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So kurz vor Weihnachten Trennung per Telefon

P
Hallo ihr Lieben Mitglieder,

Ich weiß noch gar nicht wo mir der Kopf steht und ich hoffe, dass ich hier vielleicht den ein oder anderen guten Rat bekommen kann! Es tut mir leid, wenn ich ein wenig ausholen muss um die ganze Situation zu beschreiben.

So viel zu mir: ich bin weiblich, habe in 2,5 Wochen Geburtstag und werde 31 Jahre alt. Gefühlt erfahre ich nun die wohl X-te Enttäuschung in meinem Leben. Vorher hatte ich 4 Beziehungen von Bedeutung. Die letzte Beziehung ist drei Jahre her und hielt zwei Jahre. Nachdem diese Beziehung in die Brüche ging und der Mann von heute auf morgen nicht mehr nach Hause kam, ist für mich die komplette Welt zusammengebrochen und ich habe gute zwei Jahre gebraucht um mit diesem Schmerz zurecht zukommen.

Meinen jetzigen Freund lernte ich im April kennen, seit Mai treffen wir uns. Er ist 6 Jahre jünger als ich, aber sehr reif und erwachsen (so schien es mir jedenfalls).
Als wir angefangen haben uns zu treffen, hatte er noch eine Freundin. Aber als unsere Gefühle immer stärker füreinander wurden, trennte er sich sehr schnell von ihr. Er ist ihr nie fremdgegangen oder hat sie mit mir betrogen.

Mit uns war einfach alles so perfekt! Ich habe mich noch nie jemandem so nah gefühlt wie ihm, noch nie habe ich zu einem anderen Menschen eine so starke Bindung gespürt wie zu ihm, wir konnten über alles reden, so viel und laut von ganzem Herzen lachen, die Wellenlänge hat absolut gestimmt und es schien mir, als würde dieser Mann nie wieder gehen wollen! Niemals zuvor war ich in meinen 30 Jahren glücklicher! Das war mein Mann, den wollte ich niemals wieder gehen lassen!

Mitte August sind wir das erste mal gemeinsam in den Urlaub gefahren, zwei Wochen vorher, also Anfang August, haben wir uns nicht mehr gesehen, da er aus familiären Gründen nicht in der Stadt war. An unserem letzten Abend vor diesen zwei Wochen hatten wir jedoch unseren ersten, kleineren und eigentlich vollkommen unbedeutenden Streit. Die Anspannung hielt an, da wir kaum Kontakt hatten in dieser Zeit des Nichtsehens. Nach diesen zwei Wochen und zwei Tage vor unserem Urlaub war unser Wiedersehen. Der Streit und die Anspannung war wie weggeblasenen. Am Tag der Abreise jedoch zog er plötzlich ununterbrochen ein langes Gesicht, war mürrisch und schlecht gelaunt. Das zog sich drei Tage, er wirkte unzufrieden und ich war hilflos. Ich wusste nicht so recht wie ich mit diesem plötzlichen Stimmungswandel umgehen sollte. Ich habe versucht zu reden, das hat ihn nur genervt, ich habe versucht ihn in Ruhe zu lassen, da war ich ihm viel zu distanziert, ich habe versucht gute Laune zu verbreiten und fröhlich zu sein, jedoch habe ich mich seiner Meinung nach damit wohl verhalten wie ein vierjähriges Kind.
Also hat er den Urlaub abgebrochen, damit ich nicht meinen Willen durchsetze so die Begründung. Wir sind schweigend die vier Stunden wieder nach Hause gefahren und haben tagelang keinen Kontakt gehabt. Natürlich war alles meine Schuld, auch heute noch beharrt er auf seiner Meinung und dafür hat er sich auch nie entschuldigt und würde er auch nicht.

Seine Erklärung für das alles war, dass er mit dieser familiären Situation nicht gut klar kam, er sei damit überfordert, auch das er so weit von zu Hause weg ist, die Freunde und sein Sport würden ihm fehlen und dann kam plötzlich noch eine Beförderung dazu, welche wohl dann den endgültigen Rest dazu beigetragen hat, dass er sich überfordert fühlte. Und dann gab es natürlich auch noch mich! Er sagte, er könnte nicht der Freund für mich sein, der er gerne sein möchte und den ich verdient hätte. Er wollte die Beziehung nicht mehr, aber er wollte uns auch nicht aufgegeben. Er beschloss, dass wir Zeit miteinander verbringen, jedoch ohne Verpflichtungen. Ich war dagegen. Ich fühle mich zu alt, um keine Verpflichtungen einzugehen. Also redeten wir ständig über das gleiche Thema, aber es ging nicht voran und wir drehten uns im Kreis. Ich wollte ihm die Zeit geben, die er braucht aus Liebe zu ihm und war bereit meine Bedürfnisse erstmal hinten anzustellen.
Plötzlich war alles so anstrengend mit uns, ständig stritten wir über das Thema, aber ich glaubte fest daran, dass alles wieder gut wird so wie es am Anfang war. Ich habe diese Hoffnung nie aufgegeben und fing an darunter zu leiden. Ich schlief nicht mehr, ich konnte nicht mehr essen, ich wurde richtig depressiv und teilnahmslos und dann habe ich eine Therapeutin aufgesucht, die mir Gott sei dank ganz gut zur Seite stand.

Unsere Situation verbesserte sich mit der Zeit wieder, allerdings wollte er auch nie wirklich, dass wir uns sehen. Ihm reichte es einmal in der Woche (meistens waren die Treffen allerdings alle 1,5 Wochen) und dann auch lieber ohne Übernachtung. Mir reichte es jedoch nicht.
Anfang Oktober den Feiertag wollten wir miteinander verbringen, aber er meldete sich einfach nicht. Ich hatte zwei mal geschrieben, aber bekam keine Antwort. Abends rief ich ihn an und fragte sehr fröhlich, ob wir den Abend noch miteinander verbringen würden. Jedoch bekam ich eine Abfuhr mit den Worten, ich würde ihn immer unter Druck setzen und dann würde ich wieder betteln und mich total zum Affen machen.
Ich legte auf, geschockt von den Worten und beschloss, dass es sich damit für mich erledigt hatte. Ich distanzierte mich und so hatten wir wieder keinen Kontakt.

Tage später rief er an. Vollkommen fröhlich und glücklich! Wieder der totale Stimmungswandel! Er hätte nachgedacht, ich würde ihm ja so fehlen und in der Zeit als wir keinen Kontakt hatten, hat er gemerkt wie stark seine Gefühle sind und er vermisst mich, dadurch hätte er sich wieder angenähert, er will es langsam angehen lassen, aber er glaubt an uns.
Ich war natürlich trotzdem erstmal auf Distanz, aber es spielte sich dann dennoch ganz gut ein und es fing an, ganz langsam wieder schön zu werden.

Leider hielt es nicht lange an.
Er sagte er hätte oft keine Lust zu mir zu kommen. Sich bei mir zu melden würde ihn unter Druck setzen, es wäre wie ein Zwang, dass er sich melden muss und es würde ihm vollkommen ausreichen wenn wir noch weniger Kontakt hätten.

Mitte November lernte ich seine Familie kennen und er war wieder total wie ausgewechselt. Wieder dieser Stimmungswandel, wieder so fröhlich. Wir sahen uns dann tatsächlich häufiger, sogar mit Übernachtung! Er sagte, er freue sich auf die nächsten Wochen mit mir, auf die Weihnachtszeit, er hat mir einen Adventskalender gebastelt usw.
Doch dann zog er sich wieder zurück, meldete sich wieder nicht, hatte wieder keine Zeit.
Dieses hin und her belastete mich und ich sagte ihm, dass ich mich einsam fühle und oft sehr traurig bin.
Es eskalierte, wir brüllten uns an und es sind Worte gefallen und Sachen passiert, auf die ich nicht stolz bin! Aber meine Verzweiflung hat mich selbst durchdrehen lassen. Am Ende war natürlich wieder alles meine Schuld, weil ich gesagt habe, dass ich so nicht glücklich bin. Er hätte immer alles für mich getan aber nichts würde bei mir ankommen, ich würde nie etwas für ihn tun oder auf ihn eingehen. Zwei Tage ging das so bis es sich wieder beruhigte.
Also gab ich mir natürlich noch mehr Mühe um ihm zu zeigen, dass ich sehr wohl auf ihn eingehe und das ich um ihn bemüht bin, weil er mir wichtig ist.

Gestern kam der Anruf: er würde bemerken, dass ich mir Mühe gebe und das ich kämpfe, aber er könnte es nicht wertschätzen und es kommt nicht bei ihm an. Er hat keine Motivation mehr, Zeit mit mir verbringen zu wollen und möchte auch nicht gemeinsam mit mir irgendwas planen. Freitag waren wir noch im Kino und er sagt, dass fand er zwar gut, aber danach hätte er mich wieder tagelang nicht um sich haben wollen.

Er machte Schluss am Telefon - so kurz vor Weihnachten!

Daraufhin bin ich zu ihm gefahren und stand vor seiner Tür, er hat nicht geöffnet, die Klingel abgestellt, ist nicht mehr ans Telefon gegangen und hat auch nicht auf die Nachrichten geantwortet. Nach zwanzig Minuten bin ich wieder gefahren.
Ich weiß, dass ich hingefahren bin nicht förderlich war, aber was tut man nicht alles wenn man die andere Person verliert?

Sicherlich bin ich nicht ganz einfach und ich versuche mein Verhalten seit Monaten zu reflektieren, was ich hätte anders oder besser machen könnte. Mich hat noch nie ein Mann wertschätzen können, noch nie habe ich wirklich erfahren was Liebe ist - außer in unserer Anfangszeit!

Gute Ratschläge von Freunden dann war er nicht der Richtige oder er ist einfach noch zu jung bringen mich nicht weiter!
Vielleicht kann und will ich daran nicht glauben, weil ich weiß was ich am Anfang empfunden und gespürt habe und wie viel Leid ich ertragen habe in der Hoffnung, dass alles wieder gut wird.

Wir sehen uns jeden Tag auf der Arbeit, heute Abend ist die Weihnachtsfeier und ich weiß immer noch nicht ob ich hingehen sollte so verheult wie ich aussehe!
Hoffnungen mache ich mir jedenfalls keine mehr!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen frohe Weihnachten. Für mich wird es eine furchtbare Zeit sein!

20.12.2017 16:06 • x 2 #1


T
Tja, was soll man dir raten.
Ihr habt ein unterschiedliches Nähe-Bedürfnis. Grade bei Mittzwanzigern ist es öfter so, dass andere Dinge als eine feste Partnerschaft im Vordergrund stehen. Er möchte mehr Freiraum, du möchtest Verbindlicheres von ihm. Ich kann euch beide verstehen und das ist eben ein Dilemma.
Im Endeffekt ist es (platt gesagt) so: Er kann dir nicht geben, was du brauchst und du kannst ihm nicht geben, was er braucht/möchte. Alleine deine Anwesenheit und die Verbindlichkeit einer Partnerschaft setzt ihn unter Druck. In seinem Alter ist das nichts besonderes.

Sonst kann ich dir leider nicht viel Tröstendes sagen, außer dass es hier fast jedem mal so ging und dass es besser wird. Sicher, die Art und Weise der Trennung ist respektlos und die Zeit im Jahr unpassend. Aber gibt es für eine Trennung eine passende Zeit?

Ab zu deiner Familie und Energie tanken. In dieser frühen Phase halte ich persönlich Ablenkung mit Freunden für wenig sinnvoll. Zu tief die Trauer und das verletzte Ego. Alleine sein ist jetzt jedoch auch keine gute Option.

Mehr auch hier:

trennung-kurz-vor-weihnachten-t15754.html

20.12.2017 17:09 • x 1 #2


A


So kurz vor Weihnachten Trennung per Telefon

x 3


P
Natürlich gibt es keine passende Zeit für eine Trennung.
Für denjenigen, der verlassen wird, ist es immer besonders schlimm.

Die Zeit werde ich kaum bei meiner Familie sein, da das Verhältnis nie so gut war.
Meine Eltern sind schon seid dem ich klein bin getrennt, mein Vater lebt inzwischen im Ausland und meine Mutter war immer schon zu viel mit sich selbst beschäftigt als das wir eine normale Mutter Tochter Bindung aufbauen konnten. Zwar werde ich Heiligabend dort verbringen, auch weil meine Großeltern da sein werden, aber letzten Endes wird es mir mehr Energie rauben als das ich welche tanken könnten.
Und die Freunde sind natürlich selbst alle bei ihren Familien, daher werde ich vermutlich nur alleine sein. Vielleicht klappt dann aber das Energietanken ja doch...
Danke für deine netten Worte!

20.12.2017 17:54 • #3


Kummerkasten007
Also, für mich klingt das, als ob er vielleicht noch Kontakt zu anderen Frauen hätte und Dich immer rauskramt, wenn gerade mal Leerlauf ist.

Und überlege Dir doch mal, spontan Weihnachten wegzufliegen.

20.12.2017 18:04 • #4


Charlotte12
Wegfliegen, gute Idee! Liebe Pandorina, erstmal herzlich willkommen bei uns. Hier bist du schon mal nicht allein, wir können deinen tiefen Schmerz und die große innere Hilflosigkeit nachfühlen. Weil wir das alles selbst erleben - oder damit durch sind, weil Zeit vergangen ist.

Deine Liebesgeschichte klingt kompliziert und nach unterschiedlichen Vorstellungen und Gefühlen. Ich würde an deiner Stelle einen Cut machen, denn dein Ex (ja, ich weiß, das Wort tut furchbar weh) zeigt dir schon seit Monaten, dass es vorbei ist. Wenn etwas Zeit vergangen ist, kannst du es auch erkennen, glaube es mir. Bis dahin empfehle ich dir, den Schmerz auszuhalten. Du bist auf Entzug, lenke dich ab, mach Sport, tue dir Gutes, schreibe Tagebuch oder hier und trinke Schlaf- und Nerventee. Die Zeit heilt alle Wunden. Das ist kein Spruch, sondern die Wahrheit.

20.12.2017 20:10 • x 3 #5


Stellaria
Hi Pandorina,
das ist mir vor Jahren auch passiert, da hat sich mein Freund wenige Tage vor Weihnachten am Telefon von mir getrennt, obwohl wir nur wenige Minuten voneinander entfernt wohnten. Er hat mich bei seiner Familie für das Weihnachtsessen auch gleich ausgeladen. Mir ging es furchtbar. Ich habe mich aber nicht abgelenkt, sondern die Weihnachtstage allein verbracht und mich mit meinem großen Schmerz beschäftigt.

An Silvester rief er dann kleinlaut an und wäre gerne zu meiner Feier mit Freunden gekomme, zu der ich jedes Jahr einlud. Jetzt war er allein und ertrug es schlecht. Wie es mir ging, interssierte ihn nicht. An Neujahr trafen wir uns und er erzählte mir eine abstruse Geschichte und tat so, als ob ich die Trennung ausgesprochen hätte. Schon zu früheren Zeitpunkten drohte er bei Kleinigkeiten mit Trennung.

Im Rückblick bin ich heute froh, dass ich mich nicht habe umstimmen lassen. Mit Menschen, die keine emotionale Stabilität zeigen - so schilderst du deinen gewesenen Freund ja auch - wird man als Partner zu seinem Spielball. Willst du sein Ball sein und hüpfen, wenn er will, und in der Ecke herumliegen, wenn er gerade keine Zeit für dich hat oder keine Lust hat dich zu sehen?

21.12.2017 01:12 • x 3 #6


P
Zitat von TinTin1980:
Ihr habt ein unterschiedliches Nähe-Bedürfnis. Grade bei Mittzwanzigern ist es öfter so, dass andere Dinge als eine feste Partnerschaft im Vordergrund stehen. In seinem Alter ist das nichts besonderes.

Kann schon sein, dass es bei den meisten so ist. Aber eben auch nicht bei jedem. Wenn ich sowas lese frage ich mich ernsthaft ob diese Personen wissen, was richtige Liebe ist.

Vielleicht ist das nur bei mir so, aber wenn ich jemanden liebe ist mir diese Person sehr wichtig. Wichtiger, als irgendwelche normalen Bedürnisse in diesem Alter.

Viele scheinen Partner als netten, vielleicht sogar austauschbaren Bestandteil des eigenen Lebens zu sehen. Auch wenn das bei mir nicht unbedingt anders war bei vorherigen Bekanntschaften oder vorherigen Freundinnen, seit meiner letzten würde ich das niemals als Liebe bezeichnen. Im Nachhinein find ichs aber ziemlich lustig, dass ich das damals so bezeichnet habe.

21.12.2017 01:34 • #7


P
Zitat von Charlotte12:
Wegfliegen, gute Idee! Liebe Pandorina, erstmal herzlich willkommen bei uns. Hier bist du schon mal nicht allein, wir können deinen tiefen Schmerz und die große innere Hilflosigkeit nachfühlen. Weil wir das alles selbst erleben - oder damit durch sind, weil Zeit vergangen ist.

Deine Liebesgeschichte klingt kompliziert und nach unterschiedlichen Vorstellungen und Gefühlen. Ich würde an deiner Stelle einen Cut machen, denn dein Ex (ja, ich weiß, das Wort tut furchbar weh) zeigt dir schon seit Monaten, dass es vorbei ist. Wenn etwas Zeit vergangen ist, kannst du es auch erkennen, glaube es mir. Bis dahin empfehle ich dir, den Schmerz auszuhalten. Du bist auf Entzug, lenke dich ab, mach Sport, tue dir Gutes, schreibe Tagebuch oder hier und trinke Schlaf- und Nerventee. Die Zeit heilt alle Wunden. Das ist kein Spruch, sondern die Wahrheit.


Vielen Dank für deine warmen Worte, die taten mir sehr gut!
Einen Cut zu machen wäre jetzt sicherlich die einzige vernünftige Lösung!
Ex - ja dieses Wort tut furchtbar weh! Ich bin gestern früh um 6 hochgeschreckt und mein erster Gedanke war er ist jetzt nicht mehr mein Freund. Dieser Gedanke daran schmerzt so fürchterlich, aber sicherlich wird die Zeit das Ganze heilen.

Schlimm ist es, das ich ihm auf der Arbeit kaum aus dem Weg gehen kann!
Manchmal frage ich mich ob das gut oder schlecht ist. Schlecht natürlich weil es jedes Mal wieder weh tun wird und ob es gut sein kann frage ich mich, wenn ich doch einen Hauch von Hoffnung wieder in mir spüre...

21.12.2017 14:34 • #8


P
Zitat von Stellaria:
das ist mir vor Jahren auch passiert, da hat sich mein Freund wenige Tage vor Weihnachten am Telefon von mir getrennt, obwohl wir nur wenige Minuten voneinander entfernt wohnten. Mir ging es furchtbar. Ich habe mich aber nicht abgelenkt, sondern die Weihnachtstage allein verbracht und mich mit meinem großen Schmerz beschäftigt.

An Silvester rief er kleinlaut an und wäre gerne zu meiner Feier mit Freunden gekomme, zu der ich jedes Jahr einlud. Jetzt war er allein und ertrug es schlecht. Wie es mir ging, interssierte ihn nicht. An Neujahr trafen wir uns und er erzählte mir eine abstruse Geschichte und tat so, als ob ich die Trennung ausgesprochen hätte. Schon zu früheren Zeitpunkten drohte er bei Kleinigkeiten mit Trennung.

Im Rückblick bin ich heute froh, dass ich mich nicht habe umstimmen lassen. Mit Menschen, die keine emotionale Stabilität zeigen - so schilderst du deinen gewesenen Freund ja auch - wird man als Partner zu seinem Spielball. Willst du sein Ball sein und hüpfen, wenn er will, und in der Ecke herumliegen, wenn er gerade keine Zeit für dich hat oder keine Lust hat dich zu sehen?


Danke für deine Nachricht! Es tut mir sehr leid, dass du damals das Gleiche durchleben musstest! Andererseits hilft es mir ein wenig, dass ich nicht alleine mit so einer Situation bin und das andere es auch überlebt haben!

Ich habe deine Nachricht schon gestern gelesen und seitdem denke ich darüber nach, das Menschen die keine emotionale Stabilität zeigen, ihren Partner als Spielball betrachten.
Genauso ist es irgendwie - ich bin wie ein Spielball! Ich werde mir wohl noch eine Weile den Kopf darüber zerbrechen...

21.12.2017 14:42 • #9


Stellaria
Panorina,

den Schmerz, den du fühlst, wird dir keiner nehmen können. Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht, weil ich nach dem oben von mir beschriebenen Freund, noch eine viel schlimmere Variante von Mann als Partner hatte. Ich musste ihn vor 15 Monten verabschieden, weil es an meine Lebenssubstanz ging.

Als ich dieses Forum fand, hat mir allein das Lesen der Geschichten schon geholfen. Hier erzählen Menschen, was ihnen geschehen ist und ich erkenne mich und meinen Expartner oft wieder. Tatsächlich ist es ein Trost festzustellen, das schreibst ja auch du, dass du nicht alleine bist. Dass anderen Menschen ähnliches zugestoßen ist. Dass sie leiden, dass sie kämpfen, dass sie wieder auf die Beine kommen.

Ich denke, dass es besser wäre, wenn du ihn nicht mehr sehen müsstest. Wäre das an deiner Arbeitsstelle möglich? Das Hoffen, ihn beobachten und auf Zeichen warten, ob er möglicherweise wieder zu dir zurückkommen mag, das ist nicht gut und verlängert den Schmerz. Ich kenne beide Varianten: die absolute Kontaktsperre (letzter Partner war eine Fernbeziehung) und das unbeabsichtigte Wiedersehen (der emotional Instabile hat nur ein paar Straßen weiter von mir gewohnt). Ich kann eindeutig sagen: die Kontaktsperre ist der bessere Weg, wieder zu sich zu finden.

Vielleicht schaffst du es, dass dir der Mann irgendwann egal ist - auch wenn du ihn siehst. Manchen hier ist das nach längerer Zeit gelungen. Ich war noch nach Jahren erschüttert, wenn er mir (mehr oder weniger absichtlich) über den Weg lief und möglichst noch seine neue Freundin präsentierte.

Ich wünsche dir, dass du früher abschließen kannst, als ich es konnte. Dafür musst du aber als erstes die Hoffnung begraben, dass ihr wieder zusammenkommen könntet, dass doch noch alles gut wird. Das ist (meiner Meinung) der erste wichtige Schritt. Du willst doch nicht mehr sein Spielball sein? Willst du als Mensch, als Frau mit deinen Wünschen und Bedürfnissen wahr- und ernstgenommen werden, dann ist dieser Mann (so wie du ihn beschreibst) für dich nicht gut.

22.12.2017 01:20 • x 2 #10


H
Ein jüngerer der seine Freundin für den Reiz der etwas älteren (du) verlässt. War eigentlich klar wie das endet oder?

22.12.2017 01:30 • #11


D
Du hast Schweres hinter Dir. Es fängt mit den vielen Enttäuschungen an, dann das Ghosting nach Deiner 2-jährigen Beziehung - habe ich das richtig verstanden? - was besonders hart ist und tatsächlich einen großen Schaden in einem verursachen kann, und jetzt noch so eine unbefriedigende Sache.

In der letzten Beziehung hat er Dich abgestellt, wieder rausgeholt, und das abwechselnd. Allerdings ist es das doch nicht für Dich, oder? Als Du dann hingefahren bist und stehst vor seiner Tür - weißt Du, ob er mit Sicherheit da war?

Auch wenn alles jetzt so schwer erscheint, mit ihm das wäre sicherlich so weitergegangen, so traurig dies für Dich nun ist. Und dann seht Ihr Euch noch bei der Arbeit. Und hier könntest Du ansetzen, meine Idee ist die: gib Dir vor ihm keine Blöße, sondern bleib höflich, aber distanziert. Wenn es möglich ist, tust Du so, als gäbe es ihn nicht für Dich. Du weißt selbst am besten, wie das Arbeitsleben bei Euch aufgebaut ist, was möglich ist und was nicht.

Versuch dann, dass man Dir Deinen Kummer nicht anmerkt. Meinst Du, das hinzukriegen?

Verwöhn Dich zur Weihnachtszeit! Wenn Dir was zuviel wird, brichst Du es ab. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir selbst einen kleinen Geschenke-Tisch machst und wenn es nur ist, Dir notwenige Sachen zu kaufen, sie schön zu verpacken und über Weihnachten auszupacken. Mit schönem Kerzenlicht und einem guten Film nebenbei zum Beispiel.

Tu einfach das, was Dir was bringt.

Wenn der Liebeskummer da ist, ist die erste Zeit immer besonders schmerzhaft. Überlege Dir dennoch, ob Du es so weiter mit ihm ausgehalten hättest - immer dieses Hick und Hack.

Den Schmerz kann Dir leider keiner abnehmen, doch hier ist zum Beispiel immer wer da, und Du kannst Dich austauschen.

Vielleicht hilft es Dir ein wenig, dass das so ziemlich am Anfang passiert ist und er Dir dazu ja auch einiges gesagt und gezeigt hat.

Viel übler finde ich es persönlich, wenn das passiert:

Zitat von Pandorina:
der Mann von heute auf morgen nicht mehr nach Hause kam,


Meinst Du, darüber hinweg zu sein? Der letzte hat das Spiel genauso gemacht, in anderer Form.

Überdenke Deine Beziehungen, was waren das für Männer, wie war das Verhalten, was ging schief.
Gibt es Parallelen.

Ich finde, wenn es der Richtige ist, kommst Du gar nicht erst in blöde und verzweifelte Situationen.

Man muss ihn halt erst finden, was nicht einfach ist. Manchmal gibt es Zufälle und dann sieht die Welt plötzlich ganz anders aus - also gib nicht auf! Alles Gute!

22.12.2017 02:16 • x 1 #12


C
Zitat:
Natürlich gibt es keine passende Zeit für eine Trennung.
Für denjenigen, der verlassen wird, ist es immer besonders schlimm.

Die Zeit werde ich kaum bei meiner Familie sein, da das Verhältnis nie so gut war.
Meine Eltern sind schon seid dem ich klein bin getrennt, mein Vater lebt inzwischen im Ausland und meine Mutter war immer schon zu viel mit sich selbst beschäftigt als das wir eine normale Mutter Tochter Bindung aufbauen konnten. Zwar werde ich Heiligabend dort verbringen, auch weil meine Großeltern da sein werden, aber letzten Endes wird es mir mehr Energie rauben als das ich welche tanken könnten.
Und die Freunde sind natürlich selbst alle bei ihren Familien, daher werde ich vermutlich nur alleine sein. Vielleicht klappt dann aber das Energietanken ja doch...
Danke für deine netten Worte!


Hallo Erstmal mein Mitgefühl für Deine Situation und dass Du das hier teilst. Ich habe eine ähnliche Geschichte.
Meine Beziehung ging auch diese Woche in die Brüche, was mich sehr belastet - auch wenn ich schon immer Zweifel hatte, ob wir zusammen passen, trifft es mich unerwartet hart, dass es plötzlich vorbei ist und ich wieder verlassen worden bin.
Der Altersunterschied war bei uns noch größer. Aber worauf ich jetzt eigentlich hinaus wollte: Meine Situation um Weihnachten herum ist so ähnlich: Zu den Eltern fahren ist keine Option und die wenigen Freunde sind in in ihren Zusammenhängen beschäftigt. Ich kann zwar auch alleine unterwegs sein (gibt ja auch zig Aktionen in der Stadt), aber mir ist natürlich eher nach Rückzug. Vielleicht verbringt man Weihnachten einfach im Forum

22.12.2017 09:09 • x 1 #13


P
Liebe Stellaria,

Vielen herzlichen Dank für das Aufbauen, das Mut machen und deine guten Wünsche! Sie gehen mir sehr nah!
Es ist erstaunlich, wie sehr man durch dieses Forum Trost finden kann, sei es durch die Antworten hier, oder einfach nur das Mitlesen wie es anderen Leidensgenossen ergangen ist bzw ergeht.

Zitat von Stellaria:
Ich denke, dass es besser wäre, wenn du ihn nicht mehr sehen müsstest. Wäre das an deiner Arbeitsstelle möglich? Das Hoffen, ihn beobachten und auf Zeichen warten, ob er möglicherweise wieder zu
dir zurückkommen mag, das ist nicht gut und verlängert den Schmerz.


Leider ist das absolut nicht möglich. Seine Beförderung Ende August beinhalten, das er jetzt mein direkter Vorgesetzter ist. Zwar teilen wir uns kein Büro, auch ist er nicht auf der selben Etage wie ich, aber dennoch haben wir dadurch genügend Konferenzen, Termine oder Besprechungen zusammen.
Ich denke wir werden den beruflichen Umgang zwar gut miteinander hinbekommen, aber sicherlich wird sich der Schmerz - wie du schon sagst - dadurch ganz unweigerlich verlängern...

Zitat von Stellaria:
Ich wünsche dir, dass du früher abschließen kannst, als ich es konnte. Dafür musst du aber als erstes die Hoffnung begraben, dass ihr wieder zusammenkommen könntet, dass doch noch alles gut wird. Das ist (meiner Meinung) der erste wichtige Schritt. Du willst doch nicht mehr sein Spielball sein? Willst du als Mensch, als Frau mit deinen Wünschen und Bedürfnissen wahr- und ernstgenommen werden, dann ist dieser Mann (so wie du ihn beschreibst) für dich nicht gut.



Dieses Gefühl ein Spielball zu sein ist unerträglich. Genauso diese Stimmungsschwankungen, er ist fröhlich und gut drauf, man denkt alles ist gut und auf dem richtigen Weg und dann distanziert er sich doch wieder, wird mürrisch und schlecht gelaunt.

Allerdings frage ich mich seit Dienstag ständig, ob meine Bedürfnisse nicht normal sind. Ob meine Denkweise verkehrt ist, dass meine Wünsche gar nicht erfüllbar sind! Ich fange an, ständig an mir zu zweifeln oder frage mich, ob ich vielleicht wirklich nicht normal bin oder was mit mir nicht stimmt, dass kein Mann diese Bedürfnisse erfüllen möchte, das niemand mit mir Zeit verbringen möchte oder warum ich offensichtlich damit alle in die Flucht schlage!

Eigentlich frage ich mich das sogar seit August, seitdem er den Urlaub abgebrochen hat und ich meine Bedürfnisse hinten anstelle, damit er sich nicht unter Druck gesetzt fühlt.

Ich wünsche mir, dass mein Partner genauso gerne Zeit mit mir verbringt wie ich mit ihm. Einmal in der Woche oder weniger reicht mir einfach nicht.
Ich wünsche mir, dass man miteinander bespricht, wann man sich nicht sieht und nicht, wann man evtl. die Chance hat, dass der andere Zeit für einen findet.
Das man sich gegenseitig besuchen kann, dass daraus irgendwie etwas gemeinsames entsteht und dass man sich bei dem anderen auch ein kleines bisschen wie zu Hause fühlen kann.

Ich weiß, dass ich auch manchmal bockig sein kann. Gerade wenn ich zum zehnten Mal das Gefühl habe, vertröstet oder versetzt zu werden. Daran arbeite ich seit Wochen bzw. Monaten, damit es ihm nicht noch mehr die Laune verdirbt sich mit mir zu treffen und gerade in den letzten Wochen ist es mir meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen, nicht eingeschnappt zu sein.
Aber ich fühle mich oft einfach einsam und ich weiß einfach nicht, wie ich mich mitteilen kann.

22.12.2017 09:38 • #14


P
Zitat von caduceus:

Hallo Erstmal mein Mitgefühl für Deine Situation und dass Du das hier teilst. Ich habe eine ähnliche Geschichte.
Meine Beziehung ging auch diese Woche in die Brüche, was mich sehr belastet - auch wenn ich schon immer Zweifel hatte, ob wir zusammen passen, trifft es mich unerwartet hart, dass es plötzlich vorbei ist und ich wieder verlassen worden bin.
Der Altersunterschied war bei uns noch größer. Aber worauf ich jetzt eigentlich hinaus wollte: Meine Situation um Weihnachten herum ist so ähnlich: Zu den Eltern fahren ist keine Option und die wenigen Freunde sind in in ihren Zusammenhängen beschäftigt. Ich kann zwar auch alleine unterwegs sein (gibt ja auch zig Aktionen in der Stadt), aber mir ist natürlich eher nach Rückzug. Vielleicht verbringt man Weihnachten einfach im Forum


Es tut mir sehr leid für dich, dass du dich in der gleichen Situation befindest.
Ich tendiere auch eher zum Rückzug, bin mir dessen aber noch nicht sicher.
Allerdings ist es keine schlechte Option, ein wenig Zeit im Forum zu verbringen wenn du möchtest, schreib mir doch einfach. Dann können wir uns ein wenig austauschen

22.12.2017 10:47 • #15


A


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