Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Mir war es heute Früh auch nicht möglich zu Arbeit zu gehen, kaum geschlafen diese Nacht.
@Ema , ich verstehe dich sehr gut, auch ich stecke in der Krise meines Lebens, mittlerweile seit Jahren, mal schlimm, dann wieder weniger schlimm.
In den letzten Wochen ging es mir immer besser und gestern dieser extreme Rückfall, aber sowas von wieder eine reingekriegt.
Ich bin auch eher eine starke Frau, selten dass ich jemandem sage, dass es mir nicht gut geht. In letzter Zeit hab ich das getan, ich sehe dann bei den Menschen eher Hilflosigkeit, sie sind es nicht gewöhnt mir zu helfen und können es auch nicht. Egal, muss mir ohnehin selber helfen.

Wenn jemand, der sonst stark ist oder stark wirkt, schlapp macht, dann löst das beim Umfeld sehr grosse Ängste aus, weil wenn schon jemand so starkes schlappmacht...dann macht das weniger starken Menschen grosse Angst.
Das ist nicht böse gemeint und auch nicht gleichgültig. Es ist tatsächlich eher Hilflosigkeit.

Ach Assi, was machste denn, dabei wär ich doch heute mit Dir zur Arbeit gegangen...

@Assi07

Was ist denn passiert?

Zitat von finita:

Wenn jemand, der sonst stark ist oder stark wirkt, schlapp macht, dann löst das beim Umfeld sehr grosse Ängste aus, weil wenn schon jemand so starkes schlappmacht...dann macht das weniger starken Menschen grosse Angst.
Das ist nicht böse gemeint und auch nicht gleichgültig. Es ist tatsächlich eher Hilflosigkeit.

Ach Assi, was machste denn, dabei wär ich doch heute mit Dir zur Arbeit gegangen...

Ja. Das stimmt wohl, was du da sagst. Am meisten Angst hat meine Tochter. Und ich kann ihr grad nicht helfen. Vor ihr kann ich es nicht verbergen, dazu ist sie zu dicht dran.

Wie alt ist denn deine Tochter?

@Ema
Wovor hat deine Tochter Angst? Dich so schwach zu sehen?
Ich versuche es mal umzudrehen: möchtest du, dass deine Tochter von dir lernt, immer straight durchs Leben zu gehen, stark zu sein, alles abprallen zu lassen, sich nie unterkriegen zu lassen oder möchtest du, dass sie von dir lernt, wo man seine Grenzen hat, wie man auf sich aufpassen kann und soll, auch in dem man Schwäche und Kummer zeigt und welche Hilfe man dann annehmen kann.
Ich finde, auch dass ist eine Stärke!

Zitat von Zugaste:

@Ema
Wovor hat deine Tochter Angst? Dich so schwach zu sehen?
Ich versuche es mal umzudrehen: möchtest du, dass deine Tochter von dir lernt, immer straight durchs Leben zu gehen, stark zu sein, alles abprallen zu lassen, sich nie unterkriegen zu lassen oder möchtest du, dass sie von dir lernt, wo man seine Grenzen hat, wie man auf sich aufpassen kann und soll, auch in dem man Schwäche und Kummer zeigt und welche Hilfe man dann annehmen kann.
Ich finde, auch dass ist eine Stärke!

Nein. Ich denke, sie hat schlicht Angst, dass ich völlig zusammenbreche. Sie hat sonst niemanden.

Das ist ein schlimmes Gefühl für ein Kind, gleichzeitig aber auch eine große Möglichkeit: Sie kann lernen, dass auch Mama nur ein Mensch ist. Dass Tränen okay sind. Dass man auch mal schwach sein darf. Und dass du trotzdem zuverlässig da bist und bleiben wirst.
Sprich mit ihr, direkt, wenn das geht, und sag ihr, dass sie dich alles fragen kann, was ihr auf der Seele liegt. Vielleicht nimmt ihr das ein wenig die Angst.

@Ema
Das heißt, sie hat Angst vor den Folgen und Konsequenzen, richtig?
Das tut mir natürlich sehr leid, weil es vielleicht den Druck noch zusätzlich erhöht bei dir, denn dann machst du dir Sorgen um sie, sie um dich....
Wie alt ist sie denn?

Deshalb kann ich diese starken Leute auch nicht wirklich stark nennen.
Das ist so wie bei einem Formel 1 Wagen. Höchstleistung.
Aber wenn es mal knallt, dann kannst du das Ding in die Tonne schmeißen.

Überhaupt, aber gerade mit Kindern ist es wohl besser, die Tausende von Kilometer souverän-zufrieden schippernde Dieselkutsche zu sein. Stimmig.
Nie schneller als 120.

Irgendwann wird die nach außen gelebte stärke (Das Innenleben mehr oder weniger abgekoppelt)
Zum Problem, weil es nicht stimmig ist.
Delegieren, Grenzen setzen, authentisch

Ich hatte auch immer Angst um meine Mutter. Ich hatte auch nur sie. Sie zieht mich noch heute damit auf. Nach außen war sie immer stark. Ist sie heute auch mit fast 80. Die steckt mich immer noch in den Sack. Mein Vater wird bald 100.

Jaaaaaaaaa, Sir Random, delegieren muss man nicht nur können, es muss auch jemand da sein, an den man delegieren kann.
Das ist nicht so einfach, als Alleinerziehende.
Ich war auch immer mit den Kids auf mich alleine gestellt. Und die Ängste hatten meine Kids auch.

Da helfen nur offene Worte. Eine vorübergehende psychische Schlappe ist noch nichts existenziell Bedrohliches.

Ich habe mich zum ersten Mal meinen Freunden und auch meiner Familie gegenüber nach meiner Trennung vom Ex-Mann schwach gezeigt. Dann aber dafür auch so richtig ... erst waren alle schockiert, dann waren plötzlich alle da und wollten helfen.

Meine Freundin hat mir Hühnersuppe gekocht. Eine andere Freundin hat sich meine Tochter geschnappt und ist mit ihr und ihrer eigenen Tochter drei Tage weggefahren, damit ich zur Ruhe kommen kann. Meine Schwester hat sich stundenlang mein Gejaule angehört und mich dann in ein Einkaufszentrum zum Shoppen geschleppt (was ich hasse, deshalb konnte ich mich stundenlang über das Shopping und die vielen Leute dort aufregen und war abgelenkt von meinem Kummer ).

Und irgendwie war da auf einmal ganz ganz viel Nähe zu den Menschen, die mir lieb und teuer sind. Und das war eine schöne Erfahrung. Es ist ja oft die Angst davor, enttäuscht oder verletzt zu werden, wenn man Schwäche zeigt, die uns so hart macht nach außen. Und wenn wir dann sehen, dass die uns wirklich lieben Menschen behutsam und sorgfältig mit der Schwäche umgehen, uns nicht ablehnen oder zurückweisen, dann ist das ganz viel wert.

Umgekehrt auch - ich kann nur sehen, welchen Wert ich für einen anderen Menschen habe wenn ich sehe, wie er mit meinen Schwächen umgeht. Dazu muss ich die aber auch zeigen. Und die innere Stärke behalten, dass ich im Falle einer Misshandlung eben gehe und diesen Menschen aus meinem Leben streiche.

Katze, dass ist schön. Bei mir war es leider nicht so. Als ich mich getrennt hab, reagierten meine Geschwister und Anhang sehr komisch. In unserer Familie wird sich nicht getrennt (obwohl meine Ma mehrfach geschieden war). Die sind sehr konservativ. Als ich mich mal auskotzte wie allein ich mich fühlte bekam ich zu hören: Du wolltest das doch so.
Eine Freundin wandte sich ab. Kam aber nach 1 Jahr entschuldigend wieder. Ich hätte ihr gezeigt, dass ich etwas durchzog, was sie sich nie trauen würde.
Eine Freundin meinte sogar, tja, am WE kannst Du nicht von mir erwarten, dass ich bei Dir sitze. Da bin ich bei meinem Mann wie alle Frauen.
Glaub mir in der Not......da kann ich ein Lied von singen. Ich hab 3 Freundinnen auf die ich mich 1000% verlassen kann. Der Rest sind Spassbekanntschaften.

Hanna, dito

Kenne ich auch alles.