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Sinnkrise in der Ehe

F
Guten Morgen Leute.

Meine Entscheidung hat mehr und mehr Gestalt angenommen.
Ich hatte erst befürchtet , mich einige Stunden später doch wieder umzuentscheiden, wie so oft.

Aber jetzt sind eben doch einige Dinge zusammengekommen.
Kaum Unterstützung nach meiner Op.
Alleine und genervt in der Küche gegessen, will nur Ruhe, spricht übers alleine Wohnen.
Am Wochenende habe ich Leute bezahlt, um Erde abzutragen in eine Mulde. Ich kann es jetzt nach der Op nicht und er meinte, es war ja mein Projekt. Ist zwar auch sein Vorgarten, aber was soll's.
Das hat mir nochmal gezeigt, dass er eh schon alles in Kategorien wie ihr (die Kinder und ich) und ich aufteilt.
Vielleicht habe ich das auch im Laufe der letzten Jahre mit forciert, da ich irgendwann aufgehört habe, zu versuchen , ihn einzubinden und eben meine Entscheidungen und Tagesablaufe mit den Kindern dann alleine geplant habe.

Gestern, das ist mir besonders im Kopf geblieben.
Meine Tochter hatte etwas Beleidigendes gesagt zu ihm.
Er meinte: Woher hast du das? Wer hat dir gesagt, dass Papa sowas ist?
Sie: Mama.
(stimmte nicht. Ich habe mich mit ihr über diese Beleidigung unterhalten und versucht, sie ihr zu erklären, weil sie den Begriff in einem Lied gehört hatte).
Das habe ich versucht zu erklären, aber man merkte, dass er mir nicht glaubt.
Meine Tochter fragte, ob er jetzt sauer auf mich sei.
Daraufhin sagte er: ach, vergiss es. Es interessiert mich doch schon lange nicht mehr, was ihr redet.

Ab heute macht er Diät. Will 25 Kilo abnehmen.
In ein paar Wochen haben wir 10. Hochzeitstag.

Jetzt feiern wir erstmal den Geburtstag der Großen und ich überstehe den schwiegermütterlichen Besuch (der er übrigens erst am Freitag überhaupt von meiner Op erzählt hat und die die OP unmöglich findet).

dann werde ich vielleicht doch das Näherrücken des Hochzeitstages als Anlass nehmen, das Gespräch zu suchen und nicht bis Weihnachten warten.
Vielleicht frage ich ihn einfach mal, wie er gedenkt diesen Hochzeitstag zu begehen und ob es aus seiner Sicht überhaupt noch irgendwas zu feiern gibt...
Blöderweise liegt der Hochzeitstag 3 Tage hinter seinem Geburtstag.

Aber irgendwas ist immer, oder?

22.10.2018 13:47 • x 1 #151


F
Mein Gehirn macht mich fertig.
Ich erwische mich immer wieder bei den Vorstellungen, dass wenn er mich abends mal einfach in den Arm nehme würde, zum Schmusen, schon alles gut werden würde.
Dabei weiß ich doch, dass das nicht so ist.
Wir haben es ja versucht in der Vergangenheit. Wir sind immer wieder und wieder abgerutscht.

Was ist es, was mir weismachen will, dass es bei diesem oder beim nächsten oder übernächsten Versuch dann funktioniert?!

22.10.2018 20:52 • #152


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


L
Bei allem was du schreibst, hab ich das Gefühl, du hast schon .....abgeschlossen.
Es fehlt nur noch der Punkt.

Egal, was noch kommt......ich wünsche dir alles Gute.

22.10.2018 21:27 • x 2 #153


T
Der Sprung ins Ungewisse vielleicht?
Eure Liebe scheint auf beiden Seiten vorbei. Die Ansichten zu unterschiedlich, als dass sie sich vereinen lassen.
Aber du weißt, was du hast. Auch wenn es dich nicht glücklich macht.

Ich glaube, deswegen setzt man sich auch immer wieder diese Fristen bis zu diesem oder jenem Datum und schiebt es aufgrund von Geburtstag/Weihnachten/etc. noch weiter.

Eigentlich weißt du es. Es ist vorbei. Und was dein Gehirn dir zeigt, ist die Wunschvorstellung, die dein Mann nicht erfüllen will und wird.

@löwenherz4: Deine Signatur ist toll. Hab ich heute gebraucht, das zu lesen.

22.10.2018 21:32 • x 2 #154


Vegetari
Zitat von Löwenherz4:
Bei allem was du schreibst, hab ich das Gefühl, du hast schon .....abgeschlossen.
Es fehlt nur noch der Punkt.



Ja so wie sie die Ehe beschreibt : unglücklich! ... Aber ganz abgeschlossen ?

Eine Radikalveränderung von beiden ( auch Florentine , nicht nur ihr Mann !) wäre hilfreich!
Das gelingt nicht in 1 Woche , 1 Monat , 4 Monaten...

Eine radikale Verhaltensänderung und Gefühlsänderung wäre m.E. möglich durch Distanz : Auszug, getrenntes Wohnen .

Und wenn beide psychologisch getrennt voneinander an sich arbeiten , sich halbes Jahr nicht sehen , könnte es passieren , dass beide sich später wohlwollend dann ganz trennen oder die Bombe einschlägt und beide sich neu ineinander verlieben .

22.10.2018 22:47 • x 1 #155


F
@Vegetari
@Tilda18
@Löwenherz4
Danke.
Abgeschlossen insoweit, dass ich inzwischen sicher bin, dass wir ohne einen Schnitt alles verlieren werden inklusive der letzten Achtung und sympathischen Gefühle füreinander.
Ich habe begonnen, an meiner Veränderung zu arbeiten. Integer, selbstbewusster und kompromissbereiter zu werden, dafür gehe ich einmal pro Woche zur Therapie, die mir auch sehr gut tut.
Trotz allem zerfleische ich mich mit Selbstvorwürfen (bei denen ich übrigens fast sicher bin, dass er weitgehend frei davon ist).

@Vegetari
Möglich ist alles.
Außer bei meinem Mann.
Zumindest so, wie er jetzt ist.
Ich schwöre 100 Eide darauf, dass er mir sagen wird: ganz oder gar nicht.
Wohnung suchen, dann vielleicht doch wieder zurück ziehen: kommt nicht in Frage. Hop oder Top.
Aber ich lasse mich gerne überraschen.

Ich glaube, wir haben uns im Laufe der Zeit gegenseitig weit voneinander weg gestoßen, uns gegenseitig sehr verletzt. Glücklich sind wir beide nicht.
Im Moment kann ich mir demzufolge auch nicht vorstellen, mich nochmal in ihn zu verlieben.
Aber ich lasse mich gern überraschen.

Nur so, wie es jetzt ist, ist es aussichtslos.
Das habe ich in den letzten Wochen und Monaten immer deutlicher gesehen.
Einfach war es zwischen und nie, aber das hier ist schlimm, stumm und lieblos.

22.10.2018 23:34 • x 1 #156


Vegetari
Die Chance irgendwann eine Viel bessere Partnerschaft zu führen steigt mit zunehmenden Alter!

Je älter man wird ,desto gelassener, wertschätzender kann man werden. ..die meisten ja, es sei denn man hat eine feste Persönlichkeitstörung.

Es gibt Untersuchungen darüber, dass Partnerschaften sich ab 50 bessern können. . Auch allein wegen dem Alter.

Mein Mann hat mit Mitte 30 zuviel an mir herum gemäkelt. ...Heute mit 50 sieht er mich total anders und meint ,dass seine Kritik an mir von damals Jugendsünden waren ,die keine Berechtigung hatten.

Aber solange wollt /könnt ihr nicht warten. ..verstehe auch.

Nichtsdestotrotz ist es wohl das wenige einzige Positive am Älterwerden das Beziehungen sich später auch positiv verändern können

23.10.2018 00:08 • x 1 #157


Mia2
Nimm dir die Zeit und die Ruhe, die du brauchst, um deinen Weg zu gehen. Manchmal gibt es nach einen Auszug wirklich keinen Weg zurück.Vielleicht kannst du wenigstens dir und den Kindern das Zuhause erhalten.lg

23.10.2018 00:20 • x 2 #158


F
@Vegetari

Nein, bei aller Liebe, das ist mir zu lange.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass ich mir nicht vorstellen kann, die nächsten 20 Jahre abstinent zu leben.

@Mia2
Ja, das tue ich bzw. habe ich getan. Ich habe nun insgesamt sicherlich zwei Jahre über eine Trennung nachgedacht.
Zwischendurch lief es wochenweise immer mal wieder besser, wie ich hier in der Rückschau auch nachlesen kann, aber von einer Partnerschaft, wie ich sie mir vorstelle, war das über die weiten Strecken einfach sehr weit entfernt.

Ich will gar nicht alles schlecht reden. Ich weiß um die guten Eigenschaften meines Mannes nach wie vor Bescheid.
Sie passen leider nicht (mehr?) zu meinen. Haben sie vielleicht auch nie.
Vielleicht habe ich mir das damals auch eingeredet und selber schön geredet, weil ich unbedingt irgendwo ankommen wollte, weil ich Sicherheit brauchte.

Interessant fand ich bei unserem letzten Gespräch, dass mein Mann z.B. der Meinung war, in der Zeit in unserer letzten Wohnung wäre alles super gewesen.
So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen dann ... Das ist schon fasizinierend.
Er war z.B. der Meinung, wir hätten da regelmäßig S. gehabt, da ich aber mit NFP verhütet habe, wusste ich ganz genau, dass das überhaupt nicht den Tatsachen entspricht und er sich da scheinbar in seiner Erinnerung auch einiges schönredet.
Ähnlich wie ich auch.

23.10.2018 15:23 • #159


F
Heute Morgen habe ich fast eine Stunde im Bett gelegen und geweint.
Zum ersten Mal.
Das hatte etwas Befreiendes.

Ich glaube, meine Aufgabe ist es, den Kummer und die Trauer einfach als solche anzunehmen und meinen Frieden damit zu machen, OHNE die Trauer und den Kummer in Schuld umzudeuten, die ich mir auflade.

Meine bisherige Denkweise war immer: wenn ich traurig bin, MUSS da doch noch was sein, dann ist es deine Pflicht, nicht aufzugeben.

Heute versuche ich mich mal an einer anderen Herangehensweise.
Werde das auch nochmal mit meiner Therapeutin besprechen.

24.10.2018 10:52 • #160


Mia2
Ja,vielleicht hilft dir ein Gespräch . Manche verlieren die Trauer über die verlorene heile Familie nie.

24.10.2018 10:59 • #161


Satori
Liebe Florentine,

ich finde es bemerkenswert und gut, wie Du an Dir arbeitest und dein Leben in die Hand nimmst. Du packst die Dinge endlich an, ob OP oder deine Beziehung (wenn man sie so nennen will). Das ist meiner Meinung nach genau der richtige Weg, damit du wieder zufrieden leben kannst. Dein Mann verhält sich unglaublich rücksichtslos, unempathisch und kalt.
Ich hatte ja Anfang 2018 schon vorgeschlagen, dass du Dir einen Zeitpunkt vornimmst, an dem du die Fortschritte im Zusammenleben nochmal überdenkst. Aber wenn ich alles so lese, gibt es ja keine. Null Unternehmungen, null liebevolle Aufmerksamkeit, keine Hilfe in Haus und Hof, die Kinder werden angemault usw. Das geht doch nicht als erwachsener Mensch. Er ist doch kein Kind mehr.

Zitat von Florentine:
Ich bin unglücklich so. Ich kann das nicht, mir fehlt die Kraft und die Geduld, nochmal und nochmal und nochmal das Gespräch zu suchen, Lösungen zu suchen, aufzustehen, wenn von ihm in diese Rixhtugn gar nichts kommt - obwohl er ja auch nicht glücklich ist so.


Eine Partnerschaft bedeutet Anteilnahme, Rücksichtnahme und vor allem miteinander zu reden. Und natürlich Zärtlichkeit und S. Hast Du alles heute nicht, kannst du aber haben (nur nicht mit diesem Mann).

Zitat von Florentine:
Am liebsten wäre ihm wahrscheinlich mal so 15 Minuten quatschen täglich, abends ins Bett bringen: nur die Tochter, bei der es schnell geht.
Zähne putzen und so aber lieber nicht. Morgens anziehen auch nicht.
Nachmittags abholen ginge wohl klar, aber dann will er seine Ruhe, Kaffee und mit dem Hund Gehen (alleine).
Abends noch ne Runde Sandmännchen mit den Kindern gucken und Ruhe.
Das wäre ihm vermutlich am liebsten.


Ja, wer kleine Kinder hat ist manchmal ganz schön gefordert. Aber das gehört zur Familie nun mal dazu und wenn man eine gründet, hat Man(n) auch eine Verantwortung. Rosinenpicken geht nicht. Entweder er kümmert sich oder er sieht die Kinder nur noch alle 14 Tage (dann aber bitte komplett in Eigenverantwortung, damit du auch mal deine Ruhe hast).

Zitat von Florentine:
Dass er mich noch ernsthaft liebt, glaube ich inzwischen aber nicht mehr.


Liebe zeigt sich im täglichen Umgang miteinander. Da ist nichts, aber auch gar nichts mehr da. Bei dir ja auch nicht. Ein Rest Sympathie vielleicht, der alten Zeiten willen. Aber mit Liebe hat das nichts zu tun. Das wirst du erst mit einem neuen Partner wieder erleben, wenn es soweit ist. Nicht gleich morgen, aber vielleicht in einem Jahr... Und ich habe selbst erlebt, wie schön es dann ist. Man kennt nämlich dann den Unterschied und weiß die neue Beziehung viel mehr zu schätzen.

Zitat von Florentine:
Ich erwische mich immer wieder bei den Vorstellungen, dass wenn er mich abends mal einfach in den Arm nehme würde, zum Schmusen, schon alles gut werden würde.


Nein, würde es nicht. Denn sein Wesen und sein Verhalten würden sich ja nicht ändern. Es ist normal, dass du gern mal schmusen würdest, aber s.o. Dazu muss jemand neues gefunden werden.

Ich wünsche Dir alles Gute!

25.10.2018 13:53 • x 2 #162


F
Vielen Dank.

Ich habe für die ersten Schritte Lösungen gefunden.

Am Mittwoch kommt eine Bekannte, um sich die Katzen anzuschauen.
Ich hoffe, sie finden da ein neues und schönes zu Hause. Hier hat es leider gar nicht funktioniert mit dem Hund.
Sicherlich wäre es mit viel Zeit und viel Aufwand möglich gewesen: aber nicht für mich allein.
Darauf angesprochen hat mein Mann alles abgenickt und dann gesagt, er habe da auch keine Lust drauf, er solle dann abends Feierabend haben.

Darüber habe ich mich dann doch auch irgendwie geärgert.
Ich mein: da guckt der sich das 1 Jahr lang an, wie diese Tiere mein Arbeitszimmer verwüsten, ich unten arbeiten muss, unsere Tochter ihr Kinderzimmer nicht beziehen kann...danach schaut er weitere Wochen seelenruhig zu, wie ich mir hier den Hintern aufreiße und auch an MEINEM Feirabend hier sitze und versuche, Hund und Katzen aneinander zu gewöhnen.
Und macht nicht ein Mal den Mund auf, um zu sagen: du, stecks, ich habe da keine Lust drauf. Such ein anderes Zuhause.

Stattdessen mosert er rum, ich würde ihn unter Druck setzen und Deadlines setzen usw.
Der hätte sich das jetzt auch noch weitere Monate angeguckt, wenn ich nichts gesagt hätte.

Damit bin ich jedenfalls eine große Belastung los. Danach hole ich ein Reinigungsunternehmen, lasse das Zimmer geundreinigen und kann dann endlich, nach über einem Jahr mein Arbeitszimmer wieder benutzen und anfangen, meiner Tochter ihr Kinderzimmer herzurichten.
Hallelujah.
Eine Stimme in mir sagt mir natürlich: warte. Warte das ab. Vielleicht wird JETZT alles wieder gut zwischen euch.
Aber inzwischen weiß ich, dass diese Stimme nicht sehr vertrauenswürdig ist.

Naja. Vielleicht ist es mit der Trennung ja ähnlich wie mit den Katzen und er wartet, dass ich etwas sage.
Inzwischen glaube ich es fast. Da geht es vermutlich mehr um einen Status Quo, der erhalten bleiben soll.

26.10.2018 16:32 • x 1 #163


F
Schwiegermutter ist anlässlich des Enkelinnengeburtstags eingetroffen.
Während der Herr des Hauses auf dem Sofa lag und seiner Mutter berichtete, wie drollig aber eben auch so schrecklich anstrengend und laut die Kinder sind, habe ich 40 Waffeln gebacken, Luftballons aufgepustet, Geschenke eingepackt und das Wohnzimmer dekoriert.
Kein Handschlag von ihm.

Seine Mutter nickt verständnisvoll, wenn er darüber spricht, dass er die Kids gern vor dem Fernseher parkt, weil die anstrengend sind und oft streiten, und sagt mitfühlend: Ja, das kannst du dann auch nicht mehr nach so einem Arbeitstag, das ist ja klar.

Da möchte ich mich doch auf den Tisch stellen und brüllen: UND?! Ich habe heute auch 9 Stunden gearbeitet, die Kinder abgeholt, habe gesaugt und aufgeräumt, war dann einkaufen, habe gekocht, geduscht, Kind ins Bett gebracht und stehe hier um kack 22.00 Uhr ALLEINE und bereite den Geburtstag UNSERER Tochter vor. Kratzt keine Sau.

Aber da weiß man, woher es kommt...

06.11.2018 00:13 • x 3 #164


hahawi
Zitat von Florentine:
Da möchte ich mich doch auf den Tisch stellen und brüllen: UND?! Ich habe heute auch 9 Stunden gearbeitet, die Kinder abgeholt, habe gesaugt und aufgeräumt, war dann einkaufen, habe gekocht, geduscht, Kind ins Bett gebracht und stehe hier um kack 22.00 Uhr ALLEINE und bereite den Geburtstag UNSERER Tochter vor. Kratzt keine Sau.

No, hättest es gemacht.
Vielleicht nicht am Tisch, aber schon gesagt.

06.11.2018 00:25 • x 1 #165


A


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