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Sinnkrise in der Ehe

Vegetari
Zitat von Florentine:
Meine Mama hat sich nie gegen meinen Vater behaupten können. Sie war gekränkt, weil sie sich immer bemüht hat, uns die Liebe und Geborgenheit zu geben und war traurig, dass ihre Bemühungen an der Stelle nicht gereicht haben, um mich mit einem gesunden Selbstwert auszurüsten.



Wiedeholt sich da was von einer Generation zur nächsten?

03.01.2019 15:03 • x 2 #391


M
Zitat von Vegetari:


Wiedeholt sich da was von einer Generation zur nächsten?

Genau das und ich füge noch hinzu: der Kreislauf wird sich bei deinen Kindern fortsetzen, wenn du nichts unternimmst.
Ich habe meine Mutter lange Zeit dafür verurteilt, dass sie sich so hat behandeln lassen und nicht mal für uns Kinder die Reissleine gezogen hat. Da kamen dann Sätze wie: er kann nichts dafür, sein Vater hat ihn auch so behandelt.
Ich bin froh, dass ich schon als Kind n Querschläger war und die Sitiation nicht akzeptiert habe. Dennoch, mein Männer- und Frauenbild war geprägt und mein Selbstwert für die Katz.
Ob Du nun alles durch nachdenken verstehst, wage ich zu bezweifeln. Es gibt nämlich noch den so genannten *Aha-Effekt*, der kommt ganz tief aus dem Herzen und erst dann versteht man wirklich. Ist das passiert, geschehen von ganz alleine Veränderungen. Du scheinst Dich noch viel zu sehr dagegen zu wehren.

Vollkommen egal wie reflektiert Du zu sein scheinst, dein Handeln ist besorgniserregend, dein Männerbild falsch und dein Selbstwert desolat.

Meine Bewunderung für eine kluge Frau in diesem Faden, weicht gerade dem Unverständnis. So klug und doch so naiv, die schon in Trümmern liegende Welt, vielleicht doch retten zu können.
Schöne Eigenschaft, wenn Du sie nur bei dir und deinen Kindern einsetzen würdest. Ein kaputtes Haus kannste nicht immer erhalten. Du kannst aber ein neues Bauen.

Zitat von Florentine:
Dennoch liegt da noch viel Arbeit vor mir

Oh ja. Du bist auf der Suche nach etwas, was dir niemals wieder in deinem Leben jemand geben kann. Die Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Das scheint der Grund zu sein, warum du diesen Mann geheiratet hast. Aber du bist kein Kind mehr. Jetzt kannst nur noch du selbst, die Sehnsucht nach Liebe, deines kleinen inneren Ichs stillen.


Wenn du es noch nicht hast, google das, kaufen und lesen.

Stefanie Stahl
Das Kind in dir muss Heimat finden:

03.01.2019 16:34 • x 1 #392


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Ich habe es im Kopf schon vor längerer Zeit verstanden, dass es vorbei ist mit meiner Ehe.

Leider, wie gesagt, sitzen diese Mechanismen tief und sind nicht von heute auf Morgen spurlos auszuschalten.
Mein Papa liebt mich, das weiß ich heute.
Ich muss es nur ruhen lassen, darum zu kämpfen.

Wenn der erste Schock vorbei ist, wird es gehen.
Es waren nun 11 Jahre. Viele Erinnerungen. Ich bin traurig und unsicher, wie es ohne ihn wird.
Aber auch das wird vorbei gehen.

03.01.2019 21:07 • #393


Gretel
Zitat von Florentine:
Ich habe es im Kopf schon vor längerer Zeit verstanden, dass es vorbei ist mit meiner Ehe.

Leider, wie gesagt, sitzen diese Mechanismen tief und sind nicht von heute auf Morgen spurlos auszuschalten.
Mein Papa liebt mich, das weiß ich heute.
Ich muss es nur ruhen lassen, darum zu kämpfen.

Wenn der erste Schock vorbei ist, wird es gehen.
Es waren nun 11 Jahre. Viele Erinnerungen. Ich bin traurig und unsicher, wie es ohne ihn wird.
Aber auch das wird vorbei gehen.


Darf ich mal die Signatur von Babs54 zitieren:

Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

03.01.2019 21:15 • x 2 #394


F
@Gretel
Das verstehe ich nicht.
Was meinst du mit dem Aufgeben? Meine Ehe?

03.01.2019 21:50 • #395


Gretel
Zitat von Florentine:
@Gretel
Das verstehe ich nicht.
Was meinst du mit dem Aufgeben? Meine Ehe?


Nein. Im Gegenteil.
Aufgeben, an Deinen Mechanismen zu arbeiten.

Dies ist übrigens ein wunderbares Buch zum Thema Abgrenzung und Identität:
https://www.dtv.de/buch/peter-schellenb ... ebe-35023/

03.01.2019 22:21 • x 2 #396


F
Danke für den Buchtipp. Ich habe es mir gebraucht bestellt.

Ich habe nicht vor, aufzuhören daran zu arbeiten, weil ich weiß, dass ich sonst nicht in der Lage sein werde, eine vernünftige Beziehung zu führen.

04.01.2019 01:20 • x 1 #397


F
Hallo.

Also ich habe ihn gestern nochmal gebeten, mir zu sagen, wo er emotional steht.
Er meinte, er müsse drüber nachdenken.

Seither läuft es ganz normal.
Wir haben einige Termine für die nächsten zwei Wochen abgesprochen, abgesehen davon hat er nach der Arbeit dann auf die Kinder aufgepasst und mit beiden tatsächlich etwas gespielt und möchte Morgen mit den beiden etwas unternehmen, weil ich nachmittags einen Krankenbesuch bei meinem Opa machen möchte... Ich staune.

Ich bin mal gespannt, ob und wann ich eine Antwort bekomme.

04.01.2019 21:44 • #398


F
Verrückt.
Grade kam er an und meinte, er würde sich morgen einen Wecker stellen und dann Brötchen holen und mit frühstücken und er wolle einen Ausflug in ein Spaßbad machen am Sonntag oder so....

Wie soll ich damit umgehen?
Ich habe vorgestern nochmal GANZ deutlich gesagt, dass ein Ausflug an der grundsätzlichen Lage nichts ändert.
Die wäre, dass wir in den letzten zwei Jahren praktisch nichts Gemeinsames mehr gemacht haben und wir im Alltag nicht mehr als Paar funktionieren.
Dass keiner von uns beiden diese Beziehung noch als glücklich oder bereichernd bezeichnen kann, ohne zu lügen.
Dass ich in den letzten Monaten keinerlei Verlangen nach S. oder ero. mit ihm habe oder hatte, und nicht weiß, ob das wiederkommen wird und ich mich emotional ausgelaugt fühle.
Dass es ist, wie er selbst sagte: wir ziehen schon lange nicht mehr an einem Strang und leben im Alltag ja nun bereits weitgehend getrennt.
Deswegen ist die grundsätzliche Lage, dass ich glaube, dass unsere Beziehung so im Ar. ist, dass ich eine Trennung möchte.
Vielleicht tut es uns gut, Abstand zu haben, wer weiß.
So, in der bestehenden Form, mit mir und dir wie wir sind und uns verhalten, ist diese Beziehung für mich gescheitert.

Darauf meinte er ok und wann wir es den Kindern sagen.

Ich mein, das ist doch nicht normal, dann auf einmal hier ein ausgefallenes Freizeitprogramm aufzufahren?!
Ich finde es komisch, es wirkt, als würde er jetzt doch etwas ändern wollen, andererseits glaube ich, dass ich mich unmissverständlich geäußert habe.

Sollte ich den Kindern dann den Spaß vorenthalten?
Oder ist es ok, sich jetzt einfach noch eine schöne Zeit zu machen, bis es auseinander geht?
Muss/Sollte ich ihm das trotzdem nochmal sagen, dass es nichts ändert?

04.01.2019 22:16 • #399


Mia2
Er will es nicht wahr haben. Vielleicht ist das seine Art um dich zu kämpfen. Einerseits bemerkenswert, wie er mit dir umgeht. Andere würden schwer beleidigt sein, verletzend usw. Ihm ist wohl klar, dass er auch zur Entfremdung beigetragen hat.

04.01.2019 22:24 • x 1 #400


F
Das kann ja sein, aber was mache ich nun damit?
Gehe ich davon aus, dass er ein erwachsener Mensch ist und er mich verstanden hat (und er ja auch eindeutig geantwortet hat) ? Und er weiß, was er tut?

04.01.2019 22:49 • #401


Mia2
Was möchtest du denn? Würde es dir Freude machen, morgen baden zu gehen.? Allein mit den Kindern wäre für ihn bestimmt zu viel. Ich würde dir raten, fahr mal allein mit den Kindern weg in den Urlaub. Mal eine Woche. Dann merkst du auch bisschen, wie es ist ganz allein mit den Kids zu sein. Er bemüht sich ja ab und zu, dir etwas gerecht zu werden. Als Eltern müsst ihr noch viel gemeinsam stemmen, warum dann kein Besuch im Bad? Du bist dir ja auch nicht so sicher. In dem Moment, wo du zweifelst, zu gehen, dann ist es besser ihr bleibt zusammen.

04.01.2019 23:02 • x 2 #402


T
Ich finde, du hast dich klar geäußert. Und auch seine Reaktion (eigene Wohnung suchen) war eindeutig.

Eigentlich spielt es auch keine Rolle, was er damit bezweckt. Könnte auch einfach sein, dass die Erleichterung und Aussicht aufs Allein-Wohnen ihm neuen Schwung verleiht.
Es ist, wie Mia2 sagt... Was möchtest du? Hast du da Bock drauf? Jetzt momentan und generell? Oder würde es dich eher belasten, was gemeinsam zu machen? Und wenn du es gut fändest, warum nicht einfach machen?

04.01.2019 23:15 • x 1 #403


F
Oh, ich war schon mit den Kindern alleine weg, zuletzt 10 Tage in den Sommerferien, davor 4 Tage im Januar.

Mir würde es Spaß machen, Baden zu gehen.
Das kam in dem Post etwas falsch rüber.
Ich hatte das vorgeschlagen und gesagt, dass ICH gerne zum Ferienabschluss mit den Kleinen schwimmen gehen würde am Sonntag, es aber vermutlich ziemlich voll wird.
Woraufhin er sagte, WIR können ja auch woanders hingehen (also in ein anderes Hallenbad).

Ich finde das nicht schlimm, wenn er mitkommt. Für die Kinder wäre es auch schön.

Es spricht an sich nichts dagegen, so lange wir einen guten Umgang miteinander haben und die Grenzen (!) klar sind.

Daran zweifel ich allerdings etwas, obwohl ich der Meinung bin, unmissverständlich gewesen zu sein und seine Antwort es auch war.

@Mia2
Nach dem ersten Schock sind die Zweifel deutlich weniger geworden.
In Bezug auf meine Gefühle ist es richtig.
Das, was er grade tut, überlagert ganz schnell die letzten zwei Jahre Alltag, weil es grade eben keine Alltagssituation (mehr) ist.
Ich habe hier auch alles nochmal durchgelesen.
Das ist/war mein Alltag, was hier steht im Faden.
Nicht das, was jetzt läuft.
Und mit Blick darauf war und ist diese Entscheidung richtig.
Klar habe ich Angst, ich trauer und ich denke, auch manch ein Zweifel ist normal, ich fühle mich schuldig.
Schlussendlich hat er mich aber auch mit dieser Entscheidung alleine gelassen. Er hat sich nicht geregt, nichts gesagt und gewartet, bis ich einen Zug gemacht habe.

04.01.2019 23:17 • x 1 #404


T
Na, wenn du es okay findest, macht es doch ruhig.
Solange du für dich standhaft bist und weißt, die Grenze ist genau zwischen Elternsein und Paarsein, ist alles gut.

04.01.2019 23:20 • x 1 #405


A


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