Sinnkrise in der Ehe

Er handelt nicht unüberlegt in solchen Situationen.
Er denkt viel nach, macht das meiste aber mit sich aus.
Dieses klare Handeln und sein Standing waren u.A. Eigenschaften, die ich an ihm immer bewundert habe.

Für mich ist seine Reaktion nachvollziehbar. Er möchte nicht, dass du dich trennst (egal was er sagt, die Handlung ist eindeutig). Vielleicht spekuliert er darauf, dass du Zweifel an der Richtigkeit deiner Entscheidung bekommst. Vielleicht hat er den Ernst der Lage endlich erkannt. Die Gründe können vielfältig sein.
Ich würde an seiner Stelle das gleiche machen.

Jetzt ist die große Frage : Was möchtest du? Du hast jetzt die Chance bekommen ihm alles zu erzählen was dich stört und er WIRD es diesmal ernst nehmen. Zumindest zeitweise. Hast du Zeitdruck? Warum möchtest du ihm sagen, dass es zu spät ist? Vielleicht kann er dich wieder zurückgewinnen. Ich würde seine Bemühungen annehmen und weiterschauen.

Das wird euch bestimmt in der Trennungsphase zugute kommen. Wenn es ohne Dramen und wohl überlegt abläuft, kann das nur gut für die Kinder sein.

Ihr scheint schon beide in einer Sinnkrise, nach dem Motto, soll das alles gewesen sein. Mir ist nicht klar, warum du ihm so wenig rüberbringen kannst z.Bsp. die Redensarten zu den Kindern. Auf der einen Seite so kontrolliert, und manchmal dann auch so unüberlegt. Zum anderen denke ich, dass du sehr stark bist und er irgendwie Minderwertigkeitskomplexe hat, und deshalb der Rückzug . Wenn er wirklich weg wöllte, würde er anders reagieren.

@Mia2
Naja...dass man zu einem 2 jährigen nicht Ar... sagen sollte, muss man ja nun nicht extra erwähnen.
Daneben habe ich ihm oft gesagt, dass mich seine abfälligen und abwertenden Kommentare (auch mit gegenüber) sehr stören (so wie er z.B. ein Treffe mit meiner Freundin als dämlichen Sch... bezeichnete).

Zitat von Wewerad:

Zumindest zeitweise. Hast du Zeitdruck? Warum möchtest du ihm sagen, dass es zu spät ist?

Weil ich ihm bereits im März gesagt habe, dass ich die Trennung möchte, wenn sich nichts ändert.
Ich habe in den vergangenen Jahren so oft auch nur die kleinste Bemühung, und sei es nur ein Kuss auf die Wange, angenommen als Anker, als Hoffnung.
Die wirkliche Änderung hat es nie gegeben.
Ich kann nicht immer wieder von vorne anfangen, wieder hoffen und warten. Das schaffe ich ganz einfach nicht.
Ich habe innerlich Mauern hochgezogen, und mich distanziert.
Dass er was mit den Kindern macht, sollte ja eigentlich normal sein.
Das bringt leider die Distanz auf der Paarebene nicht zurück.
Wir schlafen seit Jahren getrennt. Ich habe keine Lust auf ihn.
Seine Bemühungen jetzt muten für mich seltsam an.
Schön für die Kinder, ich fühle mich nicht wirklich ernst genommen, leider, zumal er auf der anderen Seite den völligen verbalen Rückzug angetreten hat, sich nicht äußert über seine Empfindungen und die professionelle Beratung ablehnt.

Ein Mann, der mir sagt, dass er unglücklich ist in der Beziehung und der mich nicht nochmal heiraten würde (das war zumindest mein letzter Gesprächsstand aus dem März, seither hat er sich ja nicht mehr geäußert).

@Wewerad
Wir waren auch vor 4 Jahren bei der Eheberatung.
Da war es aber was anderes.
Da haben wir uns am Ende in den Arm genommen, uns abgesehen und gesagt komm, wir schaffen das!
Daraus wurde ein ich bin nicht glücklich, will mich aber auch nicht trennen.
und daraus ein ok. Nein, ich habe auch keine anderen Ideen. Wann sagen wir es den Kindern?
Das alles waren bereits Chancen, die wir gründlich vergeigt haben.

Er nimmt dich nicht ernst. Wie sollte er es auch? Du ziehst ja nichts durch.

Zitat von Florentine:

Die wirkliche Änderung hat es nie gegeben.

Wird es auch nie! Du bist nicht konsequent genug!

Zitat von Florentine:

Naja...dass man zu einem 2 jährigen nicht Ar... sagen sollte, muss man ja nun nicht extra erwähnen.

DOCH und zwar ohne Smathandschuhe. Wer so seine kleinen Kinder behandelt, dem ist auch nicht bewusst, was er anrichtet. Also mit der *er-ist Erwachsen-und-muss-wissen-dass-man-so-nicht-mit -Kindern-redet-Tour* brauchst Du bei ihm nicht kommen. Dein Mann ist zu doof für sowas. Sorry aber was netteres fällt mir bei einem Menschen, der seine Kinder ab und an wie Dreck behandelt nicht ein.

Zitat von Florentine:

Weil ich ihm bereits im März gesagt habe, dass ich die Trennung möchte, wenn sich nichts ändert.

Natürlich nicht. Er darf mit dir machen, was er will. Du lässt das alles mit euch machen. Ich würde dich auch nicht ernst nehmen, wenn Du es nie durchziehst.

Zitat von Florentine:

Ich habe in den vergangenen Jahren so oft auch nur die kleinste Bemühung, und sei es nur ein Kuss auf die Wange, angenommen als Anker, als Hoffnung.

So leicht kriegt er Dich rum. Völlig egal, wie er eure Kinder behandelt, du bleibst auch noch die nächsten 20 Jahre bei ihm. Immer hechelnd nach Aufmerksamkeit die du nur dann bekommst, wenn er es für richtig hält.

Seit über 4 Monaten drehst Du dich hier im Kreis. Das tust Du aber in Wahrheit schon seit Jahren. Was willst du ändern? Du willst einen Liebenden Vater und Ehemann? Hat er Dir nicht oft genug bewiesen, dass er Dir das nicht geben kann?

@Mira_
Ich hatte nur nochmal zusammengefasst, warum ich es als endgültig betrachte, auch wenn er dieses Jahr den Preis als Vater des Jahres abräumen würde.
Eben weil es schon diverse Anläufe gegeben hat.

Guten Morgen Florentine,
Wenn das schon soweit ist, dann musst du jetzt die Trennung konsequent durchziehen. Gemeinsame Ausflüge mit den Kindern könnt ihr ja trotzdem machen.
Sein Verhalten verstehst du vielleicht, wenn du dir vorstellst, er hängt dir gedanklich ein Jahr hinterher.

Hast du schon konkrete _sichtbare_ Schritte eingeleitet oder ist bisher nur das Trennungsgespräch gewesen?

Nein, bisher war es nur das Gespräch.
Und ich habe seine Wäsche nicht gewaschen.
Da wir ansonsten aber hier ja noch zusammen wohnen, gab es bisher noch keine weiteren Schritte.

Hallo!

Ich bin nicht sicher, ob du wirklich so klar warst, wie du denkst. Denn auch hier im Forum bist du nur ein bisschen klar. Du möchtest dich trennen, wenn sich nichts ändert. Gut, dann ändert er was. Und zwar das erste, das ihm einfällt. Kontakt zu dir und den Kindern in Form von Unternehmungen. Das ist was Gutes. Reicht dir natürlich nicht. Kann er das wirklich wissen?
Ich finde, du eierst rum. Deshalb würde ich an deiner Stelle keine weiteren Gespräche dazu führen bis du 100% weißt, was du wirklich willst. Und dann wird er dich auch verstehen und dann gibt es auch die entsprechenden Konsequenzen.
Natürlich ist es hier ein Trennungsforum, aber du MUSST dich ja gar nicht trennen. Du kannst auch einfach dafür sorgen, dass er die Kinder vernünftig behandelt und damit reicht es für dich. Du kannst dich dafür entscheiden, ein Leben nebeneinander zu führen. Ach, es gibt so viele Möglichkeiten. (Das ist kein Rat und nichts, nur eine Aufzählung)
Nimm dir Zeit, es eilt nichts. Es ist doch ein bisschen wie beim Schwimmen. Wenn ich im tiefen Becken den Beckenrand noch als mögliche Unterstützung brauche, dann durchschwimme ich doch nicht die Elbe! Mach dein Tempo, warte auf deine Klarheit und arbeite an dir. Sorg für deine Kinder und bleib bei dir. Nimm deine Bedürfnisse wahr, ohne zu erwarten, dass dein Mann sie dir erfüllt. Nimm den Mangel wahr und die Hoffnung und die Angst und was auch immer noch kommt. Und irgendwann schwimmst du durch die Elbe. Was auch immer das für dich bedeutet: Trennung, Wiederbeleben, Nebeneinanderleben.

@Darlena

Ich habe ihm im März gesagt, dass ich mich trennen möchte, wenn sich nichts ändert.
Es hat sich nichts geändert, im Gegenteil, nach unserem Urlaub in Mai ging es total bergab.
Also habe ich nun gesagt, dass unsere Beziehung gescheitert ist und ich eine Trennung möchte.
Jetzt ändert er was.
Für mich kommt das zu spät.

Nebeneinander gelebt haben wir nun fast 4 Jahre, das reicht mir. Ich bin zu jung für ein Leben ohne S. und Spaß.

Er handelt, macht, tut. Aber er redet nicht mit mir, außer über Alltagskram. Über uns: kein Wort.

Ich brauche ihn nicht (mehr), um irgendwelche Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn es daneben aber auch nichts anderes gibt, keine gemeinsamen Interessen, keine gemeinsamen Freunde, keine sinnvoll verbrachte gemeinsame Zeit und keine gemeinsamen Gesprächsthemen außer den Kindern...dann brauche ich auch diese Last nicht, es immer wieder zu versuchen, zu kämpfen und Entscheidungen für oder gegen UNS alleine zu treffen.
Er trifft nämlich keine, er wartet ab, bis ich ziehe und reagiert dann (oder auch nicht).

Das hier jetzt ist jedenfalls schräg.

Was an der Aussage: ich möchte die Trennung, die Beziehung ist in dieser Form für mich gescheitert nur ein bisschen klar sein soll, weiß ich nicht.

Zitat von Florentine:

Was an der Aussage: ich möchte die Trennung, die Beziehung ist in dieser Form für mich gescheitert nur ein bisschen klar sein soll, weiß ich nicht.

Dein Handeln spricht eine andere Sprache. Er nimmt dich nicht ernst.

Mein Handeln oder sein Handeln?
Ich habe noch gar nichts weiter gehandelt. Ich werde den Termin bei der Beratungsstelle trotzdem ausmachen, wenn er nicht will, gehe ich alleine hin.
Das mache ich am Montag und werde ihm das sagen.

Es nicht ernst zu nehmen ist aber was anderes, als es inhaltlich nicht zu verstehen.
Das meinte ich.
Sprachlich/inhaltlich war meine Aussage eindeutig.

Er ist an sich nicht der Typ für so hilf-/kopfloses Handeln.
Dafür war unser Krisengespräch in März auch VIEL zu unemotional und sachlich.

Also entweder versucht er, noch was rumzureißen, weil er meine Aussage nicht wirklich ernst genommen hat bzw sie nicht vollumfänglich verstanden hat
ODER er denkt sich ok, dann machen wir uns jetzt noch ne nette Zeit bis zum Auszug.

Beides ist gleich möglich, da er nicht redet, weiß ich es nicht.

Liebe Florentine,

ich habe fast das ganze Thema durchgelesen.
Lebe selbst schon lange in einer nicht leichten Ehe.. habe 2 Kinder.. aus besonderen Umständen heraus können wir nicht zusammen leben als Familie..

Was ich Dir sagen möchte:
Keiner ist der Vater der Kinder, so wie er
Keiner ist schon so lange mit Dir zusammen...
Keiner hat schon so viel mit Dir durchgestanden..

Am Silvesterabend um 0 Uhr stand ich mit meinem Mann umarmt in der Natur und wir sagten beide, dass wir uns HEUTE viel besser miteinander fühlen, als noch vor 2 Jahren...
Wir haben vor einem Jahr eine Eheberatung aufgesucht, weil ich mich immer wieder trennen wollte.. verschiedene Situationen haben dazu beigetragen, dass sich meine Einstellungen und Gefühle ihm gegenüber sehr geändert haben, zum Positiven...ich hätte es nicht geglaubt, dass es sich so zum Positiven ändern kann...
Ich möchte damit sagen:
Familie ist so wertvoll! Eure Kinder sind noch so klein.
Gibt es keine Möglichkeit, dass Du mal alleine reist.. etc.?

Heute habe ich die Meinung, dass man alles tun sollte um eine Familie zu erhalten...
und auch darüber hätte ich vor 2 Jahren anders geschrieben..

Bitte überlege es Dir reichlich und gut.
Er hört sich für mich an wie in einer Depressionen oder in einem Burn-Out..
man kann von so jemandem in so einem Zustand keine großen Impulse oder Änderungen erwarten..

Ich denke, er braucht professionelle Hilfe für sich.

In einer Ehe geht es auch um ein Versprechen und um ein Durchhalten und um ein JA zum Anderen in guten und in schlechten Zeiten...

ich kann mit meiner Familie nicht zusammenleben derzeit, sehe sie nur ab und zu..
vermisse sie alle... seelische Schmerzen...
Du hast deine Familie um dich.

Schreibe mal alles Schöne auf, was Du dadurch hast..
stelle dir vor, wie es wäre, wenn er weg wäre..
nicht 2 Tage, nicht 2 Monate... 2 Jahre...

Ich habe es selbst erlebt: Auch wenn es noch so trostlos aussehen kann und sich anfühlt.. es kann wieder ganz anders werden..

Du wirkst ihm gegenüber überlegen.. er hinkt depressiv hinterher. ich finde das ist derzeit keine gute Zeit für eine wohlüberlegte Trennung... Trennung ist ein Familienbruch...

Überlegt euch beide, ob ihr das wirklich in aller Konsequenz wollt.

Das sagt die Waldfee, die wirklich nicht vor konservativen Einstellungen strotzt
Ich habe viel hinter mir und erkannt, was zählt.
Alles Liebe Dir..
nimm es einfach als Denkanstoß.
Waldfee

Noch was:
Was natürlich überhaupt nicht geht ist schlechtes Verhalten den Kindern gegenüber seinerseits.. da spricht für mich heraus, dass er überfordert und kraftlos ist....das ist nicht ok. und muss beobachtet werden und ist auch nicht zu entschuldigen.. da trägt er als Vater die Verantwortung dafür, seinen Umgang mit den Kindern zu verbessern, wenn nötig ebenfalls mit professioneller Hilfe...
und noch was:

Habt ihr Verwandte, Freunde, Babysitter, die mal auf die Kinder aufpassen könnten?
Macht euch mal frei von den Kindern, sei es nur einen Abend.. und seid wieder ein Paar.
Und redet über ALLES...
jetzt ist er noch da... und ihr noch zusammen.. danach ist er weg..
und auch wenn ihr Euch trennt, dann wisst ihr wenigstens, was jeder gedacht hat, wie sich jeder gefühlt hat.
Dann wäre das besser abgeschlossen. meine Meinung.