Zitat:
Stimmt, ich war da und habe , nach meinen/unseren Möglichkeiten unterstützt.
Dennoch, sie war meine Ex, und das hatte Gründe.
Im Nachhinein klärt sich einiges auf, Vermutungen bestätigten sich, wiederum gedachtes löste sich auf.
Der Alk. war eigentlich immer präsent. Mal mehr, mal weniger.
Ich muss eingestehen, ich habe jahrelang davon nichts mitbekommen, zumindest nicht diese Menge.
Damals, wenn sie getrunken hat, war ich einfach nur sauer. Die Veränderung ihrer Art war derart, dass mich das abgestoßen hat.
Mir gegenüber ganz extrem, anderen kaum.
Ich kann mich an eine Situation erinnern.
Wir saßen auf der Terrasse, es war Sommer. Mein Bruder meldet sich an, um vorbeizukommen. Unser Verhältnis ist nicht besonders gut, er trinkt auch gerne, hatte sein Leben überhaupt nicht beisammen.....Alk., Spaß und langzeitarbeitslos.
Nun, Sie bekam ordentlich Stress, sprang auf , lief ins Bad um kam nach kurzer Zeit zurück. Hergerichtet, geschminkt, aufreizend angezogen, 2 Flaschen in der Hand...ist doch klar, wenn er kommt.
Was ich damit sagen will: Wenn getrunken wurde, war alles herum belanglos, egal, ....vor allem meine Gefühle.
Die Frage nach mir stellte sich nie. Auch unser Sohn war dann Nebensache, ich war ohnehin da.
Diese Situationen waren jetzt nicht Momentaufnahmen, sondern die Regel.
Etwa 2015 oder 2016 hab ich dann erst das ganze Ausmaß mitbekommen, die ganzen Verstecke und die Menge.
Sie negierte das immer.
Ist ja nichts
Ich habe kein Problem
Kann dir doch egal sein
Was nimmst du dir raus, in meinem Haus zu stöbern (wir wohnten zusammen)
Ja und, was glaubst du wie egal mir das ist, ob du dir Sorgen machst
Entzug bringt nichts
Wo liegt dein Problem, ich trinke weil es schmeckt
Unser Sohn bekommt das nicht mit
uvm.....
Erst so gegen 2018 hat Sie, aufgrund von Nackenschmerzen, mit den Medikamenten angefangen.
Ihr Umgang mit mir und unserem Sohn war dann noch respektloser. Im Alltag.
Außerhalb eher normal , aber kaum liebevoll.
Wir stritten viel, jetzt betrachtet aber nie aus Meinungsverschiedenheiten. Das gabs eigentlich nicht.
Es ging dabei fast ausschließlich um das Durchsetzen. Egal ob sinnvoll oder sinnlos.
Kleines Beispiel: Die Tabletten wirken 2 Stunden / Stk. = wenn ich 3 Stk. nehme wirken diese dann 6 Stunden.
Schwachsinn, aber sie hat das so gesehen und hat das durchgesetzt...lächerlich eigentlich und gefährlich.
Das waren so die Themen.
Entweder wir machen die Dinge so wie ich es will oder du hast Pech gehabt. Punkt.
Ich habe mir das gefallen lassen und dachte, wenn ich jetzt gehe, dann geht unser damals 5 jähriger mit unter.
Das wäre eine Zumutung gewesen, ich hätte ihn sozusagen aufgegeben und voll wissend der Situation ausgesetzt.
2020 hat sie sich von mir dann getrennt, zum glaub ich 5ten male....nur dann bin ich nicht mehr zurück und hab um unser Kind beim Familiengericht gekämpft.
Dem damaligen Richter habe ich trotz allem nicht ihre schon erkennbare Sucht gesagt.
Ich dachte, ich kann die Mutter meines Kindes nicht so vorführen.
8 Monate nach meinem Auszug hat sich die Situation ohnehin erledigt.
Körperlich und psychisch war sie nicht mehr in der Lage, um für unser Kind zu sorgen. Keinen Tag mehr.
Seit damals lebt er bei mir.
Sie hat ihn zwar ab und an gesehen, übernachtet hat er aber nicht mehr bei ihr. Das wollte ich nicht.
Öfters sagte ich auch, das ich nicht möchte, das sie unseren Sohn sieht, weil ich vermutete, dass sie beeinträchtigt ist.
Von meiner Seite aus waren das aber keine Machtspielchen, nicht falsch verstehen.
Wir hatten einen Tagesablauf, ich wollte mich nicht mehr daran richten, ob es ihr gut oder schlecht geht.
Ich konnte es einfach nicht mehr hören......
In den letzten 3 Jahren habe ich vieles in meiner Macht stehende getan. Wenn sie mich um Hilfe gebeten habe, war ich da.
Letzten Sommer habe ich mich aber zurückgezogen.
Mein Gedanke war, ich kann mich nicht mehr um sie kümmern. Unser Sohn ist wichtiger. Ich wollte nichts mehr negatives in meinem/unserem Leben.
Ich schaffte die Suchtthematik nicht. Das kann nicht das Leben sein.
Wir müssen uns nach vorne orientieren.
Der Kontakt wurde weniger und ich wusste , dass sie sich jemanden aus diesem Suchtumfeld angelacht hat.
Ja, Schwarzmarkt, Medikamente usw.......der Rest ist bekannt.
Meine Rolle dabei?
Hatte es mir mir zutun?
Habe ich diese Beziehung über mich ergehen lassen, um unseren Sohn zu retten
Hat alles irgendwo einen Sinn?
Heute geht's uns gut. Wir kommen zurecht. Unser Umfeld ist eigentlich perfekt, wir können nicht klagen.
Das ist jetzt Teil unserer Geschichte.
Ich gehe in mich und denke an die vielen Demütigungen, an die unfassbare Dummheit, an den lieblosen Umgang, an das Fremdgehen, an die Tobsucht, an diese Aggressivität, an das Besserwissen in allen Bereichen, an das fehlende Vertrauen,
und ja, auch das nach außen hin nicht erkennbare kämpfen und wollen.
Sie ist am Leben gescheitert....an ihrem Leben.