Es ist doch aber klar, dass der Ablöse - und Trauerprozess nicht linear verläuft. Es gibt Tage, da glaubt man über den Berg zu sein, um dann wieder in eine Talsohle zu rutschen. Es geht die ersten Wochen und Monate hin und her, auf und ab.
Das ist lästig, der gerade die Gefühlsebene gewöhnt sich nicht leicht um. Da kann der Verstand die Keule schwingen und die blöden Gefühle jammern und winseln. Wir wollen doch nur glücklich sein, wir fühlen uns traurig und einsam. Das dauert einfach, bis auch die emotionale Eben kapiert: Hey, den brauchen wir doch gar nicht, der hat uns doch gar nicht gut getan.
Das wird und auch der Urlaub kommt doch gerade zur rechten Zeit für Dich, denn das Zauberwort heißt Abstand.
Irgendwann wird sich der Kontakt zu dem Idioten wieder ein wenig normalisieren, aber auch das dauert.
Anfangs bezieht man einfach alles auf sich. Er kommt nicht - ja, typisch, dem ist es sch... egal, war ja klar. Oder man denkt sich: Hach, der kommt ja gar nicht mehr. Ja, warum wohl nicht? Klar, er will mir lieber nicht über den Weg laufen, die feige S...
Er kommt und tut locker und flockig und das bringt einen auf die Palme. Dieser Idiot tut so wie vorher und reißt seine dämlichen Witze. Mann, das kotzt mich an. Ja, ja, der sorgt schon dafür, dass es ihm gut geht und wie es anderen geht, ist sch...egal.
Egal was er macht oder auch nicht, es ist eh falsch. Auch daher ist Abstand wichtig, weil es nervenschonender ist.
Wird schon. Du wirst sehen, nach dem Urlaub sieht es wieder ein wenig anders aus. Der ist es jedenfalls nicht wert, dass Du Dir den Urlaub kaputt machen lässt.
Deine Strategie, freundliche Nichtbeachtung, ist m. E. die richtige. Er ist einfach nicht wichtig genug oder siehst Du das anders?
06.08.2021 16:16 •
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