ist Arbeit und Magie und Zufall und eine sehr große Portion Glück.

16.08.2018 11:52 • x 4 #327


BerndOtto
Also, ich möchte mal eine vorsichtige Lanze für Puppenmama brechen.

Das mit Anteilen hier und da. Ich halte das nicht für zielführend. Wir können immer den einen als Totalverursacher (Schuldigen) und den anderen als völlig unbeteiligt an dem ganzen Schlamassel sehen, es kann sein, dass es 50:50 war, oder eine andere prozentuale Verteilung - oder wir schieben alles auf die Verhältnisse, die einfach nicht so waren, das ist noch bequemer als zu sagen es gibt Anteile bei beiden. Ist ja auch logisch: unsere Welt heute ist ja achso kompliziert und alles unter einen Hut zu bekommen ist ja so avanziert, da können Brüche in Beziehungen passieren.

Auch Puppenmama und andere sind sicher keine perfekten Menschen, alle haben ihre Schrullen, Merkwürdigkeiten, Altlasten etc. Und dann können wir natürlich anfangen zu Graben und Anteile hier und dort finden. Schliesslich kommen wir irgendwie zu dem trivialen Punkt und sagen: Es hat halt nicht gepasst...

Alles das gerade Beschriebene ist mir leider einfach zu trivial. Denn um diese Art von Anteilen, Schuld oder was auch immer in dem Scheitern einer Beziehung zu suchen, geht es doch gar nicht. Ich bin auch weit davon entfernt unseren Partnern nicht das Recht auf ein selbstbestimmtes und anderes Leben als eben dem Leben mit uns als Partner und ggf. der Familie abzusprechen.

Es geht m.E. viel weniger um das was und vielmehr um das wie. Weniger darum, DASS eine Beziehung, Ehe, Familie gescheitert ist, mehr um das WIE.

Puppenmama und viele andere hier haben vertraut, auf den anderen gebaut. Dies Vertrauen wurde ab einem gewissen Zeitpunkt aufgebaut, ggf. sogar mit rechtlich verbindlichen (Ehe) und anderen Versprechen und Verträgen immer weiter gestrickt, z.B.: wir wollen Kinder haben und eine Familie sein und die Zukunft als Familie leben. Manchmal kann es noch längere Perspektiven in diesen Versprechen geben: z.B. Kauf eines Ferienhauses, das das Paar, wenn die Kids gross sind dann als Rentner gross sind, als Hauptwohnsitz nutzen will. In diesen Versprechen, Aktionen etc. liegt auch immer, vielleicht seit Beginn der Liebesbeziehung, der Anspruch gewisse Dinge miteinander zu besprechen, eben nicht nur sein Ding zu machen, auch gewisse Dinge (Bettgymnastik mit anderen) zu unterlassen etcpp. Manchmal sind diese Dinge vielleicht nicht explizit von dem Paar besprochen worden, aber kulturell kodiert: Man wohnt beisammen, hat ein gemeinsames Bett - oder man heiratet sogar.

Dieses Vertrauen akkumuliert sich auf die Zeit, es ist einfach da. Selbst wenn keiner der beiden in der Partnerschaft perfekt ist, denn wer ist das schon? (darauf verweist Puppenmama ganz richtig! Auch Streite gehören durchaus dazu), kommt ein Punkt, wo einer der Partner beginnt dieses Vertrauen zu missbrauchen, ganz aktiv. Ja, vielleicht gar wie in vielen Fällen ein Doppelspiel zu spielen: Den einen Abend mit der Liebhaberin, den anderen mit Puppenmama im Bett. Und dann noch ein Lügengebäude darauf aufzubauen. Und genau hier liegt doch der Hund begraben: Dass die Partner, die eine Affäre haben, das Vertrauen des anderen ausnutzen, missbrauchen und mit Füssen treten, ja ggf. Vertrauen weiter aufbauen, um hinter dem Rücken fleissig weiterzumachen können.

Und davon können wir nunmal den Ehe-Esel, oder wen auch sonst, der sowas macht, nicht freisprechen. Das ist und bleibt unterste Schublade. Wir alle, inklusive ich, suchen so gerne nach den Gründen, bei mir und anderen. egal aber, was in einer Ehe, Partnerschaft, Familie vorgefallen sein mag, es kann nie und nimmer den Vertrauensbruch rechtfertigen.

Denn so ganz entlasse ich die Exen nicht aus der Eigenverantwortung des mündigen Menschen: Wenn ihr das macht, weil ihr unglücklich seid, was anderes im Leben wollt, den Partner nicht mer liebt, etcpp, dann kann ich Euch das nur zu gerne zugestehen. Aber nicht unter der Prämisse, dass ihr das von Euch selbst miterbaute Vertrauen ausnutzt.

Und ich verstehe es auch nicht, wenn unsere ach so unglücklichen Partner Affären eingehen und das dann ggf mit irgendwelchen Mängeln in der Partnerschaft rechtfertigen, die sich vielleicht mit den Jahren ergeben haben, OHNE das vorher zu kommunizieren (vielleicht hat man ja sogar noch seine Liebe, Zuneigung beteuert hat, um ganz unbehelligt die Affäre haben zu können). Wenn man es nicht sagen kann, kann man es vielleicht schreiben - oder einen Mediator, sei es Freund/Freundin oder EheberaterIn involvieren. Es gibt viele Wege, an einer Beziehung zu arbeiten, oder aber auch ohne Hintergehen, Lügen und Ausnutzen, eine Beziehung halbwegs sauber zu beenden.

Beim Ehe-Esel kommen ja noch eine ganze Reihe anderer netter Implikationen in Bezug auf die Kinder hinzu, gerade nach der Trennung. Das gibt schon ein ziemlich klares Bild...

Und ich finde auch die Frage Wie konnte man den/die heiraten nicht so sehr zielführend. Alles kann funktionieren und alles kann missglücken. Schlauer ist man im Nachhinein immer. Es gibt Beziehungen und Ehen, die eigentlich nach allem menschlichen Ermessen, kaum eine Chance haben sollten, und dennoch ziemlich geschmiert, lange, manchmal lebenslang funktionieren. Eine Glaskugel hat keiner. Jeder sollte aber irgendeine Form von Achtung dem Partner gegenüber haben.

Wie lange Puppenmama wütend sein will, denke ich, sollten wir tunlichst ihr überlassen. Das Forum ist sicher ein gutes Ventil und ich empfinde Puppenmama auf der anderen Seite oftmals als sehr überlegt und ruhig, wenn sie nämlich von ihren Taten und ihrem jetzigen Leben erzählt. Irgendwann wird sich auch die Wut legen, zumindest teilweise. Beim einen mag es eben länger dauern und anders sein als beim anderen - wir sind verschieden...

16.08.2018 11:57 • x 12 #328


N
Hallo Puppenmama5269
Ich lese dein Text und bekomme Gänsehaut! Mein Lebensgefährte wir wollten Heiraten, gemeinsame Kinder haben wir keine. Er ist mittlerweile 43 Jahr alt und ist vor drei Jahren 2015 als wiedereinsteiger zur Bundeswehr gegangen. Ich wollte es nicht, ich hatte Angst ihn zu verlieren. Aber ich wollte es ihm nicht vermiesen und habe es akzeptiert. Wir standen beide weinend an der Tür als er ging und es hieß nur noch Wochenend- Beziehung. Er war Dachdecker, wie dein Mann! Tja heute erkenne ich mein Mann auch nicht mehr wieder. Lügen über lügen. Ein Jahr Bundeswehr und er fing an nach anderen frauen zu suchen. Im internet auf gewisse seiten. Hat sich sogar getroffen! Durch ein ein dummen Fehler seiner Seite kam alles raus. Trennung.!Wir haben es doch wieder versucht. Ich habe gekämpft wir eine irre er anfangs auch.. Dann wieder lügen, eine die er nie mochte Kratzte sich ein schob ein keil zwischen uns. Angeblich nur freunde, ok... Aber ich muss es nicht verheimlichen und Nachrichten löschen! Wir stritten viel. Er hat nie aufgehört mit dem lügen,er guckte weiterhin im Internet nach, S. kino, Parkplätze etc. Wer ist dieser Mann neben mir? Er hat sich so sehr verändert, als ob er seine Seele und sein Herz auf dem Weg in die kaserne verloren hat. Jedes Wochenende kam ein fremder ich konnte regelrecht zu schauen wie sehr er sich verändert hat, kühl, eiskalt! S. hatten wir immer und guten dazu, daran kann es nicht liegen. Die jungen Leute dann die Frau die ihm sagte sich treffen und Knutschen sei nicht so schlimm gewesen, das gab ihm natürlich Bestätigung. Damals fand er es schlimm und weinte das er mich betrogen hat auch wenn es nur küssen war, heute sagt er er hätte mich nie betrogen, es sei nicht so schlimm. Alles klar! Nach 1,5 Jahren kämpfen hat er aufgegeben und sagte mir er hätte keine Gefühle mehr. Und hat sich getrennt. Mir in die Augen sagen ich liebe dich nicht konnte er bis heute nicht! Ich glaube es ihm nicht. Er hat sich irgendwo verloren zwischen den anderen Soldaten, das Internet und den Waffen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Er war einst so perfekt er gab mir immer das Gefühl die einzige Frau auf der Welt zu sein. Über 9 Jahre Beziehung einfach weg geworfen! Er ist nun offiziell im Internet und sucht wieder und fährt überall hin. Ich erkenne ihn nicht wieder. Ein ganz anderer Mann geworden.

21.08.2018 21:27 • x 3 #329


S
@BerndOtto

Ja letztendlich ist das aber alles egal. In the long run we are all dead. Die Beziehung ist einfach gescheitert. Je mehr Zeit ins Land geht, desto uninteressanter wird es für die Beteiligten und insbesondere das Umfeld wer was wann gemacht hat. Man braucht nicht vergessen. Tue ich nicht. Aber ich würde großmütig irgendwann verzeihen. Erinnert Euch an die schönen Jahre. Sag Dir der oder die EX haben halt nen Tumor in der Birne und können nicht anders. Schade. Aus. Vorbei.

ja die Beziehung ist einfach gescheitert. Warum? Weil irgendwelche Bedürfnisse von wem auch immer nicht angesprochen wurden. Weil sich einer halt irgendwie verändert hat. Muss ja nicht zu seinem Vorteil sein. Aber eine Garantie gibt es halt nicht.
In westliche geprägten Raum ist kein Mensch verpflichtet mit irgendjemand Alt zu werden . Klar dass da Kinder und andere Dinge dran hängen. Dessen sollte man sich halt bewußt sein. Das wird gerne ausgeblendet. Auch hat man vielleicht selbst über Jahre Treue und Vertrauen eingefordert beim Partner und wird dem selbst allem nicht gerecht. Das ist traurig. Da darf man wütend sein. Aber die Wut muss irgendwann vergehen. Sich wandeln in Ignoranz. In Akzeptanz. Erst dann ist man nicht mehr Spielball in diesem miesen Spiel.

Und ich bin der Meinung die Wut von Puppenmama geht schon auf die Kinder über. Zumindest in der Tendenz. Der Mann ist der Vater ihrer Kinder. Mehr erstmal nicht. Scheinbar kommt er seiner Rolle so nicht nach. Schade. Zumindest im Augenblick. Bleibt einem nur noch die entäuschten Kinder aufzufangen.

Die Wut wegen dem nicht gewickelten Kind und nicht gefüttert etc. zum jetzigen Zeitpunkt ist völlig Fehl am Platz. Das hätte sie früher klären können. Da kommt mir gerade zuviel Projektion rein. Sie hat den Mann geheiratet und mit ihm Familie gegründet.

Er kuemmert sich nicht und zahlt wohl nicht. Er bekriegt sie aber scheinbar nicht. Könnte ja auch noch kommen. Von daher kann sie auch etwas froh sein.

Im übrigen war in der FAZ Sonntagszeitung diese Woche ein Interview mit einer Scheidungsanwältin.

Zum Spruch: Erst in der Trennung sieht man das wahre Gesicht, meinte sie: Die Partner waren definitiv schon immer so, wie sie sich in der Trennung zeigen. Der eine aggressiv oder geizig oder eifersüchtig, missgünstig. In der Partnerschaft war man evtl. aber zu immun dagegen diese Anteile zu sehen. sie wurden im eigenen Empfinden ignoriert. Das Bild des Partners macht jeder auch zum Teil selbst.

21.08.2018 21:54 • x 4 #330


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