Eigentlich, frage ich mich gerade, sollte ich gar nicht hier bleiben und Trübsal *beep*.
Eigentlich sollte ich mich schön vom Acker machen und die Punkte allein verballern, (die ich immer brav für zwei gedacht habe) irgendwo in der Karibik.
Herzschmerz lässt sich besser aushalten, wenn einem dabei die Sonne auf den Pelz scheint und man sich im Whirlpool wund liegt.
Das Geld brauche ich ja nun so schnell nicht und bis nächstes Jahr....
Und dann plane ich einfach meine Urlaube für nächstes Jahr ALLEIN.
Da kommt einem wenigstens kein blöder Typ mehr dazwischen, der ja sowieso immer alles doof fand.
So!
Das mache ich am Donnerstag!
Und die zwei Sachen, die ich schon so lange machen will, für nächstes Jahr gleich mit.
Gibt ja Gruppen, ich kann den Urlaub legen, wie ich will, mache ich es eben so, kann ja auch spaßig sein.
Bis mich der Mut verlässt....
Aber ich kämpfe um ihn, den gebe ich nicht kampflos her!
Und den nächsten, der mich anspricht, lache ich dann nur noch aus und sage: Hab ich echt keine Zeit für. Bin das ganze nächste Jahr schon mit spannenden Sachen verplant und dazwischen muss ich arbeiten, um die spannenden Sachen finanzieren zu können.
Und dann kannst du mich mal mit deinen Händen, die mir immer Gänsehaut gemacht haben.
Du kannst mich mal mit deinem Rücken, an dem ich so gern eingeschlafen bin.
Hey, ich frage mich gerade, wer bin ich denn eigentlich?
Dass ich um normale Sachen bettle und diskutiere....
Ich hab ein ganz nettes Leben, ich hatte es zumindest mal und ich kann es auch wieder haben.
Ich war nie so viel verreist, wie in den paar Jahren, als ich die Wohnung gekauft hatte und Single war.
Das war cool.
Das war chillig.
Ich hab niemanden fragen müssen.
Oder demütig anrufen und fragen, ob es ein Problem ist, wenn....
Oder den Gedanken überhaupt haben müssen.
In einem Jahr war ich viermal auf richtig coolen Reisen.
Das war sogar ein Jahr, nachdem ich die Wohnung hatte.
(Komisch eigentlich, dass das geklappt hat, aber mein Pass sagt das.)
Das war so eine Zeit, da haben meine Freunde behauptet, ich hätte immer Geld.
Sogar am Monatsende.
Und irgendwie stimmte das sogar.
Ich hab das alles lockerer gesehen.
Dann halt keine Sonderzahlungen (weise Entscheidung im Nachhinein), lieber Urlaub.
Und zuhause hatte ich nicht mal eine Couch!
Weil ich auf Pump keine kaufen wollte.
Ich hab auf Gartenstühlen im Wohnzimmer gelebt.
Und ich war total glücklich!
Weil ich meinem Chef bei seiner Haushaltsauflösung leid tat (vielleicht wollte er auch nur seinen Müll loswerden....) und der mir gleich zwei Gartenliegen geschenkt hat, mit Auflagen!
Die waren dann ja quasi eine Couch...
Sogar für drinnen UND draußen.
Und (man glaubt es nicht) ich war GLÜCKLICH, wenn ich zuhause war.
Das war mein Zuhause....
Irgendwann konnte ich eine Couch kaufen und irgendwann sogar ein richtiges Bett und nicht diese Matratze auf dem Fußboden.
Ich konnte draußen sitzen in meinem Garten, auf meiner Terrasse und ich konnte sagen, dass es zwar klein ist, aber dass ich das allein geschafft habe.
Mich selbst zufrieden zu machen.
Und warum, um Himmels Willen, warum soll ich JETZT hier sitzen und mich wie ein Häufchen Elend fühlen?
Ganz ehrlich?
Du hattest die Chance.
Und liebend gern hätte ich sowas MIT DIR geplant.
Und das meine ich....
Ich habe für uns zwei gedacht.
Ich habe NIE überhaupt mal geschaut, was mich das allein kostet.
Nicht ein einziges Mal.
Ich habe immer alles für UNS geplant.
Aber du hast immer blockiert, irgendwie.
Keine Begeisterung, keine Freude, du hast alles immer irgendwie doof gefunden.
Das hat mich so enttäuscht.
Und mich so runter gezogen.
Und irgendwie....
scheint es einfach nicht gepasst zu haben.
Alles irgendwie...
Lustlos.
Ideenlos.
Ich hab Freunde, die mit über 40 in Museen durch irgendwelche Kinder-Gänge kriechen.
Die schon in Kinder-Rutschen stecken geblieben sind...
Ironischerweise sind das dieselben, bei denen meine Mutter mir mit 15 erlaubt hat, bis drei Uhr nachts weg zu bleiben, weil die nicht getrunken haben und ausgestiegen sind und mich bis vor die Haustür begleitet haben.
Bis heute sind sie fürsorglich aber eben für Außenstehende etwas verrückt.
Komisch wahrscheinlich.
Aber es sind eben meine Freunde....
Und heute morgen, da habe ich mich das gefragt.
Weil du nicht auf mich gehört hast...
Was ich von einem FREUND eigentlich so schlimmes verlange, dass es offensichtlich so unerträglich ist mit mir.
So unerträglich, dass man unterschwellig Wut entwickelt.
Und ob das berechtigt ist.
Mich macht das fertig, traurig.
Viel schlimmer, als jede Beleidigung, wenn ich merke, die Verachtung kommt so hintenherum...
Und mir fiel vieles ein, aber der hauptsächliche Gedanke war, dass ich es schlimm finde, dass überhaupt bei niemandem die Frage aufkommt, ob du mit zur Beerdigung gehst.
Bei dir nicht. Bei mir nicht.
Bei ihnen auch nicht.
Nach 1,5 Jahren.
Und dann ist mir eingefallen, was ich von den Menschen in meinem Leben eigentlich will.
Was ich erwarte.
Und über die Antwort musste ich selbst lachen.
Gehört, irgendwo, bestimmt.
Das war sicher nicht mein eigener Gedanke.
Man sollte im Leben Komplizen haben.
Und das macht mich traurig.
Eigentlich bin ich ein Mensch, der Freude an bekloppten Ideen und Gedanken hat.
Dem manchmal etwas völlig dummes heraus rutscht.
Manchmal richtig doof, verpeilt.
Weil mit den Gedanken ganz woanders.
Und ich freue mich darüber und kann lachen.
Und ich verzeihe vieles.
Wirklich vieles.
Ich verzeihe ihm, dass er in meinem Zuhause wohnt.
Noch immer.
Dass er es mir irgendwie einfach weggenommen hat.
Obwohl ich ihn so oft gebeten hatte, mich einfach in Ruhe zu lassen.
Das hätte ja gereicht.
Und ich war deutlich geworden.
Dass ich alles verliere, wenn er so weiter macht.
Das habe ich ihm gesagt.
Und so ist es gekommen.
Und klar, am Ende war es meine Entscheidung.
Aber einfach war sie nicht.
Ich will ihm nicht die Schuld geben.
aber unschuldig ist er eben auch nicht.
Und ich glaube, ich habe nur einmal davor unter etwas so gelitten.
Mit so vielen Selbstzweifeln und so einer Leere in mir selbst.
So schlimm und unverschont vor dem eigenen Versagen zu stehen...
Und trotzdem überlebt man das.
Und trotzdem lachen die Freunde (die Komplizen) einen noch an (und aus) und sagen, dass sie glauben, man wäre doch WIEDER so blöd, alles herzugeben.....
Und ich habe das nicht schlimm gefunden.
Ich habe Dir vertraut und sogar jetzt finde ich das nicht schlimm.
Du hast mir einiges zurück gegeben...
Und du hast mir nichts weggenommen.
Aber du hast mir weh getan mit deinen Lügen.
Warum hast du das gemacht?
Warum hast du MIR das Gefühl gegeben, wir seien Komplizen und es dann anders gemacht?
Das ist nicht cool.
Das ist sogar ziemlich unfair.
Und wenn ich deinen Worten nicht glauben kann, weil sie mit deinen Handlungen nicht übereinstimmen....
Was soll das dann alles?
Wofür leide ich dann so?
Wofür lohnt sich das?
Und so viel will ich ja gar nicht.
Ich will, dass sich die Zeit lohnt, in der ich gelitten habe.
Nicht für irgendwas materielles.
Nur dafür, dass ich weiß, wer du wirklich bist.
Für einen Komplizen mehr.
Egoistisch, vielleicht.
Aber um was geht es denn sonst?
Dann erkläre du es mir, aus DEINER Sicht.
Wie soll ich das sonst denn jemals verstehen?