Trennung, Auszug und nun?

„Zitat:Ob mit deiner jetzigen Ex auf einer anderen Ebene (vermutlich eher nicht, der plötzliche Abbruch und das Verhalten zwischen euch ist bitte nicht zu unterschätzen aus meiner Sicht)

Kannst Du bitte kurz mit 2,3 Sätzen erläutern, was genau Du damit meinst?Danke“

Hallo lieber @Snibby

ich kann dir hier die Splitter und Impulse etwas zusammenschreiben, die mir beim Lesen auffallen, vielleicht helfen sie dir weiter:

Ihr habt von Heirat, Kindern, Familiengründung + Häuschen mit Garten geträumt.
Wann wolltet ihr das angehen? Obwohl ihr schon so lange zusammen gewesen seid. Mit welchem Zeitplan ungefähr.
Und hätte Sie gerne eventuell einen Heiratsantrag oder Plan, Vorschlag von dir gehabt, als Ausdruck, dass du es ernst meinst und bereit bist aktiv Verantwortung zu übernehmen?

Und es ist schon eine wirklich gute und hilfreiche Erkenntnis , dass du in anderen Bereichen den „Kaugummi“ nicht hast, nicht kennst.
Woher kommt dann dein Rückzug und deine emotionale Abhängigkeit in der Partnerschaft? (siehe auch dein erster Eingangs-Beitrag)
Wie bist du in deiner Kindheit geprägt worden? Wie war dein Vater als männliches Vorbild für dich und auch als Ehemann zu deiner Mutter.

Und jetzt noch zu deiner Ex: Sie hat sich ja ziemlich überraschend für dich getrennt. Planung vom Urlaub stand an etc.
Wieso hat sie nichts vorher zumindest etwas angesprochen? Ist das fair? Den Partner, mit dem man schon so lange zusammen ist, der einem eigentlich entspannt vertrauen sollte „so gegen die schweigende Wand laufen zu lassen“? Ohne „Warnschuss“? Ohne Worte?
Kannst du ihr überhaupt wieder entspannt vertrauen? Oder hast du innerlich dann Angst „etwas falsch zu machen und sie spricht es nicht an“?

Und wie ist SIE selbst aufgewachsen? Wie war ihre Kindheit / Eltern? Was hat sie da erfahren / gelernt? Kann sie Themen ansprechen, Probleme aushalten - oder schweigt und geht lieber?

Du musst meine ganzen Impulse hier nicht beantworten. Sie sind zum Teil sehr persönlich und als Anregung gedacht, um etwas genauer hinzusehen, um dir etwas Klarheit oder Bewusstheit zu bringen. Ich hoffe, ich kann dir mit meinen Sätzen ein paar Millimeter weiterhelfen

Zitat von Sardinien11:

Ich habe heute leider keine Familie, keine Kinder

Aber Du könntest vielleicht noch heiraten und Kinder adoptieren !?
Ist Dir bekannt,
was aus Deinem Blödmann geworden ist ? -Hat er Frau und Kind(er) ?

Zitat von Snibby:

wenn wir uns irgendwann langsam wieder annähern können - vorausgesetzt wir beide hatten genug Zeit zum Reflektieren Verarbeiten

Ich fürchte, sie wird sich sehr schnell anderweitig orientieren,
während Du vermutlich noch reflektierst und verarbeitest.
Was Kinder kriegen angeht,
tickt da nicht nur eine biologische Uhr,
sondern man möchte ja z.B. auch nicht zu alt als Eltern später sein,
muss einen geeigneten Partner finden und mit dem erstmal eine Zeit zusammen sein
bevor es überhaupt losgehen kann,
u.s.w., u.s.w. . -Also da spielen noch mehr Überlegungen insgesamt mit hinein.
Sei darauf vorbereitet,
dass das alles sehr schnell bei ihr gehen könnte
und in dem Zusammenhang
vielleicht nochmal Schmerz auf Dich zukommen könnte!

Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne nach ein paar Tagen mal wieder mit einem kleinen „Update“ bei Euch melden.

Direkt nach dem Auszug brauchte ich erstmal Zeit und Abstand und bin spontan für ein paar Tage weggefahren.

Vor ein paar Tagen haben wir uns noch einmal kurz getroffen, da wir noch Post / Pakete austauschen mussten.
Bei diesem Treffen haben wir uns nur ein bisschen über allgemeine Themen ausgetauscht, nichts aufregendes.

Zum Ende des Gesprächs hin habe ich mir dann ein Herz gefasst und mich bei meiner Ex in Bezug auf mein Verhalten bei den beiden Themen Heirat und Kind entschuldigt.
Mir ist inzwischen bewusst, dass ich - wie bereits hier in meinem Strang ebenfalls festgestellt wurde - bei diesen beiden Themen mehr Initiative meinerseits hätte ergreifen müssen.
Dieser Schritt war für mich nicht leicht und sicherlich gehört viel Mut dazu, sich einen Fehler einzugestehen, aber das gehört für mich einfach zum guten Ton dazu.
Es war für uns beide keine leichte Situation und es wurde danach auf beiden Seiten sehr emotional und es sind viele Tränen geflossen.
Auf meine Entschuldigung gab es bis auf die Emotionen keine Reaktion - das war jedoch auch nicht meine Erwartungshaltung. (In diesem Moment konnte sie auch nicht mit einer Entschuldigung rechnen)
Ich habe die Entschuldigung ohne Hintergedanken und Erwartungen ausgesprochen.

Die starken Emotionen auf beiden Seiten zeigen mir, das m.E. bei uns beiden noch irgendwelche Gefühle vergraben sein müssen.

Insgesamt dauerte das Treffen eine gute halbe Stunde und seitdem hatten wir keinen erneuten Kontakt.
Jeder von uns geht jetzt erstmal weiterhin seinen eingeschlagenen Weg…
Ich glaube, dass wir weiterhin beide ein bisschen „abkühlen“ und zur Ruhe gekommen müssen.

Soweit erstmal mein aktueller Stand - Euch allen ein sonniges Wochenende!

Zitat von Snibby:

Eine Hochzeit war - neben einem Kind - definitiv ein gemeinsames Ziel.

ja - manche Menschen träumen davon - erreichen es aber nicht gemeinsam.
Was per se nichts Schlechtes ist, du kannst dich dafür erwärmen, aber dein Wunsch war eben weniger ausgeprägt.

Heißt, jeder von Euch beiden, hat sich unterschiedlich weiter entwickelt.

Zitat von Snibby:

mich bei meiner Ex in Bezug auf mein Verhalten bei den beiden Themen Heirat und Kind entschuldigt.

Lieb von dir.
Ändert aber nichts daran, das du für Dich als Individuum, Ehering und Windeln auf der Wäscheleine nicht dein primäres Ziel sind. Zumindest noch nicht. Sonst hättest du diesen Zustand in Angriff genommen und ihn stärker verfolgt.

Nun wäre es an dir, festzustellen, wohin deine Reise gehen soll - denn nur so kann man den passenden Partner zu finden.
Viel Glück

Zitat von Snibby:

Die starken Emotionen auf beiden Seiten zeigen mir, das m.E. bei uns beiden noch irgendwelche Gefühle vergraben sein müssen.

Mach' Dir da bitte n i c h t
allzu große Hoffnungen !
Eine Trennung an sich ist mit Emotionen verbunden,
weil man einen einst aus Überzeugung eingeschlagenen Weg
verlassen muss. -Auch dem Verlassenden
tut deshalb eine Trennung mitunter (sehr) weh.
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig,
dass sie zu Dir zurückkommen wird !

Hallo zusammen,

danke für Eure Rückmeldungen!

Seit unserem letzten Treffen haben wir uns nicht mehr gesehen bzw. geschrieben - aus dieser Sicht gibt es dementsprechend keine Neuigkeiten.

Inzwischen gehe ich jedoch zu einer (Paar)Beratung.
Hierdurch erhoffe ich mir zum einen, dass ich die Trennung aufarbeiten kann und auch feststelle, wo genau in der Beziehung ich „falsch“ abgebogen bin und welchen Anteil ich am Scheitern der Beziehung habe.
Zum anderen erhoffe ich mir, dass ich die Trennung mit Unterstützung besser verarbeiten kann.

Die letzten Tage wird mir immer bewusster und klarer, was ich durch die Trennung verloren habe.
Gerne würde ich ihr zeigen, wie wichtig mir das mit uns beiden ist und ich mir durchaus immer noch - unter veränderten Bedingungen - eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann.
Mir ist bewusst, dass dieser Schritt vorab mit viel Arbeit meinerseits an mir und für uns verbunden ist.
(ein solcher Schritt meinerseits, hätte vermutlich bereits vor ein paar Monaten erfolgen müssen)

Ich war selten in meinem Leben so motiviert aus meinen Fehlern zu lernen und eine Veränderung an mir und meinem Verhalten herbeizuführen, wie ich es momentan bin.
Sollte das mit uns nicht zu einem Happy End kommen, kann ich meine Erkenntnisse und Veränderungen mit in eine neue Beziehung nehmen, um hier hoffentlich nicht die gleichen Fehler zu machen.

Mir geht es nicht darum, meine gesamten Charakterzüge zu ändern - viel mehr geht es mir um solche Dinge wie Verbindlichkeit, Offenheit, Kommunikation, etc.

Es tut gut, in diesem Forum immer wieder seine Gedanken niederschreiben zu können.

Liebe Grüße
Snibby

Zitat von Snibby:

Sollte das mit uns nicht zu einem Happy End kommen, kann ich meine Erkenntnisse und Veränderungen mit in eine neue Beziehung nehmen, um hier hoffentlich nicht die gleichen Fehler zu machen.

Das klingt gut!

Zitat von Snibby:

Hallo zusammen, nachdem ich die letzten Wochen stiller Mitleser in diesem Forum war, möchte ich nun gerne einmal meine „Geschichte“ vorstellen, um hierauf einen Blick von Außenstehenden zu erhalten - ich versuche mich möglichst kurz zu halten und nur auf die wichtigsten Punkte einzugehen: Alter: Anfang 30 und ...

ich würde eine Kontaktsperre von mehreren Wochen oder Monaten empfehlen, damit jeder (erst mal) für sich klar kommen kann . Danach hat man oft einen klareren Kopf.
Denn: Nur durch Distanz entsteht Klarheit.

Zitat von Snibby:

in „naher Zukunft“

Das ist aber auch ein sehr dehnbarer Begriff. Vielleicht war Ihr die nahe Zukunft doch zu weit weg. Oder sie wollte die Beziehung nicht mehr fortführen.
Mit 30 eine Trennung. So schnell findet man jetzt auch keinen passenden Mann, der dieselben Vorstellungen hat. Das ist das Risiko, das sie eingeht.

Vielleicht hättest Du ihren Wunsch konkret ins Auge fassen sollen, denn die nahe Zukunft ist doch sehr vage.
Es kann genauso gut sein, dass sie kein Entwicklungspotential mehr in der Beziehung sah und sich dachte, besser ich gehe jetzt als noch länger darin zu bleiben. Mit 30 kann ich vielleicht meinen Wunsch noch verwirklichen.

Da bei Männern die biiologische Uhr nicht tickt, gehen Frauen natürlich anders durchs Leben.
Vor Jahren bekam meine Cousine ein zweites Kind mit über 30. Sagte der Gynäkologe zu ihr, biologisch gesehen ist das schon eine Risikoschwangerschaft.

@Margerite

Zitat von Margerite:

Vielleicht hättest Du ihren Wunsch konkret ins Auge fassen sollen, denn die nahe Zukunft ist doch sehr vage.
Es kann genauso gut sein, dass sie kein Entwicklungspotential mehr in der Beziehung sah und sich dachte, besser ich gehe jetzt als noch länger darin zu bleiben. Mit 30 kann ich vielleicht meinen Wunsch noch verwirklichen

Genau das macht es momentan für mich ja so schwer - mir ist inzwischen bewusst, das ich durch mein passives Verhalten ihre Ziele / Wünsche „auf Eis gelegt“ habe.

Dieses Verhalten bereue ich zutiefst.
Mir tut es unfassbar weh, das sie durch mein Verhalten wieder bei null steht. Auf der anderen Seite hat mich leider genau das gleiche Schicksal ereilt.

Wenn ich es könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen und bei den beiden „großen“ Themen viel aktiver agieren…

Zitat von Snibby:

Wenn ich es könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen

wenn ich es könnte, würde ich die Zeit vor drehen und sehen, wie ich mich weiterentwickele, weniger abhängig von anderen und mehr auf mein innerstes hörend

@Heffalump

so kann man es natürlich auch sehen.

Zitat von Snibby:

Genau das macht es momentan für mich ja so schwer - mir ist inzwischen bewusst, das ich durch mein passives Verhalten ihre Ziele / Wünsche „auf Eis gelegt“ habe.

Das kommt ja auch nicht von ungefähr. Vielleicht wolltest Du unbewusst diese langfristigen Verpflichtungen gar nicht eingehen. Dann hält Dich innerlich etwas davon ab ohne dass Du weißt warum und wieso.
Viele unserer Handlungen werden vom Unterbewusstsein gesteuert, also von der tiefer liegenden Ebene, die wir oft gar nicht kennen.
Für Reue ist es jetzt zu spät, aber nicht dafür, mal in sich hinein zu horchen, ob Du das alles wirklich umsetzen willst. Heirat, Wohneigentum, Kinder - Verpflichtungen und Verantwortung auf Jahre.

Und es stimmt nicht, dass Du auch wieder am Anfang stehst. Es kommt dir jetzt so vor, aber als Mann kannst Du auch in höherem Alter noch Kinder in die Welt setzen. Die biologische Uhr im Hintergrund tickt nur bei Frauen so laut.

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit benötige ich mal wieder meinen „Kummerkasten“, um mir eben selbigen von der Seele zu schreiben…

Im Moment stecke ich wieder ein wenig im Tal der Tränen fest - obwohl es schon bessere Zeiten gab.

Vor ein paar Tagen haben wir beide uns das erste Mal seit knapp einem Monat wiedergesehen.
Wir mussten Post austauschen und sind in diesem Rahmen ein bisschen ins Plaudern gekommen.
Zunächst haben wir über allgemeine Themen gesprochen und irgendwann haben wir das Gespräch in unsere Richtung gelenkt.
Hierbei haben wir das erste Mal seit Monaten offen und ehrlich über unsere Gefühle und Bedürfnisse gesprochen - das war für uns beide nicht leicht und hat einiges aufgewühlt.
Hierbei ging es eher um die Retrospektive als um die Zukunft.
Unser Gespräch ging ca. eine Stunde - hiernach hat es für uns beide gereicht, da es doch sehr „anstrengend“ war.

Da ich ihr gegenüber seit der Trennung keine wirkliche Reaktion / Emotion in Bezug auf die Trennung gezeigt habe, habe ich versucht zum Ende hin ein „kleines“ Zeichen zu geben.
Ich habe ihr gesagt, das ich jederzeit bereit bin, mich gemeinsam mit ihr hinzusetzen und zu schauen, was letztendlich zur Trennung geführt hat bzw. welchen Anteil wir als Paar an der Trennung haben oder welche unterschiedlichen Ansichten wir hatten - das Ganze jedoch völlig ergebnisoffen.
Es war mir in dem Moment wichtig, ihr das mitzuteilen.

Am nächsten Tag habe ich ihr noch eine kurze Nachricht geschickt, das ich es stark finde, das wir mal wieder offen und ehrlich gesprochen haben (das meine ich auch genau so).
Hierauf gab es keine Rückmeldung, was ich auch ein Stück weit verstehen kann - eine Frage habe ich hier auch nicht gestellt.

Im Nachgang weiß ich leider nicht, ob meine Aussage ein Fehler war bzw. ob es sie ggfs. überfordert hat. (für mich hat sich die Aussage im Moment des kundtun richtig angefühlt).

Im Moment stelle ich fest, dass ich erstmal wieder Abstand benötige.

So viel erstmal zu meinen aktuellen Gedanken…

Liebe Grüße
Snibbby

Zitat von Snibby:

Ich habe ihr gesagt, das ich jederzeit bereit bin, mich gemeinsam mit ihr hinzusetzen und zu schauen, was letztendlich zur Trennung geführt hat bzw. welchen Anteil wir als Paar an der Trennung haben oder welche unterschiedlichen Ansichten wir hatten - das Ganze jedoch völlig ergebnisoffen.

Zitat von Snibby:

Im Nachgang weiß ich leider nicht, ob meine Aussage ein Fehler war

Vermutlich ja, denn es klingt so,
als wolltest Du wieder bei ihr andocken. -Und das will sie jetzt aber
n i c h t,
denn sie hat sich gerade von Dir getrennt.