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Suche neue Partnerin für meinen Ehemann

W
@ysabell

Ja, das wäre durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, daß er ohne seine Frau noch unglücklicher wäre. Zumindest vorübergehend.
Aber bisweilen müssen sich die Dinge verändern, muß etwas in Bewegungen kommen, damit man aus einem relativen Elend herauskommt, selbst um den Preis, daß sich zunächst das Elend sogar noch vertieft.
Würde ihm gar nichts fehlen, wäre die Situation also ohnehin stimmig für ihn, dann wäre er vermutlich ja nicht im Lauf der Zeit immer stiller und verdunkelter geworden, sondern würde frohgemut über die Wiesen hüpfen, wenngleich vielleicht ein melancholische Liedchen pfeifend vom versagten Leben.

Ich habe vielmehr zwei Eindrücke. Zum einen, daß ihm bange sein wird, er könnte in seinem Alter womöglich keine andere Partnerin mehr finden, die er aber offenbar lebensnotwendig braucht. Und der zweite Eindruck ist, daß er mit seiner Überverantwortlichkeit und Überfürsorglichkeit die TE gewissermaßen in Ketten legen will. Nicht nur mit der Liebe, auch mit Verantwortlichkeit kann man, übertreibt man es, den Partner erdrücken und ihm jede Luft zum Atmen nehmen.

Aber natürlich kann es sein, daß er zwar leidet, es ihm aber noch mieser ginge, wäre niemand mehr da, an dem und durch den er leiden könnte. Für manche ist Leid durchaus das insgeheime Lebensglück, an das sie sich mit großem Eifer verschwenden und aus dem sie vielleicht sogar noch ihren Stolz gewinnen. Ich glaube aber dennoch nicht, daß man sich hier zur Schlüsselfigur machen sollte, zumal wenn es einem, wie der TE, selber schlecht geht damit. Allein S.-Objekt will auch kaum jemand sein, und dasselbe gilt, würde ich sagen, auch, wenn man mehr oder weniger ausschließlich Leid-Objekt ist.
Mauern können nur einstürzen, wenn Steine ins Rollen kommen. Darum kommt man letztlich nicht herum. Wobei für mich ja noch eher das Leid der TE im Vordergrund steht als jenes ihres Mannes - denn dem stünden die Tore ja offen.

26.12.2017 04:30 • x 5 #46


Y
Zitat:
Ja, das wäre durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, daß er ohne seine Frau noch unglücklicher wäre. Zumindest vorübergehend.
Aber bisweilen müssen sich die Dinge verändern, muß etwas in Bewegungen kommen, damit man aus einem relativen Elend herauskommt, selbst um den Preis, daß sich zunächst das Elend sogar noch vertieft.

Würde ihm gar nichts fehlen, wäre die Situation also ohnehin stimmig für ihn, dann wäre er vermutlich ja nicht im Lauf der Zeit immer stiller und verdunkelter geworden, sondern würde frohgemut über die Wiesen hüpfen, wenngleich vielleicht ein melancholische Liedchen pfeifend vom versagten Leben.


Zitat:
Ich habe vielmehr zwei Eindrücke. Zum einen, daß ihm bange sein wird, er könnte in seinem Alter womöglich keine andere Partnerin mehr finden, die er aber offenbar lebensnotwendig braucht. Und der zweite Eindruck ist, daß er mit seiner Überverantwortlichkeit und Überfürsorglichkeit die TE gewissermaßen in Ketten legen will. Nicht nur mit der Liebe, auch mit Verantwortlichkeit kann man, übertreibt man es, den Partner erdrücken und ihm jede Luft zum Atmen nehmen.

Aber natürlich kann es sein, daß er zwar leidet, es ihm aber noch mieser ginge, wäre niemand mehr da, an dem und durch den er leiden könnte. Für manche ist Leid durchaus das insgeheime Lebensglück, an das sie sich mit großem Eifer verschwenden und aus dem sie vielleicht sogar noch ihren Stolz gewinnen. Ich glaube aber dennoch nicht, daß man sich hier zur Schlüsselfigur machen sollte, zumal wenn es einem, wie der TE, selber schlecht geht damit. Allein S.-Objekt will auch kaum jemand sein, und dasselbe gilt, würde ich sagen, auch, wenn man mehr oder weniger ausschließlich Leid-Objekt ist.
Mauern können nur einstürzen, wenn Steine ins Rollen kommen. Darum kommt man letztlich nicht herum. Wobei für mich ja noch eher das Leid der TE im Vordergrund steht als jenes ihres Mannes - denn dem stünden die Tore ja offen.


dem stimme ich zu Whynöttchen. Worum es mir ging, war einzig, zu zeigen, dass dieser Mann gewiss nicht allein aus purer Selbstlosigkeit in dieser Sitiuation steckt, sondern es auch mit seinen eigenen Problematiken zu tun haben wird, dass die beiden nun unglücklich nebeneinander leben. Denn der Tenor hier lautete ja, dass die TE ihn ins Unglück stürze.
Was nun genau mit ihm los ist, kann hier keiner wissen, ich auch nicht. Daher waren meine Gedankengänge nur ein Beispiel für mögliche Eigenanteile an der Misere. Es kann alles auch ganz anders aussehen.

Auf mich macht es den Eindruck, als seien die beiden etwas symbiotisch verstrickt: er kann nicht glücklich sein, wenn sie es nicht ist, und sie kann nicht glücklich sein, wenn er es nicht ist. Darum ja die Suche nach einer Frau für ihn.
Die Überverantwortlichkeit,- und Fürsorglichkeit scheint mir also auf beiden Seiten gegeben.
Ich denke, das beste wäre, das wieder etwas auseinander zu klabüstern und deswegen gerade nicht nach einer Frau für ihn zu suchen. Jeder schaut mal mehr auf sich und mag es auch bedeuten, sich vom anderen zu trennen.

Zu den Fettmarkierungen: ja natürlich. Ich wollte keineswegs sagen, dass es keinen Leidensdruck gibt. Aber wenn etwas in Bewegung kommen, Steine rollen sollen, muss der Mann der TE das doch selbst wollen, irgend eine Motivation haben und handeln. Wie auch immer das aussehen mag. Natürlich kann auch ein neuer Mensch im Leben der Initiator sein, also eine neue Frau. Ich wollte lediglich ausdrücken, dass nicht die TE dafür verantwortllich dafür ist, dass die Steinchen ihres Partners nicht ins Rollen kommen.

Und zur anderen Markierung: Und wer weiß, vielleicht ist er noch nie in seinem Leben so ganz frohgemut über die Wiesen gehüpft. Vielleicht ist die TE ja gar nicht die Ursache und er ohnehin ein schwermütiges Kerlchen.

p.s. ich musste Deinen Beitrag leider zerlegen.

26.12.2017 12:03 • x 5 #47


A


Suche neue Partnerin für meinen Ehemann

x 3


megan
Zitat von ysabell:
Überverantwortlichkeit


das halte ich für einen wichtigen stichpunkt
denn normale verantwortlichkeit ist das handeln zumindest der TE nicht
bei ihm wissen wir es nicht
ich finde den gedanken, dass sie besser dran ist, wenn jemand da ist, grade bei einem autisten, eigentlich nicht so abwegig
aber gut, sie meint es ist besser für sie, ganz allein
kann schlicht und einfach auch eine fehleinschätzung sein
wir wissen es nicht

die TE kann überhaupt gar nicht wissen, was die 6 ualität ihres mannes bedeutet
ich persönlich denke, sie schätzt das ganze aus diesem grund falsch ein
andersherum, wissen wir nicht, wieviel er über autismus weiß und was das bedeutet

@Realistin er wird nicht platzen, wenn er keinen 6 hat
es gibt milliarden männer, die keinen 6 haben
ich denke, dir ist am besten geholfen, wenn du nicht länger denkst mein schuldenkonto wird immer voller, ohjeohje

wenn dein mann wirklich das dringende bedürfnis hätte, 6 mit einer frau zu haben,
meine liebe, da kannst du sicher sein, dann fände er wege

26.12.2017 14:13 • x 2 #48


Kummerkasten007
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da jemanden die Weihnachtsgans auf den Langweilig-Punkt im Gehirn zu schwer liegt.

Whatever, Bequemlichkeit genießen und Verantwortung dem Partner zuschieben - ein NoGo.

Trenn Dich halt. So einfach wäre das Ganze, also in der wirklichen Welt.

26.12.2017 14:40 • #49


Realistin
Vielen Dank für diese Gedanken und Anregungen, es ist wirklich gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich in diese Situation so gut hinein fühlen können.... großes Danke. Ja, niemand möchte ein Leidobjekt sein.... das habe ich so noch nie gesehen. Hat mich berührt. Ich möchte nicht länger Grund für sein Leid oder Lebens-Aufgabe sein. Vielleicht wäre eine solche Selbsthilfegruppe für Beziehungsgeschädigte für ihn genau das Richtige, um zu sich und aus dieser wirklich schlimmen Lebenssituation heraus zu finden. Danke für diesen Tipp. Ich bin kein Autist, aber natürlich sind im Verhalten zu ihm Parallelen da, wenn ich so darüber nachdenke. Meine Dunkelheit oder Negativität hat seine ausgelöst und es ist irgendwie so, dass sich das gegenseitig verstärkt. Das Positive sollte stärker sein, aber das ist hier nicht der Fall. Er hat so viele gute Seiten und ist so ein guter Mensch.... und das soll alles geopfert werden? Am Ende bleibt nichts mehr davon, dann ist er da, wo ich stehe und genau diese Gefahr ist der Grund, ihn mit dieser Suche in ein besseres, faires Leben zu bringen.

26.12.2017 18:38 • x 1 #50


megan
Zitat von Realistin:
und das soll alles geopfert werden? Am Ende bleibt nichts mehr davon, dann ist er da, wo ich stehe und genau diese Gefahr ist der Grund, ihn mit dieser Suche in ein besseres, faires Leben zu bringen.


das ist eine fixe idee von dir
keiner wird wegen dir da stehen wo du bist
du kannst zwar dir nicht selbst helfen
bist aber ganz sicher, dass du ihm helfen kannst
findest du das nicht selbst unlogisch?

26.12.2017 18:46 • x 2 #51


T
Zitat von Realistin:
Vielleicht wäre eine solche Selbsthilfegruppe für Beziehungsgeschädigte für ihn genau das Richtige, um zu sich und aus dieser wirklich schlimmen Lebenssituation heraus zu finden.


Willst du ihm noch eine solche Selbsthilfegruppe suchen?

Zitat von Realistin:
genau diese Gefahr ist der Grund, ihn mit dieser Suche in ein besseres, faires Leben zu bringen.


Weißt du, wenn ich deine Postings so lese, frage ich mich allen Ernstes, woher du deine Arroganz nimmst, deinen Mann wie ein unmündiges Kind zu behandeln.

Was maßt du dir an zu entscheiden, was für ihn gut ist oder nicht? Du bist doch nicht seine Mami, die ihn im Klavierschulunterricht anmeldet.

Ich wette, dein Mann ist durchaus in der Lage selber zu entscheiden, was er will. Das ist nicht dein Problem. Schließe erst einmal DEINE Baustellen, bevor du Entscheidungen für eine andere Person triffst. Deine Baustelle ist unter Garantie, dass du nicht in der Lage bist, die Konsequenzen aus deiner Situation zu ziehen. DU willst ihn nicht mehr, aber vesuchst die Verantwortung dafür auf ihn abzuwälzen. Wenn du noch so was wie Freundschaft für ihn empfinden, solltest du ihn als Menschen respektieren. Das tust du in keinster Weise sondern tust so, als hättest du ein 4-jähriges Kind bei dir.

26.12.2017 19:03 • x 4 #52


Kummerkasten007
Zitat von Realistin:
Vielleicht wäre eine solche Selbsthilfegruppe für Beziehungsgeschädigte für ihn genau das Richtige, um zu sich und aus dieser wirklich schlimmen Lebenssituation heraus zu finden


Nicht er hat Probleme mit der Beziehung, die hast Du ganz alleine. Alleine diese Überlegung finde ich eine bodenlose Frechheit Deinerseits.

Nur weil Du zu faul, ängstlich, träge oder bequem bist, reinen Tisch zu machen, muss Dein Mann als hilfoser Depp dargestellt werden? Das kann echt nicht wahr sein.

26.12.2017 23:05 • x 4 #53


W
Zunächst möchte ich einmal sagen: Ich verstehe die Attacken gegen die TE absolut nicht!
Wie sie in ihrem Eingangspost geschrieben hat, ist sie schwierig und as.uell, also nicht eben das, was gerade herausragend beziehungserfreulich ist.
Wünschenswert wäre es, wenn nicht 5% so selbsterkenntnisfähig, selbstkritisch und zudem auch lösungsorientiert wären wie die TE, sondern 95%. Dann würde es gleich ganz anders aussehen. Aber leider meinen ja im Normalfall noch die größten Vollkoffer, die am allerwenigsten für eine Beziehung geeignet sind und an sich dafür gar nicht in Frage kommen, sie seien letztlich ja doch die Traumprinzen und -prinzessinnen schlechthin und alles andere als unzumutbar. Und schon gar nicht kommen sie in ihrem Beziehungsdelirium auf die Idee, auch entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Sonst kämen sie ja in die unglücklich Lage, alleine dazustehen oder sich mühsam womöglich über Jahre mit sich selber auseinandersetzen zu müssen, um sich vielleicht erst einmal überhaupt zu einer halbwegs annehmbaren Beziehungsfähigkeit zu entwickeln.

Das Zweite ist: Der TE wird vorgeworfen, sie behandle ihren Mann wie ein kleines Kind. Ob man es glaubt oder nicht, ob man es wahrhaben will oder nicht - es gibt auch Erwachsene, jeden Alters, und es sind nicht einmal wenige, die SIND auf der emotionalen Ebene Kinder. Und was macht man mit Kindern, damit sie sich entwickeln und auf eine andere Spur kommen, um letztlich aus dem Nest fortfliegen zu können? Man wird sie da und dort etwas anschubsen. Und das wird man kaum für etwas Schlechtes befinden können. Aber sobald das Kind in einen erwachsenen Körper gekleidet ist, sollte dies anders sein?

Auch finde ich es völlig nachvollziehbar, daß die TE nicht länger den Leidensgrund für ihren Mann abgeben will, selbst wenn dieser darin sein heimliches Glück finden sollte.
Ich würde nicht anders handeln, wäre ich in einer Beziehung und würde erkennen, daß meine Partnerin wegen mir mehr oder weniger nur leidet oder meinetwegen auf vieles Wesentliche verzichtet. Denn auch ich möchte nicht der Grund sein für ein versautes Leben.
Das wäre dann zwar nicht ihre Entscheidung, aber meine, und wenn sie nicht grundsätzlich der Leidenstyp ist, wird sie froh sein über diese Entscheidung, und sollte sie es doch sein, so wird sie mit Gewißheit wieder jemanden finden, der ihr wieder das Leiden ermöglicht. Ich würde jedenfalls nicht derjenige sein wollen, der neben sich alle Lichter eines anderen Menschen ausgehen sehen will. Auch dann nicht, wenn es dessen Lebenserfüllung sein sollte. Ebenso, wie ich keine Partnerin täglich auf die Folterbank schnallen würde, nur weil ihr das vielleicht gefällt. Mein Ding wäre es eben nicht.

Was sich hier alles im tieferen Untergrund abspielt, welche unbewußten Verstrickungen es hier geben mag, das wird sich kaum erkennen lassen aufgrund einiger Aussagen. Offensichtlich jedoch ist, daß es hier wohl kaum um eine glückliche Beziehung geht, die beiden guttut und beide weiterbringt, sondern um eine Beziehung, die beide leiden macht. Wenn der Mann der TE dennoch daran festhalten will aus angeblich edlen Motiven, dann ist das natürlich seine Sache. Aber es ist ebenso die Sache der TE, aus noch edleren Motiven daran eben nicht mehr festhalten zu wollen.
Einem gefangenen Vogel die Käfigtür zu öffnen, kann so falsch nicht sein. Noch dazu, wenn man sich sogar darum bekümmert, daß er hinterher nicht verhungert.
Oft kann man hier den bodenständigen, wenn nicht schon untergründigen Satz lesen: Sei froh, daß Du ihn/sie los bist! Und hier ist es einmal gerade umgekehrt? Erstaunlich!

@Realistin

Ja, wenn ein Partner verdunkelt und negativistisch ist, wird das mit der Zeit auch auf den anderen abfärben, wenn er nicht rechtzeitig die Reißleine zieht. Und leider ergeben, anders als in der Mathematik, zwei Verdunkelte nichts Helles.
Wie lange seid Ihr denn eigentlich schon zusammen? Ich glaube, das hast Du nicht erwähnt oder ich habe es überlesen.
Und hast Du eigentlich auch schon einmal selber den Grund für Deine Verdunkelung erforscht?

@ysabell

Ja, natürlich wird es so sein, daß es auch an der eigenen Problematik des Mannes liegt, warum er überhaupt im Unglück ausharrt und nicht von sich aus die Beziehung bereits verlassen hat. Gewiß wird er seinen Leidgewinn daraus ziehen. So, wie manche gerne süßen Wein trinken, trinken andere gerne bitteren Wein.
In diesem Sinne sehe ich es durchaus nicht so, daß die TE ihn ins Unglück stürze. Jeder ist selbstverständlich seines Unglücks Schmied.
Die Frage ist aber: Was tun, wenn jemand nicht mehr der Hammer sein will, mit dem das Unglück geschmiedet wird? Ein Zwang dazu wird ja nicht bestehen, auch wenn so manche den sogar mit Lust und Schadenfreude ganz vergnügt ausleben.
Es wird also nichts bleiben, als daß die Steine irgendwie ins Rollen kommen, und da dies der Mann selber ja nicht einmal will, werden sie durch etwas anderes ins Rollen kommen müssen, soll es nicht bleiben, wie es ist, bzw. sich weiter verschlechtern.
Man muß bei solchen Negativ-Beziehungen ja auch bedenken, daß sie immer weiter nach unten ziehen und die Beteiligten immer mürber, lebloser und - besonders fatal - schickalsergebener machen (zumindest den schwächeren Teil davon).
Eine andere Frage ist, inwieweit es irgendwie berechtigt ist, für den eigenen Partner vor- und fürsorglich einen anderen Partner zu suchen. Das mag zu weit gehen und kann vielleicht auch nur der Besänftigung etwaiger eigener Schuldgefühle dienen oder einer Überverantwortlichkeit entstammen. Dennoch finde ich dieses Ansinnen nicht gar so abwegig wie offenbar die meisten hier. Der Mann kann dazu ja jederzeit nein sagen und muß sich ja keine neue Partnerin aufdrängen lassen.
Ich kann mich z. b. an einen Fall erinnern, wo jemand, der von einer tödlichen Krankheit betroffen war, einen Partner für den eigenen Partner gesucht hat, oder auch im Fall einer schweren Behinderung ist mir einmal etwas ganz Ähnliches zu Ohren gekommen. So verwerflich, wie es scheint, ist das nicht. Auch wenn es natürlich sehr ungewöhnlich ist. Aber nur, weil etwas ungewöhnlich ist, muß es ja noch nicht bösartig oder schädlich sein.
Meine Idee dazu, die ich ja auch schon geäußert habe, war ja eine andere. Nämlich daß beide dort wohnenbleiben sollten, auch an ihrem Verhältnis gar nichts großartig ändern sollten, aber eben eine Frau gewissermaßen in diese Gemeinschaft holen, die dem Mann dann eine Partnerin im eigentlichen Sinne ist und sein kann. Leicht wird die zwar nicht zu finden sein, aber völlig ausgeschlossen ist es auch nicht. Bisweilen kommt so etwas ja auch heimlich vor, und wenn es sogar heimlich funktioniert, warum sollte es dann nicht auch unheimlich funktionieren können? Wer die ausgetretenen Pfade verlassen will, muß auch das Außerordentliche wagen, selbst um den Preis, dafür zunächst einmal von der Gewöhnlichkeit gesteinigt zu werden. Ist der Schädel dick genug, wird man auch das überleben, und ist er es nicht, wird man ohnehin nicht auf solche Gedanken kommen.

27.12.2017 06:06 • x 8 #54


Y
Guten Nachweihnachtsmorgen Whynöttchen!

Zitat:
Das Zweite ist: Der TE wird vorgeworfen, sie behandle ihren Mann wie ein kleines Kind. Ob man es glaubt oder nicht, ob man es wahrhaben will oder nicht - es gibt auch Erwachsene, jeden Alters, und es sind nicht einmal wenige, die SIND auf der emotionalen Ebene Kinder. Und was macht man mit Kindern, damit sie sich entwickeln und auf eine andere Spur kommen, um letztlich aus dem Nest fortfliegen zu können? Man wird sie da und dort etwas anschubsen. Und das wird man kaum für etwas Schlechtes befinden können. Aber sobald das Kind in einen erwachsenen Körper gekleidet ist, sollte dies anders sein?


Zitat:
Einem gefangenen Vogel die Käfigtür zu öffnen, kann so falsch nicht sein. Noch dazu, wenn man sich sogar darum bekümmert, daß er hinterher nicht verhungert


Hey Hey! Wieso geht es jetzt plötzlich um mich?
*Stemm von innen gegen die Käfigtür*


Zitat:
Eine andere Frage ist, inwieweit es irgendwie berechtigt ist, für den eigenen Partner vor- und fürsorglich einen anderen Partner zu suchen. Das mag zu weit gehen und kann vielleicht auch nur der Besänftigung etwaiger eigener Schuldgefühle dienen oder einer Überverantwortlichkeit entstammen. Dennoch finde ich dieses Ansinnen nicht gar so abwegig wie offenbar die meisten hier. Der Mann kann dazu ja jederzeit nein sagen und muß sich ja keine neue Partnerin aufdrängen lassen.
Ich kann mich z. b. an einen Fall erinnern, wo jemand, der von einer tödlichen Krankheit betroffen war, einen Partner für den eigenen Partner gesucht hat, oder auch im Fall einer schweren Behinderung ist mir einmal etwas ganz Ähnliches zu Ohren gekommen. So verwerflich, wie es scheint, ist das nicht. Auch wenn es natürlich sehr ungewöhnlich ist. Aber nur, weil etwas ungewöhnlich ist, muß es ja noch nicht bösartig oder schädlich sein.


Ich finde dieses Ansinnen auch nicht abwegig, frage mich nur, ob es klappen könnte. Stellen wir uns mal vor, es fände sich eine Frau, die sich so richtig in den Süßen der TE verliebt.
Es könnte ja z.B. auch passieren, dass die TE in diesem Moment merkt, dass sie ihren Liebsten doch nicht freigeben möchte.
Wenn die neue Mitbewohnerin eine Frau ist, de akzeptieren kann, dass es ene wahrscheinlich tiefe Bindung zwischen der TE und dem kleinen Vögelchen gibt, könnte es eine Chance haben. Aber wie wahrscheinlich ist das?
Und ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, wenn der Liebste der TE einfach von seinem Käfiglein in ein neues Nest tapert, ohne mal eine Zeitlang auf sich selbst gestellt zu sein. Wird er seine Probleme dann nicht einfach von seinem Käfig ins neue Nest mitnehmen?
Aber auch ich dachte an Beispiele, wie Du sie oben erwähntest. Früher war es ganz normal, dass man Ersatz für seinen Ehepartner suchte. Wenn dieser z.B.verstarb, wurde eben sein Bruder oder seine Schwester geheiratet.
Ich habe keine feste Vorstellung, wie das laufen sollte. Es hängt ja im wesentlichen von den Gefühlen und dem Befinden der Beteiligten ab, nicht davon, wie man es gesteltet. Wenn es klappt, alle zufrieden sind, ist es doch gut so.

Zitat:
Meine Idee dazu, die ich ja auch schon geäußert habe, war ja eine andere. Nämlich daß beide dort wohnenbleiben sollten, auch an ihrem Verhältnis gar nichts großartig ändern sollten, aber eben eine Frau gewissermaßen in diese Gemeinschaft holen, die dem Mann dann eine Partnerin im eigentlichen Sinne ist und sein kann. Leicht wird die zwar nicht zu finden sein, aber völlig ausgeschlossen ist es auch nicht. Bisweilen kommt so etwas ja auch heimlich vor, und wenn es sogar heimlich funktioniert, warum sollte es dann nicht auch unheimlich funktionieren können?


das dachte ich auch. Heimlich ist okay. Unheimlich nicht.

p.s. aber es gäbe ja auch noch die Option für die TE, sich zu trennen
Und die Schmerzen und Probleme, die dabei auf beiden Seiten entstünden, könnten sich im nachhinein auch für beide als Entwicklungsschub erweisen.

27.12.2017 10:32 • x 2 #55


Memyself
Frag mich die ganze Zeit warum zieht ihr nicht zu seiner Mutti? Oder bezahl ihm ein B.ordell Abo? Nu ist er in der Beziehung mit dir also zum Schatten seiner selbst geworden, glaub mir, wenn die Krise da ist, wird er dich schon verlassen. Du solltest dir einen sch.wulen Partner suchen, der bedient deine Störung perfekt.

27.12.2017 11:56 • #56


Realistin
@whynot60:

vielen Dank für deinen letzten Beitrag, er spricht mir aus der Seele und spiegelt fast alles wieder, was in mir vorgeht...

Heute sind wir genau 10 Jahre verheiratet. Wir haben einander nicht gratuliert. Wir meiden beide dieses Terrain, es ist sehr schmerzhaft. Da spielt auch viel die Gesellschaft eine Rolle: das erlernte Bild, man müsste in der Zeit zusammenwachsen, ein Team sein, Zufriedenheit... eine so lange Zeit, viel zu lange Zeit. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich glaubte, es könnte noch einmal was werden, auch wegen der Therapien. Seine Hoffnung war ja auch immer da und wurde geweckt. Dann war das Aufflackern wieder vorbei. Seit fast zwei Jahren leben wir getrennt und auch das ist natürlich Teil dieses Weges. Man arrangiert sich, aber natürlich ist der Preis viel zu hoch. Und ja, er ist irgendwo auch wie ein Kind, dass immerzu Angst hat, etwas falsches zu tun. Mich zu verärgern. Seit 10 Jahren verheiratet, er ist über 60, resigniert, unglücklich, von der alten früheren Lebensfreude ist nichts mehr da. Nach diesen zehn Jahren weiß ich, es ist wirklich nichts mehr zu machen und es ist nun das letzte Lebensdrittel erreicht für ihn. Er lässt einfach nicht los davon, von dieser Quälerei. Warum? Sein Elternhaus war wohl ähnlich. Bis sein Vater dann starb. Aber er war einmal so lebensfroh, so glücklich. Hatte großartige Ideen. Das muss er wohl wieder spüren, um sich daran zu erinnern, wer er wirklich ist. Sein letzter großer Traum war, gemeinsam im Wohnmobil die Welt zu erkunden. Freiheit zu zweit. Dieser Traum ist inzwischen auch weg. Resignation pur, als ich ihn vor Monaten darauf ansprach. Überhaupt versuche ich, ihn zu erinnern, was ihm vor mir wichtig gewesen ist. Ich finde schon, da ist die letzte Grenze überschritten, wenn der Lebenstraum von Jahrzehnten auch noch drauf geht. ABER noch kann er sich diesen Traum erfüllen, mit einer Partnerin, die ihn glücklich macht.
Ich für meinen Teil würde ganz sicher nicht meine Meinung ändern, würde eine neue Partnerin auftauchen. Ich würde nicht Besitzansprüche stellen. Und es wäre tatsächlich vorstellbar, sie wäre hier. Im Haus. Wir leben in getrennten Wohnungen, es wäre gar kein Problem. Für mich wäre es das schönste, ihn zu sehen, wenn er wieder lebendig ist, glücklich, selbst wenn es eine andere Frau ist...
Was mich betrifft: er war ja bereits mein Partner, als mich die Vergangenheit einholte. Er war sozusagen zur falschen Zeit da. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wäre es nicht so gewesen, so wurde er unfreiwillig ein Teil davon. Vielleicht gibt es die Chance, noch einmal mittels einer Therapie alles zu bewältigen, in dem ich allein bin, ohne ihn bin. Ein Therapeut hatte das mal so erwähnt, dass er den Trigger triggert. Und das deshalb auch Hindernisse da sind... für die er ja gar nichts kann.

27.12.2017 15:37 • x 2 #57


Scarlett2016
@Realistin

Wieviel Therapie und welche Art von Therapie hast Du bzw. Ihr gemacht?

Dein Mann altert und vielleicht ist er auch depressiv. Es kann sein, dass ihn Eure Beziehung unglücklich gemacht hat.

In dem Alter ist es nicht so einfach, nochmals von Vorne anzufangen.

Du bist aber auch keine Realistin finde ich. Anstatt eine Partnerin für Deinen Mann zu suchen, könntest Du Dich auch richtig trennen. Einer von Euch zieht aus. Konfrontiere Deinen Mann nicht mehr mit Dir und Deinem Leben. Weshalb forcierst Du das nicht anstatt einer WG mit einer anderen Frau für die Zukunft zu basteln? Das empfinde ich als eine Zumutung für Deinen Mann.

Auszug und Scheidung könnten Deinen Mann aufwachen lassen und möglicherweise kann er sich dann wirklich von Dir lösen.

27.12.2017 15:48 • x 1 #58


bifi07
Warum muss es gleich eine neue Partnerin sein? Wie wäre es erst einmal mit einer Freizeitpartnerin?
Er könnte eine Anzeige aufgeben, ohne Druck, ohne Erwartungen an eine mögliche neue Beziehung.
Oder du suchst für dich eine neue Freizeitbekanntschaft (weiblich) und ihr unternehmt am Anfang zu dritt etwas? Das wäre zumindest unverfänglich. Nur mal so als Idee!

27.12.2017 15:54 • x 3 #59


Memyself
Sorry, wer bespasst meinen Alten, damit mir nicht mehr auf den Keks geht? Was stimmt nicht mit dir, dass du nicht nur einen Menschen zu deinem Objekt machst, sondern noch einen Fremden. Was ist in dir so kaputt und leer und affektgestört? Trinkst du? Stichwort HOPS?

27.12.2017 15:59 • #60


A


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