Trennung Ja oder Nein?

Du machst dir Gedanken um ungelegte Eier, wie man so schön sagt.
Sie ist 33 , ihre Eltern werden so alt noch nicht sein?
Kinder kann sie auch mit 35 bekommen, warum nicht.

Geniess deine Beziehung und denk nicht so viel.
1. kommt es anders
Und
2. als man denkt ... ist doch immer so

Zitat von StDr:

Klar, es geht schon irgendwie einfach alle Zelte abzubauen und ins Ausland zu gehen. Aber mit das im Hinterkopf will ich keine 20-25 weitere Jahre als Beamter arbeiten.

P.S. Den Teil habe ich erst jetzt richtig wahrgenommen.
Mit anderen Worten - Dein beruflicher Verlust würde umso größer ausfallen , je später das Worst-Case-Szenario eintritt ?
Und Du hast eventuell sogar schon überlegt, ob Du bereit bist, dann eben jetzt aus dem Beamtentum auszusteigen ? Um im Fall der Fälle flexibler zu sein ? Was ist dabei rausgekommen ?

Das wäre momentan keine Option für mich.
Ich habe aber schon viele Szenarien durchgespielt bei denen ich meinen Status behalten kann. Am Ende bin ich immer der gierige Verlierer.
Ich meine, wenn ihre Eltern in sagen wir 15 Jahren krank werden, dann wären unsere Kinder ca. 12? Dann würden sie mitten aus der Schule raus genommen, verlieren Freundeskreise und alles. Ich denke es sehe dann eher so aus, dass meine Partnerin in die Heimat zurückkehrt, bis alles geregelt ist (grausam das zu sagen) und dann wieder zurück kommt. Werden dann sehr teure Jahre (2x im Jahr Urlaub in Ihrer Heimat) aber dass die Kids in Deutschland zur Schule gehen sollten sieht sie auch und möchte sie auch so.

Es ist schon durchaus richtig was Isely sagt. Es kommt immer anders wie man denkt und genau deshalb wäre eine Aufgabe meines Beamtenstatus jetzt schon keine Option. Ich will mir die Chancen auf frühzeitigen Ruhestand (55) und guter Pension nicht nehmen lassen und ich gehe auf in meinem jetzigen Job. Und sie bleibt ja ohnehin noch mindestens 2 Jahre, wenn wir zusammen bleiben auch wohl noch 15-20 Jahre in Deutschland.

Wie gesagt, ich versuche mein Gedankenkarussel in den Griff zu kriegen, wir haben einen gemeinsamen Urlaub geplant, da wird es sich wohl zeigen (wenn ich die ständige Nähe gepaart mit meinen Zweifeln nicht aushalte, muss ich wohl die Konsequenzen ziehen). Irgendwie doof sich selbst so eine Deadline zu setzen.

Dann tu's doch nicht. Also das mit der Deadline, meine ich .
Arbeite stattdessen ein bißchen mit Deinen inneren Zukunftsszenarien .

Was Du nämlich gerade geschrieben hast, klingt gar nicht mehr so unüberwindbar wie die Texte davor. Klar , es wären zwei harte Jahre . Aber ihr könntet es packen . Als Elternpaar . Und ohne, dass Du Deinen Beruf verlierst .

Stellt sich die Frage - was ist diese Frau Dir wert ? Was sind Dir mögliche 15/ 20 unbeschwerte Jahre mit ihr wert ? Passt da eine harte Phase von zwei, drei Jahren rein . Wo sie woanders ist ? Und Du hier ? Mit Kindern ?

Also ja . Da ist ein Risiko . Doch Risiken kann man abwägen. Nach Eintrittswahrscheinlichkeit . Nach Schwere des Risikos . Nach Strategien, um damit umzugehen . Danach, ob die Sache es wert ist, das Risiko einzugehen . Und dann ist es möglich , sich sehenden Auges trotz Risiko für eine Sache zu entscheiden . Wenn man sich selber zutraut, im Falle des Eintretens damit fertig zu werden .

Diese Art von Entscheidung ist was ganz anderes, als der Versuch, ein ungutes Bauchgefühl von wegen Verfallsdatum zu verdrängen . Denn von einem automatischen Verfallsdatum lese ich da jetzt dann doch nix .

Würdest Du sie wirklich lieben, würdest Du solche Gedankenkarusselle nicht fahren.

Im Prinzip hast Du Dir doch die Antwort schon selbst gegeben.
Du hast Angst vor Veränderungen, die diese Beziehung wohl mit sich bringen würde und Du fürchtest um Dein geregeltes BeamtenLeben .........

Jedes Leben und jede Beziehung birgt Risiken in sich .... kann aber auch die große Erfüllung bedeuten.

Du musst entscheiden, was für Dich wichtig bzw. sehr wertvoll ist ......
denk nach

Zitat von BrokenHeart:

Im Prinzip hast Du Dir doch die Antwort schon selbst gegeben.
Du hast Angst vor Veränderungen, die diese Beziehung wohl mit sich bringen würde und Du fürchtest um Dein geregeltes BeamtenLeben .........

Jedes Leben und jede Beziehung birgt Risiken in sich .... kann aber auch die große Erfüllung bedeuten.

Du musst entscheiden, was für Dich wichtig bzw. sehr wertvoll ist ......
denk nach

Ich würde es nicht sehnen nach geregeltem Beamtenleben nennen. Es ist halt mehr als der Sicherheitsgedanke sondern einfach die Tatsache, dass vieles was ich mir erarbeite für die Kartz ist.

eigentlich lese ich aus allem fast raus, dass für Dich die Entscheidung gefallen ist

ich kann Dich verstehen aber auch sie

was denkst du nun zu tun?

Zitat von StDr:

Ich würde es nicht sehnen nach geregeltem Beamtenleben nennen. Es ist halt mehr als der Sicherheitsgedanke sondern einfach die Tatsache, dass vieles was ich mir erarbeite für die Kartz ist.

Ich finde es schade, dass vermutlich Deine Entscheidung gegen Euch ausfällt. Was wird in einem oder in drei oder in fünf Jahren sein, das weiß niemand. Es kann ja durchaus sein - mal fiktiv gedacht - dass die Eltern ohne Pflegebedürftigkeit alt werden oder von einem auf den anderen Tag von dieser Erde gehen -.

Den Verlauf einer Beziehung/Ehe kann auch niemand vorhersagen.

Doch wenn so viele Bedenken bestehen, was wäre wenn ... dann sieht das für mich nach einem sinkenden Stern bei Euch beiden aus.

Denk was das angeht einfach mal weniger nach und versuch dich drauf einzulassen. Nichts ist schlimmer als ein Partner, der alles plant, wissen will und nur auf seine eigene Sicherheit bedacht ist.
Das wird sie irgendwann merken und wird selbst dann die Reißleine ziehen.

Ja, du hast einen tollen Job. Er erfüllt dich. Und? Es ist nur ein Job. Wenn der Job dich erfüllt, du so gut darin bist, dann wirst du auch einen neuen Job finden wenn es dich in einen anderen Ort oder ein anderes Land treibt.
Du kannst doch nicht ernsthaft, in unserem Alter, schon an die Rente und die tolle Pension denken. Dazwischen sind noch viele Jahre und da kann alles passieren.

Lass dich auf die Beziehung voll ein, geh Risiken ein und trau dich was. Nur so wirst du das Gefühl los und wirst dich fallen lassen können. Alles andere ist dir und ihr gegenüber nur Verarsche.

Ich kann deine Gedanken gut verstehen. Wer Beamter wird, hat ein gewisses Sicherheitsdenken. Das ist absolut ok. Aber wer weiss denn schon, dass die Eltern oder man selbst am Ende pflegebedürftig ist?
Und wenn ein Elternteil alleine ist, kann man ihn evtl. nach D holen.
Aufgrund dieser Unwägbarkeiten alles zu beenden, fänd ich nicht sinnvoll.
Manchmal ist es besser Augen zu und durch zu denken - und einfach mutig zu sein.
Viel Glück bei deiner Entscheidung

Zitat von itastub:

Ja, du hast einen tollen Job. Er erfüllt dich. Und? Es ist nur ein Job. Wenn der Job dich erfüllt, du so gut darin bist, dann wirst du auch einen neuen Job finden wenn es dich in einen anderen Ort oder ein anderes Land treibt.
Du kannst doch nicht ernsthaft, in unserem Alter, schon an die Rente und die tolle Pension denken. Dazwischen sind noch viele Jahre und da kann alles passieren.

Es ist eben nicht nur ein Job sondern ein Status der auf das restliche Leben ausgelegt ist. Ich bin studierter Verwaltungsmensch, von vorn bis hinten auf deutsche Verwaltung getrimmt vom rechtlichen bis in den finanziellen Rahmen. Mal eben einen neuen Job in einem anderen Land ist sehr unwahrscheinlich, leider. Mein Bachelor + Master sind eben auf Karriere im öffentlichen deutschen Dienst ausgelegt.
Das Problem ist, dass ich bei Austritt nur Nachversichert werde, also ohne die betriebliche Altersvorsorge. Des Weiteren ist mein Brutto als Beamter sehr viel niedriger als bei einem Angestellten. Es ist also als habe ich nur geringverdienend verdient und bekomme davon nur ca. 40% für meine Rente angerechnet. Klar es ist noch viel zu früh daran zu denken aber zu wissen, was ich verpasse und ca. 20 Jahre dann als geringverdienend angerechnet zu bekommen ist ne harte Nummer.

Danke für die vielen Zusprüche, ich warte erstmal ab. Bis ende des Jahres werde ich aber eine Entscheidung fällen um nicht meine und ihre Zeit zu verschwenden.

Zitat von StDr:

Es ist eben nicht nur ein Job sondern ein Status der auf das restliche Leben ausgelegt ist.

Verstehe mich nicht falsch: Jeder Job ist nur ein Job. Jeder Beruf ist ein Beruf, für manche ist ein Beruf aber Berufung. Darüber aber seinen oder einen Status zu definieren ist nicht gut. Was erhoffst du dir von diesem Status?!
Stell dir mal vor, du kannst diesen Job aus irgendeinem Grund nicht mehr ausüben. Was passiert mit dir? Mit deinen Gefühlen?
Dein Leben basiert auf verschiedenen Säulen und es gilt jede Säule effizient auszufüllen.
Wenn du eine Säule voll ausfüllst (Job), aber den Rest vernachlässigst bzw. deinen Fokus auf nur die Job-Säule setzt, wirst du irgendwann auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen.
Nämlich dann, wenn du den Job warum auch immer nicht mehr hast. Die anderen Säulen hast du vernachlässigt und können den Wegfall einer Säule nicht kompensieren.
Weißt du was ich meine?
Ja, du gehst in deinem Job auf. Es ist deine Berufung. Aber denk nicht soweit in die Zukunft. Es kann gut laufen, schlecht laufen.
Aber ist die Liebe zu einem Menschen das Opfer wert, nur um der Arbeit wegen?

Zitat von StDr:

Danke für die vielen Zusprüche, ich warte erstmal ab. Bis ende des Jahres werde ich aber eine Entscheidung fällen um nicht meine und ihre Zeit zu verschwenden.

Ich weiß nicht welche Musik du hörst, mein aktuelles Lieblingslied enthält folgende Passage
Time really moves fast, fast, fast, fast
But hurry up and get in your bag, bag, bag, bag
Bis Ende des Jahres willst du eine Entscheidung treffen? Sorry, aber dann zieh die Entscheidung vor und beende es. Das ist ihr gegenüber nur fair.

Zitat von StDr:

Klar es ist noch viel zu früh daran zu denken aber zu wissen, was ich verpasse und ca. 20 Jahre dann als geringverdienend angerechnet zu bekommen ist ne harte Nummer.

In 40/50 Jahren kann sich noch so viel ändern. Wer weiß ob es uns da noch gibt? Du denkst zu viel an deine Rente...

Zitat von StDr:

Mal eben einen neuen Job in einem anderen Land ist sehr unwahrscheinlich, leider. Mein Bachelor + Master sind eben auf Karriere im öffentlichen deutschen Dienst ausgelegt.

Das glaube ich nicht. Ich denke jemand mit deinem Wissen und deinen Skills ist in einem vergleichbaren Beruf ein gern gesehener Angestellter.

Ich hätte die perfekte Freundin für dich...meine Ex.

ich bin auch beamtin und würde meinen status nicht aufgeben! (und nur, weil ich diese form des berufes gewählt habe, bin ich noch lange keine klischee-beamtin, sondern arbeite genau so hart für mein geld, wie andere auch)

allerdings würde ich dann etwas weiter denken und überlegen, wie man die befindlichkeiten unter einen hut bekommt.

wenn die eltern pflegebedürftig werden (was ja überhaupt nicht klar ist), kann man die vielleicht auch zu sich holen! auch ein sabbatical kann bis dahin angespart werden.

allerdings sind das lauter wenns und abers, die ich zwar mal theoretisch ansprechen würde, aber dann zur seite legen könnte, bis dann tatsächlich irgendeine sache eintritt, die zum handeln zwingt.

Zitat von DieSeherin:

allerdings sind das lauter wenns und abers, die ich zwar mal theoretisch ansprechen würde, aber dann zur seite legen könnte, bis dann tatsächlich irgendeine sache eintritt, die zum handeln zwingt.

Korrekt!
Und diese wenns und abers sind oft Gründe, weshalb Beziehungen scheitern.
Drauf einlassen, oder es sein lassen.
Wenn alles ineinander greift, gut, wenn alles gegeneinander stößt, abstoßen bzw. überlegen ob das ein oder andere noch Sinn macht.