1406

Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

Scheol
Der Hüftbeuger , der Iliopsoas ( Psoas ) auch Seelenmuskel genannt……

Wo sich Angst / Trauma z.b. äußern kann.

13.01.2025 21:23 • x 2 #541


Scheol
Terpene……

Warum man in den Wald gehen sollte…..


Auszug

Zu den Sinneseindrücken zählen Park und seine Kollegen auch die pflanzlichen Duftstoffe, mit denen Pflanzen untereinander und mit Tieren kommunizieren. Zu den Duftstoffen gehören mehrere Tausend Stoffe, die Terpene. Ein bekanntes Terpen ist Limonen, das z.B. auch in den Schalen von Zitronen vorkommt. Bäume verströmen Terpene, um nützliche Insekten auf Schädlingsbefall aufmerksam zu machen. Oder um andere Bäume zu warnen, ihre chemischen Schutzmechanismen hochzufahren, wenn Fressfeinde in ihrer Umgebung sind.
Das Gehirn entspannt im Wald

Menschen riechen manche der Terpene sehr deutlich, andere Terpene nimmt der Mensch unbewusst wahr, da ihre Konzentration im Wald gering ist. Dennoch wirken sie auf das Nervensystem. „Der Geruch wird üblicherweise mit Instinkt, Gefühl und Vorlieben assoziiert“ und dass der Geruch einen größeren Einfluss auf physiologische Veränderungen hat, als die Stimuli der anderen Sinne“, schreiben Yuko Tsunetsugu und Bum-Yin Park.

Park und sein Team fanden heraus, dass sich der Blutstrom im präfrontalen Cortex, einem Teil des Gehirns, seiner Probanden im Wald senkte. In der modernen Industriegesellschaft nutzt der Mensch vorwiegend die Fähigkeiten des präfrontalen Cortex, um zum Beispiel hochkonzentriert zu arbeiten oder einem Sachverhalt zu folgen. Entscheidend für die menschliche Gesundheit ist, dass der Denkapparat entspannen kann und sich die Gehirnaktivität in andere Areale verlagert, die der Mensch als ruhig empfindet. Die Studien von Park et al. zeigen anhand der Blutströme im Gehirn, dass der präfrontale Cortex im Wald zur Ruhe kommt.

Das amerikanische Team um G.N. Bratman bestätigt die neurologischen Befunde der Japaner. Bratman und Kollegen befragten ihre Testteilnehmer zudem, wie es ihnen im Wald ergangen ist. Alle Teilnehmer gaben an, dass sie schon nach kurzer Zeit weniger gegrübelt hätten. Stattdessen haben sie sich mit ihrer Umgebung beschäftigt und ihre Stimmung hellte sich auf. Übereinstimmend geben die befragten Waldbesucher in den zahlreichen Tests an, dass sie sich nach dem Aufenthalt im Wald stärker fühlten und weniger Angst und Unruhe fühlten.

„Diese Studien legen nahe, dass erreichbare Naturregionen eine ernstzunehmende Ressource sind, um die psychische Gesundheit in unserer schnell verstädterten Welt zu verbessern“, schreibt Hiroko Ochiai von der staatlichen Gesundheitsorganisation Japans.
Aufenthalte im Wald steigern Killerzellen im Blut

Der Wald stärkt zudem das Immunsystem und schützt sogar vor Krebs. Qing Li, Professor an der Fakultät für Medizin an der Universität Tokio, hat mit seinem Team herausgefunden, dass Aufenthalte im Wald die Produktion der sogenannten Killerzellen anregen. Mit Killerzellen kämpft der Körper gegen Krebszellen.

Nach einem Tag im Wald war die Anzahl der Killerzellen im Blut der Testteilnehmer um 40 Prozent gestiegen. Am zweiten Tag stieg die Zahl auf 50 Prozent im Vergleich zum Beginn des Tests. Dass diese Wirkung offensichtlich eine Zeitlang anhält, konnte Qiung Li nachweisen: noch sieben Tage nach dem Aufenthalt im Wald war die Anzahl der Killerzellen im Blut seiner Testteilnehmer deutlich erhöht. Für das verbesserte Immunsystem und den Anstieg der Killerzellen kann ebenfalls das gesunkene Stresshormon Kortisol verantwortlich sein, schreibt Ochiai.

Waldbaden gegen die gestresste Gesellschaft
Den Wald als Ort der Gesundheit zu betrachten, hatte schon 1982 die oberste Forstbehörde angeregt. Die Staatsförster erfanden gegen den aufkommenden Stress in städtischen Ballungsgebieten Japans schon damals das sog. Waldbaden.

Der Name ist mittlerweile Programm: Wer Waldbaden betreibt, taucht tief ein in den Wald, geht im Bewusstsein der Gesundheit durch den Wald, macht Atemübungen, meditiert und legt sich auf Liegen nieder, um die heilenden Kräfte des Waldes mit allen Sinnen aufzunehmen.



ganzer Beitrag
https://naturwald-akademie.org/der-wald-heilt-menschen/

13.01.2025 21:35 • x 1 #542


A


Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

x 3


Scheol
Zitat von Scheol:
Hier mal etwas zum Generationsübergreifenden Traumata

Im Rahmen der Fachtagung des Bündnisses gegen Depression Hannover

„Was war? Was ist? Was bleibt? Traumata und Depression.


13.01.2025 21:53 • #543


Z
Zitat von Scheol:
Der Hüftbeuger , der Iliopsoas ( Psoas ) auch Seelenmuskel genannt……

Das ist ja der Hammer!

Wir hatten es ja gerade im anderen Thread mit Post Covid wieder.
Der Zusammenhang Zwerchfell, Niere ist diesbzlg. bekannt mittlerweile bei der Ärzteschaft.

Hüftbeuger hatte ich mir bisher dazu gereimt. Schön, mal eine Bestätigung zu finden.

14.01.2025 07:13 • x 3 #544


Scheol
Zitat von Zaungast:
Das ist ja der Hammer! Wir hatten es ja gerade im anderen Thread mit Post Covid wieder. Der Zusammenhang Zwerchfell, Niere ist diesbzlg. bekannt mittlerweile bei der Ärzteschaft. Hüftbeuger hatte ich mir bisher dazu gereimt. Schön, mal eine Bestätigung zu finden.

Wenn du siehst was Trauma , Traumaenergie auslöst , wo es überall drinhängt , erklärt es vieles. Und meist erzählen Fachleute irgendwo beiläufig etwas , wo man sich fragt , warum spricht das nicht mal einer komplett aus.

Probleme bei den Ausscheidungsorganen
Probleme S. Unlust , weil Trauma Zuviel Energie kostet um zu überleben(Modus)
Kiefer knirschen in der Nacht ( die Person versucht den inneren Druck los zu werden durch das knirschen , ähnlich dem bewussten abzittern )

Alles sehr komplex aber filigran irgendwie.

14.01.2025 13:04 • x 2 #545


M
So alt und immer noch so gut!




17.01.2025 10:35 • x 1 #546


Scheol
Zitat von Mirandaa:
So alt und immer noch so gut!

Bin gerade beim ersten Video , sehr viel Statistik , aber sehr, sehr informativ .

Danke sehr.

17.01.2025 16:13 • x 1 #547


Scheol
Das Gehirn entspannt im Wald
Menschen riechen manche der Terpene sehr deutlich, andere Terpene
nimmt der Mensch unbewusst wahr, da ihre Konzentration im Wald gering ist. Dennoch wirken sie auf das Nervensystem. „Der Geruch wird üblicherweise mit Instinkt, Gefühl und Vorlieben assoziiert“ und dass der Geruch einen größeren Einfluss auf physiologische Veränderungen hat, als die Stimuli der anderen Sinne“, schreiben Yuko Tsunetsugu und Bum-Yin Park.
Park und sein Team fanden heraus, dass sich der Blutstrom im präfrontalen Cortex, einem Teil des Gehirns, seiner Probanden im Wald senkte. In der modernen Industriegesellschaft nutzt der Mensch vorwiegend die Fähigkeiten des präfrontalen Cortex, um zum Beispiel hochkonzentriert zu arbeiten oder einem Sachverhalt zu folgen. Entscheidend für die menschliche Gesundheit ist, dass der Denkapparat entspannen kann und sich die Gehirnaktivität in andere Areale verlagert, die der Mensch als ruhig empfindet. Die Studien von Park et al. zeigen anhand der Blutströme im Gehirn, dass der präfrontale Cortex im Wald zur Ruhe kommt.

Mehr
https://naturwald-akademie.org/der-wald-heilt-menschen/

21.01.2025 21:38 • x 1 #548


M
Zitat von Scheol:
Bin gerade beim ersten Video , sehr viel Statistik , aber sehr, sehr informativ . Danke sehr.

Das waren quasi die ersten Schritte der Trauma-Betrachtung.
Ich hatte mal eine frühere Freundin nach der Anzahl ihrer A(dversativ)C(hildhood)E(xperiences) gefragt.
Bei der Frage: haben Familienmitglieder aufeinander geschossen?
sagte sie trocken: nein. aber nur, weil sie keine Waffen hatten

22.01.2025 08:53 • #549


M
Zitat von Scheol:
Das Gehirn entspannt im Wald Menschen riechen manche der Terpene sehr deutlich, andere Terpene nimmt der Mensch unbewusst wahr, da ihre Konzentration ...

... außer, man spaziert (als Frau) allein durch den Wald und hat Angst

22.01.2025 08:54 • #550


Scheol
Zitat von Mirandaa:
... außer, man spaziert (als Frau) allein durch den Wald und hat Angst

Das wäre dann nicht so gut.

22.01.2025 11:07 • x 1 #551


Scheol
Das ausblenden , das verleugnen, das klein reden von „Situation“.

https://katikoerner.de/realitaetsverweigerung/

Realitätsverweigerung

Realitätsverweigerung (Denial) ist eine Bewältigungsstrategie derer sich viele Menschen nicht bewußt sind.

Vielleicht fallen auch dir Situationen aus deinem Leben ein, in denen du rückblickend der Realität ausgewichen bist.

Wenn du deine Wahrnehmung dafür schulst und die Hintergründe und Symptome kennst wirst du dich leichter dabei ertappen.

Dir wird auch klar werden, wie du am Besten damit umgehst, wenn du bemerkst, dass ein Mensch, der dir wichtig ist die Wahrheit verdrängt.


Realitätsverweigerung / Definition
Wenn du dich einer herausfordernden Situation gegenüber siehst ist die gesündeste und produktivste Antwort darauf, die Situation direkt anzugehen, um Lösungen zu finden und die damit einhergehenden Gefühle zu verarbeiten. Das ist natürlich nicht unbedingt angenehm.

Es könnte dich zunächst zusätzlich stressen, wütend oder traurig machen. Aber du weißt, dass du dich der Problematik stellen und sie akurat einschätzen mußt, um sie zu lösen.

Unser Nervensystem will uns vor unangenehmen Gefühlen schützen und nutzt verschiedene Abwehrmechanismen, um emotionalen Schmerz zu begrenzen.

Realitätsverweigerung ist also eine unbewußte Form von Selbstschutz:
Eigentlich vermeidest du die Betrachtung einer Tatsache, um die daran geknüpften Gefühle zu umgehen. Vielleicht nimmst du die Realität zwar wahr, aber ignorierst die Konsequenzen, die daraus erwachsen.

Laut Dictionary of Psychology ist Realitätsverweigerung „ein Abwehrmechanismus, durch den unangenehme Gedanken, Gefühle, Wünsche oder Ereignisse ignoriert und von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen werden“.

Komplex traumatisierte Menschen neigen besonders stark zum Ausblenden der Realität.

Sie erkennen bestimmte Geschehnisse oder Fakten nicht an, obwohl sie für andere ganz offensichtlich sind.

Es ist eine psychologische Reaktion, die sie sich in der Kindheit in einem ungesunden Umfeld aneignen mußten, um emotional zu überleben und um Ängste, Schamgefühle oder depressive Zustände in Schach zu halten, die sie sonst überfordert hätten.

Wenn wir ein Ereignis oder ein Verhalten gedanklich in einen anderen Rahmen setzen, um die Wahrnehmung der Bedeutung dessen zu verändern sprechen wir auch vom „Reframing“.

„Das Gehirn tut was es für nötig erachtet, um für’s Überleben des Individuums zu sorgen. Wenn eine belastende Situation Schmerzen verursacht wird es kreative Möglichkeiten finden, um diese Erlebnisse von ihm fernzuhalten.“ – Timothy Yen –

Die kurzfristige Verweigerung der Realität ist manchmal sinnvoll, um dich selbst erst einmal zu ordnen, wenn sie die Akzeptanz einer einschneidenden Veränderung im Leben von dir verlangt.

Langfristig spitzt sich eine Situation durch Realitätsverweigerung jedoch zwangsläufig zu. Sie führt zu noch schwerer zu bewältigenden negativen Gefühlen.

Realitätsverweigerung / Zusammenfassung
Durch Realitätsverweigerung schneiden wir externe Ereignisse von unserer bewußten Wahrnehmung ab. Oder wir entwickeln Glaubensmuster, die der Realität widersprechen. Wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass eine Situation negative Gefühle erzeugt, dann blenden wir das Erlebte entweder in Gänze aus oder wir adoptieren eine verzerrte Wahrnehmung der Tatsachen.

Die Situation bleibt bestehen, aber sie verursacht keine unangenehmen Gefühle mehr.

Während Realitätsverweigerung also kurzfristig emotional stabilisiert, verbaut sie das Finden von Lösungen, was langfristig kompliziertere emotionale Zustände mit sich bringt.

Realitätsverweigerung / Stufen
Wie kann das konkret aussehen? Du könntest die Anerkennung der Existenz eines Problems in sich selbst, dessen Schwere, dessen Ursache oder dessen
Lösbarkeit ablehnen:

„Ich habe kein Problem.“ (Verweigerung der Realität)

„Ich habe ein Problem, aber es ist nicht meine Schuld.“ (Anerkennung der Realität, aber Verzerrung der Auswirkungen durch Schuldzuweisung)

„Ich habe ein Problem, aber ich kann es nicht ändern. Andere sollten lernen mich so zu nehmen, wie ich bin und es mir nicht so schwer machen.“

(Anerkennung der Realität, aber Verharmlosung der Auswirkungen durch Entschuldigung)

„Ich habe ein Problem, aber es ist nicht wirklich ernst und schadet keinem.“ (Minimierung der Realität)

„Ich habe ein Problem, aber nur in Bezug auf meine Reizbarkeit. Der Rest meines Lebens ist gut.“ (Minimierung der Realität)

Menschen, die zu diesen verschiedenen Stufen der Realitätsverweigerung neigen umgeben sich oft mit Menschen, die ihnen zustimmen und es ihnen gleich tun.

Wenn wir uns mit Menschen umgeben, die unsere verzerrte Wahrnehmung der Realität unterstützen bauen wir uns damit eine Art Support-System auf, um in unserer Verdrängung von Tatsachen „nicht gestört“ zu werden.

Realitätsverweigerung / Trauma
Realitätsverweigerung spielt in Bezug auf komplexe Traumata in zweierlei Hinsicht eine tragende Rolle:
Die Verdrängung der Realität dient dem Kind als Überlebensstrategie. Auf der anderen Seite verursacht sie aber Bedingungen, die komplexe Traumata hervorrufen.

Realitätsverweigerung als Überlebensmechanismus:
Wenn emotionaler oder körperlicher Schmerz für’s Kind unerträglich wird (Kampf und Flucht sind nicht möglich), dann wird es nach mentalen Lösungen suchen, um ihn zu lindern.

Das klingt dann z.B. so:
„Das ist nicht wirklich passiert.“ / „Es ist nicht so schlimm.“ / „Vater hatte einen schlechten Tag.“ / „Ich bin selbst schuld.“ / „Ich bin ein schlechtes Kind.“
Manche Kinder dissoziieren und entkoppeln sich auch von ihren Gefühlen, um dem Schmerz zu entkommen.

Intuitiv spüren sie, dass das Verhalten einer Bezugsperson lieblos und ungesund ist. Auf der anderen Seite wissen sie aber auch, dass sie in Schwierigkeiten geraten würden, wenn sie darüber sprechen.

Denn schließlich beobachten sie, dass alle anderen das Problem verdrängen. Und um dazu zu gehören, akzeptiert zu werden und die eigenen Bedürfnisse befriedigt zu bekommen, sehen sich diese Kinder dazu gezwungen die Realität ebenso abzulehnen.

In einem ungesunden familiären Umfeld wird Realitätsverweigerung überlebenswichtig. Erwachsene Bezugspersonen leugnen ihre kranken Muster und andere werden für die schädlichen Familiendynamiken verantwortlich gemacht:
In ungesunden Familienverbänden wird die Realität oft verzerrt, indem der mißbräuchliche Elternteil beschuldigt und der co-abhängige Elternteil entschuldigt.

Das führt auch dazu, dass Kinder Rollen zugeordnet bekommen, über die sich die erwachsenen Bezugspersonen unbewußt emotional stabilisieren und sich ihrer Verantwortung entledigen.

Kinder lernen die Realität auszublenden, um das familiäre Narrativ nicht zu gefährden.

Wenn Eltern die Wahrheit verleugnen, dann verleugnen sie gleichzeitig die Wahrnehmung der Realität ihrer Kinder. Das nennen wir in der Psychologie Gaslighting.

Realitätsverleugnung / Folgen
Wenn Realitätsverleugnung in den formativen Jahren überlebensnotwendig war, dann brennt sich diese Bewältigungsstrategie oft tief ins Unterbewußtsein ein. Als Erwachsener wird man weiterhin dazu neigen. Realitätsverleugnung wird zum typischen Verhaltensmuster, um mit schwierigen Situationen umzugehen.
Nun verhindert die Realitätsverleugnung Problemlösungen, sie macht Heilung unmöglich und führt zu ungesunden Beziehungsdynamiken ohne Wachstumspotenzial.

Dadurch stagniert natürlich die gesamte persönliche Entwicklung.
Es ist also enorm wichtig, dass du deine Wahrnehmung dafür schulst und erkennst, wenn du versuchst eine „Abkürzung ins Glück“ zu nehmen.
Realitätsverleugnung / Beispiele

Komplex traumatisierte Menschen neigen z.B. dazu:
1. ihre schmerzhafte Vergangenheit zu leugnen („Mein Vater war streng, aber es hat mir nicht geschadet.“)

2. schmerzhaften Gefühlen auszuweichen und „spiritual bypassing“ zu betreiben („Hab einen positiven Fokus.“).

3. im Trauerprozess um einen geliebten Menschen in der ersten Phase der Verleugnung stecken zu bleiben

4. psychische Probleme aufgrund des gesellschaftlichen Stigmas, das teilweise immernoch besteht, zu verdrängen und zu verleugnen

5. Schuldgefühle zu verdrängen, indem sie bestimmte Geschehnisse ausblenden

6. Dinge, die unangenehme Gefühle mit sich bringen würden hinauszuschieben und zu verdrängen

Und es gibt auch einen interessanten kulturellen Aspekt:
Wenn du frühzeitig verinnerlicht hast, dass Zufriedenheit von externen Umständen und Dingen abhängig ist, hast du vielleicht dein ganzes Leben dem Streben danach untergeordnet. Heute fühlst du dich dann vielleicht getrieben, gestresst, unfrei und in deinen Beziehungen nicht wirklich verbunden.

Du beginnst zu ahnen, dass das Glücks-Rezept, dass du verfolgt hast nicht aufgeht und diese Ahnung, dass du einer Lüge gefolgt bist fühlt sich natürlich auch nicht gut an.

Und wenn du schon den Horizont deines Lebens überschritten hast kann diese erschütternde Erkenntnis durchaus eine existenzielle Krise auslösen.

Um diese unangenehmen Gefühle zu vermeiden könntest du auch hier wieder die Verdrängung der Fakten wählen und einfach noch härter arbeiten und für mehr Freizeitspaß sorgen, um dir zu beweisen, dass die gesellschaftlichen Werte, die dir implementiert wurden sehr wohl ein erfülltes Leben garantieren.

Die vielen wunderbaren Dinge, die wir in unserer modernen Gesellschaft nutzen können, um uns abzulenken sind per se natrürlich nicht schlecht, aber oft müssen sie auch als Pflaster zur Realitätsverleugnung herhalten.
Denn der Gedanke, dass mehr Arbeit und mehr Vergnügen ein glückliches Leben verspricht ist nur eine weitere Lüge.

Die Angst davor zuzugeben, dass man einer Lüge auf den Leim gegangen ist und dass sich das Leben leer anfühlt verleitet dazu, die Erkenntnis, dass externe Dinge nicht glücklich machen zu verdrängen und einfach so weiter zu leben, wie bisher.

Realitätsverweigerung / Zeichen
Ein paar Zeichen dafür, dass du vielleicht gerade die Realität verweigerst:
1. Du weigerst dich über ein Problem zu sprechen.
2. Du findest Wege dein Verhalten zu rechtfertigen.
3. Du beschuldigst andere oder äußere Umständer als Verursacher.
4. Du zeigst ein und das selbe Verhalten, obwohl es immer wieder negative Konsequenzen hat.
5. Du versprichst das Problem in der Zukunft anzugehen.
6. Du vermeidest es, überhaupt über das Problem nachzudenken.

Emotionale Zustände, die anfällig für Realitätsverweigerung machen:
1. Verlangen und Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit (Idealisierung: Dieser Mensch ist perfekt und löst alle meine Probleme.)
2. Angst verletzt zu werden (Angst vor Gefühlen)
3. Schamgefühle (Anpassung um akzeptiert zu werden)
4. Hass, Trotz und Resentment (tiefer alter ungelöster Schmerz)

Und warum bleiben Menschen in der Realitätsverweigerung stecken?

1. Wenn sich massive Schuldgefühle aufgestaut haben braucht es Mut, sich anzuschauen, auf welche Weise man anderen Schmerz zugefügt hat.

2. Wenn ich meinen Schamgefühlen ins Auge sehen will, muß ich mir auch eingestehen, wie ich mich selbst sehe. Ich schrecke davor zurück, wenn ich (noch) nicht weiß, dass chronische Schamgefühle auf Lügen basieren, die von internalisierten kritischen Stimmen aufrecht erhalten werden.

3. Auch die Angst vor Einsamkeit ist eine treibende Kraft hinter der Realitätsverweigerung: Besser von einem Menschen, der mir Schmerz zufügt etwas Zuwendung zu bekommen, als die scheinbar unendliche Qual, die ich glaube durchmachen zu müssen, wenn ich auf mich selbst gestellt bin.

4. Der Schmerz muß oft erst ein hohes Maß erreicht haben, damit ein traumatisierter Mensch die Kraft entwickelt, Widerstände zu überwinden und der Realität ins Auge zu sehen.
Realitätsverweigerung mag dir zunächst Stress ersparen. Du schiebst ihn aber vor dir her und irgendwann gelingt dir das nicht mehr.

29.01.2025 14:38 • x 3 #552


M
Ein passendes Video zum Thema, wie ein durch Traumatiesierung verändertes Gehirn einem auch nach Lösung aller Lebensprobleme schlechte Laune vorgaukeln kann:

09.02.2025 11:23 • x 1 #553


E
Liebe @Mirandaa,

Auch ich bedanke mich für die tollen Videos, sie sich sehr inspirierend. Danke.

So oft versucht man etwas bei sich selbst zu verändern und man wundert sich, warum trotz echter Einsicht, das alte Verhalten sich partout nicht verändern lässt.....

Kleine Anmerkung: Wer eine leichte Lektüre (hier in Hörform) oder einen Ratgeber sucht, kann sie die Zeit sparen. Hier sind wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über das funktionieren des Gehirns zu finden, eine sehr wertvolle Quelle, wenn man gerne denkt und gewöhnt ist zu denken.

09.02.2025 14:01 • x 2 #554


Scheol
Wenn Kinder in die Rolle des stabilisators der Eltern kommen. Aus Angst um die eigene Existenz.

Die Parentifizierung


https://susanne-barth.com/kriegsenkel/p...aetfolgen/


PARENTIFIZIERUNG ­ –

11 BEMERKENSWERTE SPÄTFOLGEN DES FRÜHEN ROLLENTAUSCHS ZWISCHEN ELTERN UND KIND



Gehörst du zu den Menschen, die gerne Verantwortung für andere übernehmen? Hast du oft gute Lösungs-Vorschläge, wenn andere in einer Notlage sind? Du fühlst dich schnell zuständig? Du fühlst dich innerlich geradezu gezwungen, ihnen zu helfen?

Dann kann es sein, dass du in deiner Kindheit Parentifizierung erlebt hast. Das bedeutet, dass bei euch Zuhause die Rollen zwischen Eltern und Kind vertauscht waren. Du warst dann in manchen Lebensbereichen Eltern für deine Eltern oder zumindest für ein Elternteil, meistens für die Mutter.

Das kommt wesentlich häufiger vor als wir denken. Manchmal beginnt es schon vor der Geburt. Mit teils dramatischen Spätfolgen.

DIE BEIDEN ARTEN DER PARENTIFIZIERUNG
Wir unterscheiden zwei Arten der Rollenumkehr: Die instrumentelle und die emotionale Parentifizierung. Häufig sind diese beiden Arten subtil miteinander verwoben.

DIE INSTRUMENTELLE PARENTIFIZIERUNG
Hier übernimmt ein Kind Aufgaben, die nicht altersgemäß sind, weil die Eltern körperlich oder psychisch nicht dazu in der Lage sind. Von diesen Kindern wird mit großer Selbstverständlichkeit erwartet, dass sie putzen, einkaufen, kochen, die jüngeren Geschwister beaufsichtigen, etc.

Sie werden bei diesen Aufgaben in der Regel weder begleitet noch angeleitet, meist nicht einmal gelobt. Ein Beispiel sind aber auch Migrantenkinder, die für ihre Eltern bei öffentlichen Angelegenheiten dolmetschen, zu Themen, die noch längst nicht ihre Lebenswelt sein sollten.

Oder Kinder, die eine psychisch oder körperlich kranke oder abhängige Mutter versorgen.
DIE EMOTIONALE PARENTIFIZIERUNG
In diesem Falle ist das Kind zuständig für die emotionale Stabilisierung eines Elternteils oder sogar der elterlichen Beziehung. Es wird in Konflikte zwischen den Eltern hineingezogen, um sie zu entschärfen, zu vermitteln oder die Eltern zu trösten.

Oft gibt es dazu keine konkrete Aufforderung, sondern das Kind spürt einfach die unausgesprochene Erwartungshaltung der Eltern.

Nach Trennungen der Eltern findet sich das Kind schnell mal in der Rolle des Freundes, Beraters oder Therapeuten wieder. Oder dient gar als Partnerersatz. So wird es in die Gefühlswelt der Erwachsenen verwickelt und ist damit natürlich vollkommen überfordert.


hier geht es weiter
https://susanne-barth.com/kriegsenkel/p...aetfolgen/

15.02.2025 19:28 • x 2 #555


A


x 4