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Trennung aus dem Nichts

D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Ich vermute mal, dass es mit Deinem eigenen Selbstwert auch nicht so wirklich zum Besten bestimmt ist. Dadurch hast Du ebenfalls die Beziehung utilisiert.


Das stimmt leider. Durch die lange Single Phase ist mein Selbstwert wirklich ziemlich angekratzt gewesen. Ich hatte sogar schon mal überlegt sie zu verlassen - wegen der Kindersache. Hatte es aber gelassen, weil ich Angst vor der Einsamkeit hatte.

14.09.2019 12:46 • x 2 #16


K
Zitat von DrKelso:

Das stimmt leider. Durch die lange Single Phase ist mein Selbstwert wirklich ziemlich angekratzt gewesen. Ich hatte sogar schon mal überlegt sie zu verlassen - wegen der Kindersache. Hatte es aber gelassen, weil ich Angst vor der Einsamkeit hatte.


Verständlich.
Ich bin meiner Ex in ähnlicher Situation in der Phase meiner eigenen Abwertung zuvor gekommen und habe es selber beendet.

Vermutlich wäre bei einer Trennung ihrerseits mein Selbstwert noch angeschlagener gewesen- deshalb kann ich nachvollziehen wie es dir momentan wohl gehen muss

14.09.2019 12:48 • x 1 #17


A


Trennung aus dem Nichts

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J
Zitat:
Durch die lange Single Phase ist mein Selbstwert wirklich ziemlich angekratzt gewesen.

Das ist schon mal ein guter Ansatzpunkt. Da kannst Du mal weiter überlegen, warum es für Deinen Selbstwert dienlich ist, in einer Beziehung zu sein. Was hattest Du selbst für Erwartungen an die Beziehungen?

Zitat:
Ich hatte sogar schon mal überlegt sie zu verlassen - wegen der Kindersache. Hatte es aber gelassen, weil ich Angst vor der Einsamkeit hatte.

Auch das ist sehr interessant. Du stellst Deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ganz weit hinten an, um weiterhin in einer Beziehung zu bleiben, in der Du am laufenden Meter manipuliert, kritisiert und abgewertet wirst.

14.09.2019 12:53 • x 2 #18


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Auch das ist sehr interessant. Du stellst Deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ganz weit hinten an, um weiterhin in einer Beziehung zu bleiben, in der Du am laufenden Meter manipuliert, kritisiert und abgewertet wirst.


Rückblickend ist das wirklich hart. Auch weil ich weder unterwürfig noch masochistisch bin. Aber das sind Punkte, an denen ich arbeiten muss.

Da kam wohl eine ungute Konstellation zusammen: Meine instabile Ex und mein vernachlässigtes Bedürfnis nach Nähe.

14.09.2019 12:56 • x 1 #19


K
Zitat von DrKelso:
Da kam wohl eine ungute Konstellation zusammen: Meine instabile Ex und mein vernachlässigtes Bedürfnis nach Nähe


Nachdem ich mich getrennt hatte und ihre stalkinganflüge hinter mir hatte wurde ich aufgrund meiner bereits entstandenen emotionalen Abhängigkeit schwach, meldete mich.

Da war die Abwertung meinerseits bereits abgeschlossen und bekam folgenden Satz:

Ich weiß jetzt, dass du nie mein Deckel warst

Mit diesem Satz ist einfach alles gesagt.
Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern wirklich nur mit deckeln.

14.09.2019 13:00 • x 2 #20


J
Zitat:
Auch weil ich weder unterwürfig noch masochistisch bin.

Das sind ja auch noch ganz andere paar Schuhe.
Ich gehe mal eher davon aus, dass Du von der Beziehung so etwas erwartet hast, wie, dass diese Frau jetzt die Lösung für Deine ureigensten bis dahin unbefriedigten Bedürfnisse ist. Dass sie Dir im Idealfall das geben kann, was Du bereits recht früh entbehren musstest: Aufmerksamkeit, Zuwendung, Anerkennung - und damit wichtige positive Bindungserfahrungen.
Das wäre im Extremfall eine Art Ersatzmama. Aber mal ehrlich: Wer will schon mit seiner Mama ins Bett?

Zitat:
Ich weiß jetzt, dass du nie mein Deckel warst
Mit diesem Satz ist einfach alles gesagt.
Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern wirklich nur mit deckeln.

So wie der der passende Deckel die ureigenste Sehnsucht des Topfes ist. - Tolles Bild, toller Spruch!

Was ähnliches hat wohl Deine Partnerin auch erwartet. Das ist das toxische Element der Beziehung.
Ihr konntet Euch das, was ihr voneinander erhofft habt, (selbstverständlich) nicht geben. Das zu erkennen, ist oftmals eine Kränkung, auf die dann Deine Ex mit Kritik und Abwertung reagiert hat. Ergo: Du bist raus - der andere Andere ist im Spiel, wieder verbunden mit der gleichen Hoffnung und Sehnsucht. Kannst du bereits daran sehen, dass sie exakt die gleichen Strategien verwendet, um ihn einzuwickeln.

Zitat:
Da kam wohl eine ungute Konstellation zusammen: Meine instabile Ex und mein vernachlässigtes Bedürfnis nach Nähe.

Die Tiefenpsychologen nennen das Kollusion.

Allerdings ist es auch der Schlüssel zur Lösung: Wenn Du mit Dir soweit im Reinen bist und Deinen Selbstwert nicht mehr extern, z.B. durch Deinen Beziehungsstatus, regulieren musst, bist Du in der Lage, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen.

14.09.2019 13:09 • x 1 #21


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Ich gehe mal eher davon aus, dass Du von der Beziehung so etwas erwartet hast, wie, dass diese Frau jetzt die Lösung für Deine ureigensten bis dahin unbefriedigten Bedürfnisse ist. Dass sie Dir im Idealfall das geben kann, was Du bereits recht früh entbehren musstest: Aufmerksamkeit, Zuwendung, Anerkennung - und damit wichtige positive Bindungserfahrungen.
Das wäre im Extremfall eine Art Ersatzmama. Aber mal ehrlich: Wer will schon mit seiner Mama ins Bett?


Das trifft es nicht. Ich war einfach recht lange Single und fand es sehr, sehr schön und erfüllend mit jemanden gemeinsam durchs Leben zu gehen. Anerkennung erfahre ich ausreichend. Aber an emotionaler Nähe einer Partnerin hat es gemangelt.

Tatsächlich hatte ich aber gegen Ende das Gefühl, dass wir eine Vater-Tochter-Beziehung hatten, da meine Ex immer im Zentrum stand und ich ihr so gut wie alle Aufgaben (außer ihrer Arbeit) abgenommen habe. Ich denke, dass ich ihr hier viel mehr Grenzen hätte zeigen müssen.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Kannst du bereits daran sehen, dass sie exakt die gleichen Strategien verwendet, um ihn einzuwickeln.


Nicht nur die gleiche Strategie - sogar die identische. Leider hatte ich an einem Tag ihre WhatsApp Nachrichten gelesen - ich weiß, ist sch.. Aber ich war verzweifelt. Sie hat ihn teilweise 1:1 die gleichen Nachrichten wie mir geschickt und der andere ging voll drauf ein. Er schrieb ihr sogar am zweiten Tag, dass er in sie verliebt ist und machte ihr sogar schon Urlaubsvorschläge.

Am dritten Tag ihres WA Chats hatten sie sogar schon WA-S*x, wo ich unsere Beziehung noch retten wollte. Das ich da nicht ausgeflippt bin, spricht vermutlich sehr für das angeknackste Selbstwertgefühl.

14.09.2019 17:31 • #22


M
Zitat von DrKelso:

Das trifft es nicht. Ich war einfach recht lange Single und fand es sehr, sehr schön und erfüllend mit jemanden gemeinsam durchs Leben zu gehen.

Tatsächlich hatte ich aber gegen Ende das Gefühl, dass wir eine Vater-Tochter-Beziehung hatten, da meine Ex immer im Zentrum stand und ich ihr so gut wie alle Aufgaben (außer ihrer Arbeit) abgenommen habe. Ich denke, dass ich ihr hier viel mehr Grenzen hätte zeigen müssen.



Was zieht dich denn an einer so unselbstständigen Person an? Fandest du das nicht irgendwann unattraktiv?

14.09.2019 17:33 • x 1 #23


J
Zitat:
ich ihr so gut wie alle Aufgaben (außer ihrer Arbeit) abgenommen habe.

Kriegst Du bzw. erhoffst Du Dir keine Anerkennung dadurch, dass Du alles für sie tust bzw. getan hast?
Für mein Verständnis ist das vor definitiv ein selbstwertdienliches Verhalten.
Sich unentbehrlich zu machen und dem anderen jeden Wunsch von den Augen abzulesen ist nicht sehr attraktiv für die andere Seite (sie muss ja nix mehr tun), sondern ist auch eine Manipulationsstrategie, um (scheinbar) die Beziehung zu festigen.
Aber wie sich ja gezeigt hat, ist das auf die Dauer langweilig, wenn Du ihr wie ein Hündchen hinterher hechelst und alles machst.

Zitat:
Ich denke, dass ich ihr hier viel mehr Grenzen hätte zeigen müssen.

Bevor Du anfängst, ihr Grenzen zu setzen, wäre der erste Schritt gewesen, besser auf Deine eigenen Grenzen zu achten.
Wahrscheinlich wäre das dann schon früher das Ende gewesen.

14.09.2019 17:37 • x 1 #24


D
Schwierige Frage. Ich war einfach so sehr verliebt, dass ich das ausgeblendet habe. Wobei ich einmal in Wut zu einem Kumpel meinte: Warum will ich überhaupt Kinder? Ich bin ja mit Name zusammen!

14.09.2019 17:38 • #25


B
Was genau hat dich so angezogen?

14.09.2019 17:40 • #26


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Kriegst Du bzw. erhoffst Du Dir keine Anerkennung dadurch, dass Du alles für sie tust bzw. getan hast?


Also ich kann Dir aufrichtig sagen, dass das weder selbstdienlich war noch das ich Anerkennung wollte. Ich habe ihr gerne geholfen - wobei ich zum Schluss immer frustrierter wurde. Was mir auch einfällt: Wenn ich sie mal um etwas gebeten hatte, kam von ihr direkt: Ich lasse mich doch nicht von Dir verbiegen!

Und dann wurde geschmollt. OK, da war einiges im Argen.

Zitat von Bones:
Was genau hat dich so angezogen?


Ihre Art, ihr Humor, ihr Körper. Ich konnte mit ihr Zeit verbringen wie mit der besten Freundin, gleichzeitig war es aber auch eine sinnliche Beziehung

14.09.2019 17:41 • #27


M
Zitat von DrKelso:

Also ich kann Dir aufrichtig sagen, dass das weder selbstdienlich war noch das ich Anerkennung wollte. Ich habe ihr gerne geholfen - wobei ich zum Schluss immer frustrierter wurde. Was mir auch einfällt: Wenn ich sie mal um etwas gebeten hatte, kam von ihr direkt: Ich lasse mich doch nicht von Dir verbiegen!

Und dann wurde geschmollt. OK, da war einiges im Argen.



Ihre Art, ihr Humor, ihr Körper. Ich konnte mit ihr Zeit verbringen wie mit der besten Freundin, gleichzeitig war es aber auch eine sinnliche Beziehung

Ja nur schade, dass der sinnliche Traum zum Alptraum wurde. Ich kenne dieses Gefühl, nennt sich kognitive Dissonanz.

14.09.2019 17:45 • #28


J
Zitat:
Also ich kann Dir aufrichtig sagen, dass das weder selbstdienlich war noch das ich Anerkennung wollte.

Das läuft alles unterhalb des Bewusstseinsradars. Wir tun nix, wovon wir nicht irgendwelche positive Konsequenzen.
Dass Du ihr gerne geholfen hast, ist die Verhaltensebene - wichtig ist die Motivation dahinter, das, was Du Dir davon versprochen hast. Das wird einem meistens erst viel später klar, wenn man anfäng mal bewusst darüber nachzudenken.
BTW: Nicht selbstdienlich, sondern selbstWERTdienlich!

Hat nebenbei auch was heroisches, sich so selbstlos für jemand aufzuopfern - Mutter-Theresa-Syndrom. Und selbst die hat ihren Job wahrscheinlich nicht nur wegen der Aussicht auf millionenfaches gutes Karma gemacht.

Zitat:
Wenn ich sie mal um etwas gebeten hatte, kam von ihr direkt: Ich lasse mich doch nicht von Dir verbiegen!

Die Dame war ja ganz schön auf dem Ego-Tripp. Aber verständlich: Solange es nicht um ihre eigenen Bedürfnisse geht, ist Empathie und Altruismus Fehlanzeige.

Zitat:
Ich konnte mit ihr Zeit verbringen wie mit der besten Freundin

Dann möchte ich nicht wissen, was Du für eine Vorstellung von Freundschaft hast. Ich bin da mittlerweile ziemlich rigoros und habe alle sog. Freunde aussortiert, die mich im Grunde nur ausgenutzt haben.

Zitat:
gleichzeitig war es aber auch eine sinnliche Beziehung

Da hat sie wohl ausnahmsweise mal etwas Empathie benutzt und gemerkt, dass sie Dich mit dem Ding zwischen ihren Beinen auch prima ködern kann.

14.09.2019 17:50 • #29


M
Zitat von jaqen_h_ghar:
Und selbst die hat ihren Job wahrscheinlich nicht nur wegen der Aussicht auf millionenfaches gutes Karma gemacht.


Ich würde mal die Annahme in den Raum stellen, dass sie die einzige je lebende Person war, die es genau deshalb gemacht hat. Und auch das ist ja immer noch altruistisch und im Sinne von, was bekomme ich zurück.

14.09.2019 17:52 • x 1 #30


A


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