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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

CaveCanem
Zitat von Ema:
Wenn das Ganze über Jahre geht, muss man sich aber vielleicht auch fragen, warum es denn über Jahre geht und man das mitmacht?


Das kann nur jemand fragen, der noch nie einem begegnet ist.

22.10.2020 20:52 • x 1 #31081


Ema
Zitat von CaveCanem:

Das kann nur jemand fragen, der noch nie einem begegnet ist.


Ich fürchte, da irrst du dich sehr.

22.10.2020 20:54 • #31082


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

x 3


S
Zitat von Blanca:
Stimmt.
Man hat sich weiterentwickelt.
Ist das jetzt negativ zu sehen?


Am Ende steht ein Mensch, der nach einem Bruch im Leben seinen Schnitt gezogen und sich selbst neu erfunden hat. Nicht freiwillig, sondern zunächst mal, weil ihm gar nichts anderes übrig blieb, als loszulassen und weiterzugehen.

Irgendwann wurde der Weg dann zum Ziel.

Irgendwann war man am Ziel, aber der Weg führte weiter.

Das Leben ist eine spannende Reise ins Ich.
Es ist wunderbar.
Ein Wunder.
Das Wunder des Lebens.

Ja. Wo habe ich dem widersprochen?
Es ist sogar dringend notwendig ein anderer zu werden. Muster zu erkennen, aufzulösen, einzusortieren und sein Verhalten ändern.

Was ich damit ausdrücken wollte, ist, dass ein solches Ereignis sehr prägend sein kann. Ohne jede Wertung erstmal.
Ein Schnupfen ist dagegen schnell vergessen und nicht jeder ist mit einer Rossnatur ausgestattet.
Und natürlich muss man sich die Muster und deren zugrunde liegenden Ursachen anschauen.
Und natürlich hat niemand Schuld an diesem Zustand
Und natürlich muss man sich die Verantwortung für sein Leben wieder holen oder lernen sie endlich zu übernehmen.
All das war gar nicht gemeint.
Mir ging es um das Anerkennen von Leid. Respekt.
Aussöhnung.
Und für mich ist der Begriff Überlebender in dem Zusammenhang stimmig.
Im historischen Kontext natürlich nicht. Aber der war hier nicht gemeint.
Und natürlich ist es schwierig dass zu vermitteln.
Und natürlich darf das jeder sehen, gerade wie er möchte.

22.10.2020 20:58 • x 2 #31083


Ema
Zitat von Phönixe:
Ihr Lieben, Entschuldigt, wenn ich hier ein wenig klugschaißerisch reingrätsche, doch möchte ich darauf hinweisen, dass der Begriff Trauma in den letzten Jahren leider sehr verwässert wurde, und solche Interpretationen tragen dazu bei. Im ICD 10 und DSM 5 wird der Traumabegriff klar definiert als Ereignis von einem katastrophalen Ausmaßes, das fast bei jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Dabei wird unterschieden zwischen einem Typ 1 Trauma, also einem einmaligen, furchtbaren, lebensbedrohendem Ereignis wie einer Naturkatastrophe (Tsunami, Erdbeben) oder einem Unfall, einem Raubüberfall oder ähnlichem. Typ 2 Traumata sind meist durch andere Menschen verursacht und ...


Danke für deine Ausführungen und die Klarstellung.
Du hast natürlich völlig Recht damit, dass der Begriff Trauma im ICD und im DSM ganz anders verwendet wird.
Allerdings gibt es außerhalb dieses Regelwerks Therapeuten, die ihn so benutzen, wie ich es oben tat. Und zwar mit der Begründung, dass die Frage, wie katastrophal ein Ereignis empfunden wird, nicht nur damit zusammenhängt, wie einschneidend und katastrophal es tatsächlich ist, sondern auch damit, in welchem Alter man es erlebt.
Für ein Baby, das ja im Gegensatz zu einem Erwachsenen völlig hilflos und völlig ausgeliefert ist, können Dinge, die einem Erwachsenen recht banal erscheinen, deshalb katastrophal sein, weil sein Überleben davon abhängt. Es empfindet also auch Ereignisse als katastrophal (zum Beispiel das Alleingelassenwerden über längere Zeit, psychische oder physische Misshandlungen (die objektiv betrachtet nicht lebensbedrohlich sind) eben doch als existenziell. Dies hängt nicht nur mit seiner faktischen Hilflosigkeit zusammen, sondern auch damit, dass es kein Zeitgefühl hat (dass ein Zustand des Essensentzugs zum Beispiel vorübergehend ist) und damit, dass ihm das Instrument der rationalen Verarbeitung noch fehlt.
Diese Therapeuten benutzen den Begriff - den es ja auch in der physischen Medizin gibt, wo ein Trauma eine Verletzung durch einen Unfall oder physische Gewalteinwirkung bezeichnet - im Sinne einer psychischen Verletzung, die geeignet ist, die normale kindliche Entwicklung nachhaltig zu stören und zwar oft in einer Weise, die einem durch die üblichen Schutzmechanismen (Verdrängung, Verleugnung, Dissoziation usw.) der Psyche selbst nicht bewusst ist.
Übrigens unterscheiden diese Therapeuten zwei Arten von frühkindlichem psychischem Trauma: Das Schocktrauma (ein einmaliges Ereignis einschneidender Art) und das Entwicklungstrauma (ein längerer Prozess der Vernachlässigung, leichterer Misshandlung usw.).

Ob diese Therapeuten diesen Begriff nun zu Recht oder zu Unrecht anders gebrauchen, als im ICD und DSM festgelegt ist, will ich nicht beurteilen.
Ich wollte nur darauf hinweisen, wie ich ihn verwendet habe und warum.

Dass es unter diesen oben genannten Therapeuten auch Scharlatane gibt, will ich ebenfalls nicht abstreiten. Aber es gibt auch sehr gute, die ausgezeichnete Arbeit leisten - außerhalb der Richtlinien, die von den psychiatrischen Verbänden vorgegeben werden - und es ist ja nicht zu leugnen, dass auch diese Verbände durchaus ihre Schattenseiten und schwarzen Schafe haben.

22.10.2020 21:15 • #31084


I
Ich würde zumindestens in Zusammenhang als Betrogene eher das Wort Posttraumatisch benutzen, denn das ist dann sehr oft der Fall.
So was bricht unerwartet über jemanden ein, und die Welt steht Kopf.

Das mag als Affäre die beendet wurde, ähnlich empfunden werden, nur das unerwartete, trifft nicht so ganz zu.
Wenn man es realistisch sieht.
Meiner Meinung nach.

22.10.2020 21:19 • x 2 #31085


B
Zitat von Ema:

Wenn das Ganze über Jahre geht, muss man sich aber vielleicht auch fragen, warum es denn über Jahre geht und man das mitmacht?



Da hast Du völlig Recht, Ema!
Überhaupt geht der Blick zu oft und auch zu lange zum potentiellen Aggressor.
Der Blick muss zu einem selber gehen, wenn man vorangehen will.
Nichtsdestotrotz gibt es Traumatisierungen ( unabhängig jetzt einmal davon, weshalb sie zustande kommen konnten), die für Menschen große Qualen bedeuten können und wer das überwindet, wird sich ggf als Überlebender fühlen.
Wer dort angekommen ist, hat sich zwangsläufig bereits AUCH mit sich selbst auseinander gesetzt.
Allgemein gibt es in der Gesellschaft wenig Verstehen, was Traumatisierung bedeutet.

22.10.2020 21:20 • x 2 #31086


Ema
Zitat von Isely:
Das mag als Affäre die beendet wurde, ähnlich empfunden werden, nur das unerwartete, trifft nicht so ganz zu.

Nun ja. Wenn man es so betrachten will, dann dürfte es, wenn man sich die Zahlen und Statistiken zum Fremdgehen anschaut, für eine Ehefrau auch nicht ganz unerwartet kommen, wenn sie betrogen wird

22.10.2020 21:22 • x 2 #31087


B
Zitat von Sturmhöhe:
Ich meinte nicht dich, sondern habe eine Zusammenfassung der geäußerten Meinungen wiedergeben.
Schwierig, so komplexe Inhalte hier zu klären.



Das stimmt.
Trauma sind nicht immer in der Kindheit begründet.
Und wieso macht jemand eine jahrelange Tortur mit?
Stichwort : Traumabonding.
Das kann ohne jede psychische Vorbelastung geschehen.

Aber es stimmt.
Es gibt sehr Vieles, was da hineinspielen kann und kann hier sicher nicht abschließend erörtert werden.

22.10.2020 21:25 • x 1 #31088


S
Ich finde die Diskussion anregend und freue mich sehr darüber.
Frauen sind am Ende doch ziemlich kluge Geschöpfe.

22.10.2020 21:26 • x 2 #31089


Angel09
Interessantes Thema
Trauma kann ausgelöst werden durch etwas, was mein Leben oder meine psychische und physische Unversehrtheit stark verletzt. Ein Merkmal ist das Gefühl der Ausweglosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es tatsächlich ausweglos ist. Wenn der Betroffene das so fühlt reicht das. Es wird dann immer schnell gesagt, dass man sich nicht als Opfer sehen soll. Aber ich finde man ist Opfer und es kann passieren, dass man darin verharrt oder man wird wieder aktiv und befreit sich aus der Rolle.
Meine persönliche Sicht auf die Dinge

22.10.2020 21:37 • x 1 #31090


S
Zitat von Angel09:
Interessantes Thema
Trauma kann ausgelöst werden durch etwas, was mein Leben oder meine psychische und physische Unversehrtheit stark verletzt. Ein Merkmal ist das Gefühl der Ausweglosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es tatsächlich ausweglos ist. Wenn der Betroffene das so fühlt reicht das. Es wird dann immer schnell gesagt, dass man sich nicht als Opfer sehen soll. Aber ich finde man ist Opfer und es kann passieren, dass man darin verharrt oder man wird wieder aktiv und befreit sich aus der Rolle.
Meine persönliche Sicht auf die Dinge

Perfekt. Genau das meinte ich auch.

22.10.2020 21:42 • x 1 #31091


Gretchen
Jemand ohne Vorbelastung wird sich daraus aber befreien können.
Der Umgang mit Trennungen ist ein wichtiges Bindungs- Kriterium.

Es ist doch kein Vorwurf aber von nix kommt halt nix und in der Regel wird man halt bei der Beziehung zu den Eltern fündig.

Und dass eine Affaire echtes leid verursacht, das merke ich sehr deutlich.
Aber ich merke eben auch dass die Tatsache dass ich in die Beziehung zu diesem Mann geraten bin und mich schlecht lösen konnte und kann dass hat ganz viel mit mir und meinen Erfahrungen zu tun.

Meine Therapie läuft unter F33.2.

Das ist eben Standard. Gut begründbar und geht bei der Krankenkasse durch.

22.10.2020 21:55 • x 2 #31092


Angel09
Das sehe ich genauso! Je früher jemand traumatisiert wird, je regelmäßiger und je näher die Person an einem ist, die das Trauma auslöst, desto leichter fällt man in Chronifizierung. Aber es gibt ja noch die Resilienz!
Mir ging es darum aufzuzeigen, dass Trauma natürlich oft mit Gewalt erbrechen, Völkermord und ähnlichem in Verbindung gestellt wird Das will ich auch nicht schmälern. Ich habe selber Eltern gehabt, die im zweiten Weltkrieg aufgewachsen sind. Ich habe mich deshalb auch viel mit dem Thema Kriegskinder beschäftigt. Aber ich finde, denke und fordere die Anerkennung, dass auch emotionale Gewalt mit dem Gefühl der Betroffenen der Ohnmacht auch traumatisierten sein kann. Auch wenn man sich da wieder herausarbeitet.

22.10.2020 22:08 • x 4 #31093


S
Genau. Und die gute Botschaft ist.
Man überlebt es und wird wieder glücklich.
Wobei ich nicht die Trennung meine,sondern das Erleben einer solchen Situation.
Bevor es wieder zu Missverständnissen kommt.

22.10.2020 22:14 • x 2 #31094


S
Zitat von Isely:

Es ereilen statistisch gesehen auch viele der Krebs, muss man dann auch mit rechnen, trifft es einen dann tatsächlich , dürfte das auch nicht unerwartet kommen.

Ehrlich? Für Krebskranke nicht witzig. Außerdem hat Ema Recht. Sie ist doch nur deinen Ausführungen zur Affäre logisch gefolgt.
Und nochmal ehrlich?
Im Grunde möchtest du immer subtil abwerten. Blanca hat es gestern schon aufgezeigt.
Und nochmal ehrlich?
Das meinte ich mit am Anfang des Verstehens
Und nochmal ehrlich?
Das meinte ich mit Grabenkämpfe.
Wozu? Wie hilfreich ist dieser Beitrag von dir? Wen möchtest du damit unterstützen?
Darum geht es nämlich hier.

23.10.2020 07:15 • x 2 #31095


A


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