So, jetzt nehme ich die Gelegenheit beim Schopf.
Muss mal alles raus - komplett raus, obwohl alles geht gar nicht.
Entschuldige mich schon jetzt bei euch allen für die Länge. Ihr müsst es nicht lesen, aber ich muss es schreiben.
Hier also Weiteres zum „Muster“:
Wenn er sich mit anderen unterhalten hat, dann hörte er ihnen gar nicht zu. Auf das von anderen Gesagtem ging er nie wirklich ein. Er war sofort bei sich. Er erzählte dann was er hat, macht etc….. Er, er, er.
Er konnte, wenn er sich mit jemandem unterhielt mitten im Satz sagen sagen: Ach, ich seh’ da gerade jemand. Da muß ich hin, das ist wichtig!“ Weg war er und lies oft ein „verdattertes“ – und manchmal auch gekränktes - Gegenüber zurück.
Ging ich mit ihm durch die Stadt, konnte er mir zu vielen die wir sahen, etwas erzählen. Ob es mich interessierte oder nicht. Er kennt auch viele „wichtige Leute“ in unserer Stadt sehr, sehr gut. So gut, dass sie ihn ihrerseits mieden und kaum grüßten. Er drängte sich ihnen aber auf, dass so es oft peinlich war. Also mir peinlich war. Las oder hörte er, das jemand verstorben war, dann kannte er ihn sehr gut und betonte, dass dieser ihn sehr geschätzt habe. Bis dahin hatte ich meist von den Betroffenen noch nie etwas in unserer Beziehung gehört. Er ging zu fast jeder Beerdigung von „wichtigen und bekannten“ Leuten.
Er verlieh Gegenstände, die ihm nicht gehörten, nur um bei anderen damit „Eindruck“ zu schinden. Er bot sich jedem zur Hilfe an und teilweise hat er sie/sich auch „aufgedrängt“. Auch oftmals peinlich gewesen. Er „umschmeichelte“ Menschen, insbesondere Frauen, an denen er anschließend kein gutes Haar ließ oder er erwähnte, wo diese „ohne seine Hilfe“ heute wären. Trafen wir beim Ausgehen Frauen, die ihn kennen, bekam ich gleich erzählt, dass er ihnen entweder mal geholfen hatte (ja nee, is klar) oder aber sie unbedingt etwas von ihm wollten, sie aber nicht sein Typ wären (meist zu ordinär, zu primitiv, zu schwach, zu auffällig).
Gingen wir gemeinsam aus, dann verhielt er sich meist „unverbindlich“. Oft auch gerne „kränkend“ unverbindlich. Anschließend hörte ich dann: Wir waren heute wieder ein tolles Paar. Wir sind so wirklich als Paar aufgetreten. Ja, aufgetreten stimmt, das trifft es: aufgetreten auf seiner Bühne!
Vor jeder Verabredung oder Veranstaltung, auf die ich mich freute wurde er – wenn nicht „unverbindlich“ angesagt war - „unleidlich“.
Er fand immer irgendeinen Vorwand, um eine Distanz zwischen uns aufzubauen und machte mir somit den Abend schon im Vorfeld mies. Dies endete entweder darin, dass ich nach Hause ging, wir uns vor Ort stritten– natürlich nicht für alle offen- und ersichtlich! - (was ich gehasst habe!) oder spätestens, wenn wir dann zuhause waren. Dann war stets ich diejenige, die den Abend durchtrieben hatte mit den an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen wie „Kontrolle, Eifersucht, mangelndes Selbstbewusstsein, falsche Wahrnehmung“, und wie enttäuscht er von mir ist etc..“ Am Ende kamen dann auch noch meine „alten Vergehen“ wieder zum tragen. Er hat nie deklariert, wieso, wodurch oder warum er enttäuscht von mir war/ist. Er war/ist enttäuscht - Punkt.
Er lud ständig irgendwelche Bekannten und Freunde zu uns ein. Konkret wurde nie etwas daraus. Auch meine Freunde kamen selten, und wenn, dann auch nur mir zuliebe. Sie fühlten sich in seiner Anwesenheit nicht wohl und eher befangen. Sie hatten zunehmend Sorge, dass sie ungewollt dazu beitragen könnten, dass er später „Futter“ gegen mich hätte. Es hatte ja schon das Ein oder Andere stattgefunden, worüber ich mich dann mit ihnen auch ausgetauscht habe. Auch sie versuchten anfangs „ihn und seine Reaktionen“ zu verstehen.
Alles was ich gerne tat - und immer noch gerne tue – machte er mir mies. Wir gingen sehr gerne zum Tanzen und besuchten auch zwei Tanzkurse, also private nicht so „gesittete“.
Salsa und Tango Argentino. Ich war nie in einem Tanzkurs, tanze trotzdem gerne und passabel, das übliche. Diese latein-amerikanischen Tänze waren eine Herausforderung.
Er, ja er hatte ja schon diverse andere Tanzkurse besucht (alleinstehende Frauen betanzt) und infolgedessen war er der „Könner“ von uns. Nur beim Tango war auch er – trotz mehrerer Besuche von Tanzstunden mit „einsamen“ Frauen – Anfänger. Na klar, wenn eine Figur nicht so klappte bei ihm oder auch mal gar nicht klappte, dann lag es an mir. Vom Tanzlehrer dann nett darauf hingewiesen , war er mir gegenüber den Rest der Tanzstunde „unausstehlich“. Und das funktioniert nun mal beim Tango Argentino nicht. Ein Tanz mit
Musik, Rhythmus, Gefühl, Leidenschaft – ein Lebensgefühl.
Er hat auch öfters einfach unsere Tanzstunde abgesagt, weil es für ihn zwischen uns gerade „nicht so harmonierte“. Ohne mein Wissen! Anfang des Jahres hat er uns ganz abgemeldet (wusste ich auch nicht), sich aber zeitgleich in zwei anderen – seinen alten – Tanzschulen wieder als Tänzer („Betänzer“ alleinstehender Frauen ) angeboten.
Kräuter….ich habe meine Leidenschaft für Kräuterzüchtung und Verwertung entdeckt. Als Hobby, nur so, nur für mich. Er musste dieses Hobby natürlich „unterstützen“. Hat mir ein Treibhaus gekauft, Pflanzkübel. Ja war schon lieb, hat mich auch sehr gefreut. Weniger gefreut hat mich dann, dass er sich mehr und mehr einmischte; nicht mehr half und unterstützte, sondern ER „machte“. Er pflanzte einfach das, was ich mir abends vorbereitet hatte für den nächsten Tag. Wenn ich von der Arbeit kam, war „meine Arbeit“ fertig. Natürlich nicht so, wie ich vor hatte, sondern so, wie er meinte, dass es richtig sei! Ich hätte ihn umbringen können. Er hat auch meine Kräuter einfach so bei anderen verteilt – um ihnen eine Freude zu machen. MEINE Kräuter – ohne mich zu fragen! Ich habe es ihm auch gesagt. Aber das Ergebnis kennt ihr ja. Mir machte es dann – da es häufiger vorkam – keinen Spaß mehr. Jetzt mache ich es wieder – für mich!
Er ist extrem unordentlich, hält nichts von Sauberkeit, Ordnung und Hygiene im Haus. Auch reparaturbedürftiges wird geflissentlich übersehen. Ungepflegte Kleidung gerne mal übersehen, weil die kann ja seinem Ansehen nicht schaden. Darauf angesprochen meinte er, er könne ja sagen, wenn es denn doch ins Auge fiel, er hätte den Mangel gar nicht bemerkt, oder er kommt gerade von der Gartenarbeit oder, oder,oder.
Das es MICH störte, war ihm egal. Auch das mich die Unordndung etc.. im und am Haus sehr störte, war ihm egal. Anfangs als ich bei ihm wohnte, war sein Spruch, dass mein Standard ab sofort gelten würde. Ging eine zeitlang gut, bis er glaubte, er hätte es jetzt nicht mehr nötig sich so zu verstellen bzw. weiterhin anzustrengen. Ich kann das hier nicht alles wiedergeben. Es war schrecklich und für mich grausam. Ich brauche eine gewisse Ordnung in meinem Leben. Und ich brauche ein gepflegtes Zuhause. Jeden, jeden Abend den ich von der Arbeit kam benötigte ich ¾ Stunde, um nur das Mindestmaß an Ordnung und Sauberkeit herbeizuführen, damit ich mich halbwegs wohl fühlen konnte. Er war, da ja seit langem schon außer Dienst – den ganzen Tag zuhause. Besser gesagt, er hielt sich dort in seinen „Werbepausen“ auf. ER machte bei anderen den Garten, half beim Pflanzen, Streichen, Bilder aufhängen Umzügen und vieles mehr. Egal was, Hauptsache war es war bei anderen und konnte kommuniziert werden und wurde „beachtet“. Zuhause fiel es ja keinem auf.
Aber er war stets der „Mustergatte“, tat überall kund, wie gut ich es hätte, wenn ich von der Arbeit käme und das Essen wäre vorbereitet, das Haus sauber und diverse Dinge mir abgenommen und erledigt. Oh, Mann….manchmal hatte er wirklich Essen gekocht, manchmal hatte er wirklich gekehrt………Manchmal! Meistens nur Dreck und Unordnung fabriziert den ganzen Tag, samt Hund und alles liegen gelassen. War ihm ja nicht wichtig! Er stöhnte dann, wie anstrengend SEIN Tag war.
Jahaaa, der Hund! Auch so eine Geschichte. Den hat er von seiner mittleren Tochter übernommen, weil er „angeblich“ den kleinen einjährigen Sohn „angeblufft“ hatte. Egal, der Hund war ihr Leben! Oh, Mann……sie sagte, dass sie ihn jedes WE abholen würde und das wenn wir verreisen wollten und ausgehen sie ihn selbstverständlich immer nehmen würde. Ja, in 6 Monaten hat sie ihn 2x abgeholt. Das war es. Wenn wir weg fuhren, konnten wir sehen, wo wir den Hund unterbringen. Meistens sprang ihre Schwester ein, die selber einen Hund hat. Aber wenn sie ihre Kinder (mittlerweile 2) zu uns brachte, dann war es egal, wenn der Hund da war. Anderes Thema.
Auf jeden Fall hat dieser Hund eine Menge Dreck gemacht, zumal er ja auch mit Herrchen auf dem Acker tätig war.
Da brauchte man den Hund ja nicht zu reinigen, war doch logisch, dass er schmutzig ist.
Naja, auch der Hund hatte oft das Nachsehen, wenn Herrchen für sich gerade selbst etwas vorhatte. Dann konnte es auch oft passieren, das Hund über 8-12 Stunden alleine war im Haus und ohne Wasser (hatte Herrchen doch keinen Blick für diese Bedürfnisse). Manchmal hat er mir einfach gesagt, dass der Hund versorgt wäre, weil seine Tochter ihn abholen würde. Mehr als einmal habe ich dann herausgefunden, dass entweder er sie gar nicht informiert hatte oder aber sie den Hund gar nicht abgeholt hat, sondern – wenn überhaupt – ihn mal kurz hat rausgelassen. Und dann hörst Du überall aus seinem Mund, dass dieser Hund seiner Tochter ihr Leben bedeuten würde. Oh Mann……..
Er hat sich bei all’ seinen und auch unseren Planungen nie Gedanken gemacht, was mit dem Hund ist. Meistens hat er kurz vorher – von mir mehrmals auf dieses Problem hingewiesen – „irgendeine“ Lösung organisiert. Mich hat fasziniert, dass die Leute dies so kurzfristig mitgemacht haben. Weiß aber auch nicht, welch herzzerreißende Geschichte er ihnen erzählt hat. Ich konnte dies aber nicht mehr aushalten und bin ja auch u.a. ob dieser Thematik endlich Anfang Januar ausgezogen. DAS hatte er mir nicht wirklich zugetraut. Da hat er nicht mit gerechnet. Er sagte, er hätte erwartet, dass ich einen Rückzieher mache.
Ich hörte aber immer – trotz der mittlerweile räumlichen Trennung – wie toll ich wäre, wie schön es ist, mit mir zusammen zu sein, dass wir es schaffen gemeinsam alt zu werden, das wir zu beneiden sind, für das was wir haben, dass wir heiraten würden und für immer zusammen sein werden und..und…und.
Oft macht(e) er Zusagen, die er nicht eingehalten hat – nicht einhalten konnte, weil er zwei oder gar drei Dinge auf denselben Termin gelegt hat. Und schlicht den Überblick verloren hat bzw. nie einen wirklichen Überblick darüber hat. Das hat manch einen verärgert, weil sich auf ihn bzw. auf seine Aussage „verlassen“ wurde. Dann hat er sich mit allen möglichen Ausreden, Ausflüchten und Lügen aus der Affäre gezogen.
Er hatte drei Schafe, einen schönen Schafstall gebaut (mittlerweile total verfallen, da nicht gepflegt) und ich konnte endlich „meine Heidschnucke“ halten. Fand ich toll! Da hat er mich auch „unterstützt“. Plötzlich höre ich, wie er überall erzählt, dass ich ihm eine Heidschnucke geschenkt hätte. Häh? Das war meine Heidschnucke, die hatte ich doch mir geschenkt.
Darauf angesprochen meinte er nur, das wäre doch nicht wichtig. Dann gab es Lämmer und eines wurde von der Mutter verstoßen. Ich sagte, ich wolle ihm einen Namen geben und es mit der Flasche aufziehen. Er sagte, da er ja der Fachmann ist, dies überlässt man der Natur. Ich hatte keine Chance ihn zu überzeugen. Zwei Tage später bin ich Zeuge, wie er mit seiner Nichte telefoniert und sagte, dass er gleich am Stall wäre und sie „ihr“ Lämmchen taufen könne und er auch alles für eine Flaschenaufzucht für sie besorgt hätte. Ich war wie vor den Kopf geschlagen! Ich sagte es ihm und er sagte, er hätte sich genötigt gefühlt, sie gewähren zu lassen. Mehr nicht! Das war es. Ich – mein Befremden, meine Enttäuschung – alles war ihm sch….egal. Da hatte er doch lieber einen Stein im Brett bei der doch eigentlich gar nicht so beliebten Nichte.
Und so gibt es noch einige Beispiele, in denen rücksichtslos über einen weggegangen wurde.
Nur um selbst gut dazustehen, oder seine eigenen Vorstellungen – auch in der Freizeit – durchzusetzen. Wenn ich etwas plante, riet er mir dazu, betonte, wie gut er dies fände und das ganze Programm. Kurz vorher oder wenn es denn soweit war, wurde es mir rücksichtslos mit fadenscheinigen Ausreden, Ausflüchten, Lügen und auch einfach so verweigert, kaputtgemacht oder unter einem Vorwand versucht auszureden. Alles was ich plante wurde – obwohl erst Zustimmung erfolgte – nicht realisiert. Er bot immer Alternativen: SEINE Alternativen. Ich machte allerdings nach der ein- bis zweimal gemachten Erfahrung trotzdem das, was ich geplant hatte und für mich gut fand!
JETZT, jetzt kann ich mich wieder konzentrieren, insbesondere auf das von euch hier Geschriebene. DAS ist wichtig!
Ich bin nicht erleuchtet, nicht geheilt, nicht erklärt -
aber ruhiger....innerlich. Viel ruhiger.
LG
Flügel
13.05.2013 16:38 •
#5476