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Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

J
Zitat von Zaungast:
Kleiner Einspruch, es lässt sich bis ins höhere Alter herein was verbessern. Therapie im Sinne von irgendwo sitzen und reden hilft allerdings ...

Verbesserungen kann man ganz sicher erzielen in dem Sinne, dass man besser mit den Symptomen umgehen lernt. Aber die Veranlagung bleibt bestehen. Meine Ärztin hat zu mir gesagt: Wenn Ihnen ein Therapeut erzählt, dass er Sie heilen kann - laufen Sie, so weit Sie können!

Zitat von Zaungast:
Therapie im Sinne von irgendwo sitzen und reden hilft allerdings nicht.

Das würde ich jetzt so pauschal nicht sagen. Natürlich kann das auch viel bringen, indem negative Denkmuster erkannt und verändert werden. Es ist nachgewiesen, dass Psychotherapie Veränderungen im Gehirn bewirken kann. Leider werden meiner Meinung nach viel zu wenige Übungen gemacht, obwohl das am meisten bringt. Da sind die meisten bequem und sitzen lieber im Sessel statt mit ihren Klienten in die schwierigen Situationen reinzugehen.

11.04.2025 10:50 • x 1 #616


Scheol
Zitat von justawoman:
Hm. Der entscheidende Unterschied zwischen frühindlichen Traumata und späteren Traumata in toxischen Beiehungen ist der, dass bei frühen Traumata die Hirnentwicklung nachhaltig negativ beeinflusst wird, was zu einer dauerhaften Fehlregulation des Stresshormonsystems führt. Das bekommst du nie wieder weg, da kannst ...

Trauma im Kindheitsalter durch die Hormone , Cortisol vorrangig , schädigen die Hirnentwickling auf Dauer . Der Hypocampus oder die Amygdala bilden sich z.b. nicht komplett aus.

Toxische Beziehung , da habe ich die Erfahrung gemacht, das die Person erstmal Verständnis bekommen sollte um das (Nerven)System zu beruhigen.

und das ist es egal wie irre diese Beziehung gewesen ist. Da gibt es ja wirklich krasse Geschichten.

trigger

anketten , bedrohen mit Waffen , Missbrauch durch dritte und vierte über den Partner.
anspucken , massive Beleidigungen , physischer Misshandlung.




Durch Trauma kann die Wahrnehmung auch etwas anders sein , da ist es unterirdisch diese Person mit widersprüchlichen zu konfrontieren.

Da bedarf es Ruhe im (nerven)System um das die Person im besten Fall drüber reden kann.

Das schlimmste wäre eine Person die nicht redet , der das was ihr passiert ist , nicht mehr in Worte fassen kann. ( danach kommt der shut down , der komplette Zusammenbruch. )

Mir sind damals bei meinem Motorradunfall beide Schulter ausgekugelt , mein erster Eindruck war das das passiert ist wie die Maschine versetzt hat. Weil ich mich am Lenker festgehalten habe. Das gab ich auch so an. Die Ärzte haben drauf gewettet , wie es passiert ist , sagten sie mir am Bett. Den Satz fand ich nicht wirklich gut. Da ich 2 Tage vorher eine nahtoderfahrung hatte.

3-4 Wochen später ist mir aufgefallen das das glaube ich nicht so stimmt , sondern dieses beim Sturz VON der Maschine passiert ist.

Würde ich jetzt als Lügner dargestellt werden wollen nur weil es 3-4 Wochen meine Realität gewesen ist ?

Würde es mir dadurch besser gehen , wenn ich als Lügner bezeichnet werden würde ? Auch nicht !

Ist es nicht egal was da genau passiert ist , sondern nur wichtig ist das es anscheint für mich als Person schlimm gewesen sein muss und ich deshalb bestenfalls stabilisiert werden sollte.

Man kann kurz über geschehen reden. Wenn es der Person hilft ! ABER , ich bin auch kein Freund wenn man ewig zurück blickt .

A) wegen dem Retraumatisieren durch die Erzählung weil das schlimmer sein kann als wie die Ursprungssituation.

B) wer ewig in den Rückspiegel schaut , sieht nicht das schöne was vor ihm liegt.

Wenn ein Trauma passiert , wurde mir erklärt , kann sich das Gehirn bis zu 30 Prozent verändern. Es werden Synapsen gekappt um ein überleben zu gewährleisten.

Durch Körperarbeit , können sich diese Synapsen anders aber wieder verbinden

Da gibt es sogar ein Video von wie sich das Gehirn bildet.

Was mir wichtig ist , nach meiner Erfahrung , mal drauf hinzuweisen , dass man vieleicht mal dort oder dort hinschaut , und ob das Ereignis im Körper schaden angerichtet hat, oder vom Verhalten der Person , das immer wieder in Beziehungen gehen mit seltsamen Menschen, nicht eventuelle daran liegen könnte weil mal was vorgefallen ist.

Das die Person eine Chance hat eventuell keine Medikamente mehr nehmen zu müssen wegen z.b. Verspannungen , sondern Übungen machen kann ( Körperarbeit ) und es der Person dadurch besser geht ohne Medikamente.

11.04.2025 11:26 • x 4 #617


A


Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

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J
Zitat von Scheol:
Die Ärzte haben drauf gewettet , wie es passiert ist , sagten sie mir am Bett. Den Satz fand ich nicht wirklich gut.

Das ist verdammt unsensibel . Ich weiß zumindest von einigen Unis, dass Kommunikationstraining inzwischen Bestandteil der medizinischen Ausbildung ist. Dringend notwendig, wie mir scheint.

11.04.2025 11:41 • x 2 #618


Z
Zitat von Scheol:
Trauma im Kindheitsalter durch die Hormone , Cortisol vorrangig , schädigen die Hirnentwickling auf Dauer . Der Hypocampus oder die Amygdala bilden sich z.b. nicht komplett aus.


Wer sich für Neuroplastizität interessiert, Dr. Norman Doidge ist da schon mal eine gute Adresse.


Zitat von Scheol:
Man kann kurz über geschehen reden. Wenn es der Person hilft ! ABER , ich bin auch kein Freund wenn man ewig zurück blickt .

A) wegen dem Retraumatisieren durch die Erzählung weil das schlimmer sein kann als wie die Ursprungssituation.

B) wer ewig in den Rückspiegel schaut , sieht nicht das schöne was vor ihm liegt.

Wenn ein Trauma passiert , wurde mir erklärt , kann sich das Gehirn bis zu 30 Prozent verändern. Es werden Synapsen gekappt um ein überleben zu gewährleisten.

Durch Körperarbeit , können sich diese Synapsen anders aber wieder verbinden

Da gibt es sogar ein Video von wie sich das Gehirn bildet.




Weißt du noch, welches Video das war?

11.04.2025 15:02 • x 3 #619


Z
Zitat von justawoman:
Ich weiß zumindest von einigen Unis, dass Kommunikationstraining inzwischen Bestandteil der medizinischen Ausbildung ist. Dringend notwendig, wie mir scheint.

Das Problem ist, med. Personal muss sich bei all dem Elend, was es täglich sieht auch schützen.
Sarkasmus, Ironie ist nicht schön für den Patienten, doch für das Personal oft hilfreich um weiter zur Arbeit gehen zu können.

Davon ab, sind z.B. gerade chirurgische Abteilungen viel von Ärzten mit hohen psychopathischen Anteilen besetzt. Psychopathen sind nicht auf der Welt, ohne eine Funktion zu erfüllen. Als Ehepartner ein Alptraum, ebenso für die Mitarbeiter und Patienten, doch rein fachlich als Arzt oft hervor ragend.

Dass es mittlerweile Kommunnkationstraining an den Unis gibt begrüße ich natürlich. Doch ob es im Arbeitsalltag später Früchte tragen wird, wage ich zu bezweifeln.

11.04.2025 15:10 • #620


J
Zitat von Zaungast:
Sarkasmus, Ironie ist nicht schön für den Patienten, doch für das Personal oft hilfreich um weiter zur Arbeit gehen zu können.

Das ist ja schön und gut, aber muss man das unbedingt vorm Patienten rauslassen?

Zitat von Zaungast:
Davon ab, sind z.B. gerade chirurgische Abteilungen viel von Ärzten mit hohen psychopathischen Anteilen besetzt. Psychopathen sind nicht auf der Welt, ohne eine Funktion zu erfüllen. Als

Das kann ich mir vorstellen. Zu einem hervorragenden Arzt gehört für mich aber eben nicht nur das Fachliche, sondern auch das Menschliche.


Zitat von Zaungast:
Doch ob es im Arbeitsalltag später Früchte tragen wird, wage ich zu bezweifeln.

Wieso meinst du das?

11.04.2025 15:49 • x 1 #621


Scheol
@Zaungast

Zitat:
Weißt du noch, welches Video das war?

Leider noch nicht gefunden.

11.04.2025 16:31 • x 1 #622


Z
Zitat von justawoman:
Das ist ja schön und gut, aber muss man das unbedingt vorm Patienten rauslassen?

Die Patienten lassen auch viel am Personal raus. Es sind oft zwei Seiten der Medaille.

Zitat von justawoman:
Das kann ich mir vorstellen. Zu einem hervorragenden Arzt gehört für mich aber eben nicht nur das Fachliche, sondern auch das Menschliche.

Die sind selten. Wenn man einen findet, ist das Gold wert.

Zitat von justawoman:
Wieso meinst du das?


Ärzte haben Macht. Um mit dieser sorgsam umzugehen braucht es einen festen Charakter.

11.04.2025 16:38 • x 1 #623


Scheol
Zitat von justawoman:
Das ist verdammt unsensibel . Ich weiß zumindest von einigen Unis, dass Kommunikationstraining inzwischen Bestandteil der medizinischen Ausbildung ist. Dringend notwendig, wie mir scheint.

Es gibt auch den Begriff „ medizinisches Trauma“. Da kann ein lockerer Kommentar oder Handeln schon heftige Auswirkungen haben.

Glaube Verena König , gab dazu als Beispiel , das eine Schwangere die noch nicht schnelle Wehen hat , in ein Zimmer geschoben wird zum zwischen lagern / warten. Tür zu und dann liegt Schwangere da ohne das sie Ahnung hat was passiert.

das kann in der Schwangere ein starke Ohnmacht gegenüber der Situation auslösen das ein medizinisches Trauma entstehen kann.

für die Angestellten ist es schwer denke ich immer gerecht antworten zu geben.

ich habe selber einige Tausende Kranke beraten und sogar Jahre welche wo es vorher schon Beschwerden gab. Da war dann immer ganz viel Tempo im Gespräch weil diese krank und wütend waren. Schlechte Kombination.
es gab viele die mich zuerst falsch verstanden haben , weil ich grundsätzlich Bürokrat war, aber das Gespräch fast immer zum menschlichen rüber kippte von meiner Seite und die Menschen gemerkt haben , der möchte helfen.
Anfangs konnte man mich schon falsch verstehen , nur habe ich nicht aufgelegt sonder habe daran gearbeitet das eine Lösung zustande kommt.

und das war mir persönlich auch wichtig , mich abzugrenzen , aber eine Person auch nicht verzweifelt alleine zu lassen.

wenn jemand weinte habe ich mir immer Zeit genommen . Bis die Person wieder lächelte , schmunzelte oder lachte zum Schluss. Den Anspruch hatte ich an mich als Mensch.

Aber auch ich werde irgendwann was gesagt haben , was eine Person nicht gut gefunden hat. Das lässt sich nicht vermeiden weil man die Vorgeschichte der Person nicht kennt.

zu den beiden Ärzten aus einer anderen Abteilung die extra rüber zu mir kamen , Ja ich fand es daneben.
dafür waren „meine behandelten Ärzte“ im Krankenhaus sehr nett und emphatisch.

er lass vier Seiten MRT Bericht vor , worauf ich immer etwas sagte als Begründung warum ich wieder gesund werden möchte.

er hatte irgendwann Tränen in den Augen , und sagte „ ich habe schon vieles gehört an Gründen , aber sowas noch nicht , und ich verspreche ihnen wir geben alle unser bestes“.

Staat 60-90 Minuten , ging die OP 4 Stunden 30 Minuten.

mein Freund der Internist sagte „ du hattest vielleicht nicht die besten Ärzte dort , aber an dem Tag die motiviertesten“.

11.04.2025 16:50 • x 4 #624


Scheol
Hier ein Video über das idealieren einer Person und warum wir uns dadurch das Loslassen selbst schwer machen

14.04.2025 15:37 • x 2 #625


Scheol
Da hier dem Forum auch öfters die toxische Beziehung Thema ist , hier ein Video , welche Spuren solch Beziehung hinterlassen kann.


15.04.2025 15:52 • #626


J
Ich weiß nicht, ob es hier schon mal thematisiert worden ist, denn ich habe mir nicht alle 42 Seiten durchgelesen (auch wenn 42 die Antwort auf alles ist ).

Nicht jeder, der etwas Traumatisches erlebt hat, entwickelt eine PTBS. Sondern tatsächlich nur 10-20%. Die psychischen Selbstheilungskräfte sind ganz enorm, alles andere wäre evolutionär gesehen auch echt schlecht, viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens traumatische Ereignisse. In den ersten 4 Wochen nach einem traumatischen Erlebnis sind Belastungssymptome sogar ganz normal, sie sind sozusagen eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Erst wenn die Symptome länger anhalten, spricht man von einer PTBS. Nicht zuletzt hängt es auch von der Art des Traumas ab, durch Menschen verursachte Traumata lösen eher eine PTBS aus als beispielsweise das Erleben einer Naturkatastrophe.

28.04.2025 14:50 • x 2 #627


Scheol
Ich lese gerade ein Buch über den Vagusnerv.

Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle bei der Selbstheilung, da er das vegetative Nervensystem, insbesondere den Parasympathikus, aktiviert, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist.

Durch gezielte Übungen, wie Atemübungen, Meditation und Waldbaden, kann man den Vagusnerv stimulieren und so die Selbstheilungsprozesse des Körpers unterstützen.

von Stanley Rosenberg (Autor), Rotraud Oechsler (Übersetzer)

4,5 von 5 Sternen

„In der Ruhe liegt die Kraft“ – diese scheinbar banale Redensart kommt aus der Erkenntnis, dass Ruhelosigkeit und Stress den Menschen lähmen und viele körperliche und seelische Beschwerden verursachen, etwa Migräne, Verdauungsbeschwerden, Herz-Rhythmus-Störungen oder Ängste und Depressionen.

Anspannung und Stress werden durch einen Teil des vegetativen Nervensystems gesteuert, der Sympathikus genannt wird.

Damit wir uns erholen können, muss also der Gegenspieler aktiviert werden: Der Parasympathikus sorgt für Entspannung, Regeneration und „Auftanken“. Im parasympathischen Nervensystem ist vor allem der vordere Ast des Vagusnervs gefragt - der sogenannte ventrale Vagusnerv -, der Signale besonders schnell weiterleiten kann und daher eine maßgebliche Rolle spielt für unser soziales Kommunikationssystem, für die Zugewandtheit hin zu anderen Menschen und für das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Nicht selten kommt es heutzutage aufgrund von anhaltendem Stress und chronischer Überforderung jedoch zu einer Blockierung dieser heimlichen Schaltzentrale im menschlichen Nervensystem. Ist die Funktion des ventralen Vagusnervs gestört, kann sich auch der Körper nicht mehr erholen, er bleibt gefangen in der Überreizung und zahlreiche Krankheiten sind die Folge.

Stanley Rosenberg hat in seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung als Körpertherapeut erkannt, dass der Vagusnerv die Hauptrolle für unsere körperliche und seelische Gesundheit spielt.

Er erklärt die Zusammenhänge im Körper und die essenzielle Bedeutung des Vagusnervs für unsere Gesundheit und stellt acht Übungen vor, um den Vagusnerv zu aktivieren und Blockaden zu lösen.

Auch eine Verbindung zwischen einer gestörten Vagusfunktion und autismusbedingtem Verhalten scheint sich abzuzeichnen; hier eröffnet der Autor neue Möglichkeiten für die Autismus-Therapie.

Diese praktische umsetzbare Anleitung zeigt Betroffenen, Ärzten, Psychologen, Körpertherapeuten und Angehörigen, wie sich die Funktion des Vagusnervs maximieren lässt.

So finden Körper und Seele in einen Zustand von Sicherheit zurück, in dem die Selbstheilungskräfte, die in jedem Menschen angelegt sind, von ganz alleine wieder ihre Wirkung entfalten.

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Sehr einfach erklärt und sehr einfache Übungen sind in dem Buch beschrieben.

Wieder sieht man das Körper Übungen den Menschen beruhigen können.

So wie es bei einem Trauma auch beschrieben ist , das der Körper mit einbezogen werden muss um zu heilen.

Für mich wieder ein Mosaikstein um das alles besser zu verstehen, wie alles zusammenhängt.

Warum TRE, das abzittern helfen kann.

Warum man mit Atmung viel erreichen kann.
( Auch hier wird die Atmung , die hier schon mal Thema war , beschrieben , das es das Nervensystem beruhigen kann. )

Und auch das Thema Vagusnerv wie das zusammenhängt.

29.04.2025 22:37 • x 6 #628


L
Zitat von Scheol:
Ich lese gerade ein Buch über den Vagusnerv. Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle bei der Selbstheilung, da er das vegetative Nervensystem, ...

Viel Spaß und Erkenntnisse mit dem Buch!
Bottom-up Ansätze sind deshalb so wichtig

Und der NARM Ansatz, der beides integriert, Bottom-Up und Top-Down-Ansätze.

Über Sensorik funktionieren ja auch die Klopftechniken, PEP und so. Da gehen ganz interessante traumatherapeutische Effekte und man kann sie selber danach anwenden.

Alles sehr spannend!
Und es macht Hoffnung, dass Veränderung auch im Alltag durch kleine Handlungen zu erreichen sind.

29.04.2025 22:44 • x 1 #629


Scheol

09.05.2025 18:47 • x 1 #630


A


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