Zitat von Herakles: Ich bin mir nicht sicher aber ich denke ich kann auch über das ein ...
Nun mal meine eine Geschichte…..
Es war der 12.04.2018 , gegen 19 Uhr. Ich fuhr mit dem Motorrad außerhalb von Berlin. Ich war ein ruhiger besonnener Fahrer. Bei meinem nebenberuflichen Selbstständigkeit musste ich schon oft genug schnell von A nach B fahren. Dazu hatte ich privat keine Lust.
Ich war den ganzen Tag unterwegs , und war auf dem Weg nachhause. Ich bog in einen kleinen Kreisverkehr ein , war nicht zu schnell , wollte die zweite Ausfahrt hinaus fahren. Nach fünf Meter wo ich leicht in der Kurve lag , versetze das Hinterrad stark nach links , 50 bis 60 cm denke ich mal weil dort dreck , und eine Flüssigkeit gelegen hatte , die irgendein Fahrzeug verloren hatte.
Durch das versetzen , hielt ich mich stärker am Lenker fest , besonders rechts wo leider der Gashahn war . Somit gab ich vermutlich Vollgas , und die 1200 Kubikzentimeter taten leider das , was sie machen sollten .
Das Hinterrad radierte noch Stärke und ich verlor das Gleichgewicht nach rechts . Ich drehte mich in der Luft , das ich sehen konnte wohin ich fallen werde.
Und landete so wie man es mir vor 40 Jahren beim Kampfsport beibrachte. Erst auf den Handflächen , dann auf dem Unterarm , die Ellenbogen. Ich schlug mit den Kinnschutz auf den Asphalt. Das Visier flog weg . Ich schaute kurz auf meine Hände und dachte , Wahnsinn das man genau das macht was man vor 40 Jahren gelernt hatte.
Ich schaute nach links , sah das ich parallel neben der Bordsteinkante lang rutschte und diese gefährlich nahe am meinem Knie vorbei kam.
Ich dachte nur , zieh um Gottes Willen das Knie an , sonst reißt es dir aus der Hüfte wenn du mit dem Fuß oder Knie an die Bordsteinkante kommst.
Ich weiß nicht wie , vermutlich haben sich das ewige Training der letzten Jahrzehnte doch gelohnt. Ich zog das Knie irgendwie ran und balanciere auf den Ellenbogen , knien und Stiefelspitzen bäuchlings rutschen den Asphalt entlang.
Ich kam zum stehen .
Stand auf . Ich weiß nicht warum , eventuelle weil mein Kampfsporttrainer mir es bei brachten , oder weil ich eben immer aufstehe ?
Ich weiß es nicht.
Ich zog den Helm herunter , was irgendwie nicht so klappte wie ich wollte.
Aber es ging.
Oder zog ich ihn doch noch unten im Knien ab ?
Ich stand da und versuchte zu lächeln , weil mein Trainer mir das beibrachte. „ immer lächeln“,….. weil das Leben hart zuschlagen kann wie er mir damals sagte.
Die Maschine fuhr etwas alleine weiter , kippte , und der Tankdeckel ging irgendwie auf. Sie brannte etwas. Oder noch nicht ? Ich weiß es nicht mehr.
Ich glaube sie brannte später.
Ich weiß nur wie ein kleine Mädchen kam , es weinte , soll ich irgendwas machen sagte sie ? Ich sagte alles gut kleines du musst nicht weinen es wird alles wieder gut.
Ich weiß nicht mehr wie sie aussah , was sie anhatte. Nur das sie weinte. Heute beim Schreiben fällt mir auf ob sie meine Verletzungen unter der Jacke gesehen hat ? Sah ich so schockiert mit meinem Lächeln aus ?
Sie rief die Feuerwehr denke ich. Oder doch jemand anderes ?
Da stand ich nun und wollte schauen warum es eigentlich passiert ist , und wollte 20 Meter ( ? ) 15 Meter ? zurück laufen zu der Kurve.
Eine Frau stand neben mir , auf der einen Art fragte ich mich wo kommen die den alle her , auf der anderen war ich froh das ich in der Situation nicht alleine war.
„Bleiben sie stehen“ oder etwas ähnliches sagte sie . Ich sagte irgendwas von , „das ich mir die Stelle anschauen will warum ich weggerutscht bin.“
Sie sagte wieder was mit stehen bleiben oder hinlegen . Ich wollte nicht . Um aus der Situation heraus zu kommen , dachte ich auf die Frage kann sie nur nein sagen …. „Sind sie Ärztin oder was ?!“
Sie sagte „ ich bin die Hausärztin hier im Ort“. Ich dachte , ey sch. nun muss ich auf die hören.
Ein Mann stand da wo ich weg gerutscht bin , und sagte laut „ na die sch. hier hätten sie ja auch schon weg machen können“. Ich sah Schmutz und Flüssigkeit….. irgendwie hing der Film,….. mein Film .
Irgendwie regulierte der Körper nun . Irgendwie fehlte bei der Wahrnehmung immer ein paar Bilder. Meine Arme bekam ich nicht hoch. Ich bewegte die ganze Zeit die Finger , Handgelenk. Aber die Arme gingen nicht hoch.
In meinem Stress diagnostizierte ich , vermutlich ist der Latissimus abgerissen. Die Feuerwehr , Krankenwagen , Polizei kam zügig hatte ich den Eindruck. Und ich würde sagen die kamen alle zusammen . Was sicher nicht stimmt.
Ich weiß vieles nicht mehr .
Einiges sehr genau , und einiges ist beim Schreiben emotional.
Der Feuerwehrmann sagte auf Berlinerisch , „nun legen sie sich mal hin“.
Ich wollte aber irgendwo nicht liegen , vermutlich durch den Stress und eben die Kontrolle behalten. Drei , vier Feuerwehrleute standen vor mir , „du legst dich nun hin , sonst leg wir dich hin“.
Ok . Keine Diskussion dachte ich mir. Ich weiß nicht ob ich mich alleine hingesetzt , hingelegt habe oder ob man mir geholfen hat .
Doch ich glaube ich tat es alleine.
Vieles ist völlig weg.
Ich lag nun auf dem Gehweg , auf einer kleinen Wiese , wo hinter mir ein Busch mit Spatzen war.
Die Hausärztin und der Feuerwehrmann knieten neben mir. Der Feuerwehrmann war glaube ich links , die Ärztin rechts . Ich griff beiden an die Knöchel und drückte immer , weil ich nicht verstand warum ich die Arme nicht hoch bekomme.
Ich sagte zu beiden , „entschuldigen sie , das ich an ihren Knöcheln Fummel , ich will nur sehen wie es meinen Armen geht“. Der Feuerwehrmann sagte „na ich bin ja froh das du noch fummelst“.
Seltsam ist , das einige Dinge weg sind , und einige sehr präsent , andere wiederum versteckt waren.
Ich roch das Gummi , das brennende Benzin. Hob immer und immer wieder den Kopf um zu sehen was mit dem Motorrad ist.
Der Feuerwehrmann man , „was willst du den immer schauen !“. Ich sagte „ na ich will wissen was mein Motorrad macht“.
Er trocken in seiner Berliner Art „ na mit een bisschen Politur bekommste dit och nicht weg“.
Sie öffneten die Jacke irgendwann , und ich glaube sie fragten ob sie meine Jacke zerschneiden dürften. Ich weiß nicht ob sie mir die runter geschnitten haben oder ob das im Krankenhaus passiert ist.
Man schob glaube ich eine trage zum aufblasen unter mich .
Ich glaube acht Feuerwehrleute hoben mich an und trugen mich zum Krankenwagen.
Oder war es eine zum zusammen stecken ? Ich weiß es nicht.
Die Polizei wollte Ausweis und Fahrzeugschein haben , das weiß ich noch sehr genau . Ich gab ihm mein Geldbörse.
Er war so nett und hat die ADAC Karte gesehen und auch gleich den ADAC angerufen das das Motorrad abgeholt wird von der Straße. Sie wollte jemanden anrufen , ich weiß nicht wenn ich gesagt hatte das sie anrufen sollen , nur das niemand dran ging und der Polizist traurig an der Tür stand und sagte es geht niemand dran.
Ich liege im Krankenwagen , niemand da ,…… die Schmerzen werden doller , aber ich habe den Eindruck es geht nur bis zu einem bestimmten grad.
Man darf mir nichts geben sagt die eine , ich sehe ihr Gesicht mitleidig.
Ich frage mich wie ich wohl ausgesehen habe muss,…….. ( besser ist wohl nicht.)
…………es wird dunkel ,…….
ich fühle mich völlig friedlich , so friedlich wie noch nie .
Wie warm und sanft gebettet.
Ich sehe meine Exfreundin ein schöne Bild von dem Urlaub, nur spiegelverkehrt.
Ich denke an meine Eltern und wer ihn das jetzt sagen wird. Ich sehe eine Wand , aus großen Steinen.
Und höre etwas , wie Stein über Stein gezogen wird. ( ich habe dieses Geräusch heute noch im Kopf ) hinter dieser Wand ist Licht. Ich habe das Gefühl das mein verstorbener Freund hinter mir rechts am Kopf steht.
Sehe ein Bild von der Schwester der Exfreundin die tödlich verunglückt ist. Abgestürzt aus 40 Meter höher beim Fallschirmgleiten .
Dieses Bild weint. Und dann steht da diese Frau , seitlich zu mir , das Gesicht ist nicht zu sehen. Da die Haare darüber liegen. Ich höre deutlich eine Männerstimme sagen , als ob diese stimme etwas vorliest . „Er war ein guter Mensch“.
Die Frau dreht sich zur Seite und ich schaue in etwas was früher mal ein Gesicht war. Sie schreit mich an .
Sie schreit mich wohl zurück ins Leben…………
………………..
………….. „da ist er wieder“ höre ich als erstes eine stimme wieder sagen.
Ich öffne die Augen nach einer Weile und schaue in drei , vier , fünf Gesichter….. der Krankenwagen fährt los , ich glaube es waren zwei hinten bei mir.
Ich sacke immer wieder zusammen.
Die eine sagte , es tut mir so leid , wir dürfen ihnen nichts geben gegen die Schmerzen. Ich glaube die Fahrt war 20 Minuten ( ?) Wir fahren vor ein Krankenhaus .
Die Türen gehen auf , ich sehe den dunkle Himmel mit der leichten Dämmerung. Der Himmel ist klar und ich glaube ich sah Sterne am Himmel.
Die Türen flogen auf im Krankenhaus, ich weiß nicht wieviele Leute da waren. 10 - 12 ? Ich dachte mir , sch. nur alle wegen mir. ? Oder kommt noch einer?
Anweisungen kamen über mich von links nach rechts. Ich weiß nicht welche. Erste Hilfe sah ich an der Decke.
Ich glaube dort zerschnitt man meine Jacke , aber ich weiß es nicht genau. Es kann auch schon vorher gewesen sein.
Ich habe nach Benzin gestunken ohne Ende.
Das weiß ich noch.
Die Dialoge versuche ich ausblenden um mich runter zu bringen. Man will mich röntgen um etwas abzuklären. Eben beim Schreiben habe ich das Gefühl gehabt als ob mit dir Ärztin schon davor gesagt hätte was ich habe , aber ich weiß es nicht wirklich.
Man schob mich den dunklen Flur entlang. Ich denke an den Horrorfilm Halloween. Komisch was man so denkt. Ich habe solch Film nur einmal vor 40 Jahren gesehen.
Man lies mich in einem schlecht beleuchteten Flur wie in einem Halloween Streifen liegen.
Allein. Einsam , hilflos……
Allein mit diesen Schmerzen.
Ich habe das Gefühl das ich bei meinem höchst Level an Schmerz angekommen bin.
Es wird nicht schlimmer habe ich den Eindruck. Aber auch nicht weniger.
Das innere Kind meldete sich massiv. Man sagte mir wenn ich etwas benötige, soll ich gegen die Wand klopfen.
Die Unruhe wurde Seltsamerweise stärker , Angst ,……und ich klopfte mit dem Fuß gegen die Wand . „Schwester“
Nichts
„Hallo Schwester“. Wieder nichts.
Die Schmerzen bombardieren mich. Die Angst kommt hoch . Ich kann es nicht mehr ausblenden.
„Schweeessterrrr“
Eine schlecht gelaunte Röntgen was weiß ich riss die Tür auf, und blaffte mich an „ was ist den hier los , außerdem bin ich keine Schwester“.
Ich dachte mir nur waaauuuuuhhhh na die hat ja gute Laune.
Sie fauchte ,….“Ob ich mich nicht benehmen könnte, sagt sie“.
Ein zweiter Patient kommt , Sitz auf der Bank drei Meter entfernt und hält sich den Daumen. Nichts krummes , nichts offenes.
Er wird zuerst dran genommen. Ich dachte mir , na das läuft ja hier.
Die Schmerzen wurden nun doch stärker , immer noch kein Medikament bekommen.
Das Nervensystem war völlig ausgelastet.
Und mit dem Wissen von heute , über Trauma , würde ich sagen , das war hier der Moment wo das System völlig überlastete.
Ich spürte es im Körper das etwas passiert.
Das soviel Notreserven im Körper zur Verfügung gestellt wurden. Das sämtliche Hormone , innen drin auf Maximum liefen. Soviel natürliche schmerzstiller produziert wurden das andere Bereiche im Körper abgeschaltet getrennt wurden.
Der Körper will weiter existieren.
Das sowas wie ein Überlebensprogramm anspringt. Aber einordnet konnte ich es damals noch nicht.
Allein und hilflos lag ich dort in dem dunklen Flur. Die Selbstberuhigung funktionierte nicht mehr. Das dunkle im Flur bereitete mir Angst und eine starke Unruhe.
Nach einer Weile die drei oder 20 Minuten in real sein könnte , ich weiß es nichts , holte mich besagte Frau Röntgen sowieso , in das Röntgen Zimmer.
Ich glaube sie sagte , kommen sie rein!
Ich sagte ich kann nicht aufstehen und mich hoch drücken , ob sie meine Beine festhalten könnte dann würde ich es probieren .
Dazu ist sie nicht da. Pflaumte sie mich an.
Sie schob mich rein .
Ich wüsste bis heute nicht mehr genau wie der Raum aussah. Eher Zufall wenn ich das beschreiben würde.
Ich weiß nicht mehr was sie fragte , nur das sie die linke Schulter zu erst geröntgt hat.
„Die linke Schulter ist draußen“. Ok sagte ich leise. Die Rechte schmerzt mehr.
Na wenn die linke draußen ist , ist die rechte dann auch draußen, sagte sie barsch.
Klasse Psychologischeleistung dachte ich mir . Ich musste glaube ich innerlich etwas grinsen über das absurde Verhalten.
Ich sollte irgendeine Position verändern , was ich nicht konnte , und rutschte deshalb auf der liege etwas herunter.
Das ist mir eben noch eingefallen. Sie machte eine Aufnahme von der rechten Schulter , „ ja die ist auch draußen“.
Sie wollte mich zurück schieben zur Ersten Hilfe , knallte mit mir und der liege voll gegen die offenen Tür „ und nur weil sie so tief runter gerutscht sind“.
Klar ich war für alles schuld heute.
Ich glaube ich musste da innerlich etwas lachen , weil ich dachte , was für eine *beep* , was ist der den über die Leber gelaufen.
In der ersten Hilfe wartete man schon mit dem Team. Ich lies irgendwann meine kleinere Schwester anrufen , das sie vorbei kommt , das weiß ich noch.
Ich weiß nicht ob vor dem Röntgen oder danach. Da lag ich nun und ich merke das man mir vermutlich die Schultern wieder einrenken wird.
Theoretisch muss man meine Schwester vor dem Röntgen angerufen haben , fällt mir gerade ein.
Mir wurde als 9 jähriger ein doppelarmbruch ohne Narkose eingerenkt. Auf diese Erfahrung nun nochmals , und das zwei mal legte ich kein Wert.
Arzthörig wie man in dem Alter nun so ist , hatte ich davor Glück , da mein Arzt Kumpel damals über 5 Jahre mehr private Probleme hatte wie manch Patient, und ich merkte das ein Arzt auch nur Mensch ist , sagte ich zu der Erste Hilfe Ärztin , „ können sie mich bitte abschiessen das ich nichts merke“.
Sie schaute mitleidig und sagte nein , „ich weiß nicht was sie schon bekommen haben.“
Ich wurde glaube ich kurz ohnmächtig. Wurde wieder kurz darauf wach glaube ich , und sagte ihr , „ich habe nichts bekommen , man sagte im Wagen , sie dürfen mir nichts geben.“
Sie beugte sich zu mir und sagte ruhig , „alles klar , ich schiess sie weg“.
Mein Zahnarzt ist mir eingefallen, der mal zu mir sagte „ es gibt so gute Narkosemittel die sind in zwischen so gut und auf den Punkt das klappt wunderbar.“
Ich hoffte das er recht haben wird. Propofol gab es . Michael Jackson ist mir kurz eingefallen. In die linke Hand drückte sie mir etwas rein. Ich drehte den Kopf nach rechts und sah die Krankenschwester mit einem Bettuch , was sie zum Dreiecke formte wo sie ein großen knoten hinein machte .
Mir war nun klar was nun kommt und hoffte das ich das nicht mitbekomme. ( das Lacken wird über die Person gezogen , wie ein großes Dreieck - Armschlaufe. Dort wo die offene Spitze ist , wird ein großer knoten gemacht und dort dann am knoten festgehalten um an der anderen Seite den Arm einzurenken . Damit der Patient sozusagen fixiert ist und beim einrenken nicht vom Tisch gezerrt wird. ) ich spürte nichts .
Merkte aber ab und an wie mein Körper sich bewegte. Ich merkte das ich redete und redete und das ich mich für die Mehrarbeit entschuldigte.
Hörte das gesprochen wurde , zwischen Arzt Team…..
Ich kann nicht sagen wie lange es dauerte . Wie lange man probierte. Ich laberte und laberte und hörte plötzlich die Stimme meiner Schwester , wie sie leise aber doch lachend ( nicht bösartig sondern erstaunt) , fragte ,
„redet mein Bruder die ganze Zeit“? ….
die Krankenschwester , sagte lachen „ ja der Quatscht die ganze Zeit“.
Der Mann meiner Schwester hörte ich schmunzeln . ( ist eine Überschuss Reaktion bei massiven Stress , also nichts negatives .)
Und langsam wurde ich ruhiger, ich wurde in einem Raum geschoben , die Narkose lies nach . Langsam quatschte ich . Aber keine Ahnung ob das Sinn hatte. Man brache mich auf die Station.
Auch hier fehlen mir teile.
Ein MRT wollten sie machen , ich weiß nur nicht ob an dem Tag oder dem Folge Tag…….. ich passte von den Schultern nicht in das MRT , die Röhre war zu schmal.
meine kleine Schwester blieb die ganze Nacht dort. Am nächsten Tag ging es früh herunter zum Röntgen . Warum das ? Ich sah erst keinen Sinn darin. Später wurde mir klar das man sehen wollte ob die Schulter Richtig eingerenkt sind.
Um 9 Uhr sollte Visite sein , ich stand ca. 10 vor 9 Uhr auf und ging mit fixierten armen vor der Brust über Kreuz auf den Flur. Eine Tür vorher stand die komplette Visite. 7,8,9 Personen ?
Sie schauten mich an , die eine Schwester tuschelte , „das ist der Motorradfahrer“. Der Chefarzt fragte mich „ was machen sie hier auf dem Flur“?
Ich sagte „ ich will leben“.
Die Aussage verleitete den Chefarzt dazu , das eine Stunde später der Klinik Psychologe da war, und fragte , was haben sie auf dem Flur gemacht ?
Ich sagte „ ich muss üben“.
Der Psychologe „sie scheinen etwas übermotiviert zu sein“.
Man überlegte wie man mich in ein MRT bekommt. Man entschloss sich für ein offenes . Und wollte mich Montag durch die Stadt in ein anderes Krankenhaus fahren.
Es ist Donnerstag……. Kann die Arme nicht heben, nur die Unterarme……. Die Tage ziehen sich . Ich weiß immer noch nicht was ich habe . Ich ging davon aus das ich mir den Latisimuss abgerissen habe ……
Montag ,….. die Pfleger kommen , ich fahre mit dem Krankentransport 30 km durch die Stadt. Jede Bodenwelle spüre ich in den Schultern obwohl ich dicht bin mit Schmerzmittel.
Dort angekommen , fährt mein Kreislauf herunter. Mein Nervensystem ist völlig überlastet. Ich werde in das offene MRT geschoben , wie ich dort liege , sehe ich genau über mir eine kleine minimale Stelle wo der Lack abgeplatzt ist. 2 mm mal 2 mm wenn überhaupt. Ein kleiner Schwarzer Fleck. Die Rückfahrt ,…. Mein Gesicht ist wie versteinert….. im Krankenhaus zurück , ruft am Abend der Arzt mich zu sich…..ich gehe angespannt dort hin.
Er ist leise , sagt das er den MRT Befund gelesen hat und das in der rechten Schulter alles abgerissen was nur geht , und in der linken Schulter alles angerissen ist was nur geht. Rechte Bizeps abgerissen , links angerissen . Rechte obere Brust abgerissen , 2 Muskeln im Rücken abgerissen.
Ich schaute den Arzt an , und sagte das sie die Schulter wieder „heile“ machen müssen , weil ,………( heile , ein Wort was ich sonst nie sage )….
Ich sagte etwas , eine Erklärung , warum es dieses wieder hinbekommen muss.
Er hatte Tränen in den Augen , und sagte „ ich habe schon viele Dinge gehört warum jemand gesund werden möchte , aber das noch nie.
Ich verspreche ihnen, wir geben unser bestes. Ich fragte das wird doch minimalinvasiv gemacht oder. Der Arzt zögerte kurz und sagte , jaaaaa… natürlich.
Ich bat später noch um ein Medikament , weil sie sonst morgenfrüh einen Patienten weniger haben könnten. Es war meine erste op und ich hatte Bammel. Ich bekam ein Medikament , wurde zwei (?) mal wach , aber mir war irgendwie alles egal. Ich glaube um 9 Uhr ging es los . 60 bis 90 Minuten waren eingeplant für die Schulter.
Ach ja man wollte beide Schulter operieren fällt mir gerade ein. Ich sagte nein , die Linke ist ok. Der Chefarzt würde das entscheiden sagte mir der Arzt , ich glaube etwas angepieselt. Der Chefarzt und ich waren einer Meinung nur die rechte wird operiert.
Ich wollte nicht beide Arme , nicht bewegen können .
Im OP fragte man mich ob ich gestern aufgeklärt wurde , Betreff der Narkose, da man das 24 Stunden vorher machen muss. Ich sagte nein.
Der Narkosearzt will die OP Abbrechen . Auf eine Art bin ich froh , auf der anderen sage ich mir , nochmal den ganzen Stress . Nein .
Ich sage zu dem Narkosearzt, es ist doch völlig egal , es muss doch sowieso gemacht werden. Und wenn ich ein Notfall wäre , könnte ich auch keine 24 Stunden vorher aufgeklärt werden.
Zwei Pfleger waren dort im op . Der Narkosearzt stellte mir beide vor. Pfleger Philipp weiß ich noch. Beide waren Zeuge das ich das gesagt habe das die op statt finden soll. Ich sollte es unterschreiben. Das Schreibbrett lag links von mir , komme nicht heran .
Ich unterschrieb wenn man es so nennen konnte. Weil mit schreiben war nicht viel. Der Narkosearzt wollte wissen ob die Maske richtig sitzen würde und ich sollte ruhig atmen….. schön reingelegt hat er mich , ich war sofort weg…….. statt 60 bis 90 Minuten, war ich 4:30 Stunden im Operationssaal. Man vermisste mich schon auf der Station.
Und die Schwestern machten sich sorgen. Ich weiß nicht mehr wann der Schlauch und die Verbände entfernt wurden. 5 Tage ? 7 Tage ? Ich weis es nicht.
Ich sah die Narben, auf meiner Schulter. Ich erschrak kurz , sagte er nicht minimal inversiv bei der Besprechung ? Ich musste kurz innerlich schmunzeln .
Nein er hat das nicht gesagt , ich hatte gefragt , und hätte er die Wahrheit sagen sollen ? Nein hätte er nicht. Alles gut so.
3 Narben trage ich auf , über der rechten Schulter.
Narben auf dem Körper zeigen das man gelebt hat , Narben auf dem Herzen das man geliebt hat.
Ich trage beides. Und die Narben im Herzen schmerzen mehr……
Ich ging irgendwann ins Bad. Schaute mich im Spiegel an………… schwer gezeichnet…..
Wunden auf dem Körper , tiefe Wunden auf der Seele.
Man sagte mir wie dir Prognose ist ,das ich die Hände vermutlich nicht mehr über Brusthöhe heben werde…..
ich sprach mit mir im Spiegel, ……
Mir sind viele Sätze eingefallen , von den tausenden und aber tauenden Beratungsgesprächen wo ich kranke Menschen motivierte.
Ich war dem aufgeben näher als irgendwas anderem.
„Du hast soviel Lebensweisheit den Menschen in diesen Gesprächen gegeben , nun halte dich selbst dran“.
„ wenn du startest , dann holst du dir jeden Tag bei jeder Übungen , bei jeder Wiederholung , einen zehntausenstel Millimeter an Bewegung zurück.
Es geht diesmal nicht darum um gut auszusehen , oder besonders schneller höher weiter , es geht um dein persönlichen Kampf“.
Irgendwann ging es aus dem Krankenhaus raus . Ein Transport brachte mich Nachhause.
10 oder 12 Wochen durfte ich die Schultern nicht heben und bewegen. Mein Leben fand auf Hüfthöhe statt. Alles lag nicht höher als Bauchnabel Höhe. Ein Anziehen der Jacke mit einem halben Besenstiel dauert lange , mich ärgerte das sehr . Aber ich sagte mir , du hast Zeit.
Das schlafen nur auf den Rücken nervte , das nicht kratzen am Kopf können machte Angst.
Werde ich mir jemals wieder am Kopfkratzen können ?
Ich ging zu meinem Orthopäden, ich sitze in dem Raum und eine Schwester sagte draußen , sie dachte die Tür ist zu ,… wenn du mal ein schlimmen Fall sehen willst , musst du hier rein kommen.
Aber ehrlich und komischerweise ich fand mich gar nicht so schlimm.
Die Ärztin kommt, sie sagt nicht viel . Sie sagte „ ich habe früher in einer reha Klinik gearbeitet , wo nur Unfallopfer waren“…… sie sieht blass aus wie sie meine Unterlagen ansieht.
ich wollte die Situation auflockern , ich weiß nicht wann ich das sagte , ich sagte
„ die Straße hat sich mit mir angelegt , die Straße liegt noch ich stehe schon wieder“.
Sie lachte nicht , ich glaube sie sagte da,…. „ ich wundere mich das sie heute noch vor mir stehen ,…….oder überhaupt noch leben“.
Diesen Satz hörte ich öfters , verinnerlicht habe ich ihn nicht. Heute schwingt er mehr nach als wie damals.
Wenn ich jemanden danach im Rollstuhl sah, liefen mir plötzlich die Tränen.
Auch baute mir kleine Geräte zum üben . Meine Ärzte schüttelten nur den Kopf darüber. Und sagen weiter so aber passen sie auf.
Ich erfinde neue Übungen für mich, Versuche zu verstehen.
Eines nachts mache ich im Internet die Seite auf über die Schulter ….. es waren über 20 Seiten , ich glaube 26 Seiten. Und lass die ganze Nacht und versuchte zu verstehen wie eine Schulter funktioniert. Ein Freund der Arzt war erklärte mir viel . Sah ihn jeden Tag , und somit hatte ich eine gute Betreuung.
Mein Ziel war irgendwann mit einem Tennisball , von der Freiwurflinie Das Brett vom Basketball Korb zu treffen.
Ich rechnete nicht damit das ich irgendwann denn Korb hinein treffen werden kann.
Ich übte so wie es ging, 1 x , 5 x 30 x am Tag . Ich ließ mich nicht aufhalten.
Die Gefahr bestand das mir die 8 Anker in der Schulter wieder reissen könnten. Bei zu wenig eine Frozzen Schulter bekomme.
Wo ist das Mittelmaß.
Ich dehne ich streckte. Jeden Tag um Tag.
Durch mein jahrelangen Kampfsport war mein Schmerzempfinden anders.
Wo jemand aua aua sagt , das tut weh , nicht so doll , lassen wir das bitte sein. Gibt es bei mir nur zwei Stufen von ahhh bis zur Ohnmacht.
Bei der Physiotherapie wurde ich glaube ich zwei mal ohnmächtig bei der Mass. / manuellen Therapie. Ich gewöhnte mir an denn Daumen hoch zu machen , das ich noch da bin. Wenn der Daumen runter kippte wusste der Physiotherapeut Bescheid ist mal wieder so weit.
Es ging in die AGM Reha in Ahrenshoop. Eine Therapeutin sagte gleich , sie behalte ich die kommenden drei Wochen. Wir wollen was schaffen.
Mein zentrales Nervensystem war irgendwann durch. Durchfall Übelkeit vom ständigen üben.
Ein Tag kam ich angenervt zu der Therapeutin. Sie fragte was los ist , ich sagte , bin heute nicht gut drauf. Sie sehe locker „na sind wir heute eine Prinzessin“.
Ich musste schmunzeln , und dachte mir , die ist ja so drauf wie ich als Trainer. Also machte ich weiter.
Es folgte einige Monate später noch eine Reha , alles verlief super , bis ich diese Reha Klinik betrat. Ich stolperte in der Klinik und hatte einen Verdacht auf eine Wirbelfraktur . Abbruch nach 3 Tagen. Einige Wochen später merkte man bei einer Kontrolle das was mit der Schulter nicht stimmte die operiert war.
Ich ging zum Termin meiner Orthopädin , diese sah blass sprachlos auf den Monitor . Ich sagte , Frau Doktor ich weiß nicht was sie sehen. Es geht mir gut ich habe keine Schmerzen. Ich komme klar.
Sie sagte , bei dem Sturz ist ihnen erneut der rechte Schultermuskel abgerissen.
Mir war klar was das bedeuten würde. Wenn man ihn operieren würde , wäre der Muskeln nochmals zu kürzen , und somit eventuell nicht mehr so beweglich wie es jetzt ist. Es kann sein das bei einer erneuten Operation der Muskel zu kurz wird und ich deshalb Einschränkungen hätte.
Wir entschlossen und zu keiner Operation. Eben nur falls es Probleme gibt.
Ich habe keine Einschränkung, der Tennisball der auch ein Basketball hätte sein können nach 9 Monaten landete nicht nur am Brett sondern im Korb. Der dritte Wurf war es glaube ich.
Nach 18 Monaten sagten drei unterschiedliche Ärzte , sie haben was geschafft was so gut wie nicht möglich ist. Die Akte passt nicht mehr zum Patienten, der Patient nicht mehr zur Akte.
Jetzt beim Schreiben denke ich , das ich in 20 bis 25 Jahren Probleme bekommen werde da dann die anderen Muskeln die jetzt die Arbeit mit übernehmen auch nicht mehr die Kraft haben.
Ich denke das ich in 20 bis 25 Jahren immer noch ins Studio rennen werde. Warum auch nicht.
Mein Schocktrauma wegen dem Motorradunfall habe ich gut überstanden. Und würde auch wieder Motorradfahren denke ich mal.
Das Diagnose Trauma habe ich angenommen und komme damit klar.
Die Ärzte sagten , wenn sie nicht ihr lebenslang Sport gemacht hätten , hätten sie vermutlich diesen Unfall nicht überlebt.
Das Ereignis , das Trauma der Nahtoderfahrung, beim Schreiben war emotional. Ich glaube nicht das es mich einschränkt , beschäftigt ja aber nicht sehr oft.
Das Diagnosetrauma,… ich dachte es wäre leichter gewesen was Defekt ist. Dachte nur 2 Muskeln abgerissen…… aber es waren 3 oder 4 Din4 Krankenhausbericht. Aber auch da habe ich mich arrangieret. Ich hatte vorher gutes Wissen und habe es noch vermehrt. Ich habe den Kampf zum Glück angenommen, und mehr heraus geholt wie man dachte.
2 Monate nach dem Unfall fing ich eine Traumatherapie an. Bei einem bekannten , guten Traumatherapeuten. Die ersten Monate gab es nicht die Probleme. Diese kamen später.
Erfahrungsgemäß nach 18 bis 24 Monate.
Ich lernte eine Menge wie mir andere Ärzte auch sagten , „sie haben gutes Werkzeug bekommen“.
Bei einer erneuten Reha , wo ich falsch war , was ich auch anmerkte aber man es besser wusste von Verwaltungsseite , und die Ärzte dort in der Reha sagte „ sie sind hier falsch“….. hatte ich das Glück auf eine verständnisvolle Ärztin zu treffen.
Sicherlich hatten die Angst wenn ich in der Runde saß, und in denn run oder fightmodus wechseln sollt.
Eines Tages war Meditation angesagt , Entspannungsübung ……. Die Gruppenleiterin, machte eine CD an wo Vögel zwitschern zum entspannen zu hören war ….. erst zur leise , dann zu laut ……. Dann völlig falsch für meine Person…….
Das zu laut und zu leise interessierte mich nicht ,….. aber meine Lautstärke,….. mir liefen die Tränen. Ich wusste nicht warum. Die Gruppenleiterin war sichtlich angespannt, zeigte auf den Ausgang , ich hob den Daumen das alles ok ist.
Ich ging in dieses Gefühl hinein , und fragte mich was gerade los ist ,…… da ist mir die Situation eingefallen , wo ich damals auf der grünen Wiese lag , direkt nach dem Unfall. Hinter mir war ein Busch , wo Vögel zwitscherten , genau in dieser Lautstärke wie damals,….der trigger der diese Gefühle auch auslöste.
Bei einem zweiten untersuchungstermin wegen der Schulter , musste ich wieder in das MRT. ich sah diese abgeplatzte stelle von 2 mm x 2 mm wenn überhaupt , und schon waren die Emotionen in der Zeit des nach Unfall wieder vorhanden.
Ich würde sagen alle Traumata die ich aufgezählt habe , habe ich gut überstanden.
Nur eins bis zwei nicht die ich hier nicht erwähnt habe. Andere würden sagen nach der Geschichte , das kann nichts schlimmes sein.
Ein traumatisches Erlebnis , ist ein subjektives Empfinden einer Situation……. Was für den einen gravierend ist , ist für eine andere Person leicht zu regeln. Und was für diese Person schwer ist , ist für eine andere Person leicht emotionale zu regeln……
Ein Fachmann würde von außen nicht mehr erkennen das es ein Unfall gab ……