13

Tag 1088

T
Liebe Specht,

hey, darf ich dir was sagen als eine, die seit drei Jahren! mit genau diesen Dingen zu tun hat?: VERLASS DICH AUF DICH SELBST!

Nachgeben ist GUT! Wenn du nicht konkret andere Pläne für das Wochenende hast, dann lass es halt einfach so sein: Der kleine Kerl interessiert sich halt für den Fußball und das ist gut: Er hat Interessen, die jenseits von Mama und Papa liegen, auch das sehr gut!

Ich weiß, wie du dich fühlst, war selber auch immer extrem eifersüchtig, wenn ich sah, dass „meine“ beiden etwas Gemeinsames hatten, woran ich nicht teilhatte (von irgendwelchen Neuen ganz zu schweigen!).

Heute – nun ja, ich bin dir nun mal um 2-3 Jahre „voraus“ (toller Vorsprung, auf den ich glatt verzichten könnte!) – heute also weiß ich, Kinder brauchen einfach das Gefühl, dass beide Eltern da sind, dass sie ihr normales Leben mit beiden führen können, auch wenn das manchmal nicht den starren Regelungen entspricht, die wir treffen.

Das wirkt gerade am Anfang bedrohlich, wenn all die Verletzungen noch da sind. Verlustängste, Verletzungen, Eifersucht, Trauer, Einsamkeit… Unverständnis … und nochmal Verletzungen, Enttäuschung, Zukunftsangst…

… deshalb hatte ich dir diesen vielleicht etwas einfältigen Ton Steine Scherben-Song geschickt, der es einfach immer wieder auf den Punkt bringt: Halt dich an DEINER Liebe fest.

Ich glaub, das ist das Einzige, was wirklich Halt geben kann: Nicht die Liebe der Anderen ist wichtig, sondern UNSERE EIGENE! Ich fange – jetzt erst! – an, DAS als meinen eigentlichen Reichtum zu betrachten.

Denn: Stell dir vor, die ganze Welt liebt dich, aber du nicht sie? Was wärst du doch für ein armes Würstchen!

Abgesehen davon versteh ich wie gesagt alles, was du schreibst, nur allzu gut!

Trotzdem: Wir bleiben tapfer und deshalb oben, nicht wahr?!

Ahoi!

Tshe

Und du, @BG

... du sprichst mir so total aus dem Herzen, danke!

22.09.2013 11:31 • #46


B
danke. tshe hab das gefunden



- leider nicht das original.

(orrori dell'amore von claron mcfadden/henk lauwers)

ein wunderbares stück. vielleicht findest du es?

wie geht es dir heute?

23.09.2013 12:38 • #47


A


Tag 1088

x 3


T
Liebe BG,

wunderschön ist das, ganz-ganz lieben Dank dafür, es berührt mich sehr!

Ich hätte da auch noch Verschiedenes, aber das, woran ich im Moment vor allem denke, ist von den Worten her hier und jetzt grad vielleicht eher nicht so passend…?

Dennoch, da ich sehe, wir teilen vieles, vertraue ich es dir an, obwohl es vielleicht ein bisschen speziell ist (ich nehm’s auch nicht übel, wenn‘s nicht gefällt). Es ist die Arie von Prinz Gremin in Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“. Hier einer Auslegung von Nicolai Ghiaurov:



Muss leiser stellen, weil sich die Giselle – unter dem Vorwand kann-nicht-schlafen – hier einquartiert hat.

… Aber, was dafür spricht, dies hier zu posten: In dem Roman von Puschkin, der Vorlage für Tschaikowsky, findet sich alles, wirklich alles, was in diesem Forum angesprochen ist: Liebe, Eifersucht, Betrug, Leichtsinnigkeit, Neugier, Verwerfung, Angst, Flucht, Heimkehr, versperrte Türen usw. usf.

Der Roman bedeutet mir viel, aber musikalisch eben vor allem Gremins Lied.

Na ja, ansonsten alles soweit ok: Heute ein wirklich schöner Abend mit der Mademoiselle, die sagte „Mama, irgendwie fühle ich mich in der letzten Zeit so GUT…“

Ja, hm, ich vielleicht nicht so wirklich, aber vielleicht irgendwie doch…?

Ph, weiß nicht…

Danke, liebe BG, hoffe, es geht dir und euch gut (?), und alles Liebe.

Tshe

23.09.2013 22:56 • #48


B
hallo tshe, hab es mir jetzt schon ein paar mal angehört..... huch, ist betörend intensiv das stück.

mini und mir geht es zur zeit richtig gut! wir nehmen neue projekte in angriff, gestalten unser haus um, verbringen viel zeit miteinander und genießen diese zweisamkeit.
ab und zu geistert noch er lesbar (via sms) herum, doch mir gelingt mein loslassen zur zeit recht gut.



für dich! und specht.

24.09.2013 20:41 • #49


T
Danke, liebe BG, ja, hier auch alles gut, we will survive, ohne Frage…

… bis grad eben, da kam eine sms aus jener großen Stadt in jenem großen Land, wo er sich gerade aufhält, natürlich bei ihr.

Und nun ist da wieder diese gleißende Speerspitze, tief in mich verbohrt. Blind vor Schmerz. Was zu erledigen ist, hat zu warten. Nur die Giselle, aber auch die hat einen Rüffel gekriegt, dass jetzt endgültig Schluss ist für heut…

Jetzt kann ich mich ein paar Minuten in diesen Schmerz verkriechen.

Es geht mir nicht so gut.

Keine Musik heute.

LG, alles Gute,
Tshe

24.09.2013 21:24 • #50


S
Hallo Tsheburashka, hallo BG, danke für die aufrichtigen Worte. Ich weiß, dass ihr recht habt und ich mich auf das Wohlergehen meines Sohnes konzentrieren sollte. Leider gelingt mir das nicht immer. Aber ich werde es mir einfach jeden Tag auf Neue wieder vornehmen. Lg Specht

26.09.2013 23:03 • x 1 #51


T
Liebe Specht,

ich kann dich ja soo gut verstehen, wollte auch nicht hart oder kalt klingen… Ich merke halt nur, dass es sich heute, nach dieser langen Zeit, besser anfühlt, den Kontakt zugelassen und gefördert zu haben. In der Zeit selber war das sehr, sehr bitter.

Ich denke oft an dich und diese unsäglichen Wogen, das du jetzt gerade durchquerst… bzw. sie dich...

Alles Gute, bleib stark, bin in Gedanken ganz bei dir!

LG,
Tshe

27.09.2013 09:25 • #52


T
Ansonsten heute so ein unruhiges, trübes Flattern, kein Gedanke lässt sich wirklich festhalten…

Meine Mutter, die meinem sterbenden Vater die Hand hält, und er sagt: Lass los…

Der Mentor, der die Asche seiner Frau über den Atlantik „nach Hause“ bringt…

Und ich selber auch mit so einer Urne, für die es aber keinen Ort gibt…

Es ist ja auch keiner gestorben.

Da ist ja nur mal eben einer gegangen.

Lebende können nicht begraben werden, welche Asche also und wohin damit?

Es war ja seine Entscheidung zu gehen, kein tragisches Ende, kein Unglück, kein Zwang und keine Zwangsläufigkeit.

Und natürlich kann ich ein Päckchen daraus machen, es bunt einwickeln und ein Schleifchen darum binden – aber dann, wohin damit?

Es gibt keinen Ort dafür, keinen Keller, keine Kammer, kein verstaubtes Regal, keinen Friedhof.

Es muss aber einen geben, denn Andere haben ihn auch schon gefunden.

Ich bin hier, um diesen Ort zu finden.

27.09.2013 09:38 • #53


B
hallo tshe,

gibt es keinen ort auf erden, dann vielleicht im universum?
gibt es keinen geschlossenen ort, durch mauerwerk, oder erdreich, oder holz?
dann vielleicht einen offenen ort?

oder eine musik, die die asche davonträgt?

eine beerdigung muss nicht materialsiert sein. sie kann auch spirituell, geistig von sich gehen. er muss nicht sterben. (wär ja auch für töchterlein nicht gut )

doch dein geist, der darf ihn ziehen lassen. wohin die wellen, die ströme, die energien ihn auch tragen. und ihn einpacken und schleifchen drum, wie ein geschenk?
oder eventuell offen, ohne alles?
leichtigkeit und entschwinden. ein langsames, sanftes, immer weiter weg gleiten .......?


bg

28.09.2013 12:06 • x 1 #54


T
Liebe BG,

wie machst du das nur, immer genau die Musik zu finden, die ganz zu meiner Stimmung passt oder mich wunderbarerweise daraus befreien kann? Ich bin frappiert!

Und… ja, danke dafür!

… nun seh ich die Asche auf der Moldau treiben, sich in kleinen Strudeln und Wellen verlieren, begleitet von ein paar Tränen, einem tiefen Seufzer, Bedauern, ja!, aber auch Dankbarkeit und einem nicht nur wehmütigen, sondern auch … befreiten? Lächeln.

Nein, ich bereue das nicht, niemals!

Und bin sehr, sehr dankbar für die guten Jahre, dafür, dass ich das alles erleben durfte und dann ganz besonders für mein Töchterchen!

Denn er hatte sie ja – zumindest zu dem Zeitpunkt – nicht unbedingt gewollt, aber sich trotzdem für mich gefreut!

Ich betrachte das jetzt nicht mehr als so selbstverständlich wie früher, als ich sein emotionales Repertoire noch nicht so gut kannte…

… als ich noch nicht wusste, dass er in der Lage wäre, einfach zu gehen.

Nur, wohin treibt sie denn nun, die Asche, Überbleibsel der alten Glut? Was ist ihr Weg von hier, wohl ins Freie, Offene, ja, sicher... So wird es sein.

Jedenfalls, wohin auch immer sie geht, dort werde ich nicht sein...

Aber, bin ich nicht dort, bei der Asche, wie in den ganzen letzten Jahren, wo bin ich denn dann?

Ja, wo steh' ich jetzt eigentlich?

Bei den Quellen des Flusses, irgendwo in der Mitte, am Unterlauf, direkt an der Mündung? Im Böhmerwald? Bei der alten Prager Burg? Oder auf einer Autobahnbrücke irgendwo zwischen Anfang und Ende? Könnte doch auch sein, oder?...

Aber jetzt drehe ich mich erstmal um, wird sich schon zeigen irgendwie…

Ja, und jetzt geh ich weiter.

29.09.2013 16:26 • #55


S
Hallo Tshe, wo bist Du? Ich habe lange schon nichts mehr von Dir gehört. Geht es Dir gut? Lg Specht

02.10.2013 21:26 • #56


T
Liebes Forum, liebe Specht, liebe BG, Zebra, Sally, Sanny, Jeanne, Mimose,

auch für mich ist es an der Zeit zu gehen. Ich möchte euch allen so sehr danken dafür, dass ihr mir euer Auge und euer Ohr geliehen habt! Durch euch habe ich sehen gelernt. Durch euch habe ich hören gelernt. Durch euch habe ich – nach über 1000 Tagen – verstanden, dass das Leben wirklich weitergeht!

DANKE EUCH! Und alles Gute, Schöne, Geheimnisvolle und Wunderbare euch allen!

Eure
Tshe

06.10.2013 15:37 • x 1 #57


B


11.10.2013 10:36 • #58


B
fehlst mir gerade als ablenkung

11.10.2013 13:15 • #59


S
Meine Liebe Tshe,
schade das Du gehst...ich wünsch Dir alles, alles Liebe auf Deinem Weg in die Zukunft.
Jaaa, das Leben geht weiter. Nicht wie gewohnt und ab und an schaut man mal zurück.
Aber ich hoffe iwann mit einem Lächeln im Gesicht. Und wenn´s doch mal wieder doof ist,
Du weißt ja wo Du die Lichtlein findest. Auf hoher See, am Strand... iwo ist immer ein Platz für
Dich in unserer Mitte.
Ich hoffe für Dich, daß Du Dich am Steg wohl fühlst und mit Kraft, Liebe und Freude Deinen Weg gehen kannst.
Du weiß ja...es geht immer weiter...mit jedem kleinen Schritt und wenn Steine kommen? Drüber krabbeln
Meld Dich doch einfach hier und da mal wenn Du Lust hast. Freu mich über jeden den ich auf dem Weg treffe

LG
Sanny

11.10.2013 22:44 • #60


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag