Trennung nach über 20 Jahren Ehe / Durchlebe die Hölle

Zitat von Cary:

Und gegen fliegende Schmettleringe, gegen Herzklopfen und die Anspannung ist man einfach machtlos.

Das stimmt vor allem weil es wie eine Sucht ist. Sind die Schmetterlinge wieder weg dann ist es eine Weile schön so, weil ja Vertrautheit eintriff. Aber in den Zeiten der anonymen Internetrecherche wird man dann wieder fündig und die sucht beginnt von neuem. Ich habe zweimal gekämpft, vergebens.

@MissLilly es ist etwas schwierig zu beschreiben, da sich ihre Haltung dazu aus mehreren Erlebnissen und Erfahrungen zusammen setzt.

Ich versuche es aber mal an einem Beispiel zu beschreiben:

Wir hatten in der Vergangenheit einen Fall im Bekanntenkreis, wo diese Person unter einem Burn-Out / Erschöpfungssymptom litt.

Im Rahmen dessen haben wir uns auch mal über die theoretische Situation unterhalten, was wäre wenn einer von uns dieses oder ein ähnliches Symptom hätte.
Ihre Meinung - für sich - ist da eindeutig gewesen. Sie würde sich nicht therapieren bzw. beraten lassen (wollen). Diese Dinge entstehen bei einem selbst und somit kommt man da auch selbst wieder raus. Sie würde sich auch niemals von jemandem sagen lassen, dass sie sich therapieren lassen muss oder es zumindest mal anklopfen lässt.
Sie kennt sich selbst am besten und da muss ihr niemand anders reinreden.

Würde ich die Thematik in den heutigen Tagen ansprechen und versuchen ihr den Schritt als "überlegenswert" einzureden, geht der Schuss ganz massiv nach hinten los.
Sie wäre garantiert total genervt und würde komplett dicht machen.

Zitat von Sunny_75:

Sie würde sich nicht therapieren bzw. beraten lassen (wollen). Diese Dinge entstehen bei einem selbst und somit kommt man da auch selbst wieder raus.

Dann wäre ihre Einstellung zu der psychischen Erkrankung eures älteren Kindes ja ganz interessant. Ist das auch quasi "selbst schuld" dafür und muss da ohne Hilfe wieder raus?

Aber mal davon abgesehen: Ich denke deine Chance ist derzeit nicht groß. Viel größer sehe ich die Gefahr, dass du dich in einen Kampf begibst, der nicht zu gewinnen ist und selbst darin zu viel Zeit und Energie verbrauchst.

@Cary ist heute leider so, es gibt keine Wertschätzung für das was man hat mehr.
Das hat man ja sicher. Welchen höheren Wert gibt es, das ein Mensch wirklich sein Leben mit dir verbringen will und freiwillig an deiner Seite bleibt? Mehr Wertschätzung wirst du wohl nicht bekommen können.

Aber diesen Menschen hat man ja sicher, das ist dann irgendwann keine Wertschätzung, Bestätigung für einen selbst mehr. Dann muss was Neues her.

Da rückt dann der Egoismus in den Vordergrund, der Wert des anderen wird stark nach unten korrigiert. Dann bei einer guten Gelegenheit trennt man sich und saugt die anfängliche Aufmerksamkeit des neuen Partners wie ein Schwamm auf.

Dann schwebt man, weil der Andere einem das gibt, was man glaubt zu vermissen. Im Endeffekt die Liebe zu sich selbst.

@MaKu viele Gemeinsamkeiten, bis auf das meine Ex ihren Traumpartner im Internet gefunden hat.

Die Trennung ist auch über 3 Monate her. Freiheiten hatte sie immer, sie konnte machen was sie wollte. Ich hatte auch die Hoffnung das es vielleicht so schnell wieder aufhört wie es angefangen hat.

Das Gegenteil ist der Fall. Sie pfeift dauernd vor sich hin und malt Bilder von sich und ihrem Traum. Ich bin für sie nicht mehr existent, auch wenn wir noch zusammen wohnen.
Da ist auch kein Respekt, Rücksichtsnahme etc. Ihrerseits, eher das komplette Gegenteil.

Du hast recht dieser Mensch von früher ist tot. Je eher man das realisiert und sich entliebt, auch wenn das trotz allem schwer fällt, desto besser für einen selber.
Sie kommt mir im Moment eher wie ein ferngesteuertes Wesen vor.

@Cary Nach einer gewissen Zeit wird die so oft beworbene Vertrautheit für manche Menschen zur Langeweile,

denke ich mir auch manchmal. Ist die Frage: Will ich einen Partner, oder einen Entertainer?

Langeweile entsteht im erster Linie, wenn man sich selber nicht beschäftigen kann. Selbst mit einem langjährigen Partner kann man neue Sachen erleben und weitere Seiten kennenlernen. Will ich ein Überraschungsei, oder ist mir die Vertrautheit wichtiger?

Nicht meine Welt.

Zitat von MaKu:

wow ... 2x so langjährige Beziehungen gescheitert. Kann man sich gar nicht vorstellen. Gibt es da einen, wo du tiefere Verbundenheit hattest?

Um ehrlich zu sein mit beiden, und ich halte mich für unglaublich reich dafür. Es waren alles wunderschöne Jahre, der Himmel war lange voller Geigen und Liebe war da bist zum Tag X. Als ich meinen Ehemann verließ hat er sich in Hass geflüchtet, unschöne Dinge passierten, aber ich wollte und konnte ihn nicht hassen. Als mein Lebensgefährte ging habe ich ihn ohne Groll ziehen lassen. Wer die Wanderstiefel anhat macht sich auf den Weg, egal wie das Wetter ist.

Ich habe viele Bekannte und Freunde deren Beziehungen schaffen nicht einmal die Hälfte des Weges, und manche davon möchte ich nicht einmal einen Monat mitmachen. Nein, es ist schade, beides, denn auch ich bin jemand der Vertrautheit nicht als Langeweile ansieht, ich hatte mich kommittet, und das zu 100% ohne Dunkelpromille.

Aber ich habe noch ein paar Tage vor mir die ich eigentlich nicht allein verbringen will - und nachdem ich mir sicher bin dass ich in mehrfacher Hinsicht eine gute Partie bin denke ich auch dass ich irgendwann den passenden Deckel wieder finde - zum dritten Mal - denn ich weiß, man kann sich mehrfach verlieben. Eins weiß ich nach den beiden Erfahrungen aber sicher: die Zeit heilt alle Wunden, egal wie tief sie geschlagen wurden

@Cary sehr schön geschrieben und deine Einstellung hätte ich gerne. Jedenfalls werde ich mir dich zum Vorbild nehmen und dran arbeiten.

Zitat von maenneken:

Ghost Mit dem Sockel ist wirklich sauschwer, Das dauert alles,manchmal braucht es sehr lange für ein Böckchen,dann geht es wieder schneller. ...

Wenn man sie auf dem selbstgebauten Sockel lädt wird es für einen selbst aber ungleich schwerer. In der Realität hat sie einen verlassen und realistisch ist der Sockel auch eher zi hoch angesetzt gewesen. Die Zeit zum Träumen und Schönreden scheint vorbei zu sein. Die Realität ist zwar unschön, lässt sich aber nicht verleugnen.