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Tagebuch zum Untergang einer Ehe

Sabine
joa, das ist mal ne Hausnummer, würdest du dich als deinen besten Freund empfinden, wenn jemand das genau so machen würde mit dir auf der anderen Seite?

Es ist kein Vorwurf, genau solche dinger konnte ich auch abziehen, es sind Extreme, aber keine Lösung, du schaffst Sachstände und zusätzliche Konflikte, so funktioniert es nicht.

Beende genau das, die gegenseitige Kontrolle, geseitige Missgunst, Rachegedanken, das Stärker sein wollen,

Verlierer werdet ihr beide sein

Zitat von Nocheinechance:
Er hat es so gedeutet, als wollte ich ihn schon lange los werden.
Als hätte ich das geplant.
Im Grunde, was ich umgekehrt auch von ihm dachte.


Ach wie klein ist die Welt ... joa, wir sind dumme Menschenkinder

05.02.2017 13:43 • #31


N
Naja, weißt du, das hat sich ja alles sehr hochgeschaukelt.
Ich will das nicht rechtfertigen und mir tut es auch ehrlich leid, wenn er dann sagt, wie er sich dabei fühlt.
Ist auch krass, ist keine Frage.

Nur glaube ich, das war jetzt auch notwendig, denn wir konnten so nicht weiter machen.

Ich nicht.
Er auch nicht.
Weißt du, da sind so viele Dinge passiert...
Er hat mir beispielsweise erzählt, er hätte seit ca. einem Jahr zu seiner Schwester keinen Kontakt.
Er kam aber oft später von der Arbeit, hat oft heimlich im Auto telefoniert (auch lange, das haben mir Nachbarn erzählt), ich habe nach einer Geschäftsreise mal zwei lange schwarze Haare in der Wäsche gefunden, dazu das ganze Geld, was immer weg war.
Dann sein Verhalten.
Immer gestresst. Immer fauler geworden, immer bösartiger gegen mich, gar nicht mehr liebevoll, wie er mal war.
Und ich habe es so oft angesprochen.
Er hatte so oft die Gelegenheit, mir die Wahrheit zu sagen.
Was soll ich da denken?
Es hat irgendwann alles, aber auch alles gegen ihn gesprochen und ich konnte das auch nicht länger ignorieren.
Da oben drauf dann noch, dass ich mir vorkam wie ein Arbeitstier, teilweise hat er mir im Rausgehen morgens noch mal schnell reingerufen, was ich bitte für ihn erledigen soll.
Ich HABE dann irgendwann sogar angesprochen, ob getrennte Wohnungen nicht besser wären, dass ich auch gehen kann- wollte er nicht.
Er wollte selbst suchen. Nichts passiert.
Und irgendwann sind dann alle Sicherungen durchgeknallt und wenn es soweit kommt, kann man auch mit mir erstmal nicht mehr reden.
Es ist so so viel passiert, gerade auch im Bezug auf seine Familie.
Ich meine, alle wussten das mit dem Geld, er hat es teilweise ja sogar zu denen überwiesen...
Ob leihweise, ob geschenkt, keine Ahnung....
Meinst du, irgendjemand von denen hätte mal zu mir gesagt: Ey, mach dir mal keine Sorgen, der hat keine andere, das Geld geht da und da hin?
Nichts.
Obwohl ich die sogar gefragt habe, in meiner Verzweiflung.

Da sind teilweise so kranke Geschichten gelaufen, das glaubt einem keiner.
Sachen, wo sich Leute an die Schläfe tippen und mir sagen: Äh... glaubst du das?

Ich habe ihm immer alles irgendwie zum Guten ausgelegt aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo das einfach nicht mehr ging.
Wo ich daran kaputt gegangen bin.

Jetzt, so nach und nach, rückt er dann mit den Stories mal raus, nachdem ich mit anderen geredet habe, mir die Auszüge beschafft habe, um überhaupt erstmal das Ausmaß zu erfassen.
Meine Gedanken gingen von Waffenschieberei bis Doppelleben in jede wirre Richtung.

Oh, ja, er war ja doch oft bei seiner Schwester, daher auch die Haare, darum auch nach der Arbeit mal später gekommen, aber er hat der nie Geld gegeben.
Oh, achso, die tausend Euro?
Ja stimmt, ich hab nochmal gefragt, die habe ich tatsächlich (das hatte mir vorher diese Person erzählt, bei der ich war) mal meiner Schwester gegeben.

Und so ging das die ganze Zeit...
Einer gemeinsamen Freundin hat er gesagt, ständig würde ihn jemand um Hilfe bitten und er könnte dann auch nicht nein sagen.
Das Schaf.

Kann immer alles so stimmen.
Kann aber eben auch nicht.
Mal finde ich eine Überweisung über 900 Euro aus Italien, angeblich von irgendeinem Onkel, für den er das jemandem geben soll, mal ist irgendwas anderes.
Da kann mir doch keiner sagen, dass das normal sein soll und man da nicht misstrauisch werden soll.

Naja, jetzt ist das zumindest erstmal getrennt und er wird lernen müssen, dass er selbst klar kommt und mich nicht mehr in der Hinterhand hat.
Natürlich, das ist jetzt ein Schubser ins kalte Wasser für ihn.
Aber er muss es ja irgendwann lernen, auch für sich selbst, ich meine das ganz unabhängig von mir.
Er muss ja irgendwie mal eine Struktur auch in sein eigenes Leben und seine eigenen Finanzen bekommen.

Ich glaube inzwischen nicht mal, dass er groben Mist damit macht.
Weder Illegales, noch ein Doppelleben.
Er hat halt seine Schulden bezahlt und seine Familie ganz gut mitfinanziert, das denke ich inzwischen.
Zusätzlich kann er einfach damit auch nicht umgehen.

Nur, das wird er lernen müssen, ohne mich.

Ich weiß auch nicht, vielleicht passt das auch einfach nicht zusammen.
Ich finde, meine Wünsche sind da eher normal.
Ich brauche das strukturiert: Das verdient man, das sind die Kosten, das bleibt für Altersvorsorge, das fürs sparen, den Rest kann man verschleudern.
Er ist da völlig chaotisch
Sagt er auch selbst von sich.

Keine Ahnung, er tut zumindest so, als wolle er sich Mühe geben, das in andere Bahnen zu lenken.
Ob er das schafft, ist die andere Sache.

05.02.2017 14:48 • x 1 #32


A


Tagebuch zum Untergang einer Ehe

x 3


Sabine
alles, aber wirklich alles ist mir nichts Unbekanntes, ob er es schafft, nein, weil du bist ein entscheidener Teil, der auch aus seiner Komfortzone raus muss

05.02.2017 14:51 • #33


N
Ok.
Und wie stelle ich das an?
Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie ich lernen sollte, mit sowas umzugehen.

05.02.2017 14:56 • x 1 #34


Sabine
melde dich doch erst mal an wir können dann gerne auch hier über pn schreiben, geht so aber nicht, weil ich werde hier nicht mein ganzes Leben so ausbreiten

und bitte!, es fängt beim DANKE an

05.02.2017 15:01 • #35


N
Ich fühle mich als Gast ehrlich gesagt wohler.
Vielleicht irgendwann, melde ich mich mal an.

Dir erstmal eine gute Nacht.

05.02.2017 23:17 • #36


N
Ich habe gar keine Lust mehr, an dich zu denken.
Und meine Rechnung war reichlich optimistisch.
Drei Monate, dann ist Frühling und alles ist besser.
Frühling am A.sch.
Besser am A.sch.

Egal, ich weiß, es wird besser werden.
Irgendwann.
Dann eben nächsten Frühling.
Und bis dahin freue ich mich über jede zehn Minuten, in denen ich mal nicht an dich gedacht habe.
So mühselig ist das Leben manchmal, das ist dann halt so, das muss man dann eben aushalten.

Ich jammere wenig.
Ich weine nie.
Ich bleibe meist allein mit meinen Gedanken.
Wie ein Eisberg, nur die Spitze schaut zuweilen heraus, der Rest bleibt irgendwo unter der Oberfläche vergraben.

Seit fünf Wochen habe ich kein Wort von dir gehört.
Dich nicht gesehen, bin dir nie zufällig irgendwo begegnet.

Heute war ich das erste mal bei gemeinsamen Freunden von uns.
Selbst das habe ich vermieden.

Du würdest mies aussehen.
Du hättest fast geheult.
Du würdest mich noch unendlich lieben.

Tz...
Dann will ich aber nicht wissen, wie es aussieht, wenn du jemanden hasst.

Und trotzdem: Den ganzen Tag versuche ich, die Fragmente zusammen zu puzzeln.
Und schaffe es nie.

Das einzige, was ich weiß: Das sollte so nicht sein.

Und dabei belasse ich das jetzt einfach auch.

Und mein Finger soll mir abfallen, wenn er auf die Taste drückt, die Kontakt zu dir aufnehmen würde.

Ich kann das nicht mehr.
Und ich will das nicht mehr.

23.03.2017 00:59 • #37


E
Fein .. dann bist du ihn ja bald los. .

23.03.2017 17:33 • x 1 #38


N
Ich habe eine einmalige Chance bekommen.
Und weißt du, was für mich daran so zersetzend ist?
Das habe ich festgestellt, als du mich hast warten lassen...
Dass ich wie ein kleiner Hund immer auf dich warte.

Ich will weiter gehen, weg von dir.
Aber du rufst mir hinterher und ich bleibe stehen, drehe mich um und denke ok.
Und ja, ich komme dir nicht mehr entgegen.
Dafür habe ich die Kraft nicht mehr, nach all der Zeit, in der ich dich mitgeschleift habe, anfangs sogar getragen.
Und ich wage es inzwischen auch kaum noch, mich umzudrehen und nach dir zu sehen.
Aber ich warte.
Immer.
Und komme mit meinem eigenen Leben nicht voran.
Und von dahinten rufst du mir Sachen zu, malst unsere Zukunft in den schönsten Farben.
Aber wir erreichen uns nie.

Du bleibst zwar immer auf dem Weg, aber du machst dein Ding.
Und lässt mich warten.

DU wolltest dich letztens so früh treffen, DU hast mich überhaupt darum gebeten.
Und ich Idiot....
Nägel lackiert, mich schick angezogen, Kette drum, Haare nett gemacht, bestes Parfüm drauf.
Und du lässt mich warten.
Weil du den Abend zuvor gesoffen hast.
Ich also alles zurück, gammelige Klamotten an, Kette ab, Nagellack wieder runter, Ohrringe raus, Zopf gemacht.
Am liebsten hätte ich mich noch komplett abgeschminkt.
Ich brauche dir nicht zu zeigen, dass du mir wichtig bist.
Auch du zeigst es nicht.
Du sagst es bloß.

Du bist der, der sich auch heute wieder nicht an die Absprache gehalten hat.
Und dann heulst du am Telefon und sagst, du würdest merken, dass du mich jeden Tag ein Stück mehr verlierst?!
Ja. Tust du.
Was soll ich dir sagen?
Ich habe dir gesagt, ich werde nicht mehr darauf schauen, was du sagst.
Ich schaue nur noch auf das, was du tust.
Und DAS ist es, was du tust.
Ich war immer ehrlich mit dir.
Sogar in meine neuen Überlegungen habe ich dich mit einbezogen.
Du tust du das nie.
Du machst dann einfach.
Du ziehst dein Ding durch, lebst dein Leben so weiter.
Buchst Urlaube, gehst auf Parties, machst finanziell deine eigenen Pläne, willst ein Haus kaufen...
Verstehe mich nicht falsch... es freut mich für dich, wenn es dir gut geht.
Ehrlich.
Aber für mich freut es mich nicht.
Denn das tut weh.

Und ich weiß: Ich bin diejenige, die Chancen verpasst, die ihr Leben nicht weiter lebt.
Ich bin selbst Schuld.
Aber ich weiß eben auch: Gehe ich jetzt diesen Schritt, gibt es niemals mehr ein Zurück.
Nie wieder.
Und ich suche noch irgendwie nach der einen Lösung...
Dumm. Ich weiß.

Vielleicht wären wir auch ohne das alles irgendwann an diesem Punkt geendet.
Vielleicht hätten wir auch eine Lösung gefunden.
Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur: Du lügst weiter.
Und ich kann weiterhin damit nicht umgehen.
Und diese ständige Enttäuschung darüber...
Dass du nicht verstehst...

Weißt du, ich weiß, wann du lügst.
Ich wusste das eigentlich immer.
Weil du ein miserabler Lügner bist.
Deine Geschichten sind nicht stimmig, hinterfragt man die Details, kommt man dahinter.

Und du hast nicht verstanden, dass jede Lüge, die ich erkenne und jede Nachfrage dazu, bei der du lieber erneut lügst, statt dann zuzugeben, dass du gelogen hast, es nur immer schlimmer macht.
Dass ich dich inzwischen mit anderen Augen sehe.
Dass ich gar nicht mehr wütend werde (nur auf mich selbst, weil ich so blöd bin, auf dich zu warten, obwohl ich ja WEISS, dass du dich nicht ändern wirst), sondern nur noch enttäuscht.
Jeden Tag ein Stück mehr.
Vielleicht ist es das, was du nun merkst.
Und es ist das, was ich dir schon vor einem Jahr prophezeit hatte.
Ich bin dann schon woanders.
Und so ist es.
Ich kenne mich.
Manchmal viel zu gut.

Du hast immer nur die Augenbrauen hochgezogen, wenn ich dir das gesagt habe.
Oder du hast es mit Argumenten versucht.
Du hast mir nie ZUgehört.
Hör mal, irgendwann kann ich das nicht mehr. Das wird passieren. Nicht dieses, nicht nächstes Mal. Aber irgendwann....
Und du hast NIE darüber nachgedacht.
Nur argumentiert, als wären wir in einem Wettbewerb.

Aber dafür gibt es kein Argument.
Ich habe nichts zu argumentierten.
Ja, vielleicht müsste ich dir mehr entgegen kommen.
Ja, vielleicht müsste auch ich mich bemühen, dir wieder zu glauben.
Dir zu vertrauen.
Ja, vielleicht müsste man manche Dinge einfach vergessen können, um weiter zu machen.
Aber ich kann nicht...
Es tut mir leid, aber ich KANN es nicht.

Du hast mich enttäuscht.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich habe anderes von dir erwartet, anderes in dir gesehen.
Du bist nicht der Mensch, von dem ich geglaubt habe, dass du es bist.

Vielleicht, wahrscheinlich, bist du auch nicht übel, wie du wirklich bist.
Vielleicht bist du sogar besser.
Aber darüber lässt du mich im Unklaren mit deinen Lügen.

Du nimmst mir einfach die Chance, dich zu sehen, wie du bist und mich dann selbst entscheiden zu lassen.
Lieber spielst du mir etwas vor.
Ok, man zeigt vielleicht lieber die Schokoladenseite.
Ok, man erzählt Dinge aus der Vergangenheit vielleicht in abgeschwächter Version.
Aber DAS hier ist die Gegenwart.
Das ist UNSER Leben.

Und, was mich auch jedes Mal schwer trifft und was mich wirklich traurig macht: Dass du deine guten Seiten gegen mich verwendest.
Du sagst zum Beispiel Dinge wie: Jeder andere hätte auf so einer Party einfach irgendeine andere abgeschleppt, um sich abzulenken.
Du sagst im Gleichen Atemzug: Ich weiß, dass du sowas nie tun würdest, aber...
Und ich sitze da und sage gar nichts.
Gucke dich nur mit großen Augen an.
Verstehe die Intention von so einem Satz gar nicht.
Ich weiß, dass du treu bist.
Ich glaube, es zu wissen...

Inzwischen grinse ich bei sowas nur noch stumm in mich hinein.
Soll ich dir einen Orden basteln?
Weil du nicht gleich die nächstbeste abgeschleppt hast in gerade mal fünf Wochen, in denen wir keinen Kontakt hatten?
Ich persönlich halte fünf Wochen für keine lange Zeit.
Frag mich in einem Jahr nochmal...

Ich verstehe das nicht, ehrlich.
Ich verstehe nicht, warum du sowas auf mich beziehst, mich da in die Verantwortung nimmst.
Als wäre ich nun Schuld an etwas, was du eigentlich gern getan hättest, aber wegen mir nicht machen konntest.
Aber sowas macht man doch nicht jemand anders zuliebe?!
Das macht man doch höchstens wegen sich selbst?!
Wenn ich wüsste, dass es mir besser gehen würde, wenn ich das täte, glaub mir: Ich würd's tun.
Aber ich wäre nur total verwirrt, hätte ein schlechtes Gewissen, würde am Ende vielleicht zwei Männer mögen, wo mich einer schon überfordert, also hau mir bloß ab mit sowas....
Will ich nicht.
Bekäme ich gar nicht organisiert, bei mir selbst.
Weil ich gedanklich mit dir beschäftigt bin und das reicht doch.
Du SAGST das sogar! Du musst es also vorher ja auch GEDACHT haben.
Du hast zu mir gesagt: Du würdest mir eher um die Ohren hauen, dass ich mich verp..... soll, weil du einen anderen hast, als sowas heimlich zu machen.
Ja richtig!
Weil ich den Sinn nicht verstehe!

Wenn du aber einen siehst, dann mach doch.
Das ist doch nicht MEINE Sache!

....

Gerade habe ich mit meiner Freundin telefoniert.
Die, die du nicht magst...
Lustig eigentlich, weil es diejenige ist, von der ich am meisten Du! höre.
Und von der ich höre: Ey, ich weiß, du denkst jetzt bestimmt, dass gerade ICH nicht in der Position bin, dir das zu sagen, weil ich selbst genug Mist habe, aber du redest ja auch so mit mir und ich versuche das wirklich neutral zu sehen, DU musst wissen, ob er dir das Wert ist, dass DU dich anpasst, ob DU ihn genug liebst und DANN kann er sich vielleicht auch anpassen oder das zumindest sehen... ohne deine Vorwürfe immer.

Ja.
Ja, ich weiß.
Und ich weiß es eigentlich schon längst.
Und ich spreche es jetzt einfach mal aus, vielleicht hilft das ja:
Es tut mir leid, aber ich liebe dich nicht genug, um diese Unstimmigkeiten überbrücken zu können.
Vielleicht, wahrscheinlich, bestimmt ist es das:
Ich liebe dich nicht genug.
Ich liebe dich weniger, als du mich.
Bestimmt, wenn man jemanden richtig liebt, kann man das.
Man will sich die Mühe machen.
Man nimmt so manches in Kauf.
Man macht das einfach.
Man vergisst.

Ich kann das nicht.

Und somit bleibt: Ich liebe dich einfach nicht genug.

12.04.2017 22:34 • x 1 #39


N
Ich weiß jetzt, woran das liegt, glaube ich.
Wer aus solchen Verhältnissen kommt, hat vielleicht einfach den Drang danach.

Ey, ich habe dich so sehr geliebt für dieses Strahlen in dir.
Und ich glaube dir, dass du mich für die genau gegenteilige Bodenständigkeit geliebt hast.

Ja, ich glaube dir das.
Aber es ändert nichts.

Es ändert gar nichts.

Ich möchte keinen Mann, der an mir vorbei seine Sachen klärt.
Das ist es eigentlich schon auf den Punkt gebracht.

Darum habe ich das jetzt durchgezogen.
In drei Tagen mein Leben auf den Kopf gestellt.
Drei Tage, krass oder?
Damit habe ich selbst nicht gerechnet und bin selbst schockiert.
Aber gut, das war meine Entscheidung.
Wird schon gut werden.
Ist es am Ende immer.

Dir wünsche ich ein gut Leben.
Ich hoffe, du wirst glücklich damit.
Ich hoffe es wirklich.

Ich sehe dich lieber glücklich, als unglücklich, egal, wie es mir dann damit geht.
Jetzt ist das gelogen.
Aber irgendwann werde ich mich davon überzeugt haben.
Weil es immer so war.

Aber lass mich jetz.
Pass auf dich selbst auf und lass mich jetzt...

05.05.2017 23:25 • x 2 #40


karsten59
wow

06.05.2017 12:41 • x 2 #41


N
Gestern kam es mir plötzlich mit voller Wucht in den Kopf.

Nur daran zu denken...
Alles zieht sich zusammen.
Letztens hast du gefragt, wie ich sowas könnte und ich habe gesagt: Auch eine richtige Entscheidung kann einen traurig machen.

Aber jetzt, wo ich versuche, meine ganz alten Fehler nicht zu wiederholen, keine verbrannte Erde zu hinterlassen, merke ich, wie wenig ich dazu im Stande bin.
Ich bin absolut gar nicht gut in sowas.
Ich hätte am liebsten, dass alles da ist, was ich brauche, einfach da liegt.
Und ich dann langsam anfangen kann, alles irgendwann mal zu machen, was so ist.
Selbst. Alleine. Wie früher auch.
Ich mag mich nicht absprechen, ich mag keine Fragen über dich hören, ich mag nicht sehen, was ich hier lasse.
Gehen und mich nie wieder umdrehen müssen und alles wieder allein machen, für alles allein verantwortlich sein, auch wenn das mehr Arbeit ist.
Ist es das?
Laminat verlegen, Reifen wechseln, Getränke schleppen, streichen, umbauen, aufbauen, kleben, bohren, schrauben, Dreck machen, sauber machen, nachfragen müssen, Fehler machen, Fehler korrigieren.
Ok.
Klar werde ich da sitzen und manches Mal heulend etwas in die Ecke feuern vor Wut.
Aber sowas habe ich immer allein gemacht vor dir.
Alles notwendige kann ich inzwischen gut, ich musste es ja lernen.
Damals war da ja keiner.

Schon als ich gestern diese Fragen beantworten musste, habe ich diese Diskrepanz gemerkt.
Als ich meine Antworten gehört habe.
Das verlässt meinen Mund und ich sage sofort: Ne, Moment... das kann nicht sein.
Und doch.
Nur meine Erinnerung stimmt mit dem zeitlichen Ablauf nicht überein.
Manches ist, als wäre es gestern gewesen, manche Phasen kommen einem so kurz vor, andere so lang.
Ich bin so verwirrt...

Besonders merke ich das, wenn wir über vergangenes sprechen.
Weißte noch...?!
Diese Fragen kommen jetzt vermehrt.
Das war so typisch du, wenn ich jemandem ein Bild von dir malen müsste, wäre es das!
Boah, wir haben heute geschrien vor Lachen.
Und es ist teilweise so lang her.
Sieben Jahre, zehn Jahre.
Und doch gehe ich bald schon.

Das war, als es dich in meinem Leben noch gar nicht gab.
Das war irgendwie alles einfacher, leichter, und da werde ich dort auch wieder anknüpfen.
Ich darf das nicht mehr vergleichen.
Gar nicht mehr.
Ich darf auch deine Intention nicht mehr hinterfragen.
Lieber nicht...

Ich würde so gern nur nach vorn sehen, alles vergessen oder zumindest in den Hintergrund rücken lassen.
Aber ich kann nicht.
Noch nicht.

Etwas nimmt mir meine ganze Energie.
Raubt sie mir und entzieht mir jegliche Kraft.
Du.
Es ging mir besser, als wir keinen Kontakt hatten.
Es ging mir so viel besser, ich war traurig, ja, aber ich hab mir eingeredet, dass das schon geht und ich habe es mir gut eingeredet.
Aber ich war sicher über mich, war ok mit mir, war ruhig, habe meine Konzentration für sinnvolle Dinge benutzt.

Mit dir habe ich immer das Gefühl, etwas stimmt nicht.
Du saugst aus allem immer deinen Vorteil und du machst das auf eine Art, in der man ein schlechtes Gewissen hat, wenn man dem nicht entspricht.
Und du dehnst die Grenzen immer weiter aus.
Und am Ende steht man da und fragt sich, wie man dahin gekommen ist, obwohl man das doch selbst nie wollte.
Ich habe das immer für Unfähigkeit gehalten, ohne böse Wertung, ich dachte, du weißt es nicht besser und ich fand das irgendwie süß, weil irgendwie so unschuldig nett.
Weil du nicht weißt, wo du anfangen sollst, wenn du vor einem Problem stehst.

Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das nicht pure Berechnung ist.

Du hast mich zweimal danach gefragt.
Zweimal. Ohne mir etwas zu dem Hintergrund zu sagen.
Und dann finde ich sowas und plötzlich macht deine Fragerei Sinn.

Ist ok, weißt du.
Es ist ok.
Ich hätte mich ja nicht so entschieden, wenn es das nicht wäre.
Aber dann sei wenigstens ehrlich.

Diese hunderte Kleinigkeiten.
Die zermürben einen so.
Wo man sich immer fragt: Häh?!

Und was soll das noch?
Wozu?
Willste was wieder gut machen?
Das könntest du mit der Wahrheit machen, mit nichts sonst.
Und du musst auch die Dinge nicht mehr so drehen, dass alles aussieht, als wäre das ein Entgegenkommen deinerseits.
Ey, echt mal... was ist los mit dir?
Willst du mich kaputt sehen?
WILLST du mich krank machen?

Ich verstehe das nicht.
Und ich merke, es ist mal fast an mir abgeperlt.
Ich habe meine Entscheidung getroffen und war d'accord damit.
War gut so.
War zumindest ok.

Aber sobald ich dich auch nur gedanklich in etwas einbinde, stresst mich das.
Es lähmt mich, nimmt mir meinen Freiraum, lässt mich den Kopf in den Sand stecken und ruft eine tiefe Verzweiflung hervor.

Gestern habe ich das so deutlich gespürt.
Und da will ich mich selbst vor den Hinterkopf schlagen und mir sagen: Was machst du?!?!? Warum?
Und wenn das kommt, da macht mir dieses allein in der Welt sein auf einmal Angst.
Richtig Angst.
Obwohl ich ja weiß, das muss es nicht.
Weil ich erstens immer voll Glück habe mit allem und zweitens ja auch nicht faul bin oder anspruchsvoll.
Ich komme schon klar.
Bin ich immer.
Aber du hast mir das eingeredet.
Du hast dir mehr Mühe damit gegeben, als damit, etwas gut zu machen.

Wie oft habe ich das gehört...
Dein abwertendes Lachen.
Wie willst DU denn ohne mich klar kommen?
Als ob du vor mir glücklich warst...
Meinst du, ein anderer Mann akzeptiert dich?
Du hast nie irgendwas für mich gemacht, bild dir das nicht ein.
Mach das und ich bringe den um und dich auch, ich schwöre, ich bringe euch um.
Du willst mich hassen, gut, dann mache ich etwas, wofür du mich RICHTIG hassen wirst.
Dieses Hand erheben und dann doch nicht zuschlagen.
Hättest du mal...
Dieses: Dann hättest du mich nicht so provozieren sollen.
Dieses einfach aufstehen und anfangen zu telefonieren, wenn ich uns gerade das Essen hinstelle.
Diese ganzen Sachen, die, jede für sich genommen, nicht so schlimm sind, aber in Summe eigentlich nur den Schluss zulassen, dass man mit Verachtung bestraft werden soll und man nicht mal weiß, wofür.
Zuckerbrot und Peitsche.
Und Verwirrspiele.
Nett tun und wenn man gerade wieder Vertrauen gefasst hast, sitzt der nächste Spruch, so passend, so durchdringend.
Heulst du jetzt wieder, damit ich Mitleid habe?!

Oje.
Du brauchst mich gar nicht mehr zu fragen, warum ich Sachen einfach so nach Gefühl und aus dem Bauch heraus entscheide.
Wenn der Verstand nicht mehr richtig funktioniert, ist das das beste, was ich noch habe.

02.06.2017 22:02 • x 1 #42


N
Jetzt ist mein erster Beitrag fast zwei Jahre her.
Und das Datum!
Ist mir nun erst aufgefallen.

Wie vorherbestimmt....

Manche Dinge hast du nicht begriffen.
Grundsätzliches im Leben.

Ich hatte immer Glück.
Man kann das auch nicht anders nennen, es ist beinahe unverschämt.
Ich weiß nicht, warum das so ist, verdient ist es jedenfalls nicht.

Aber weißt du...
Eventuell ist es eine Einstellungssache.

Ich weiß, ich mache jemandem gerade unheimlich Sorgen.
Und ich muss etwas grinsen darüber.
Du kennst mich nicht.
Und etwas unheimlich ist es schon.
Weil es darauf auch keine Antwort gibt.
Weil alle darauf die gleiche Antwort geben.

Naja, das wird sich geben mit der Zeit.

Und du?
Angeblich hast du Tränen in den Augen, wenn du von mir sprichst.
Angeblich hast du noch Hochzeitsbilder von uns drin.

Und ich?
Ich habe noch allen Grund, auf dich wütend zu sein!
Bin ich auch!
Unglaublich wütend!

Aber irgendwann.... nicht jetzt, nicht bald, wohl erst in Jahren, wirst du das verstehen.
Ich weiß das.

Weil das nunmal so ist.
Alles ist an seinem Platz, es ist alles in seiner Ordnung und alles hat schon seinen Sinn.
Dieser ganze Stress, den wir mit den Widrigkeiten haben, ist unnütz.
Es ist schon ok so, es muss so sein.

Und irgendwann wirst du das auch verstehen und dann wirst du mich aus einem anderen Blickwinkel sehen und ich werde nicht mehr wütend auf dich sein.

So wird das sein und dann wirst du etwas verstanden haben.
Und das reicht doch auch.

Ich will dir nichts.
Ich will auch nichts mehr von dir.
Geh.
Sieh zu, wo du landest und mach es dir schön da.
Und hör auf, dich selbst in diesen fiesen Fesseln einzuquetschen.
In religiösen Zwängen und in schlechtem Gewissen und in Erwartungshaltungen von anderen.
Das bist du nicht.
Aber ich, ich kann dir dabei nicht helfen und das wolltest du auch nicht.
Dein Stolz...
Ehre. Stolz. Eier. Respekt.

Jaaaaaaa..........

Damit bist du auf die Nase gefallen und gut.
Dann ist das so.
Dann ist das DEIN Ding.
Meines ist ein anderes.
Und das habe ich an dir gelernt und auch du konntest mir nicht helfen.

Aber es war schon gut, dass wir uns getroffen haben.

Du warst nicht mein Mensch.
Das merke ich sehr deutlich daran, wie wenig Anteil ich mir nun noch von dir an meinem Leben wünsche.
Es gibt nichts, was ich dir erzählen wollte.
Obwohl die krassesten Sachen passiert sind, ich habe nicht den Wunsch, dass du davon weißt.

Ich wünsche mir nur, dass wir vernünftig auseinander gehen und ich wünsche mir, dass du mich sehen könntest, wie ich bin.

Nicht jetzt, nicht bald, aber irgendwann.
Nicht, dass du mir verzeihst.
Aber dass du fair bist bei der Betrachtung.
Das wünsche ich mir.

Und ich glaube, irgendwann schaffst du das auch.

Ich wünsche dir, dass du ehrlich glücklich wirst.
Ehrlich.
Nicht so, wie bei uns.
Wo man sich anstrengen musste dabei.
Sondern ehrlich.
Ich wünsche das dir und ich wünsche es mir und ich wünsche mir, dass wir uns dann füreinander freuen können.

Und da merke ich, dass das vielleicht doch sehr nah an meine Definition von Liebe kommt...

Und dann war es so falsch wohl nicht.....

30.01.2018 00:06 • x 2 #43


N
Ich habe so oft von dem Schlimmsten geschrieben und es noch öfter gedacht.

Das Schlimmste, das wirklich Schlimmste ist, wenn einer von uns denken könnte, es hätte gar keinen Sinn gehabt, dass wir uns getroffen haben.

Mir ist völlig egal, was du darüber denkst, ob du im Guten oder im Schlechten deine Lehren daraus ziehst.

Und auch das schon wieder...
Dieser Gedanke, den ich endlos zerpflücke.
Das bin ich.

Wie egoistisch.
Wie erbärmlich, so zu denken, hm?
Hauptsache es hat irgendwem irgendwas gebracht, dass ich auf dieser Welt bin.

In so vielen Hinsichten erbärmlich und egoistisch.....


Und da tut es mir schon wieder leid.
Und ich will mich zurück ziehen von allem.

Weil irgendwas, was über Geplänkel hinaus geht, ja doch nur Kummer bringt.
Weil es eben einfach so ist.
Weil ich eben einfach so bin.

27.02.2018 00:47 • #44


N
Tja.
Es geht alles sehr langsam voran mit meinem neuen Leben, obwohl alle Voraussetzungen erfüllt sind.
Arbeit, Wohnung. Alles da.

Ich lerne Männer kennen, klar.
Höflich, nett, im Leben stehend, zuvorkommend, all das.
Aber ICH bin das Problem.
Ich kann das nicht, ich will niemanden mehr in dem Umfang in mein Leben lassen.

Ich hatte mal, so hat er das genannt, einen ziemlich lustigen Dachschaden.

Und hey, ich habe noch das riesige Glück, dass mir das Glück einfach auf die Füße fällt, ich Bescheid bekomme von alten Freunden.
Ich habe das Glück, dass ich gar nicht so allein hier stehe, wie ich mich fühle.

Aber im Moment plumpst es eher vor mir runter, knallt mir auf den Fuß und ich bin angefressen, warum überhaupt wer irgendwas auf mich drauf wirft.
Sch... Glück!, und dann kicke ich es mit der Schuhspitze weg.

Du drückst da immer noch an meinen Knöpfen herum und mein Glück versucht das zu unterbinden und geht inzwischen ungefragt an mein Telefon, mehrere Leute, ich halte es schon nur noch hoch, da wird nur noch gegrinst.
Und die Antworten, ich höre ja nur eine Seite, sind teilweise echt witzig.
Gestern noch.
Und ich habe ehrlich gelacht.
Aber dann... weil es so sinnlos ist, weil NICHTS weiter kommt...

Wenn du Hilfe brauchst... auch wenn dann Stress ist...
Du, ich kenne Leute, also, gerne, ne....?!

Ach, Hilfe....
Ich kann mir nicht mal selbst helfen.

Und es ist mir inzwischen auch egal.
Latente Drohungen...
Bleiben meist latente Drohungen.
Glaubst du, ich habe Angst vor dir?
Hatte ich nie.
Werde ich nie haben.

Etwas anderes daran ist es, was mich traurig macht.
Ich hatte alles auf dich gesetzt, mein ganzes Leben und es geht nicht mal darum, dass ich alles, was ich geliebt habe, verloren habe.

Was mich daran so traurig macht, ist, dass ich von dir gelernt habe, was es heißt, mich wirklich durchbeißen zu MÜSSEN, meine Rechte und Interessen durchsetzen zu MÜSSEN, mies und fies werden zu MÜSSEN, weil du mich eigentlich nur auswringen wolltest, wie ein nasses Handtuch.
Dass du mich dazu zwingst, ein richtig mieser Mensch zu sein.

Das ist es, was mich so fertig macht, bei jedem Gespräch, ob ich es mit dir führe oder es ein anderer für mich tut.
Dass ich so sein muss, wie ich eigentlich nicht bin.
Und eigentlich auch nie sein wollte.

01.04.2018 22:53 • x 1 #45


A


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