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Trennung aus dem Affekt?

Odette
Hallo ihr lieben,

Ich hatte hier bereits ein Thema bzgl. meiner Beziehung, welches ich letztes Jahr eröffnet habe.

Nun ist die Situation eskaliert, und ich sitze hier voller Trauer, und Ratlosigkeit.

Wir sind seit über 1 1/2 Jahren ein Paar.
Hatten viele Up and Downs, aber uns war klar, wir wollen unser Leben ineinander verbringen.

Am Mittwoch sollen wir die Schlüssel zu unserer Traumwohnung bekommen, die wir ohne großen Aufwand und ungeplant bekommen hatten. Also geplant war der Zusammenzug schon, aber wir wollten erst am Juli in die aktive Suche gehen. Und da wir in einer Großstadt leben, konnten wir unser Glück kaum fassen.

Ich werde hier erst einmal die gestrige Situation schildern, und gerne nach und nach mehr zur Dynamik schreiben. Möchte nur den Rahmen nicht sprengen.

Die letzten Wochen waren Stress pur, das mit der Wohnung war positiver Stress, ich war Trauzeugin bei meiner besten Freundin vergangenen Samstag, und wurde im Zuge einer Umstrukturierung befördert, und dies fuhr voll gegen die Wand. Danke an meinen Konzern.
Er war unzufrieden im Job.

Also zickten wir uns ab und an an, aber wir haben das mittlerweile git hinbekommen, und immer ein schmerzfreies Ende bei Streitereien gefunden.

Gestern sollte also seit Wochen der ersten Abend Paarzeit sein, ohne irgendwelchen äußeren Stress und Verpflichtungen.

Er kam und wir waren überglücklich. Er sagte mir auch wie glücklich er ist. Wir knutschen und sprachen über unsere Woche und aktuelles.

Plötzlich zickte ich wegen einer Nichtigkeit und der Streit spitze sich zu.
Ich fühle mich bedroht, und bin ekelhaft geworden. Ich neige dann zu Provokation.
Er sagte ob mir klar wäre, dass wir diese Beziehung freiwillig führen, und ich sah dies als Trennung. Stichelte so lange bis er sie aussprach.

Über eine Stunde standen wir in meiner Küche. Er konnte mich nicht anschauen, ich habe geweint und gefleht. Ich weiß, sollte man nicht, aber ich hatte Angst.

Er ging dann und wir haben gesagt, wir reden heute.
Ich rief ihn heute morgen nach einer furchtbaren Nacht an und wir sprachen fast 2 Stunden.

Er hat sich erklärt, ich mich, und wir haben uns gegenseitig auch entschuldigt. Das Gespräch war gut, würde ich sagen. Es war auch größtenteils ruhig.
Ich bin immer wieder in den Modus gegangen, dass ich das nicht aufgeben möchte. Er sagte nichts, und sagte nur am Ende, dass es ja kein ‚nein‘ sei, sondern er seine Gedanken ordnen möchte. Er sagte auch nette Dinge, nur natürlich bleibt nur negatives gerade bei mir hängen.

Das ist jetzt 4 Stunden her, und er sagte, er würde mich heute Nachmittag oder Abends noch einmal anrufen um eine Lösung zu suchen.

Was ich möchte, weiß ich nicht, denn niemand steckt bei uns in der Dynamik drin.
Ich muss mich ordnen und das schreiben hier hilft. Ich lese schon wie eine Irre den ganzen Vormittag.

Ich möchte an mir Arbeiten. Möchte das wir an uns Arbeiten.
Wir stehen ganz kurz vor unserem größten Traum. Den wir uns in den buntesten Farbe ausgemalt haben, und ja auch tatsächlich faktisch schon geplant haben.

Meint ihr es ist eine endgültige Trennung?
Meine Freunde sagen, nein, es klingt nach Affekt und ich sollte warten.
Natürlich gebe ich ihm den Raum, den er benötigt gerade.

Seltsamerweise geht es mir natürlich nicht gut, aber ich bin ruhiger als noch vor einem Jahr und versuche mich abzulenken, denn ändern kann ich es ja nicht.

Danke fürs lesen, und ich würde mich über Antworten freuen.
Bitte seid lieb, ich bin gerade echt verwirrt.

Odette.

10.06.2023 15:16 • #1


D
Ich sehe da nicht mal eine Trennung, wenn ich ehrlich sein soll. Weder im Affekt, noch untermauert. Ich kenne eure Dynamik natürlich nicht, aber da klingt eher danach als wäre er gerade ein bisschen *beep*. Das ist alles. Gib ihm ein bisschen Luft. Und am Montag schickst du ihm dann mal irgendwas cheesiges, wenn er auf sowas steht. Das sollte das wieder einrenken. Aber ihr solltet an eurer Kommunikation arbeiten. Weil das geht kein zweites Mal gut.

10.06.2023 15:22 • x 1 #2


A


Trennung aus dem Affekt?

x 3


Hamsterblaster
Ok ....

Affekt ....

Du hast ihn auf einen Satz der im Prinzip sagt das er flapsig meint er könne ja gehen. Was im übrigen auch die Kneipe sein könne oder raus um den Block....

Angefangen so lange zu bohren im Blutrausch bis du deine Trennung hattest.

Egal wie sehr ich am Anfang lese wie glücklich man da sein soll. Das hier klingt weder nach Glück noch nach gegenseitiger Zufriedenheit.

Wie dir ja selbst aufgefallen ist hast du er erst gezickt ne Antwort bekommen und darauf hin meiner Meinung nach angefangen das ernsthaft deskalieren lassen zu wollen.

Darauf hin hast du geweint. Er versucht ne Lösung zu finden obwohl er nur auf deine Provokation reagiert hat.

Das schon so wie ich pinkel jemanden auf die Klamotten und er soll sich bitte entschuldigen dafür.

Ich finde gerade das du da Mal über den Ablauf und deinen Anteil zur Eskalation mal sehr sehr gezielt reflektieren solltest was dazu geführt hat das du nicht loslassen wolltest bis du das sprichwörtliche Blut sehen konntest.

10.06.2023 15:26 • x 7 #3


Odette
Danke.

Siehst du die auch nicht, wenn er sie nicht zurücknimmt?

Natürlich müssen wir daran arbeiten. Ich habe nur Angst, dass es keine erneute Chance gibt daran zu arbeiten. Er hat sich gestern getrennt, und das häufiger wiederholt.

Nach dem Umzug wollten wir eine Paartherapie machen, denn unser Fundament ist da, aber wir wollten alte, toxische Kreisläufe verlassen.

Noch nie, fühlte ich mich so zu Hause, wie bei ihm.
Mit ihm wollte ich plötzlich alles. Und nein, nicht weil er perfekt ist. Nicht missverstehen.

Nun habe ich Angst vor dem Anruf später, und dass seine Gedanken dahingehen, dass die Trennung bestehen bleibt.

10.06.2023 15:26 • #4


Odette
@Hamsterblaster

Danke für deine Antwort.
Ich bin mehr als reflektiert.
Ich schäme mich abgrundtief für mein Verhalten. Das passt nicht zu mir.
Und es gehört sich auch nicht.

Er hat nicht gesagt, dass er gehen könnte, sondern schon gesagt, dass er die Beziehung freiwillig führt. Worauf hin ich das als Drohung verstand.

Wir haben heute morgen geredet, und er hat auch verstanden, warum ich so reagiert habe und ich habe ihn verstanden. Jetzt geht es nur darum, ob er das noch möchte und uns noch eine Chance gibt, oder nicht.

10.06.2023 15:29 • #5


Hamsterblaster
Zitat von Odette:
@Hamsterblaster Danke für deine Antwort. Ich bin mehr als reflektiert. Ich schäme mich abgrundtief für mein Verhalten. Das passt nicht zu mir. Und ...

Gut das war mir tatsächlich ein Anliegen das klar auf den Tisch zu legen.

Aber auch freiwillig vom Beziehung zu sprechen heißt erstmal nur das man frustriert ist, nicht das man die Koffer packt.

Insofern ist das schon hart eskaliert und wie gesagt das bohren da macht es nicht besser. Denn es gut sicher einen Grund das du das machst.

Niemand macht einfach so was selbst Ticks bei Taublinden mit Gehirnschaden haben ihre Gründe.

Ergo was denkst du ?
Gehen wir Mal zum weiteren reflektieren. Warum denkst du das ein Mensch in einer solchen Situation bohren würde?

Also zum durchleuchten mal vom speziellen auf das allgemeine. vielleicht fällt dann was auf.

10.06.2023 15:32 • x 2 #6


V
Irgendwie klingt es für mich so, als könntest Du damit nicht umgehen wenn Dinge gut laufen und provozierst unterbewusst immer wieder verlassen zu werden. Diesmal war es die Wohnung. Generell aber ist es die Beziehung, die Du Dir nicht erlaubst.
Erst wenn er die Trennung ausspricht flehst und weinst Du. Irgendeine alte Wunde in Dir braucht immer wieder den Stich.
Lass ihm jetzt einfach Zeit und wenn er sich meldet sagst Du ohne 2-stündiges Gespräch, dass Du Mist gebaut hast, und dass Du daran arbeitest und Dich freuen würdest, wenn ihr euch zusammenraufen könnt.

Manchmal (oder meistens) sind diese ewigen Gespräche super ermüdend und bringen gar nichts.
Du bist gerade im Panikmodus, da ist es schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich glaub auch, dass es für deinen Partner super anstrengend ist deine unbewusste Machtabgabe an ihn ständig aushalten zu müssen.
Du kannst Dich ja mal über den unsicher-ängstlichen Bindungsmodus schlau machen. Ich glaube dass vor der Paartherapie vielleicht das Arbeiten an Dir selbst helfen könnte, damit Du Verantwortung für deinen Teil übernehmen kannst.
Kann aber auch alles anders sein, hab das so rausgelesen...

10.06.2023 15:36 • x 8 #7


Odette
@Hamsterblaster

Was meinst du?

Frustration ok, aber danach hat er ja die Trennung ausgesprochen.

Die Gründe habe ich ja bereits erläutert. Ich fühlte mich in dem Augenblick in die Ecke gedrängt. Hatte Angst.
Wir haben unsere Bleiben gekündigt und wollen zusammen ziehen in 2 Wochen. Ich hatte unterbewusst Angst und habe deshalb so reagiert.

Er beschrieb es vorhin als eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Ich kann es jetzt nicht rückgängig machen, ich will ihn nur nich verlieren. Und ich kann nicht einschätzen, was das alles bedeutet.

10.06.2023 15:36 • #8


Odette
Zitat von Verbene_-:
Lass ihm jetzt einfach Zeit und wenn er sich meldet sagst Du ohne 2-stündiges Gespräch, dass Du Mist gebaut hast, und dass Du daran arbeitest und Dich freuen würdest, wenn ihr euch zusammenraufen könnt.


Das Telefonat war ruhig und nicht bettelnd. Ich habe auch immer wieder für meine Fehler eingestanden, und ihm gesagt, das es ganz großer Mist ist, er das nicht verdient und es mir leid tut. Ich mir nur wünsche, dass er uns noch eine Chance gibt und sich an die eigentliche Freundin erinnert, die er hat.

Natürlich fixt eine Paartherapie ein Verhalten nicht, aber wir haben wirklich schlechte Dynamiken. Diese sind zwar schon besser geworden, aber ich wollte es richtig und gut machen dieses mal.

Er flüchtet zum Beispiel gerne. (Gibt auch einen anderen Thread hier, wo er auch bei einem Streit aus einer Stresssituationen heraus 5 Tage Funkstille eingeläutet hat)

Natürlich lasse ich ihn, und ich weiß auch, dass er dann später anruft.
So viel vertrauen habe ich, und er hält sich an sowas.

Ich weiß nur nicht, ob ich das als endgültige Trennung sehen soll, oder hoffen darf.

10.06.2023 15:39 • #9


V
Zitat von Odette:
Ich fühlte mich in dem Augenblick in die Ecke gedrängt. Hatte Angst. Wir haben unsere Bleiben gekündigt und wollen zusammen ziehen in 2 Wochen. Ich hatte unterbewusst Angst ...

Dann sprich das doch aus: Hey, ich fühle mich gerade in die Ecke gedrängt und ich glaube mein Muster kommt da wieder zum Vorschein. Lass uns mal kurz durchatmen damit ich reflektieren kann was da gerade abgeht. Ich hab scheinbar eine tiefe Angst in mir, die mit Dir getriggert wird. Lass uns in 10 Min weiter sprechen, ich geh mal ne Runde um den Block.
Du darfst aus Situationen rausgehen, die Dir Angst machen um Dich zu beruhigen. Dieses Weiterbohren IST eine Selbsterfüllende Prophezeiung.

10.06.2023 15:40 • x 8 #10


Hamsterblaster
Ok ich verstehe das das ein beängstigender Schritt ist zusammen zu ziehen.

Aber das ist so doch keine Lösung in der Situation gewesen. Und. Ja vielleicht bin ich da oft zu rational in Streits.

Der Punkt ist aber warum die Trennung ausgesprochen wurde.

Der Zeitrahmen von es war ein Streit da wärt ihr gerade noch am knutschen dann gezicke. Was vollkommen normal ist bei Stress.

Dann kommt aber der Knackpunkte der wirklichen Eskalation. Und ich bin ganz ehrlich da meiner Erfahrung nach mit Krisen ist da immer noch was unterliegendes.

Die Angst ist ja das es nicht läuft mit der Beziehung dann. Aber dafür muss ja noch deutlich mehr schief liegen als bis jetzt benannt.

10.06.2023 15:40 • #11


V
Zitat von Odette:
Das Telefonat war ruhig und nicht bettelnd. Ich habe auch immer wieder für meine Fehler eingestanden, und ihm gesagt, das es ganz großer Mist ist, er das nicht verdient und es mir leid tut. Ich mir nur wünsche, dass er uns noch eine Chance gibt und sich an die eigentliche Freundin erinnert, die er hat. Natürlich ...

Das kann ja sein, nach 2 Stunden würde mir trotzdem das Ohr abfallen. Du kämpfst und kämpfst und das bringt ihn automatisch in die Position, dass er sagen kann: Ich muss mich sortieren. Stell Dir die Situation mal andersherum vor.
Du schreibst auch, dass er schon mal 5 Tage Funkstille eingeleitet hat nach einem Streit.Finde das eigentlich legitim. Er geht anders mit den Dingen um als Du, das darf er auch. So lange er Dir in seiner Art klar macht, dass er an der Beziehung mit Dir interessiert ist und das tut er ja, sonst würde er nicht mit Dir zusammen ziehen wollen.
Du bist diejenige die ängstlich und sich ihrer selbst nicht sicher ist und er wird dann zum Vermeider, der in Ruhe nachdenken muss. Manchmal kann Abstand echt befreiend sein um wirklich mal zur Ruhe zu kommen.

10.06.2023 15:42 • x 2 #12


Odette
Zitat von Verbene_-:
Du darfst aus Situationen rausgehen, die Dir Angst machen um Dich zu beruhigen. Dieses Weiterbohren IST eine Selbsterfüllende Prophezeiung.


Du hast ja vollkommen recht. Nur ist das Kind jetzt in den Brunnen gefallen, und durch eine fehlende Reflektion in dem Moment, habe ich ihn wohl verloren.

Ich habe ihm gesagt, dass ich es besser machen kann und werde, wenn er mir die Chance gibt. Ich einen Neuanfang möchte. Wir das nicht sind.

10.06.2023 15:43 • #13


Odette
@Verbene_- Oh nein, er hat den Redeanteil gehabt. Und konnte alles loswerden. Das Gespräch war nicht leicht, aber auch nicht furchtbar.

Wir haben auch ab und an gelacht. Und sind im Guten auseinander, dass ich ne Runde schlafe, und er spazieren gehen will und sich sortieren will, und mir dann nachher schreibt oder mich direkt anruft. Er musste dies nicht erbitten, sondern ich habe es direkt verstanden und ihn machen lassen.

10.06.2023 15:44 • #14


Odette
@Hamsterblaster

Wenn du mit schieflegen meinst, innerhalb unserer Beziehung?
Nein. Wir sind beide nicht gut im Stress. Das ist ein Fakt, den wir wissen.
Machen das aber schon deutlich besser, und viel Stress bricht auch weg, wenn wir zusammen wohnen. Und nein, nicht weil es die Lösung von Problemen ist, sondern weil viel Orga und Pendeln wegfällt.

Unsere Beziehung ist toll. Wir lachen, quatschten, reden über alles mögliche, teilen alles möglich. Schätzen einander, und sind sehr liebevoll. Vermissen uns gefühlt nach 24 Stunden und seit unserem ersten langen Urlaub im August, war das dümmste, das alleine einschlafen.

Und nein, wir kleben nicht aneinander. Unser größter Wunsch war der gemeinsame Alltag.

10.06.2023 15:47 • #15


A


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