@Re_ne
Nachdem ich in anderen Threads viele deiner Beiträge gelesen habe, in denen du von deinem Schmerz und deiner Trauer erzählt hast, wollte ich dir ein paar Worte/ Gedanken da lassen.
Ich weiß aus deinen Schilderungen, dass es nicht dein Wunsch war, dass es so kommt – und trotzdem bist du jetzt unfreiwillig hier. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer die ersten Tage allein nach so vielen Jahren für dich sind. Alles wirkt fremd, still und ungewohnt – fast, als hätte die Welt den Atem angehalten. In dieser erdrückenden Stille spürst du vielleicht besonders stark, wie sehr dir das Vertraute fehlt und wie fremd sich dieses neue Leben anfühlt.
Es ist völlig verständlich, dass du dich überwältigt, einsam und verloren fühlst, dass Erinnerungen immer wieder hochkommen und die Räume leer wirken. Dein Herz sehnt sich nach dem, was war – und das darf es auch. Der Schmerz zeigt, wie tief diese Verbindung in den 14 Jahren war und vielleicht noch immer ist – nur eben auf eine andere Art und Weise als all die Jahre zuvor. Diese schönen Erinnerungen kann dir niemand nehmen. Bewahre sie ruhig weiterhin, denn sie sind ein Teil deines Lebens und dürfen einen besonderen Platz in deinem Herzen haben.
Gleichzeitig kann diese erzwungene Stille, so schwer sie sich gerade anfühlt, ein Raum für dich werden. Ein Ort, an dem du dich wiederfinden darfst. Du darfst traurig sein, die Einsamkeit spüren – aber sie muss dich nicht erdrücken. Kleine Dinge können dir helfen, wieder Halt zu spüren: ein Ritual, ein Spaziergang, Musik oder einfach ein Moment nur für dich.
Vertraue auf dich selbst und glaube daran, dass du diese Phase meistern kannst. Lass dieses Vertrauen dein Antrieb sein – für dich. Schritt für Schritt kannst du lernen, die Leere auszuhalten und sie nach und nach als Begleiter zu erkennen. Sie ist nicht dein Feind, sondern ein Zeichen dafür, dass Neues möglich ist – auch wenn es sich gerade fremd und ungewohnt anfühlt.
Wenn du entschlossen bist, diese Chance zu ergreifen, kannst du nach und nach ein Leben gestalten, das wirklich zu dir gehört – in deinem Tempo, auf deine Weise, mit allem, was dir wichtig ist.
Es ist okay, dass es weh tut.
Es ist okay, dass alles still ist.
Aber diese Stille kann dich begleiten, statt dich zu erdrücken.
Stück für Stück wird es leichter, und aus der Einsamkeit kann ein Raum entstehen, in dem wieder Freude, Sicherheit und Zuversicht Platz finden.
Ich glaube fest daran, dass du das schaffen wirst – und dass du die Kraft in dir trägst, diesen neuen Weg zu gestalten.
05.11.2025 00:17 •
x 7 #425