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Trennung aus dem Nichts

J
Zitat:
Und auch das ist ja immer noch altruistisch und im Sinne von, was bekomme ich zurück.

Investieren wir nicht alle irgendwie immer in der Hoffnung, irgendwann auch mal was dafür zurückzukriegen?

14.09.2019 17:54 • #31


M
Zitat von jaqen_h_ghar:
Investieren wir nicht alle irgendwie immer in der Hoffnung, irgendwann auch mal was dafür zurückzukriegen?

Bin ich mir nicht sicher und würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Die Neurowissenschaft wüsste da bestimmt etwas zu zu sagen

14.09.2019 17:56 • #32


A


Trennung aus dem Nichts

x 3


J
Zitat:
Die Neurowissenschaft wüsste da bestimmt etwas zu zu sagen


Das tut sie auch. Bei diesen selbstwertdienlich-altruistichen Menschen (Bärbel Wardetzki würde sagen: weiblich-narzisstisch) liegt in der Regel eine frühe Bindungs- und Beziehungstraumatisierung vor, die sich vor allem auf die Funktionsweise des präfrontalen Kortex und des limbischen Systems ausgewirkt hat. Außerdem geht die Forschung zur Funktion der Spiegelneurone in die gleiche Richtung. Monkey see - monkey do.

14.09.2019 18:02 • x 1 #33


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Die Dame war ja ganz schön auf dem Ego-Tripp. Aber verständlich: Solange es nicht um ihre eigenen Bedürfnisse geht, ist Empathie und Altruismus Fehlanzeige.


Das ist das vollständige und perfekte Fazit zu ihr. Auch wenn es schmerzt. Ich könnte noch dutzende Geschichten zum Besten geben, die Dein Statement untermauern. Danke Dir!

Zitat von jaqen_h_ghar:
liegt in der Regel eine frühe Bindungs- und Beziehungstraumatisierung vor


Indeed. Sie hat zum Beispiel eine völlig verkorkste Beziehung zu den Eltern. Diese ermöglichen ihr alles: kaufen ihr Auto, erlassen ihre Shopping Schulden, geben ihr mit 38 Taschengeld und und und. Im Gegenzug behandeln sie sie aber auch wie ein kleines Mädchen. Sie muss alles (!) rechtfertigen, selbst ihren neuen Job, und wird mehrmals die Woche inquisitorisch befragt.

14.09.2019 18:03 • #34


J
Das hab ich in Deinem Eingangspost schon gelesen. Ist in der Tat sehr eindrucksvoll. Die Eltern sind voll intrusiv und das ganze hat was krankhaft abhängig-symbiotisches außerdem sehr manipulativ. Bösartige Zungen würden von emotionalem Missbrauch sprechen.

Sie hat wahrscheinlich früh gelernt, ihr wahres Ich wegzudrücken und sich stattdessen so verhalten, wie die Eltern es von ihr erwartet haben. Tja, es gibt so viele von Alice Millers begabten Kindern, die das eigene Trauma noch nicht realisiert haben.

Aber mal zurück zu Dir, lieber TE: Geh doch mal in Dich und schau mal, wie Du Deine Kindheit erlebt hast. War Deine Erziehung hinreichend bedürfnisorientiert? Haben Deine Eltern Dir das Maß an Bindung und Entwicklungsmöglichkeiten zukommen lassen, dass Dich zu einem psychisch stabilen, unabhängigen Individuum hätte werden lassen? - Ehrlich gesagt hätte ich da meine Zweifel.

14.09.2019 18:14 • #35


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Aber mal zurück zu Dir, lieber TE: Geh doch mal in Dich und schau mal, wie Du Deine Kindheit erlebt hast. War Deine Erziehung hinreichend bedürfnisorientiert? Haben Deine Eltern Dir das Maß an Bindung und Entwicklungsmöglichkeiten zukommen lassen, dass Dich zu einem psychisch stabilen, unabhängigen Individuum hätte werden lassen? - Ehrlich gesagt hätte ich da meine Zweifel.


Doch, doch. Das haben sie. Sie waren immer für mich da, sehr liebevoll und haben auch meine Unabhängigkeit gefördert. An den Eltern würde ich das nicht fest machen. Bin aber auch Laie.

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich beziehungstechnisch ein kompletter Spätzünder war. In der Schule war ich ziemlich unbeliebt und dicklich, hatte keine Freundin. In der Uni (und später im Arbeitsleben) das Gegenteil - vom Klops zum Mann. Aber immer nur mit Affairen. Sie war meine erste, ernste Beziehung.

Davor war ich immer mit schnellen Bekanntschaften glücklich. Aber als irgendwann alle langwierige Beziehungen hatten, wollte ich auch mehr. Und ich genoss die Partnerzeit.

Aber wieso hast Du Zweifel hinsichtlich meiner psychischen Stabilität? Das ist schon sehr out of the blue und offensiv.

14.09.2019 19:06 • #36


J
Zitat:
In der Schule war ich ziemlich unbeliebt und dicklich, hatte keine Freundin.

Trägt nicht gerade zur Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins bei.

Zitat:
Aber als irgendwann alle langwierige Beziehungen hatten, wollte ich auch mehr.

Weil das eben ab einem gewissen Alter erwartet wird? Weil Du Dich nicht wieder als Außenseiter fühlen wolltest wie früher in der Schule?

Zitat:
beziehungstechnisch ein kompletter Spätzünder

Soll ich das jetzt so verstehen, dass Du es einfach im Gegensatz zu anderen in Deinem Alter noch nicht gelernt hattest, wie Beziehungen funktionieren, weil Dich früher keine wollte, als Du noch dick warst?

Zitat:
Aber wieso hast Du Zweifel hinsichtlich meiner psychischen Stabilität?

Du lässt Dich als gestandener Mann derart von einer offensichtlich ziemlich narzisstischen Frau derart rumschubsen, lässt Dir das gefallen und tust auch noch alles für sie. Du ignorierst derart Deine eigenen Bedürfnisse, dass Du für den Erhalt der Beziehung vieles, inkl. Heirat und Kinderwunsch hinten an stellst. Zugegebenermaßen - ihr habt Euch auf unglückseilige Weise irgendwie prima ergänzt. Aber zum Tangotanzen gehören immer zwei. Sie konnte das mit Dir machen, weil Du es hast mit Dir machen lassen.

Zitat:
Das ist schon sehr out of the blue und offensiv.

Finde ich ganz und gar nicht - eher im Gegenteil. Es geht kaum noch offensichtlicher.

Zitat:
Bin aber auch Laie.

Und da liegt wahrscheinlich der Unterschied zwischen uns.

14.09.2019 19:25 • #37


D
Zitat von jaqen_h_ghar:
Weil das eben ab einem gewissen Alter erwartet wird? Weil Du Dich nicht wieder als Außenseiter fühlen wolltest wie früher in der Schule?


Auf Erwartungen gebe ich nichts. Aber ohne Beziehung habe ich mich sehr einsam gefühlt. Und ich war gerne in einer Beziehung. Vielleicht sogar zu gerne.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Soll ich das jetzt so verstehen, dass Du es einfach im Gegensatz zu anderen in Deinem Alter noch nicht gelernt hattest, wie Beziehungen funktionieren, weil Dich früher keine wollte, als Du noch dick warst?


Tatsächlich hatte ich Probleme, Frauen anzusprechen, weil ich Angst vor Zurückweisung hatte. Daher kamen die Frauen auch lmmer auf mich zu. Und ja, ich habe mich für eine Beziehung leider immer viel zu unerfahren gefühlt.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Du lässt Dich als gestandener Mann derart von einer offensichtlich ziemlich narzisstischen Frau derart rumschubsen, lässt Dir das gefallen und tust auch noch alles für sie. Du ignorierst derart Deine eigenen Bedürfnisse, dass Du für den Erhalt der Beziehung vieles, inkl. Heirat und Kinderwunsch hinten an stellst. Zugegebenermaßen - ihr habt Euch auf unglückseilige Weise irgendwie prima ergänzt. Aber zum Tangotanzen gehören immer zwei. Sie konnte das mit Dir machen, weil Du es hast mit Dir machen lassen.


Ja, dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Sogar jetzt suche ich noch die Schuld bei mir und hoffe insgeheim, dass es noch eine Zukunft gibt für uns. Obwohl das Bullsh*t ist.

Also was würdest Du vorschlagen? Wie kann ich an mir arbeiten?

14.09.2019 19:40 • #38


J
Bleib erstmal ganz bei Dir und lass die Damen der Schöpfung vorerst außen vor.
Du bist hier vielem, was Dich weiterbringt, schon ganz gut auf der Spur. Schau Dir die Rückmeldungen auf Deine Beiträge an, da steht schon eine Menge drin, an dem Du ansetzen kannst.

Es wäre wahrscheinlich nicht verkehrt, rauszukriegen, woher diese offensichtliche Beziehungssehnsucht kommt. Es hat auf jeden Fall was mit Deiner Unsicherheit und Deinem mangelnden Selbstwert zu tun. Ausgesucht zu werden, ist auch noch eine andere Sache, als selber auszusuchen. Ist bequemer und man(n) erspart sich die Sorge um die mögliche Abfuhr. Aber dann muss man(n) eben nur das nehmen, was sich gerade anbietet. So manche Prinzessin wird dann im Laufe der Zeit zur Fröschin.
Dass Frauen sich bestimmte Männer aussuchen, ist auch kein Zufall. Was glaubst Du, warum sich Deine vorherigen kurzen Affären und dann später Deine Ex gerade Dich ausgesucht haben?

14.09.2019 19:56 • x 1 #39


M
Zitat von jaqen_h_ghar:
Und da liegt wahrscheinlich der Unterschied zwischen uns.

Inwiefern bist du kein Laie?

14.09.2019 20:19 • #40


J
Zitat:
Inwiefern bist du kein Laie?


Ich war lange ein Skla. meiner eigenen Vergangenheit, in der ich über 40 Jahre gefangen war.
Wartete, bis das Leben endlich losgeht - dabei ging es einfach nur weiter.
Ich blickte in die tiefsten Abgründe meiner schwarzen Seele und verzweifelte fast daran.
Das Überleben hat mich viel gelehrt - noch mehr als das Studium der Seelenkunde.
Beides hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

14.09.2019 21:39 • #41


D
Hallo zusammen,

Ich habe nochmal ein interessantes Update. Interessant ist es, weil es hier die meisten Thesen bestätigt, aber leider ist es auch sehr traurig, da es mir zeigt, dass ich die letzten 2 1/2 Jahre meines Lebens verschwendet habe an eine tickende Zeitbombe.

Gegenüber meiner Wohnung wohnen zwei ehemalige Freunde meiner Ex-Freundin. Als ich gerade zum Joggen wollte, kam mir ihre ehemalige Freunding entgegen (kleiner Exkurs: Bei unserem Kennenlernen sagte meine Ex-Freundin, dass ihre Freunde wie Familie für sie sind und somit die wichtigsten Menschen in ihrem Leben; ein Jahr später hatte sie zu den meisten keinen Kontakt mehr, weil sie sich auf unerhörte Weise in ihr Leben eingemischt haben). Die Freundin sah mich mitleidig an und fragte mich wie es mir geht.

Ich war erstmal verwundert, weil meine Ex-Freundin ja keinen Kontakt mehr zu ihnen hatte. Ihre Freundin sagte dann, dass meine Ex-Freundin sie auf Grund unserer Trennung kontaktiert hätte. War ja klar, dachte ich. Ihre Freundin erzählte mir dann, dass es sie nicht wundert, dass unsere Beziehung gescheitert ist. Denn JEDE Beziehung meiner Ex-Freundin ist auf diese Art gescheitert. Es hat unterschiedlich lang gedauert: In der ersten Beziehung (der Ehe) ging es acht Jahre gut. Dann kamen zwei Beziehungen mit labilen Menschen (der eine depressiv, der andere war physisch schwer krank, er hatte Morbus Crohn), die hielten 1/2 Jahr und 3/4 Jahr. Und dann kam ich mit immerhin 2 1/2 Jahren.

Zuerst wurden die Partner IMMER vergöttert und idealisiert. Meine Ex-Freundin sagte immer, dass sie jetzt endlich angekommen ist. Dann fielen ihr Sachen auf, die für sie nicht optimal waren: Die Freunde wollten IHRE Hobbies nicht teilen etc. Anschließend stellte sie die Beziehung in Frage und beendete sie kurz darauf. Kleiner Winker: ALLE Ex-Freunde waren IMMER sehr überrascht über das Ende.

Ich muss gestehen, dass ich gerade ziemlich sprachlos bin.

15.09.2019 12:08 • x 1 #42


M
Zitat von DrKelso:
Ich muss gestehen, dass ich gerade ziemlich sprachlos bin.


Aber um eine wichtige Erkenntnis reicher. Die Freundin hat Dir das Universum geschickt, um Deine Sicht gerade zu rücken. Glaube mir, wäre mir das passiert, ich wäre froh, das hätte mein Leiden abgekürzt. Auch wenn es gemein klingt.

15.09.2019 12:14 • x 2 #43


K
Zitat von milano30:

Aber um eine wichtige Erkenntnis reicher. Die Freundin hat Dir das Universum geschickt, um Deine Sicht gerade zu rücken. Glaube mir, wäre mir das passiert, ich wäre froh, das hätte mein Leiden abgekürzt. Auch wenn es gemein klingt.


Kelso,
Pinn Dir diesen Post an den Kühlschrank!
Nach meiner ähnlichen Erfahrung habe ich zwar Zeit gebraucht, aber konnte es irgendwann auch so sehen, dass für mich die letzte Beziehung, welche ähnlichen Verlauf hatte mein Augenöffner war.

Was meine Ansichten und auch die Sicht auf mich selber betrifft bin ich im Vergleich zu März 2018 ein komplett anderer Mensch.

Wenn ich meine Situation und meine Ansichten mit jetzt vergleiche- ich tue mir dann teilweise selbst leid wie hilflos und getrieben ich 2018 war ohne das damals als solches wahrgenommen zu haben.

Wenn du jetzt die richtigen Schlüsse ziehst können die letzten 1,5 Jahre für dich langfristig tatsächlich zum Segen werden.

15.09.2019 12:19 • x 3 #44


J
Zitat:
Zuerst wurden die Partner IMMER vergöttert und idealisiert. Meine Ex-Freundin sagte immer, dass sie jetzt endlich angekommen ist. Dann fielen ihr Sachen auf, die für sie nicht optimal waren: Die Freunde wollten IHRE Hobbies nicht teilen etc. Anschließend stellte sie die Beziehung in Frage und beendete sie kurz darauf. Kleiner Winker: ALLE Ex-Freunde waren IMMER sehr überrascht über das Ende.
Ich muss gestehen, dass ich gerade ziemlich sprachlos bin.

Ich muss zugeben, dass mich das jetzt nicht mehr wirklich total überrrascht.
Das geradezu definierende an Menschen mit solcher Art von persönlichkeitsstrukturellen Auffälligkeiten ist eben ein durchgängiges Muster an unflexiblem Verhalten, das sich insbesondere in sozialen Beziehungen zeigt.

Punkt für Dich: Solange sich Deine Ex nicht helfen lässt, wird das genauso weitergehen - also auch mit dem Next.

Zitat:
Wenn du jetzt die richtigen Schlüsse ziehst können die letzten 1,5 Jahre für dich langfristig tatsächlich zum Segen werden.

Da kann ich mich nur anschließen. Bleib bei Dir und mach da weiter, wo Du schon angefangen hast.

15.09.2019 13:21 • x 1 #45


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