Ich sehe das so:
Mit und in meinen Singlejahren und mit und in den verschiedenen Partnerschaften hatte ich vermutlich mehr Spaß als meine langjährig gebundenen Freundinnen zusammen. Ich hatte Aufs und Abs, was in meiner Welt das Leben ausmacht. Weil man sich viel mehr spürt, als wenn erst kaum merklich die zunächst angenehme Gewohnheit zur Langeweile wird und man sich irgendwann fragt, wer der Mensch neben einem auf dem Sofa eigentlich ist und ob man seine Wünsche und Träume noch kennt oder überhaupt noch kennen möchte.
Ich habe manchmal einen Partner vermisst, aber mangels Kinderwunsch hatte ich nie Torschlusspanik.
Es gibt nicht die Kategorien verheiratete und wieder geschiedene gute Männer. Schon allein deshalb nicht, weil wir gut unterschiedlich definieren und Menschen sich verändern. Wir wollen ja auch nicht zur Kategorie der unverheirateten schlechten Frauen gezählt werden, oder?
Es gibt in allen Altersgruppen Spinner und Spinnerinnen - Männer haben halt den Vorteil theoretisch 40 Jahre lang Kinder zeugen zu können. Das macht sie vielleicht in Bezug auf die Familiengründung durchschnittlich gelassener.
Häufig entwickeln sich langjährige Partnerschaften leider schleichend öde. Während ich sagen kann, dass ich kaum jemanden um seine langjährige Partnerschaft beneiden würde, beneidete mich sogar meine Oma um meine Erfahrungen und Unabhängigkeit. Zumindest ein Teil meiner Freundinnen tut es ihr gleich.
Also betrachte Dich als begünstigt, denn andernfalls müsstest Du Dich der Kategorie der schlechten ungebundenen Frauen zuordnen.
09.04.2018 19:29 •