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Trennung nach 32 Ehejahren geht das?

sozialtussi
Liebe Leute
Ich stelle mich kurz vor.
Ich bin weiblich, 54 Jahre alt und 32 Jahre verheiratet.
Von Beruf Krankenschwester.
Um es nicht unendlich lang zu machen, hier meine Story.

Mein Mann hat mich schon früher betrogen, ich habe ihm immer verziehen.
Angeblich waren das nur One- Night -Stands und ohne Bedeutung.
Das alles ist 20 Jahre her.

Nun ist er 59 und hat sich in eine Kollegin verliebt.
Ich bin dahintergekommen, weil ich es einfach gemerkt habe, ich hatte schon eine Ahnung und die bestätigte sich dann auch recht bald.

Er versprach mir vor 3 Wochen,dass da nichts war, kein S., nur Liebelei und er
würde sofort Schluß machen, was ich ihm einigermaßen abnahm.
Aber er machte weiter und ich merkte wieder an seinem Verhalten, dass er log sprach ihn an und er gab zu, dass er immer noch in sie verliebt ist.

Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht mehr aushalte, er könne sie haben.
Er hatte nichts Besseres zu tun, als sie gleich anzurufen und ihr die freudige Nachricht zu überbringen.
Vorher liefen bei uns natürlich lange Gespräche.
Wir wussten beide schon lange, dass unsere Ehe seit Jahren nur noch eine Farce ist und wir beide nicht bereit sind, diese weiter zu führen.
Wir waren uns also einig, dass wir uns trennen.

Das ist jetzt 3 Tage her, seitdem ist er jeden Tag bei ihr.
In zwei Wochen zieht er ganz zu ihr, die Wohnung ist noch nicht fertig.
Meine Gefühle schwanken von Trauer, Verlust zu Ungläubigkeit und Erleichterung, dass ich ihn endlich los bin.

Wenn ich alleine bin, geht es (bis jetzt) noch.
Wenn ich ihn sehe, muss ich jedesmal heulen vor Schmerz und Trauer um ihn.
Er ist auch traurig, aber zieht sein Ding wohl durch.

Er jammert nun aber dauernd rum, dass er nicht weiß, was ihn erwartet, aber ich wollte es ja so haben.
Er jammert, dass er nicht weiß, wie er das finanziell schaffen soll, da ich mehr als er verdiene.
Er jammert, dass ich ihn hier nicht mehr haben will, denn er muss jetzt erstmal in einer 40qm Wohnung mit ihr hausen.
Die Wohnung hat sie sich genommen, weil sie sich auch von ihrem Mann trennt.
Das war aber angeblich schon vor seiner Zeit....

Er jammert mir die Ohren voll.....obwohl er sich eine Neue gesucht hat.

Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass er sich eine riesige Hintertür bei
mir offen halten will, denn er will, dass wir weiterhin sehr freundschaftlichen Kontakt haben. Er will angeblich immer wissen, wie es mir geht.
Ich war immer die Starke in unserer Beziehung, habe alles gemanagt.
Er ist der Hilflose, der immer nur seinen Job machte, mehr aber auch nicht.
Ich bin froh, dass wir uns nun endlich trennen, bin auch froh, dass er die Neue hat, die ihn aufnimmt, denn er hat selber zugegeben, dass er niemals alleine sein könnte.

Nun habe ich aber Schiss, dass er irgendwann zurückkommt und mich wieder weich klopft und ich ihn dann wieder zurücknehme und aller Frust von Vorne anfängt.

Nach 32 Jahren, das wird sehr hart werden und ich habe es noch gar nicht richtig realisiert, aber ich bin doch erleichtert, dass ich endlich den Mut habe, ihn gehen zu lassen.
Geklammert habe ich nie, das war immer umgekehrt.
Ich hätte ihn schon längst verlassen, aber er hat mich immer wieder belabert, er würde sich ändern, alles wird besser, bis ich keine Kraft mehr hatte.

Nun habe ich kein Mitleid mehr, aber schon Angst vor der Zukunft, ich packe das schon irgendwann, das zu begreifen, was hier gerade passiert.
Nur wie verkrafte ich das Alleinsein, das völlig neue Leben ohne ihn, auch wenn er mich oft sehr gequält hat.
Gedemütigt bin ich natürlich und unendlich traurig, dass sich mein 59 Jahre alter Mann nach so vielen Jahren einfach eine neue Frau sucht, ich kann es irgendwie nicht begreifen.

09.06.2014 00:09 • x 3 #1


sozialtussi
Vielleicht hört sich das alles sehr abgeklärt an, was ich schreibe.
In meinem Inneren bin ich sehr zerrissen und diese Ungläubigkeit,
dass er mich einfach nach 32 Jahren fallen lässt, kann ich nicht mit Worten
beschreiben.

Was ich wissen möchte ist, ob es euch auch so erging.
Einerseits die Erleichterung dass man endlich den Mut hat, eine lieblos gewordene Beziehung zu beenden und andererseits diese Ungläubigkeit.

Es passierte praktisch von jetzt auf gleich.

Ich werde jetzt schon gefragt, wo denn mein Mann ist.
Soll ich das schon nach 3 tagen erzählen?
Wie geht ihr damit um.

Wäre sehr dankbar für Antworten.

09.06.2014 00:47 • #2


A


Trennung nach 32 Ehejahren geht das?

x 3


anje
hallo sozialtussi....was für ein spezieller name ...
hallo hier erst mal....32 jahre ist eine lange zeit mehr als dein halbes leben...
egal wer fremd geht aber ich denke schon eher männer halten sich gerne ein hintertürchen auf ...aus angst vor dem was kommt ...er wird sie mit sicherheit nicht wirklich lieben sie war ein abenteuer und jetzt hat er den senf....mein ex meinte auch ständig ich hätte ihn dazu getrieben und ihn dann nicht mal aufgehalten...also im grunde sind wir ja die schuldigen...ich kann nur sagen es war schwer und es ist immer noch schwer ..aber es war das beste das er gegangen ist und ich ihn absolut nicht aufgehalten habe.
wenn du ihn nicht mehr willst und nichts mehr für ihn fühlst nur noch vieleicht mitleid hast ...lass ihn gehen ...gehe auf nichts ein ...keine gespräche über wen und vieleichts.
du bist 54 jahre ...mmm stehst noch mitten im leben hast ein gutes einkommen und kannst nochmal von vorne anfangen..kann auch einsam sein am anfang auf jedenfall...es wird aber besser ....du kannst dein leben noch mal neu gestalten nach deinen wünschen...die zeit wird nicht einfach aber immer besser jeden tag . rede auch darüber mit freunden, familie oder arbeitskollegen ...geh raus in die natur ...geh spazieren oder mache sport...ja ich weiß man muß sich aufraffen ..und für mich ist es immer noch nicht so einfach ..aber ich kann sagen ich bin froh das er weg ist .
drück dich mal ganz fest...
lg anje

09.06.2014 01:06 • x 2 #3


O
Hi, ich weiss wie es dir geht. Ich bin seit 6 Wochen getrennt nach 26 Jahren.
Das Gefühl der Sicherheit ist auf einmal weg. Aber haben wir nicht immer schon unseren Mann gestanden?
Ich habe sofort als die Trennung besprochen war alle informiert Familie, Freunde und Arbeitskollegen.
Warum? Um eben nicht wieder uns eine Chance zu geben.

09.06.2014 10:51 • x 2 #4


sanin
Zitat:
Er jammert nun aber dauernd rum, dass er nicht weiß, was ihn erwartet, aber ich wollte es ja so haben. 


Das ist der blanke Hohn.

Was hat er sich vorgestellt? Akzeptierte geliebte und zuhause familienbetreuung?
Manchmal glaube ich, dass Männer in langen Beziehungen dazu tendieren ihre frauen mit den Müttern zu verwechseln.
Mama hat ihm jetzt die freundin erlaubt, aber die wohnqualitat ist nich nicht optimal. Dabei könnte doch sein leben jetzt so schön sein.

eigentlich solltest du ausziehen, und die beiden in eure wohnung lassen. Schließlich sind es ja zwei. Die drei einkommen werden zusammen gezählt durch drei geteilt.
Am besten wäre, wenn du die miete der grossen Wohnung zahlst und die beiden die kleine. Denn es ist ja vollkommen verständlich, dass ein frischverliebtes paar mehr Ausgaben hat.
als Krankenschwester hast du doch bestimmt öfter Nachtschichten, da könntest du doch den beiden untertags den Haushalt machen.

ich denke das würde deinem Mann sehr entgegenkommen und wäre für ihn die perfekte Lösung.


Ja, ich glaube er will sich sein Hintertürchen offen halten, und ich befürchte du wirst es ihm offen lassen. [/quote]

09.06.2014 12:41 • x 6 #5


N
Selten gelesen das jemand so froh ist den Mann los geworden zu sein.

Jetzt noch das gelernte Muttigehabe aufgegeben, und alles gut

LG

09.06.2014 14:17 • x 3 #6


sozialtussi
Hallo liebe Leidensgenossen(innen)

Eure Zeilen tun mir gut, ihr glaubt nicht, wie ihr mir aus der Seele sprecht.
Ja, er hat mich im Laufe der Zeit wohl mit seiner Mutter verwechselt, oder
besser gesagt, wir lebten wie Geschwister nebeneinander her und genau das
will ich schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich es schaffe, mich zu trennen.
Natürlich geht es mir schlecht, es wird bestimmt zig Monate dauern, bis ich damit einigermaßen zurechtkomme, aber diese Chance werde ich diesmal ergreifen, bzw. habe ich sie endlich ergriffen.

Wir hatten heute Morgen nochmal ein klärendes Gespräch, welches jedesmal in Tränen endet, zu tief ist der Schmerz bei beiden, aber bei ihm habe ich eher den Eindruck, dass er mich bemitleidet.

Er zieht in einer Woche aus, dann ist das erste kleine Nest fertig.
Erst dann kann ich zur Ruhe kommen und das Alleinsein proben, obwohl ich gut alleine sein kann.

Bedingt durch meine Arbeit, ich arbeite seit vielen Jahren ausschließlich im Nachtdienst, bin ich sowieso ein Mensch, der gut mit sich alleine auskommt.
Und alleine war ich auch in der Ehe, er schlief sowieso jeden Abend auf dem Sofa ein,egal ob er gearbeitet hatte oder frei hatte.
Wie ich das gehasst habe.

Unternehmungen waren kaum sein Ding, aber jedes Jahr mindestens 1x in den Urlaub, da war er hellwach. Ansonsten kaum Gemeinsamkeiten.

Glücklicherweise habe ich einen guten Freundeskreis.
Ich kann was unternehmen, anrufen oder einfach nur lesen und Seele baumeln lassen.

Ach ja und seinen Hund, den er vor 12 Jahren anschleppte und um den ich mich natürlich ausschließlich kümmere, wie überhaupt um alles, will er auch nicht haben.
Aber ich behalte den Hund gerne, er ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich weiß, was Verantwortung bedeutet.

Psychisch geht es mir momentan ziemlich mies, aber alles andere wäre auch unnormal.
Ich muss mich zwingen, was zu essen, kann nicht schlafen, bin seit 5 Wochen in der beruflichen Wiedereingliederung, weil ich an der Schulter operiert wurde, aber meine Stelle, die ich habe und das schon seit 12 Jahren ist mir sicher, es sei denn ich schaffe die Pflege körperlich nicht mehr.

Ich bin aber ein zäher Brocken und werde das alles schaffen.
Es werden bestimmt noch viele Höhen und Tiefen kommen, aber ich hoffe sehr, dass
die Zeit alle Wunden heilt und ich eines Tages sagen kann:

Warum habe ich das nicht schon vor 10 Jahren gemacht?

Und Männer kommen mir am besten erstmal gar nicht an, ich will keinen mehr sehen.
Mein Mann meint, dass die bei mir Schlange stehen werden, sobald sich das rumgesprochen hat....hat man da noch Worte?

Er weiß im tiefsten Innern wohl doch, was er verliert.
Sein Problem.

Ich lese hier eure Geschichten und bin erstaunt, wie stark man trotzdem sein kann.
Man muss nur den einen Schritt wagen, mein nächster Schritt ist, dass ich mit dem Rauchen aufhöre, das spart und ist gesund.
Im Moment qualme ich wie verrückt, aber das muss ich in den Griff kriegen.

Und nächstes Jahr will ich mit meiner Freundin nach Kreta, dieses Jahr fällt aus.
Ich glaube auch, sich Ziele im größten Leid zu setzen, ist hilfreich.

Nur nicht den Kopf in den Sand stecken.

09.06.2014 16:12 • x 1 #7


V
hallo lieben TE, auch wenn du mich , als Mann, erst einmal nicht mehr sehen / hören / lesen willst..
Ich muss hier doch noch kurz etwas schreiben, weil ich grade in einer ziemlich ähnlichen situation
bin. nur aus sicht des mannes

Bin so erschrocken über diesen eigentlich bin ich seit 10 jahren unzufrieden gestolpert.
Ich werde im nächsten Jahr 60, mein Frau ist im gleichem Alter. Sind seit 37 Jahren verheiratet.
Alles super, aber wir leben seit min. 20 Jahren wie enge vertraute Freunde, da läuft nichts mehr intimes.
Sie hatte mich früher einige Male aus unlust abgewiesen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu betteln entweder es macht beiden spaß oder gar nicht.
Ich fühle mich noch fit, mache sport , arbeite, meine Frau tobt sich zuhause aus, kocht und backt gerne,
wir machen auch unternehmungen zusammen. die ganze familie , freunde, denken wir sind DAS Paar schlechthin. In mir sieht es anders aus. Ich habe vor einigen Jahren eine andere Frau kennen und lieben gelernt. 20 Jahre jünger als ich, wir verstehen uns aber auf allen ebenen, sie ist klug, sie ist bildschön
(weiß nicht wie ich das verdient habe, aber es ist so) , wir hatten grade das schönste Wochenende zusammen. ABER ich komme aus meiner Ehe nicht raus, mich quälen so ziemlich die ängste die dein Mann hegt. Was mache ich ,z.B. wenn Sie irgendwann eben doch merkt , dass ich älter bin. Ich hätte
schön lange ein gespäch mit meiner Frau suchen können, aber was passiert dann? Es gibt für uns keinen Weg zurück zur alten Leidenschaft,darüber hätten wir vermutlich schon vor jahrzehnten reden müssen. ich möchte Sie aber auch nicht in meinem Leben missen..
Ich weiss , das hört sich auch wieder nach purem egoismus eines mannes an, der alles im Leben will...
Es tut weh, das nur Hopp oder Top gibt.Meine Frau wird mich ähnlich hassen, wie du grade deinen Gatten. Ich treiben mich hier aktuell ziemlich suchend im Netz herum...
Ich kann grade nur alles falsch machen. Einer ist immer der Ar*** ..

10.06.2014 11:00 • x 1 #8


sozialtussi
Hallo Gast,

ich finde das ziemlich mies, was du da machst.
Das ist doch feige.
Bei uns wird das Umfeld auch aus allen Wolken fallen,
bisher weiß es nur eine handvoll Leute.

Ich habe auch lange Jahre gedacht, dass ich es aushalten kann, wie Brüderchen und
Schwesterchen zu leben.
Das hat aber nicht funktioniert.
Meine Sehnsucht nach Nähe wurde immer größer.

Andererseits bin ich nicht der Typ, der sich deshalb einen Mann nimmt, nur damit ich mal wieder merke, dass ich eine Frau bin.

Es geht ja auch nicht nur um S...
Ich möchte mal gestreichelt werden, in den Arm genommen werden, Hand in Hand
mit einem Partner bummeln.

Und auch einen starken Mann zum Anlehnen brauche ich, ich war in unserer
Beziehung immer die Starke und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das
nicht mehr will.
Er weiß das , kann sich aber nicht ändern, er kommt aus seiner Bequemlichkeit
nicht raus und das seit vielen Jahren.

Die Trennung wollte ich ja schon lange, aber er wollte nie, weil er weiß was er
an mir hat.
Aber plötzlich verliebt er sich und ich bin von jetzt auf gleich nur noch
Vergangenheit, das tut so weh.

Gestern kam er um 00.10 Uhr nach Hause, er zieht ja erst in einer Woche aus.
Ich musste heute Morgen vor 5 Uhr aufstehen, das wusste er und trotzdem lässt
er mich zappeln.

Dazu hatten wir auch noch schwere Gewitter, das war ihm alles egal.
Weißt du, wie weh das tut?
Er hat nicht mal den Anstand, mich anzurufen und zu sagen, dass es spät wird.
Ich sah ihn vor meinem inneren Auge mit seiner Neuen im Bett.

Diese Situation ist unerträglich.
Gerade rief er mich an, um mir zu sagen, dass er heute Abend später kommt, er
hätte noch einen Termin, ja klar mit seiner Trulla.
Da bin ich etwas laut geworden, habe ihm gesagt, dass das hier kein Hotel ist
und er hier auch kein Essen mehr bekommt.

Und ich habe ihm gestern noch seine Hemden gebügelt für eine Woche, damit er was zum Anziehen hat, ich blöde Kuh.

Ich bin froh, wenn die Woche rum ist und er sich endlich vom Acker macht, so
halte ich das nicht mehr aus.

Und du solltest auch mal überlegen, ob du noch in den Spiegel schauen kannst

10.06.2014 12:25 • x 3 #9


V
Ja natürlich ist das mies...dewegen versuche ich ja auch grade eine Lösung zu finden
Ich habe deine Posts aber auch so vertanden, als ob Ihr seit 10 Jahren (das ist eine lange Zeit, da sind schon die ersten Ehen wieder geschieden) im stillstand seit , was eure beziehung betrifft.
Wenn es sich jeder in der Ehe bequem gemacht hat, bzw. in der erwartung da sitzt es ist jetzt so und und dann müssen wir da durch oder 10 jahre WARTET das sich etwas ändert...beim anderen natürlich.
dann kommt das was dein Mann grade macht nicht so plötzlich wie du schreibst. Das ist bei euch doch ein langer Prozess bis zum status quo gewesen.
Ich verstehe wirklich deine Wut, aber dafür das Ihr zusammen beschlossen habt euch zu trennen?
Er hat aktuell vielleicht durch seine neue Freundin weniger Zeit um über euch nachzudenken als du,
wer weiß ob da nicht noch was kommt,in einer ruhigen Phase.

10.06.2014 13:43 • #10


V
ach so. Und falls jetzt ein wer im Glashaus sitz usw... kommt, ja den Schuh muss ich mir anziehen.
Sage ja eure Geschichte hat mich einfach sehr an meine Situation erinnert, nur ohne das ich den Mut hatte tatsachen zu schaffen. Weil mir die Zeit mit meiner Frau nicht egal ist - keine Qual...
Alles Gute für Dich

10.06.2014 13:54 • #11


K
Nach dieser Aussage :
Wir wussten beide schon lange, dass unsere Ehe seit Jahren nur noch eine Farce ist und wir beide nicht bereit sind, diese weiter zu führen.
Wir waren uns also einig, dass wir uns trennen.

verstehe ich deine Zweifel und die Rettungsversuche eurer toten Ehe gar nicht!

Ist es jetzt deswegen, weil er eine Neue hat? Wird der Konkurrenzkampf in dir geweckt?
Warum lässt du das zu, was dir gar nicht zuspricht? Zum Beispiel - wollte er, dass du ihm seine Hemde bügelst oder ist die Frau ein Gewöhnheitstier und kann nicht anders?
Ist es im Allgemeinen alles nur eine Gewohnheit, die euch noch zusammen hält?
Oder die Angst, weil man nicht weiß, was kommt?

Ich habe eine ähnliche Ehe hinter mir und bin heute sehr froh, dass ich sie nicht mehr weiterführen muss.
Und auch mein Ex war der Erste, der sich verliebt hat. Ein wenig tat es schon weh, verletztes Ego, verletzte Eitelheit, aber das habe ich dann rational im Kopf und Herz gelöst und ich kann nicht mal behaupten, dass es schwer war.

Die Angst ablegen und das Leben ist wieder schön!
Versuche mal!

10.06.2014 14:04 • #12


K
Noch ein Wort an vonmeinerSeite!
Warum denkst du, dass deine Frau dich hassen wird? Hat sie eine Ähnlichkeit mit einem Hausdrachen?
Vielleicht fühlt sie sich so ähnlich? Unerfüllt und Gefühls verhungert und vielleicht gönnt sie dir diese neue Erfahrung?
Zumindest nach dem sie alles realisiert hat.

Vielleicht ist es auch für sie eine neue Chance einen Partner zu finden, mit dem man Dinge ausleben kann, die man schon längst vergessen hat.
Viele schöne Jahre haben wir, ü50, nicht mehr

In deinem Falle finde ich nicht gut, dass du ihr diese Entscheidung abgenommen hast. In dem sie nichts weiß und nichts ahnt!

Was sagt eigentlich deine neue Partnerin dazu?
Genügt ihr das Bißchen, was du ihr bieten kannst?

10.06.2014 14:22 • x 2 #13


sozialtussi
@ von meinerseite,
ja klar, wir haben viel zu lange gewartet.
Ich hatte nie den Mumm mich zu trennen und er auch nicht.
Manchmal habe ich mir eingeredet, dass ich noch Liebe für ihn empfinde.
Meine Mutter sagte mal, dass wir uns wohl doch noch lieben würden, weil
wir z.B. täglich telefonierten,wenn wir örtlich mal ein paar Tage getrennt waren.
Dann kamen auch von anderen Bekannten so nette Sprüche, wie:
Ihr seid das perfekte Paar. ...die wussten ja alle nichts, wir haben das nicht nach draußen getragen.
Meine Mutter, meine beste Freundin und mein Bruder wussten lediglich, wie es um uns stand.

Was mir so ziemlich die Bestätigung gab, dass er mich nicht mehr ein bischen liebt, war, als ich 3 Wochen in Reha war, da hat er mich nicht einmal besucht.
Zuviel Arbeit angeblich, zu teuer und der Hund...blaba

Du fragst, warum ich so wütend bin, das kann ich dir erklären.
Es ist dieses Abrupte, verstehst du?
Klar, wollen wir die Trennung, wir sind uns einig.
Aber ich bin so verletzt, habe immer alles für ihn gemacht, ihn unterstützt, wenn er arbeitslos war, seine Firmenpleite mit anschließender Insolvenz mitgetragen
und ansonsten immer alles erledigt.
Ihm mehrere Seitensprünge in der Vergangenheit verziehen...und...und...und...

Und nun, von einen auf den anderen Tag, ist er gar nicht mehr gesehen.
Sitzt gestern zwei Stunden mit mir zusammen und weint mit mir um unsere verlorenen Jahre, sagt, dass ich eine tolle Frau bin und er sich schämt, dass er
mir nicht mehr geben konnte.
Sagt, dass er mich nie vergessen kann und dass wir Freunde bleiben wollen,
was sich sowieso zeigen wird, ob das funktioniert....

....kommt aber dann um 00.10 Uhr nach Hause, ohne Rücksicht auf mich, dass ich schlafen muss, da ich sehr früh raus musste.
Wir schlafen getrennt, das ist nicht das Problem, aber er weiß, dass ich
nicht schlafen kann, wenn noch einer fehlt.
Gestern war so ein schlimmes Gewitter mit ordentlichem Sturm, mein Gott ihm hätte was passiert sein können, mit dem Auto unterwegs.

Solche Gedanken mache ich mir.
Bekloppt, ich weiß.
Mit anderen Worten, ich bin verletzt, dass er sich so schnell einer anderen Frau mit solch einer Energie zuwenden kann, diese Energie hätte ich mir von ihm gewünscht, für mich.
Verstehst du?

Es sind vielleicht normale Phasen, die ich ab jetzt und demnächst durchmachen werde.
Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und keine Maschine.
Vor ein paar Tagen habe ich das nicht gedacht, dass ich, trotzdem ich ihn nicht mehr haben will, ihn frei gebe, doch so sehr darunter leide.

Ich schwanke im Moment zwischen Wut auf ihn und Erleichterung, dass er geht.
Und fühle mich jetzt irgendwie ganz mies benutzt.

@ Kaffeetantchen,
Ich will meine Ehe nicht mehr retten, das hast du falsch verstanden.
Es verletzt mich, dass er mich mal eben austauscht.
Gebe ich zu und das ist wohl normal.
Nee, er hat nicht verlangt, dass ich ihm seine Hemden bügel, ich bin eben so
treudoof.
Angst vor dem Alleinsein habe ich nicht, das ist sicher.
Eher Angst, dass er wieder zurückkommt, wenn es mit der Neuen nicht klappt.

Ich kann erst locker werden und mich frei fühlen, wenn er ganz weg ist.
Mein Bruder sagt, ich soll ihn direkt vor die Tür setzen, aber das mache ich nicht.
Ich habe Anstand in mir und er ist frei und kann machen was er will, aber nicht vor meinen Augen.

Ich packe das.

10.06.2014 14:51 • x 2 #14


K
Wenn ich denn darf, so würde ich dir gerne einen Rat geben.
Lass das mit den Verletzungen, die du dir zum größten Teil selbst zufügst.
Versuche alles was passiert ist und vor allem, wie ihr gelebt habt zu reflektieren.

Warum quälst du dich so, obwohl du selbst sagst, dass ihr als Paar, als Liebespaar schon lange nicht mehr funktioniert habt?
Verstehe doch eines, und zwar, dass genau in solchen Ehen passiert so etwas nicht plötzlich, sondern eher lässt es auf sich zu lange warten! Viel zu lange!
Ich hätte mir heute gewünscht, dass es schon vor 10 Jahren soweit wäre! Aber nein, weder ich noch er hatte den Mut einfach so die Ehe aufzulösen, noch hat jemand von uns das Glück sich woanders zu vergucken. 10 Jahre ein anderes Leben wäre doch ein Gewinn für uns beide!

Und noch was, wenn du es schaffst diese unnötige Gedanken und Ego abzulegen, stehst du da, wo man dich nicht mehr erreichen kann. Weder mit den Hemden noch mit schmerzhaften Vorstellungen, was er da mit der anderen tut. Was auch immer, du wolltest doch das alles nicht oder auch - dir konnte er das alles nicht mehr geben. Die Gründe sind für diesen Moment auch nicht mehr wichtig.
Lass doch ihm das Leben, was er sich wünscht. Nur dann aber richtig! Er soll bitte ausziehen und du hast noch einen Gewinn - dich selbst!

Es macht keinen Sinn, jetzt auf einander los zu gehen und Vorwürfe zu machen. Damit sollte man vielleicht früher anfangen
Wäre denn eine freundliche und friedliche Trennung nicht eine Bereicherung für euch beide?
Immerhin hat man viele Wege gemeinsam bestritten und nur weil die Liebe jetzt aus ist, muss man denn gleich Hasstablette einnehmen?

Ich persönlich fühle mich sehr gut, weil ich meinen Ex aus meinem Leben nicht verbannen musste, weil wir beide Eltern unserer Kindern sind, weil die andere Frau mir kein Feind ist, liebt nur zufälliger Weise denselben Menschen, den ich vor Jahren geliebt habe.
Ich fühle mich damit sehr gut und irgendwo sogar überlegen, weil ich das kann, was viele nicht können. Und weil ich mich und andere nicht deswegen fertig mache. Warum auch, denn es war einfach eine nachvollziehbare Entwicklung einer gefühlsarmen Ehe.

10.06.2014 15:15 • x 1 #15


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