Andererseits, wenn ich das dann so lese, kommen auch wieder ganz andere Gefühle hoch.
Ich denke Stopp, nein es war nicht alles toll. Das lag nicht alles an ihm oder uns oder mir, sondern auch ganz ganz viel an den Umständen. Aber auch er hätte damit anders umgehen können. Ich habe eine ganz großes Stück mich selbst verloren in den letzten Jahren und das lag auch daran, wie wir die Beziehung geführt haben. Das lag sicher an mir. Aber auch er hätte da etwas anders machen können, hat er aber nicht.
Allerdings glaube ich auch, und das ist es auch, was die ganze Sache so schwer macht, dass wir das alles hinbekommen hätten, und zwar ohne wahnsinnig große Anstrengung, wenn wir beide mal in Ruhe über die Beziehung und uns gesprochen hätten. Und wenn wir beide das gewollt hätten. Genau diese Chance hat er mir und uns nicht mehr gegeben. Er hat seine Unzufriedenheit, seine Überforderung (nicht nur in der Beziehung, mit mir, sondern auch mit den Umständen, seinem Job usw. usf.) mit sich ausgemacht und hat sich offenbar nicht mehr anders zu helfen gewusst, als sich zu trennen. Dabei war er aber offenbar der Meinung, genau das angekündigt zu haben. Nur habe ich keine Ahnung, wie er das gemacht haben will, denn wir haben darüber nicht gesprochen. Heute sehe ich, dass manches dafür spricht, dass er sich schon länger entfernt haben könnte, aber das habe ich damals eben anders interpretiert. Wenn man nicht offen spricht, ist das eben schwer. Nun also ich empfinde diese Trennung aus (für mich) heiterem Himmel als sehr unfair. (warum will ich jemanden zurück, der so mit mir umgegangen ist?) Und eben so chancenlos. Was nutzt es mir da, dass ich die Chancen sehe. Er will nicht, basta. Nur dieses basta, das bekomme ich irgendwie für mich nicht geregelt. Weil ich will, weil ich hoffe, weil ich liebe. Es ist so verquer, auf der einen Seite sehe ich alles was schei. war und ich ganz bestimmt so nicht mehr haben will, dann sehe ich, zu was er offenbar nicht bereit ist, und doch will ich ihn zurück und denke, so wird es nie mehr werden. Und ich denke, dass mein Leben ein für alle mal kaputt ist. Ja, man kann schon was für sich machen, aber es ist nicht das gleiche. Es ist einfach nicht das gleiche.
Und dann sehe ich, was ich jetzt alles für mich tue. Dass das noch mehr werden kann und muss. Und dass das gut ist. Sehr gut. Dass die Trennung wirklich eine Chance sein kann, die ich sonst nicht gehabt und genutzt hätte. Allerdings hat dieser neue Weg auch gerade erst begonnen und auch der ist nicht super einfach, sondern steinig. Und ich frage mich, wir viel Kraft ich habe, diesen Weg zu gehen (alleine zu gehen vor allem). Einen Weg, bei dem ich mich über die Chancen freue, den ich aber nicht freiwillig eingeschlagen habe. Ich weiß nicht, so richtig doll ist das alles trotz der kleineren Erfolge, die ich schon verbuchen kann, nicht.
Und ich fühle mich oft allein. Man kann neue Bekannte nicht einfach aus dem Hut zaubern kann. Und ich kann man innerstes mit niemandem mehr teilen. Weil er nicht mehr da ist. Ich muss alles mit mir ausmachen.
02.03.2014 12:26 •
x 1 #2308