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Sinnkrise in der Ehe

F
Es war insgesamt einfach leichter.
Ich war angepasster, habe wenig über das gesprochen, was ich fühle oder mich betrifft aus Sorge, jemandem auf den Schlips zu treten.
Ich habe Zeit gebraucht um zu wachsen, auch durch und mit den Kindern.
Und in den letzten, sagen wir mal 4 Jahren, haben sich diese Veränderungen immer deutlicher bemerkbar gemacht IN mir.
Ich wollte sagen, was mich ärgert. Nicht alles runterschlucken.
Ich möchte es nicht mehr alles Recht machen, sondern MIR.
Mir geht es gut, wenn es den Kids gut geht.


Heute Morgen ist etwas Seltsames passiert.
Die Kinder waren früh wach, nörgelig, weinerlich und haben gestritten.
Mein Mann war brutal genervt und ist dann tatsächlich einfach vom Tisch aufgestanden und hat in der Küche gegessen.
Ich kriege den Dialog nicht mehr zusammen, jedenfalls hat er mit meiner Tochter übers Ausziehen geredet und meinte dann, am liebsten würde er irgendwo alleine wohnen.
Sie sagte, super, da komme ich mit.
Er meinte dann, nee, sie habe ja auch immer was zu meckern, lieber alleine.

Darauf stand er dann auf und hat in der Küche gefrühstückt.

Ich mag nicht mehr. Wozu dann als Familie zusammenleben?

Weihnachten können wir noch zusammen feiern, danach werde ich mich trennen.
Das hat so keinen Zweck.
Unterstützung jetzt fällt auch begrenzt aus.
Wäsche waschen? Saugen? Fehlanzeige.
Einkaufen war er heute Morgen, das war's. Danach habe ich trotz OP das Kinderzimmer ausgeräumt und sitze grade an der Wäsche, die er gestern einräume wollte.

20.10.2018 11:51 • x 2 #136


H
Diese Phase deines Mannes glaube ich zu kennen. Es ist eine innere Leere. Genervt von allem, nur seine Ruhe haben wollen. Wenn ich so an damals denke, muss ich sagen, das ich nur in der Beziehung wegen den Kindern geblieben bin. Das war ein Fehler. Auch wenn es manchmal noch sehr schmerzhaft ist, dass ich als Vater sie nicht mehr jeden Tag bei mir habe, war es die richtige Entscheidung. Ich glaube auch, das eine Trennung bei euch am besten wäre. Muss nicht für immer sein. Vielleicht wird er nochmal zu dem Mann den du mal geliebt hast.

20.10.2018 12:33 • x 2 #137


A


Sinnkrise in der Ehe

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Mia2
Vielleicht solltest du ihm mal sagen, dass du dich auch überforderst fühlst, wenn du alles alleine machen musst. Wer hat sich eigentlich um die Kids gekümmert, als du im Krankenhaus warst? Nach der Aussage scheint es so, als würde man nur mit ihm meckern, deshalb wohl dieser Rückzug. Eins ist aber klar, nach einer Trennung musst du wirklich alles allein machen, dessen musst du dir bewusst sein, abgesehen wohl von den üblichen 14 tägigen Wochenenden.

20.10.2018 13:10 • x 1 #138


F
Das kann sein.
Das Blöde ist: ich bin nicht mehr die Frau, die sich in ihn verliebt hat.

Und er war damals auch genau so eigentlich. Allein, mit einem ganz routinemäßig durchtakteten Tagesablauf.
Schlafen, arbeiten, Haushalt, Sport, Essen, fertig.
Er hatte damals auch keine sozialen Hobbys oder regelmäßig Kontakt zu Freunden.
Dieser Ablauf tat ihm gut.
Er fühlte sich total wohl damit, einfach entscheiden zu können, was er tun oder lassen möchte.

Vielleicht hat er sich auch den Normen unterworfen und mit mir diese Familie gegründet und alles, weil es eben dazu gehört.
Ihm gefällt auch das Haus und das Grundstück nach wie vor, aber er möchte keine Vernatwortung dafür, er möchte sich nicht dauernd kümmern und akzeptieren, dass so ein Haus/Garten eben nie fertig ist.

Ich hätte das damals sehen können. Aber ich war grade mal 24, selbst noch nicht wirklich erwachsen. Ich hatte gedacht, das würde sich ändern, er würde schon Freunde finden, Kontakt zu meinen Freunden aufbauen und so.

Es ist alles nicht so eingetreten.
Ich bin unglücklich so. Ich kann das nicht, mir fehlt die Kraft und die Geduld, nochmal und nochmal und nochmal das Gespräch zu suchen, Lösungen zu suchen, aufzustehen, wenn von ihm in diese Rixhtugn gar nichts kommt - obwohl er ja auch nicht glücklich ist so.

Ich habe doch noch so viel Leben!
Er ist übrigens schon den ganzen Tag am Handy und war nur mit dem Hund spazieren.
Ich habe mir zwei Schüler bestellt, die nun gegen Geld im Garten das Laub harken und Erde wegräumen, was ich vor der Op nicht mehr geschafft habe.
Überleg mal.
Und in derselben Zeit, in der ich Leute BEZAHLE, sitzt er hier, trinkt Kaffee und liest Facebook.

@Mia2
Die Kinder waren bis 16.00 in der Kita an beiden Tagen.
Er hat sie abgeholt und ins Bett gebracht am Mittwoch.
Donnerstag hat er mich vormittags abgeholt, dann nachmittags die Kinder.
Danach saßen sie bis 18.00 vor der Glotze, dann habe ich beim InsBettbringen geholfen.
Freitag habe ich mich dann schon wieder gekümmert, angezogen, Kita, Hund spazieren...
Heute auch beide angezogen, Wäsche eingeräumt, gesaugt, Kinderzimmer aufgeräumt.
Wollte mich auch ausruhen, aber dann klingelts, die Schüler stehen vor der Tür und er meint: Regel du das!

Wenn ich nächste Woche zum Fäden ziehen gehe, passen meine Eltern auf den Kleinen auf.
Eine Babysitterin habe ich auch für Notfälle, die seit über einem Jahr kommt.

Keine Ahnung wie das dann alles mit Haus oder nicht gehen kann, vielleicht mit einer Art WG oder so....
ich liebe das Haus und den Garten, aber alleine schaffe ich das nicht.

Finanziell mAche ich mir keine Sorgen, wenn ich Vollzeit arbeite, verdiene ich in jedem Fall genug für eine schöne Wohnung, falls das mit dem Haus nicht geht.

20.10.2018 13:34 • #139


T
Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube, er wäre erleichtert über eine Trennung. Er will alleine sein und verhält sich auch so.
Du möchtest einen echten Partner und das wird er nicht werden.
Ihr quält euch beide herum, dabei könntet ihr euch wirklich einvernehmlich trennen.
Warum bis nach Weihnachten warten? Das kannst du wahrscheinlich schöner verbringen als mit einem Mann, der sich von euch weg wünscht...

20.10.2018 13:43 • x 2 #140


F
Wegen der Kinder.
Meine Große hat auch noch Geburtstag.
Und freut sich so darauf, auch, dass die Oma zu Besuch kommt und so.

20.10.2018 13:50 • #141


F
Ich glaube, er wünscht sich gar nicht per de weg.

Es ist nur eine Vermutung, aber ich denke, er fände wahrscheinlich zwei Wohneinheiten hier im Haus sogar gut.
Wir wohnen ja schon quasi getrennt hier im Haus.
Und dann eben feste Tage mit den Kindern und nicht dieses alltägliche Gewiggel, was man hat.

Am liebsten wäre ihm wahrscheinlich mal so 15 Minuten quatschen täglich, abends ins Bett bringen: nur die Tochter, bei der es schnell geht.
Zähne putzen und so aber lieber nicht. Morgens anziehen auch nicht.
Nachmittags abholen ginge wohl klar, aber dann will er seine Ruhe, Kaffee und mit dem Hund Gehen (alleine).
Abends noch ne Runde Sandmännchen mit den Kindern gucken und Ruhe.
Das wäre ihm vermutlich am liebsten.
Ganz weg möchte er nicht, das glaube ich nicht wirklich.
Es gibt hierbei nur leider keinen Mittelweg. Entweder Familienleben oder wie ein Single.

Es gibt natürlich auch bessere Tage als heute, aber wenige. In Anbetracht der Tatsache, dass ich krank bin und echt Unterstützung bräuchte, kommt da wenig.

Dass er mich noch ernsthaft liebt, glaube ich inzwischen aber nicht mehr.

20.10.2018 14:57 • #142


T
Das glaube ich gerne, dass er das so möchte. Ist doch angenehm, da du immer noch zum Großteil die für ihn nervigen Aufgaben übernimmst.

Das ist aber für dich keine Lösung, oder? So leicht würde ich es ihm nicht machen.

Ihr könnt ja noch bis Weihnachten zusammen da wohnen, aber vielleicht schon mal in Ruhe über eine Trennung sprechen und wie ihr was regeln würdet. Dann kommt es auch für die Kinder nicht hoppladihopp.

20.10.2018 16:33 • #143


Gorch_Fock
Ich würde hier überhaupt nicht bis Weihnachten warten. Was soll das? Damit der genervte Herr dann noch grantig unterm Weihnachtsbaum sitzt und schimpft weil wieder soviel Trubel ist und die Klöße nicht auf dem Tisch stehen? Liebe TE, dieses ständige Gewusel und Getue im Haus ist für viele Frauen total wichtig. Weil was sollen die Leute / die liebe Familie denken wenn mal drei Krümmel irgendwo liegen. Oder die Wäsche nicht vom Feldwebel abgenommen akurrat im Schrank liegt. Darf es noch ein DIN-A4 Blatt sein zur Faltung? Nicht böse gemeint, aber genau das nervt Männer auch. Da kann man Deinen schon verstehen. Gerade wenn es über Jahre nur noch so ein Leben gibt. Und das sieht man oft selbst nicht mehr, auf Grund von Betriebsblindheit.
Das Verhalten von Deinem Mann geht auch gar nicht. Dinge a la mach Du mal abzuschieben ist keine Art. Ich würde ihm noch einmal ganz klar darstellen, dass Du dich trennen wirst, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Männer brauchen klare Ansagen, anders verstehen sie es nicht. Wenn er gleichgültig reagiert oder ne Szene macht: Gut so, weißt Du Bescheid und kannst schon mal Immo-Scout anwerfen.
Aus meiner Sicht kann wenn nur noch die Einsicht, dass ihr gemeinsam Hilfe von Außen braucht, die Beziehung noch irgendwo stabilsieren.

20.10.2018 17:04 • x 2 #144


F
@Gorch_Fock
Mein Schrank ist ein Chaos. Seiner ist auf Kante gefaltet...wenn er denn die Wäsche mal einräumt.
Vom Boden kannste hier auch essen, da wird jeder satt. Die Küche usw...es ist alles MEILENWEIT von dem entfernt, wie es mein Mann gerne hätte und grade noch erträglich für mich.
Das Kinderzimmer sah heute aus wie Dresden '45.
Will sagen: ich bin gewiss kein Putzteufel oder ein Muttertier. Dafür habe ich gar keine Zeit.

Das Problem ist, dass keine Aufgaben verbindlich aufgeteilt werden bzw. meine und seine Arbeitsweise nicht übereinstimmen.
Beispiel: Ich wollte mal einen Putzplan einführen. Nichts Besonderes, nur etwas, damit die eintönigen Arbeiten wie tägliches Saugen (muss, wegen der Tierhaare) oder Spülmaschine ausräumen abgewechselt werden.
Er: ja und wenn du das dann nicht richtig machst oder vergisst?
Ist doch kacke. Wenn ich das Wohnzimmer sauge, sauge ich auch hinten in den Ecken usw und das voll ordentlich mache, hast du ja danach viel weniger zu tun. Also von mir aus ein Putzplan, aber dann muss das auch so erledigt werden, dass der andere zufrieden ist.
Mein Mann räumt seine Bücher nach Größe sortiert ins Regal.
Das war amtlich, dass ich bei so einem Deal immer die Akarte ziehen würde. Schlussendlich kam der Plan nie zur Ausführung. Aufteilung war ungerecht, was ist, wenn jemand krank ist usw.
Da hatte ich dann auch keine Lust mehr.

Die klare Ansage kam von mir ja im April: ich bin unglücklich. So will ich keine Beziehung führen.
Er meinte dann: Ausflüge als Familie und Zeit als Paar.
Haben wir seither genau 0 gemacht.
Also er WEISS , worum es geht.
Das Gespräch war sehr sachlich und unaufgeregt. Er war irgendwie willens, etwas zu tun. Passiert ist aber nichts.

Es passt einfach in keinem Bereich mehr.
Auf der Paarebene geht gar nichts: keine Hobbies, keine Freunde, keine Gemeinsamkeiten, keine Gesprächsthemen, kein S..
Die Elternebene klappt gegenüber den Kindern einigermaßen, untereinander eher weniger.
Als Arbeitsteam in Haus und Garten funktionieren wir auch nicht wirklich gut.

Ich habe das mal vorgeschlagen, er hat abgelehnt. Aber inzwischen weiß ich auch nicht mehr so richtig, was ein Paartherapeut da noch retten soll bzw ob ich überhaupt noch Energie da reininvestieren möchte.
Deswegen glaube ich, auch nach seinen Aussagen heute und in der letzten Zeit, dass eine Trennung erstmal richtig ist.

20.10.2018 17:41 • x 2 #145


F
@Haudegen

Warst du in einer Depression? Wie kam es dazu?

Ich glaube manchmal, auch mit Blick auf die familiäre Situation in der Familie meines Mannes, dass das einfach keine Leute sind für enge Beziehungen.
Das hat er ja schlussendlich von seinen Eltern auch so gelernt.

21.10.2018 10:47 • #146


A
In deinem Fall glaube ich, du wärst besser ohne ihn dran. Sorry, wenn ich das so sagen muss.

21.10.2018 11:06 • x 4 #147


F
Vielleicht, ja.
Ich habe ihn heute gefragt, ob er mir diese Woche helfen kann dabei, ein Aquarium im Büro aufzubauen.
Wir haben noch ein unbenutztes im Keller und meine Kollegin wollte das gerne haben.
Ich hatte ihr versprochen es mitzubringen, bin aber vor der Op nicht ddazu gekommen und darf jetzt nichts Schweres mehr heben.
Es war nur eine Frage.
Er ist total an die Decke gegangen. spinnst du? Als hätte ich nichts anderes zu tun! Da kriegt die schon ein Aquarium geschenkt und ist dann zu blöd das selber aufzubauen oder was? Und ich soll dann da in meiner Freizeit hin?! Irgendwo reicht's ja wohl, ihr seid doch nicht ganz dicht.

Das meine ich.
Ich habe ganz normal und höflich gefragt.
Diese abwertende Sprache. Das finde ich ganz schlimm.

Neulich hat er gesehen, wie ich hier schreibe und meinte: Liebeskummer? Was für Liebeskummer hast du denn?!
Ich hab abgewiegelt, weil ich keine Lust auf eine Diskussion vor den Kindern hatte.
Vielleicht glaubt er jetzt auch, dass es jemand anderen gibt und verhält sich deshalb so unausstehlich in den letzten Tagen?!

21.10.2018 11:17 • #148


Vegetari
Warum keine räumliche Trennung auf Zeit. ...zur Klärung danach und Heilungszwecke* ?

* um sich mehr ins Gleichgewicht zu bringen ,raus aus der miesen Stimmung, sich selbst finden.

Später kann man sehen :
Reicht das bißchen Gefühl noch die Beziehung aufzuleben, zu verbessern oder nicht?
Besser später dann Trennung, allein glücklich, mit neuen Partner oder mit ihm nach tiefergehender Arbeit /Paartherapie?

Trennung als Chance für sich und als Paar!
Manchmal muss man sich distanzieren, um ein Problem aus
einem anderen Blickwinkel erkennen, verstehen zu können

21.10.2018 12:03 • x 1 #149


Mia2
Bei einigen Wenigen scheint das mit der räumlichen Trennung wohl zu klappen. Bei anderen Familien scheint das eher als endgültiger Bruch. Einmal kann das als Freibrief genutzt werden, oder der Stolz zurückzugehen( oder die Aufnahme) ist zu groß.

21.10.2018 13:26 • x 1 #150


A


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