Und noch ein Update:
Jetzt sind ja schon einige Wochen ins Land verstrichen. Es geht mir mal besser, dann wieder schlechter. Neulich überkam mich nochmal der Gedanke, dass ich sie nie wieder berühren werde. Nie wieder riechen, küssen. Das war ziemlich hart. Und es hat mich innerlich fast zerrissen. Das Gute aber ist: Ich habe mich nochmal durchgerungen zu einem Coaching zu gehen. Mit dem Coach nochmal die ganze Situation durchgesprochen. Das war sehr erhellend und ich verstehe jetzt auch besser, was passiert ist.
Vorweg: Er sagte, dass er natürlich keine 100% Analyse geben kann, da er meine Ex nicht kennt, aber er hat sie in meinen Augen sehr richtig eingeschätzt.
Im Wesentlichen gibt es bei ihr zwei große Baustellen:
1. Ein mangelndes Selbstwertgefühl, einen ewigen, inneren Kritiker. Daher ist sie auch so abgefahren auf die Komplimente eines Externen. Das war für sie eine wertvolle und einschneidende Aufwertung. Die haben sich ja drei Tage nach dem Kennenlernt bombadiert mit Liebesbekundigungen (Best Off: Meine griechische Halbgötting, meine Königin der Aphrodisierung, ich bin so verliebt in Dich - das kam schon an Tag 3). Auch wenn es nur ein Momentum war. Und natürlich auch, dass sie zum Lovebombing neigt, verliebt ins Verliebtsein ist, aber nicht in die Liebe.
2. Sie ist in ihrere Entwicklung noch infantil. Das haben übrigens auch immer meine Freunde gesagt - ich habe das nicht so gesehen. Bedingt ist das laut Coach durch eine mangelhafte Sozialisierung in der Kindheit. Die Eltern sind über-dominant, kontrollieren sie komplett. Daher war meine Ex auch komplett unfähig Kritik zu ertragen (ich sollte für sie mal eine PowerPoint redigieren. Ich kam genau zu Folie 2, danach nahm sie mir den Laptop weg, weil ich zu kritisch war), war oft motzig (sie hatte dann so eine richtige, abstoßende Motz-Stimme), wenn man mit ihr ernst sprach, wollte immer ihren eigenen Kopf durchsetzen und spielte sogar mit Stofftieren (mit 38), gab den Tieren oder ihren Auto eine Persona. Letzteres fand ich eigentlich immer so krude-süß, aber auch hier will ich noch mal in Erinnerung rufen, dass ich mal zu einen Kumpel sagte Warum will ich eigentlich Kinder? Ich habe ja NAME!.
Durch diese infantile Ader war sie wohl in meiner Gegenwart oft verunsichert. Sie sagte auch mal zu mir, dass sie sich so unbedeutend fühlt, wenn ich von meiner Arbeit erzähle (ich bin in einer internationalen Führungsposition). Ich sagte dann immer, dass das totaler Quatsch sei, da sie in ihrem sozialen Beruf Menschen hilft, während ich ja nur Geld verbrenne (ich arbeite im Marketing ),
Der Coach sagte dann, dass sie mich aufgrund ihrer Unsicherheit immer herausforderte:
- Ich räume die Spülmaschine nicht ein
- Ich räume Geschirr mit Essen in die Spülmaschine
- Ich hinterlasse Morgens einen Sumpf im Bad
- Ich will Abends nur dahin ausgehen, wo ich hin möchte
Am Anfang habe ich mich noch durchgesetzt, aber irgendwann hab´ ich resigniert. Nicht bewusst, aber ich habe einfach nicht mehr registriert, dass sie mich ständig herausfordert. Teilweise kam es mir auch so vor, als habe sie absichtlich Chaos in der Wohnung angerichtet.
Und ich weiß gar nicht, ob ich das schon mal geschrieben habe - ich war auch für den ganzen Haushalt verantwortlich. Meine Ex hat es abgelehnt, einen Putzlappen anzufassen. Wenn unsere Putzfrau krank war, musste ich immer einspringen (für mich völlig OK). Am Anfang habe ich noch darauf bestanden, dass wir uns abwechseln, aber das hat sie so nachdrücklich abgelehnt, dass ich es dann gemacht habe.
Ein Tag sah dann beispielsweise so aus:
Mein Tag:
- Aufstehen
- Hund versorgen
- Hund zur Hundetagesstätte bringen
- Arbeit
- Hund abholen
- Hund versorgen
- Wohnung putzen
- Reparaturen/Verträge checken/Rechnungen bezahlen
- Tot umfallen
Ihr Tag:
- Aufstehen
- Frühstück
- Arbeit
- Abendessen
- Privat Vergnügen/Jammern, dass sie so erschöpft ist
Schon krass, wenn man das so aufschreibt. Aber ich schweife ab, sorry. Der Coach sagte, dass ich jede einzelne Challenge in ihren Augen verolren habe (ich habe sie ja nicht mal erkannt) und dadurch meinen Alpha-Status eingebüßt habe. Wir hatten also ein neues Machtverhältnis. Dadurch viel es ihr dann noch leichter, sich von mir zu lösen, da solche infantilen/unsicheren Menschen, einen starken Partner brauchen.
Er sagte auch, dass unsere Chancen auf ein EB gut seien, da ihr vermutlich bald klar werden würde, was sie an mir hatte. Er hat mir aber auch eindringlich von einem EB abgeraten. Das sehe ich auch so.
02.10.2019 09:48 •
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