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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

S
Zitat von Isely:

Gar keins, sondern mein Kommentar zielte auf dein Statement ab, du würdest jeden Psychisch kranken respektieren.,
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich konkretisiere.

Ich verurteile niemanden, der unter Depressionen, PTB oder einem Trauma leidet.

Mit Verurteilung bin ich aber insgesamt sehr vorsichtig.

22.10.2020 17:46 • #31066


Ema
Zitat von Binaneu:
Beides, Affäre und an einen Narzissten geraten, kommt wohl nicht zu selten zusammen.
Wenn das Ganze über Jahre geht, ist es für mich überhaupt nicht zu theatralisch, von Überlebenden zu reden.


Wenn das Ganze über Jahre geht, muss man sich aber vielleicht auch fragen, warum es denn über Jahre geht und man das mitmacht?

Ich will Traumatisierungen gar nicht in Abrede stellen. Aber damit man so mit sich umspringen lässt, sind diese Traumatisierungen vermutlich schon viel älter und liegen sehr weit vor der Affärenzeit.
Ich denke, es lohnt sich, da mal einen schärferen Blick auf sich selbst zu werfen. So oder so.

22.10.2020 17:57 • x 2 #31067


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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S
Zitat von Ema:

Wenn das Ganze über Jahre geht, muss man sich aber vielleicht auch fragen, warum es denn über Jahre geht und man das mitmacht?

Ich will Traumatisierungen gar nicht in Abrede stellen. Aber damit man so mit sich umspringen lässt, sind diese Traumatisierungen vermutlich schon viel älter und liegen sehr weit vor der Affärenzeit.
Ich denke, es lohnt sich, da mal einen schärferen Blick auf sich selbst zu werfen. So oder so.


Verhaltensmuster, die es zulassen, dass man sich in solche Situation begibt, können, müssen aber nicht in der Kindheit liegen.

Trauma können nicht weiter zurückliegen, sondern werden punktuell ausgelöst.

Eine PTB stellt sich aus unterschiedlichen Gründen ein.

22.10.2020 18:03 • x 1 #31068


Ema
Zitat von Sturmhöhe:
Verhaltensmuster, die es zulassen, dass man sich in solche Situation begibt, können, müssen aber nicht in der Kindheit liegen.


Wo denn sonst?

Es gibt natürlich Traumatisierungen, die nicht in der Kindheit liegen. Keine Frage.

Aber wenn man sich als Erwachsener jahrelang von jemandem hinhalten lässt, der sich nicht entscheiden kann oder will und ihm nicht sagt, dass er seine Unentschlossenheit bitte woanders austoben soll, dann muss das Ursachen haben. Oder findest du das ein normales Verhalten?

Das ist ja auch keineswegs böse oder abfällig gemeint. Gerade Traumatisierungen in der Kindheit, die dafür sorgen, dass später der Selbstschutz wegfällt, sind sehr schlimm.
Aber ich meine, man tut sich selbst keinen Gefallen, wenn man alles auf die Unentschlossenheit und das ambivalente Verhalten des anderen schiebt.
Dann macht man nämlich genau das nicht, was du immer zu Recht hervorhebst: Auf sich selbst schauen.

22.10.2020 18:10 • x 3 #31069


S
Der Begriff Traumatisierung meint etwas anderes. Worauf du zielst, ist die Störung im Verarbeitungsprozess.
Um zu verstehen, ist es gut die Begriffe klar zu verwenden.

Was ich hier mitnehme ist
Wer ein Traum, PTB durch Betrug oder Affäre erlitten hat, hat dies selber verursacht und ist selber schuld.
Oder
Anstellerei. Charakterschwäche.
Oder
Immer diese Entschuldigungen.
Mord ist auch nicht zu entschuldigen.

Solche Worte bekommt man im klinischen Bereich leider oft zu hören.
Für die Betroffenen eine zusätzliche Last.

Und gemeint habe ich niemanden damit.

22.10.2020 18:15 • x 2 #31070


Ema
Irrtümlicher Post.

22.10.2020 18:19 • #31071


Ema
Zitat von Sturmhöhe:
Der Begriff Traumatisierung meint etwas anderes. Worauf du zielst, ist die Störung im Verarbeitungsprozess.


Nein. Ich meinte genau das, was ich sagte.

Zitat von Sturmhöhe:
Was ich hier mitnehme ist
Wer ein Traum, PTB durch Betrug oder Affäre erlitten hat, hat dies selber verursacht und ist selber schuld.

Dann liest du stark selektiv.
Ich sagte nichts von Schuld. Und schon gar nicht von selbst schuld. Seit wann ist man schuld an Traumatisierungen in der Kindheit?
Alles, was ich sagte, war, dass man meines Erachtens an der falschen Stelle sucht, wenn man einen Affärenpartner, der sich nicht entscheiden kann, für das eigene Leid als einzigen Verursacher verantwortlich macht, denn man selbst hat sich erstens auch nicht entschieden (das zu beenden) und zweitens war man offenbar unfähig, sich ausreichend selbst zu schützen. Aus welchen Gründen auch immer.
Und an dieser Stelle auf sich selbst zu schauen, hat überhaupt nichts mit selbst schuld zu tun, sondern damit, dass man an dieser Stelle am ehesten effektiv eingreifen und das eigene Leben wieder so gestalten kann, dass man glücklich wird.
Macht man hingegen den anderen verantwortlich, bleibt man ein Opfer. Denn dessen Verhalten kann man nicht ändern. Weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart, noch in der Zukunft.

Die eigenen selbstschädigenden Muster kann man hingegen sehr wohl ändern. Auch wenn es nicht leicht ist.

Zitat von Sturmhöhe:
Mord ist auch nicht zu entschuldigen.

An dieser Stelle finde ich übrigens, dass du definitiv übertreibst mit deinen Vergleichen.

22.10.2020 18:26 • x 2 #31072


S
Ich meinte nicht dich, sondern habe eine Zusammenfassung der geäußerten Meinungen wiedergeben.
Schwierig, so komplexe Inhalte hier zu klären.

22.10.2020 18:46 • #31073


Ema
Zitat von Sturmhöhe:
Worauf du zielst, ist ...


Zitat von Sturmhöhe:
Ich meinte nicht dich


Wen meinst du denn in aller Regel, wenn du jemandem (mir) antwortest und ihn (mich) mit du ansprichst?

22.10.2020 18:52 • x 2 #31074


S
Vielleicht missverständlich.
Wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt.
Vielleicht bin ich sehr pingelig mit den Begriffen.
Sei es drum.

22.10.2020 18:58 • #31075


Phönixe
Ihr Lieben,

Entschuldigt, wenn ich hier ein wenig klugschaißerisch reingrätsche, doch möchte ich darauf hinweisen, dass der Begriff Trauma in den letzten Jahren leider sehr verwässert wurde, und solche Interpretationen tragen dazu bei.

Im ICD 10 und DSM 5 wird der Traumabegriff klar definiert als Ereignis von einem katastrophalen Ausmaßes, das fast bei jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Dabei wird unterschieden zwischen einem Typ 1 Trauma, also einem einmaligen, furchtbaren, lebensbedrohendem Ereignis wie einer Naturkatastrophe (Tsunami, Erdbeben) oder einem Unfall, einem Raubüberfall oder ähnlichem. Typ 2 Traumata sind meist durch andere Menschen verursacht und können sich aufkumulieren bis zu einer PTBS, dazu gehören zum Beispiel andauernder Missbrauch oder andere Gewalterfahrungen in der Kindheit, Folter, Krieg, KZ.

Eine Affäre, eine Scheidung, Liebeskummer durch ein A.Loch (AM, Narzisst, usw.) verursacht, gehören
definitiv nicht dazu.

Rein aus psychiatrischer Sicht werden solche menschlichen Belastungen, sofern sie nicht optimal vom Betroffenen verarbeitet werden, unter dem Begriff Anpassungsstörung gefasst.

Den Ausdruck [i]Überlebender
, also Survivor, haben sich übrigens die Holocaust-Opfer nach ihrer Befreiung selbst gegeben.

Ich bin selbst in den diversen Affärenmokassins gelaufen und weiß daher um den Schmerz. Habe mich ja auch nicht aus Sensationslust, sondern einer inneren Not in diesem Forum angemeldet. Aber ich halte es für nicht angemessen, sich selbst und seinem Leid durch Begriffe, welche den größtmöglichen Schrecken und Schmerz, die absolute Todesangst, die Menschen erleben können, beschreiben, eine Bedeutung zu geben, die jegliche Dimension sprengt.
Ich denke, es gibt noch einen Unterschied zwischen Ausch.witz und der Tatsache, dass man einen zaudernden Geliebten hat, der Hund, Katze Maus noch nicht verlassen kann.

Zumindest die AFs und AMs haben jederzeit die Entscheidungsgewalt über ihre Handlungen, im Gegensatz zu einem syrischen Kriegsopfer.
Und ein EP, der über den Betrug aufgeklärt wird, ist zwar unbestritten traurig, verzweifelt, enttäuscht und voller Schmerz, aber er wird nicht gefoltert, in den seltensten Fällen muss er dem Betrug direkt beiwohnen, er hört davon, er liest vielleicht davon, der Schmerz entsteht aber schlussendlich durch die Interpretation und die inneren Bilder in seinem eigenen Kopf.

Ich wollte mit diesem Text niemanden angreifen oder seinen Schmerz klein reden, doch war mir das wichtig, dass der Traumabegriff doch für diejenigen gelten soll, für die er ursprünglich geschaffen wurde.

22.10.2020 19:07 • x 6 #31076


S
RIchtig, wenn man den Begriff so konnotiert.

22.10.2020 19:12 • #31077


Blanca
Zitat von Sturmhöhe:
RIchtig, wenn man den Begriff so konnotiert.

Wenn man nicht aneinander vorbeireden und entsprechende Mißverständnisse bewußt im Raum (ent)stehen lassen will, sollte man sich auf ein bestimmtes Begriffsverständnis einigen.

Zitat von Isely:
Aber heute müssen von Mord , über S. Gewalt an Frauen und Kinder bis hin zu Terrorismus , oftmals als Entschuldigung oder Erklärung die psychische Krankheit herhalten ?

Der Unterschied zwischen Erklärung und Entschuldigung ist Dir bekannt?

Otto Ohlendorf konnte dem US-Chefankläger Benjamin Ferencz erklären, warum der Massenmord - aus seiner NS-Sichtweise heraus - nicht mal vor Säuglingen Halt machte; entschuldigen konnte er es nicht.
Wie auch? Für den Mord an nachweislich Unschuldigen (hier: Säuglingen) kann es keine Entschuldigung geben.
Also wurde er hingerichtet.

22.10.2020 19:15 • x 1 #31078


Blanca
Zitat von Sturmhöhe:
Niemals wieder wird man der, der man mal war.

Stimmt.
Man hat sich weiterentwickelt.
Ist das jetzt negativ zu sehen?

Zitat von Sturmhöhe:
Am Ende ist man ein Überlebender.

Am Ende steht ein Mensch, der nach einem Bruch im Leben seinen Schnitt gezogen und sich selbst neu erfunden hat. Nicht freiwillig, sondern zunächst mal, weil ihm gar nichts anderes übrig blieb, als loszulassen und weiterzugehen.

Irgendwann wurde der Weg dann zum Ziel.

Irgendwann war man am Ziel, aber der Weg führte weiter.

Das Leben ist eine spannende Reise ins Ich.
Es ist wunderbar.
Ein Wunder.
Das Wunder des Lebens.

22.10.2020 19:42 • x 2 #31079


I
Zitat von Blanca:
Der Unterschied zwischen Erklärung und Entschuldigung ist Dir bekannt?


Das weiss ich schon , nur spielt es zB in der Strafverurteilung eine untergeordnete Rolle.


Wir schweifen auch ab.

Mir ging es darum, dass das Wort Überlebender , hinsichtlich unerfüllten und enttäuschter Liebe , sehr übertrieben dargestellt wurde.
Das ist ein sehr unglücklich gewähltes Wort, und meiner Meinung wird es hier missbräuchlich verwendet um den ganzen Prozess einer unglücklichen Liebe noch mehr Brisanz zu vermitteln.

Überlebende sind in der Tat andere Menschen.

22.10.2020 19:44 • x 2 #31080


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