@ bibi
Ja, weil die Klitzekleinen einen harmlosen Eindruck machen und man sie nur tätscheln will - und plötzlich: wumm, peng, zack, rums, schnipp ... und man gehört auch zu jenen, die dann im Wald suchen müssen .
Meine Ex-Ex (meine langjährige Lebensgefährtin) war 1,54m groß. Ganz am Anfang unserer Beziehung ist sie mit mir einmal an einem heißen Tag mit dem Motorrad durch Wien gefahren (also sie gefahren, ich auf dem Sozius gesessen), die Straßen verstopft, Gestank, heiß, sie keine Fahrpraxis - ich habe geglaubt, ich gehe bald ein da hinten. Dann, an einer roten Ampel, bleibt sie stehen (Gott sei Dank ) und fragt mich, wie mir das Motorradfahren auf einer Skala von eins bis zehn gefällt (sie hatte eine Art Skalatick . Eins: ganz mies - zehn: supertoll. Hätte ich die Wahrheit gesagt, hätte ich, alle Milde zusammennehmend, zwei sagen müssen. Da ich aber nicht unfreundlich sein und mich als richtiger Kavalier erweisen wollte, habe ich gesagt (oder vielmehr gekeucht): acht. - So, wir fahren weiter, bis zu einem griechischen Lokal, steigen ab, sie stürmt in das Lokal, ich schleppe mich hinterher, setze mich - und plötzlich schreit sie mich (das Lokal war voller Gäste) völlig aufgebracht an: Jetzt weiß ich erst, was für ein verdammtes Macho-A....l.ch du bist! Nur weil ich eine Frau bin, hat Dir das Motorradfahren nicht gefallen! Nach Hause kannst Du mit der Straßenbahn fahren!
Tja, auf die Größe kommt es bei so manchem gar nicht an ... (Aber ich war sogar ein bißchen stolz, denn als Macho hatte mich bis dahin noch nie jemand bezeichnet und wohl auch nicht auch nur insgeheim dafür gehalten .)
@ bille
Ich kann es natürlich nicht mit Gewißheit sagen, weil ich die Hintergründe ja nicht oder kaum kenne. Aber jedenfalls kann das Verhalten Deines Ex auch damit zu tun haben, daß er mit seinem neuen Leben nicht so glücklich ist, wie er erhofft hat - und ob man es glaubt oder nicht, in diesem Fall kommt es oft vor, daß der Verlassende der/dem Ex die Schuld gibt an seinem Unglück und den Drang entwickelt, sich dafür zu rächen. Und wenn er dann, wie leider bei Dir, die Möglichkeit hat, dies zu tun, dann schreckt er vor kaum einer Gemeinheit zurück. Wäre er nun glücklich und zufrieden oder gar von tiefer Liebe ergriffen, würde ihn das alles gar nicht interessieren (außer die Kinder natürlich), und keineswegs würde er Dich so unter Druck setzen (er hätte Besseres zu tun bzw. zu denken).
Es ist leider oft so: wenn das neue Leben nicht so läuft, wie vorgestellt, man erkennt, nicht in den Glückstopf gegriffen zu haben, sondern womöglich in sein Gegenteil, man frustiert ist, dann macht man dafür auch noch die/den Ex verantwortlich, weil man ihr/ihm (zumindest unbewußt) die Schuld am Scheitern der Beziehung bzw. an der Trennung gibt und somit letztlich am gegenwärtigen Schlamassel. Wenn Träume sich als Träume erweisen, muß ja jemand daran schuld sein - und man selber ist es ganz sicher nicht ...
Es muß also nicht immer nur so sein, daß die Verlassenden vor den Verlassenen flüchten müssen, sondern des öfteren müssen dann umgekehrt die Verlassenen vor den Verlassenden flüchten (so dies möglich ist) ...
Laß Dich jedenfalls nicht unterkriegen und gib nicht klein bei! Um Dir die Kinder wegnehmen zu können, bedürfte es schwerwiegender Gründe! Und was will er denn sagen? Ich beantrage das alleinige Sorgerecht, weil mir meine Ex den Schrebergarten nicht gibt? Mit diesem Argument könnte er sich höchstens selber ins Knie schießen ...