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Tag 1088

T
Liebe Sanny, liebe BG, liebe Specht und alle, die ihr mir so geholfen habt!

Danke, dass ihr an mich gedacht habt und nein, ich bewege mich nicht auf einem ganz andern Orbit, bin immer mal auch wieder hier. Aber tatsächlich hat es unsere Bötchen an Land verschlagen nach jener fernen Gewitternacht.

Ganz aus Versehen übrigens – wie Columbus waren wir auf einem andern Kurs, ihr wisst schon, Ostindien angepeilt, Westindien entdeckt ... Eigentlich wissen wir selber immer noch nicht genau, wo wir sind, nicht einmal, ob Insel oder Kontinent …

Es handelt sich um eine kleine unscheinbare Bucht an einem Meer, das nicht blau und nicht schwarz ist, nicht stürmisch und nicht ruhig, einfach nur eine bescheidene Bucht, die geeignet scheint, hier an Land zu gehen.

Nein, mit dem Anleger, wo jene Person steht, hat das nichts zu tun, Mimose, ist Meter oder auch Kilometer davon entfernt!

Hier steht keiner (interessiert auch keinen mehr).

… na ja, ein bisschen einsam sieht es schon aus. Weiß nicht, vielleicht gibt es hier kaum Leben – ein bisschen schon, denn da stehen ein paar Birken, ein paar Kiefern etc.

Jedenfalls liegen wir vor Anker in dieser Bucht. Wir planen unser Hüttchen, haben auch schon das erste Holz geschlagen, natürlich keine Eichen, klar, viel zu schwer, aber ein paar kleinere Birkchen, das haben wir schon hingekriegt!

Gar nicht so weit vom Strand haben wir auf einer kleinen Anhöhe ein Fundament geschaffen, nur aus Holz, aber paar Handbreit überm Boden, weiß nicht, ob es wirklich allem standhalten wird.

Egal. Es ist hübsch hier. Giselle hat eine kleine Feuerstelle aus Steinen vom Strand zusammengetragen, aber schlafen tun wir noch im Boot. Vielleicht habt ihr von der See die Lichtlein gesehen?

Die blinken des Abends fröhlich und tröstlich vor sich hin.

Also gut, wollte nur mal ein Lebenszeichen geben und vor allem die Nachricht übermitteln: JA, es gibt ein Leben danach!

Alles ist gut!

Und das wünsche ich euch allen auch, dass alles wieder gut werde!

Und wenn ich es nach über 1000 Tagen geschafft habe, dann schafft ihr das auch, soviel dürfte klar sein, nicht wahr?

Also, Busserl euch allen und immer eine gute Brise!
Eure Tshe

PS: Und, ja, Sanny, das Lächeln hat sich auch eingestellt, von einem Ohr zum andern!
Und, BG: Danke für den letzten Song, habe dich auch vermisst, hoffe, es geht euch gut?

11.11.2013 14:28 • #61


Tsheburashka
Nun, ich bin wieder da. Ja.

Hatte ich erwähnt, dass Tsheburashka so was wie ein Stehaufmännchen ist?

Gut.

Nein, nicht gut. Nichts ist mehr gut, heute.

Aber warum? Warum erscheint mir mit einem Mal alles so trüb, die Bucht sieht aus wie eine Wüste, und dunkel-duster ist es hier.

Eben noch voller Zuversicht, seh ich jetzt nur noch grau.

Und Else Lasker-Schüler geistert mir durchs Hirn: Es ist ein Weinen in der Welt, als ob der liebe Gott gestorben wär. Und der bleierne Schatten, der niederfällt, lastet grabesschwer...

Warum heute, warum jetzt, warum hier?

Giselles Geburtstag.

Heut vor zehn Jahren - oh, ein Wunder von einem Tag!

Mein Kind, ER, meine kleine Familie...

Wer hätte damals gedacht, wie es kommen würde?

Wahrscheinlich ist es die Übermüdung, habe die Nacht gebacken, den Geburtstagstisch vorbereitet, Geschenke eingepackt, Luftballons aufgeblasen, die letzten Blumen vom Balkon, die letzte Rose, Astern, Kapuzinerkresse, Lavendel...

Dann das Ding, das plötzlich - alpdruckartig - wieder im Boot war. Wieder gefüttert werden will, Beachtung einfordert, glotzt und geifert.

Totale Überforderung, grad noch geschafft zu organisieren, zu delegieren, zum Glück!

Nach der Party hab ich sie von IHM abholen lassen, jetzt also allein am Strand. Die Feuerstelle geht nur, wenn sie da ist. Also ist es kalt und dunkel hier und das bunte strahlende Licht der kleinen Mademoiselle fehlt.

Da kriechen die Ängste heran. Kälte steigt auf. Tausenderlei Unwägbarkeiten.

Unsägliches.

Anrufe... Oh, danke, ja, toll gefeiert, ja, jetzt bei IHM, gerne, ja, bis bald dann...

Ändert an der Leere nichts.

Wirklich viel Zuspruch, gute Worte, tolle Frau, klug und tapfer und stark...

Ich sauge das auf wie ein Schwamm, aber es verdunstet an der dünnen Luft.

Luft, ja, sie tut Not jetzt.

Telegrammstilartig mein Zustand.

Ha!: Eine gemachte Frau, wie noch kürzlich jemand sagte.

Tolle Frau.

Frau mit Fundament.

Aber mit sonst gar nix.

Wohin nur mit mir?

Blödes Ding, ich dreh dir den Hals um!

Und dann verarbeite ich dich zu Brei, jawohl.

Jedenfalls zu etwas, was du jetzt nicht bist!

Eine Kappe mach ich aus dir, das Einzige, wovon ich was verstehe.

Vielleicht wird es auch ein Hut.

Und den lege ich der Mademoiselle zu Füßen.

Na, die wird sich aber freuen!

13.11.2013 20:40 • #62


A


Tag 1088

x 3


S
Ach Tshe mein Liebe...ich drück Dich erstmal ganz dolle
Das passiert uns doch allen...eben noch stolz an Land gegangen und auf einmal, man weiß gar nicht was passiert ist, biste wieder auf hoher See.
Es geschied nicht mehr so oft, aber dafür völlig unerwartet.
Am Anfang war die Traurigkeit, die Wut und was weiß ich noch unser ständiger Begleiter.
Da waren die hohen Wellen normal, nicht schön aber Teil des täglichen Lebens.
Doch nach einiger Zeit wird die See ruhiger, man schaut sehnsüchtig an Land. Traut sich noch nicht an den Steg, aber die kleine Bucht ein bissl weiter links.
Ja die könnte gehen. Allein mal testen wie es so ist mit festem Land unter den Füssen.

Am Anfang steigste Abends noch ins Boot, aus Gewohnheit, weil Du Dich da sicher fühlst.
Dann eine Nacht an Land...Abends den Blick suchend übers Wasser wandern lassen...und friedlich einschlafen,
wenn man die anderen Lichter am Horizont leuchten sieht.
Iwann traut man sich mal ins Hinterland, schaut sich um und dann passiert hier und da mal was,
was einen völlig aus der Bahn wirft. Eine Melodie ganz weit weg.
Ein anderer Mensch mit einer Mimik, die so vertraut ist.
Ein Ort, der soviele Erinnerungen birgt. All das kommt dann wie eine riesige Welle über einen.

Die hohe See ist man ja gar nicht mehr gewohnt, von daher erschüttert einen die riesen Welle um so mehr.
Ich hab mich inzwischen daran gewöhnt. Ab und an kann ich darüber lächeln, ich fühle, ich lebe, ich liebe und auch diese Welle fühle ich ganz intensiv.
Aber es ist halt kein Sturm mehr. Die Welle kommt, wirft mich aus der Bahn und dann ist sie wieder weg.
Es bleibt ein bissl Verwüstung in mir, meiner Bucht und meinem Boot. Aber aufräumen hilft schon und die Welle spült die lockeren
Brocken aus der Mauer und trägt immer ein bissl Trauer, Trümmer und schlechte Erinnerungen mit fort.
Das tut alles weh, aber Wasser ist leben und das bringt die Welle mit zurück.
Langsam...gaaanz langsam, aber beständig.
Dann such ich meine grüne Lampe, zünd sie wieder an und freu mich abends über das Lichtermeer um mich rum.
Es sind die kleinen Momente der Ruhe, des Friedens nach der Welle, die mir derzeit am besten gefallen.
Da bin ich noch zu kaputt um nachzudenken. Eigentlich ganz schön.

Ich hoffe Deine Welle ebbt auch schnell wieder ab und Du siehst die ganzen Lichtlein um Dich rum.
Du bist nicht allein, auch wenn das kleine Lichtlein Deiner Mademoiselle grad fehlt.
Alles Liebe halt den Kopf nur über Wasser, der Rest geht von allein.
Lieben Gruß
Sanny

13.11.2013 21:18 • x 1 #63


Tsheburashka
Danke, liebes Sannylein,

ja, manchmal ist es schwer.

Ich seh den Schatten auf ihren Augen, weißt du, genauer, auf ihrem linken Auge...

Dabei ist sie ein so fröhliches Kind, ich glaub, die ersten Jahre haben ihr viel Gutes gegeben.

Wir sind aus jener Stadt im Norden, der sie und ich nachtrauern, hierher gezogen, in die große Stadt. Meine Arbeit ist speziell, dort gibt es nichts für mich zu tun.

Erst war sie, weil ich ideologisch nicht so sehr belastet bin, auf einer Schule, die von alten Strukturen geprägt war.

Komisch war es da... aber als ich erfuhr, wie komisch in Wirklichkeit (Mobben in der Schule, und das von diesen besch. kl. dicken Kindern, gegen die ich sonst nichts habe, sie tun mir leid, und wenn man sich befreunden kann, wunderbar - aber wehe dem, der es wagt, mein Töchterchen anzupöbeln und zu verletzen!), habe ich alles zusammengenommen, was ich hatte, und wir sind NOCHMAL umgezogen, innerhalb der Stadt.

Das war gut und richtig - es geht dem Mäuschen jetzt viel besser. Nur komme ich mit der Verarbeitung nur langsam nach (ich glaub, es geht ihr ähnlich, und das macht mir Sorgen!).

Bin doch reichlich erschöpft und merke das heute besonders. Zudem der Druck des Dings.

Deshalb wohl der Schwächeanfall.

Danke, dass du mir geantwortet hast! Das war für mich gerade heute sehr wichtig.

Ich wünsch dir eine gute Nacht, ein seichtes, ruhiges Wiegen auf sanften Wellen - heut mal ohne Tiefgang, ja? Einfach so.

LG,
Tshe

13.11.2013 22:34 • #64


B
hallo meine liebe,

als ich deine erste geschichte las, kamen mir tränen in die augen.
da sind sie ürbigends immer noch.

schön, dass ich dich lese. du tust mir sooooo gut.

mir geht es gut.

doch auch ich bin heute einsam. dieser verdammte körperliche zyklus!
ich weiss, dass diese zeit jeden monat wieder kommt; wo mein gesamter körperlicher, psychischer, seelischer haushalt ruft:
ich will jemanden spüren! und natürlich kommt auch 'mmb' wieder in meiner vorstellung vor.

mittlerweile weiß ich, dass die natur uns weiblein mit diesen hormonen ausgestattet hat
und dass ich jeden monat in diese phase komme. weisst du, ich habe tsge, wo ich stark und kraftvoll bin und ich weiss, dass meine entscheidung die richtige war und ist.
doch dann kommt diese zeit und ich hadere und zögere und ich hätte einfach so gerne einen menschen, an dem ich mich ankuschle und sagen kann: ich möchte nähe und wärme spüren.

doch gerade ärgere mich darüber, dass mein hirn nicht mächtiger ist als meine hormone.
dass meine psyche nicht erkennt, dass dies eine biologische phase ist, die wieder vorbeigeht.


ach tshe, du beschreibst dein gefühl mit so schönen romsntischen worten;so schön mit deinen worten und bei mir kommt ein wissenschaftlicher exkurs rüber.

was ich damit sagen will ist nur, dass ich mich freue dich zu lesen!

und jetzt werde ich deinen eintrsg vom 13 ten lesen. und auch sanny's.

denn von lauter berührung wollt ich dir sofort schreiben und dir meine freude und mein hallo kundtun.

hallo! wart, vielleicht find ich ein lied für uns .....



für dich, von mir.

bg

14.11.2013 11:48 • x 1 #65


B
so, jetzt habe ich deinen und sannys beitrag gelesen.

ich finde sannys worte sehr schön. auch tröstend.

ja, diese wellen ziehen vorbei. am nächsten tag wachen wir wieder gestärkt suf und beginnen einen neuen tag. mit dem in uns inne liegenden rhythmus:

frühstück machen für unsere mini und madmoiselle, sie für die schule fertig machen.
danach für uns selbst ein wenig zeit haben. arbeiten, was gerade ansteht.
dann ist mittag und schwubbs halten wir unsere kinder wieder im arm.

ich verstehe dich, dass wenn plötzlich der rhythmus unterbrochen wird, durch einen besonderen tag alte wunden wieder aufbrechen und so schmerz zurückkommt.

lass ihn kommen, tseh. wir sind da. schreib ihn nieder, oder ruf an.
wisse, dass du in diesem moment nicht alleine bist.

ich drücke dich innig und tröstend.
und ich drücke dich immer noch, und noch, und noch. solange, bist du ruhiger bist und
und tief ein- und ausatmest. solange drücke ich dich.
und dann lächle ich dich an und wir trinken eine tasse. für mich bitte tee.

deine bg

14.11.2013 12:09 • x 1 #66


Tsheburashka
Ach, liebe BG, eine Nachricht von dir, am Morgen gefunden, und ich bin reich! An Musik, Gedanken, Ideen... DANKE für die lieben Worte!

Ich wünschte, ich hätte Worte, euch zu sagen, wie toll ich euch finde!

Auch du, liebe Sanny, hast mir gestern so viel Mut gegeben. Klar, machst - jedenfalls in diesem Forum - ja nichts anderes, ich sehe dich ja. Aber gerade deshalb war's so gut, das gerade von dir zu hören!

BG: Ja, die doofen Hormone, die uns durchs Blut kullern, bei der eh schon geplagten Psyche anklopfen, sich Zutritt verschaffen und bums, steht alles Kopf.

Und das Ganze so sinnvoll wie der folgende Songtext (der inhaltsloseste Song aller Zeiten):

Viel Spaß beim Gucken!

Ja, und ein virtuelles Teechen trink ich nur zu gern mit - bist du dabei, Sanny?

Küsschen,
Tshe

14.11.2013 16:24 • #67


B
musst wirklich schmunzeln bei dem lied!

mir fallen dazu viele metaphern ein. auch bei mir wurde aus heiterem himmel eine vier jahre lange beziehung am abend beendet. nur kein montag

doch das ist schnee von gestern und jährt sich jedes jahr; ohne schmerz.

ich schaue aus dem fenster und sehe schnee vom himmel fallen.
es waren dicke flocken, die mag ich so gerne. jetzt ist es der kleine, feine.

grüße von mir. bis später.

14.11.2013 16:41 • #68


Tsheburashka
BG, du Liebe,

habe ein wenig recherchiert im Forum. Deine Geschichte... Möchte dir mein Mitgefühl sagen.

Vielleicht bist du in dieser Geschichte schon viel weiter.

Vielleicht treffe ich mit diesem Song den Ton nicht mehr...

Vielleicht macht er dich traurig...

Vielleicht ist er Schnee von gestern...

Aber er fiel mir ein, als ich deine Geschichte las.

Kurzum, auf sämtliche Gefahren hin, hier ist er:



Gute Nacht, gut Nacht, du Gute, ich freu mich über dich. Und hab die schönsten Träume...

Deine Tshe

14.11.2013 23:37 • #69


B
ach tseh, dir schön und innig geantwortet und Pu., mit einem wischer alles fort.



so und jetzt, schau ich mal, ob ichs wieder hinbekomme.

liebste tseh,

danke für dieses schöne intensive lied. ich mag gerne intensive gefühle.
ich bereitete mir eine tasse meines lieblingstee zu, schenkte ihn in mein lieblingsglas.
am boden des glases sitzt eine glitschig grüne fröschin, mit knallrotem mund.
die fröschin ist proper und um sie herum tanzen knallrote herzen vor intensiv blauem hintergrund. bei jedem schluck aus dem glas sehe ich diese glückliche buddahkröte.
dazu dein lied. tränen laufen über mein gesicht und ich fühle dieses intensive gefühl.
danke dir dafür tseh!

ich mag mich gerne, wenn ich so intensiv fühle.
auch spüre ich bei dir diese gefühle. ich freue mich, wenn ich lese, dass du sie fühlst.
denn dann spüre ich auch deine lebendigkeit durch die zeilen.

ich hofffe das klingt nicht zu 'verrückt'. weisst tseh, viele menschen leben in ihrer alltäglichkeit mit relativ geringer emotionalität. dann suchen sie ihre abwechslung im kennenlernen neuer menschen und boing, da haben wir die erklärung dieses forums.
ok, da ist nun sehr einfach auf den punkt gebracht, doch ich denke, dass du verstehst wohin ich möchte?

ich empfinde eine traurig zur sprache gebrachte emotionalität nicht als schwächeanfall.
ich finde gelebte emotionalität als authentisch und energiereich. ich sehe in ihr lebendigkeit.
und dieses spüren bringt uns näher zu uns. egal durch was dies ausgelöst wurde: durch einen jahrestag, oder geburtstag oder ein deja-vu.

mich freut es, wenn ich deine traurigkeit lesen darf. dies zeigt mir, dass du eine lebendige emotion in dir hast und du ein intensiver mensch bist.
du kannst sicherlich die freuden ebenso genießen?
das ist doch schön!
dass freud und leid so eng beieinander liegen ist leider eine tatsache.

an einem tag sind starke emotionen da, am anderen nicht. in einer situation kommen sie stärker, dann wieder kaum merkbar. doch wir haben sie in uns und unsere emotionen möchten bemerkt und auch gelebt werden. zivilisiert gelebt, ok, doch gelebt.

auch deine mademoiselle wird sie zeigen, wenn sie sich wiederbeschützt und sicher fühlt in ihrem neuen zuhause.

ich sehe dich als familie. als kleinfamilie. und wir werden eines tages unsere familie wieder
vergrößern. langsam, allmählich. bis dahin durchleben wir unsere emotionalität und erfreuen uns an unserer lebendigkeit. nicht?

herzlich
bg

15.11.2013 13:09 • #70


Tsheburashka
Ach, liebe BG, genau so isses, unterschreibe blind...

Nur jetzt grad hab ich eigentlich gar keine Zeit dafür.

Hab mir ziemlich was geleistet hier die letzten Tage und bin dabei, das elende Ding doch noch in den Sand zu setzen.

Innere Widerstände ohne Ende.

Alle Ansprüche in die Tonne gekloppt, Klappe zu, Affe tot, so sieht das gerade hier aus.

Dennoch, an der andern Front, wegen der ich ja hier bin, tut sich fast unmerklich was. Heute habe ich IHN versehentlich angerufen, irgendwie ist mein Finger auf dem falschen Punkt auf dem Bildschirm liegen geblieben. Als ich es merkte, hab ich gleich aufgelegt. Aber er rief zurück, dachte, es wär was mit der Mademoiselle.

Nein, nein, allet jut, kein Problem, und auflegen.

Und, stell dir vor, dann hab ich ihm das in einer sms nochmal geschrieben und ihm tatsächlich einen guten Tag gewünscht, einfach, weil ich es so gefühlt habe.

Vielleicht heilen die Wunden ja doch? Das war ja schon seit der Scheidung nicht mehr, dass ich ihm etwas Gutes gewünscht habe, ich mein, dass ich das dann auch ausgesprochen habe.

Ach, weiß auch nicht.

Mit dem, was du über Emotionalität schreibst, kann ich viel anfangen, und, ja, ich glaub auch, dass wir da etwas gemeinsam haben: Vielleicht kann man es unser GLUECK IM UNGLUECK nennen?

Ja doch: Glück!

Hab einen wunderbaren Tag, ich verabschiede mich für heute, du weißt schon, das Ding mit dem D. in Anführungszeichen.

Dies alles schmucklos und auf die Eile, aber mit Küsschen,
Tshe

15.11.2013 13:30 • #71


Tsheburashka
Muss jetzt doch noch mal kommentieren, es liegt ja wohl auf der Hand, dass es ein Hans-im-Glück-Thema ist, dem wir uns hier nähern, nicht wahr?

Egal, was wir verlieren, wir haben immer gewonnen! Ja, und dann, auch das ist ja offensichtlich, gewinnen die Andern durch uns auch immer.

Großartig, n'est-ce pas?

15.11.2013 14:30 • #72


B
ach, oui, oui ma chere (ohne accent; die gibt es auf meiner tastatur nicht).

obwohl manches sehr kryptisch rüberkommt und ich irgendwie wohl etwas nicht kapiere.

ich freu mich sehr mit dir, dass du deinem exmann einen schönen tag gewünscht hast.
bin richtig stolz auf dich! herrlich dieser moment, fühlte sich wohl richtig gut an.
vielleicht ein wenig ungewöhnlich, und gut.

und welche ansprüche hast du in die tonne gekippt?
D! versteh ich auch irgendwie nicht?

bin ich gerade peinlich?

grüße dich bis morgen
bg

15.11.2013 16:12 • #73


Tsheburashka
Ph! Wenn was peinlich ist, dann wohl mein kryptisches Schreiben.

Da ich Aufschub bekommen habe, hier - in allerdings weiterhin etwas kryptischer Weise, weil ich mich eben nicht so ganz outen will - die Erklärungen:

D. mit Anführungszeichen : Ding
Ding : ein langwieriges Unternehmen, das mit viel Text zu tun hat
Ansprüche in Tonne : Unternehmen und Text sind mir gleichgültig geworden.
Klappe zu, Affe tot : das Ding wird jetzt so eingetütet und geht raus, keine Lust mehr, daran zu feilen.

Du siehst, mein Arbeitstag hat sich, mit wenigen Unterbrechungen, in einen Tag in diesem Forum gewandelt. Daran ist unschwer zu erkennen, dass es mit dem Arbeitsethos nicht weit her ist... (hier seufze ich tief und ehrlich)

Dennoch, wesentlich spannender finde ich Hans im Glück.

Ja, wir sind die Deppen!

Früher hat mich das Märchen immer geärgert, hab ich geradezu körperlich gespürt: Mann, siehst du nicht, dass du übers Ohr gehauen wirst?!

Jetzt und beim sozusagen angewandten Nachdenken darüber halte ich es für eines der weisesten Märchen überhaupt.

Hat Ähnlichkeiten mit dem Deppen Iwan in den russischen Märchen, der - gerade weil er ist, wie er ist - am Ende immer gewinnt.

Na ja, dies alles gehört zu meinen Vermeidungsstrategien bezüglich des D. mit Anführungszeichen.

Aber ich habe gelernt, dass der Umweg oft der direkteste Weg ist.

Hoffe, es stimmt auch hier.

LG, meine Gute, und falls ich wieder mal kryptisch rüberkomme, bitte fragen, denn dann habe ich die Chance, nochmal drüber nachzudenken.

Deine Tshe

15.11.2013 16:32 • #74


Tsheburashka
Da sind sie wieder, die alten Widerstände, nein, diesmal nicht gegen irgendwelche Dinger, sondern gegen das Loslassen.

Aber ich bestehe darauf: Jeder hat ein Recht auf Widerstand!

Und ich bestehe darauf: Ja, ich liebe nur ihn!

Und ich habe beschlossen, doch noch mal zu kämpfen, ein Mal noch, passiv.

Dadurch, dass ich jetzt wirklich mache, was ich will.

Durch Verharren.

Durch Beharren.

Ich weiß, hab das irgendwo gelesen: Negative Gefühle tarnen sich oft als Liebe.

Und, ja, ich gestehe, da gab es in den letzten Jahren Momente, wo ich dachte, ok, jetzt klopp ich das Ganze in die Tonne (eben so wie das Ding), Klappe zu, Affe tot.

Aber ich kenne ihn auch gut.

Ich weiß, wie tief der See unter dieser teils flüchtigen, teils hypochondrischen Oberfläche ist.

Und diesen See, den lieb ich.

Und auch viel von der Oberfläche.

Also werd ich es - passiv, wohlgemerkt - ein letztes Mal probieren!

Ja.

Diesen Mann heirate ich zur Not drei Mal.

Was tun?

Einfach weitermachen. Mein Leben leben, tun, was zu tun ist, lassen, was man besser lässt.

Ohne Kontakt.

Ja.

Beschlossen heute ohne Gewähr, aber Rücknahme (des Beschlusses) ausgeschlossen.

Letzter Versuch.

Punkt.

Und an die Arbeit!

16.11.2013 17:01 • #75


A


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