Oh je - Du Arme! Fühl Dich mal gedrückt. Diese Phasen der Hoffnungslosigkeit und der Zukunftsangst sind (leider) in den ersten Monaten nach dem Verrlassenwordensein ganz normal. es kommen bessere Zeiten - versprochen!
Zitat von Himmelssonne: Ich lebe in einer Stadt, in der ich nur lebe, weil wir vor 32 Jahren gemeinsam hierhin zogen aus beruflichen Gründen seinerseits. Ich bin hier nicht wirklich beheimatet. Bin nirgendwo beheimatet. Das macht es noch schwerer. Meine Heimat war meine Familie und da gehörte er dazu.
Das war/ist bei mir auch so. Wir sind eigentlich immer der Arbeit meines Ex hinterhergezogen und ich bin von diesen Familienwohnsitzen dann zu meiner Arbeit gependelt. Wir sind also alle ein Stückweit heimatlos, für mich war - wie für Dich - meine Heimat immer da, wo meine Familie war - der Ex und die Kinder. Nach der Trennung habe ich auch einige Monate überlegt, wie es jetzt wohnsitzmäßig weitergehen soll. Recht schnell war klar, dass ich K2 und K3, damals Oberstufenschüler und junger Teenager, nicht nochmals aus ihrem Umfeld herausreißen wollte. Ich habe dann entschieden, noch bis zu K2s Abi und Auszug im (gemieteten) Haus zu bleiben (ging finanziell gerade so noch) und mir dann mit K3 hier eine Wohnung vor Ort zu nehmen. Das war und ist jetzt erst einmal als Übergangslösung bis zu K3s Abi gedacht, mittlerweile überlege ich aber sogar, auch danach hierzubleiben. Ich habe mehr und mehr erkannt, dass dieses Heimatgefühl nicht wirklich an einem Ort hängt, zumindest für mich nicht. Es würde sich auch nicht an meinem Arbeitsort (oder an dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin), einstellen.
Bei mir kam noch hinzu, dass ich in den ersten Monaten psychisch so ferig war, dass ich gerade mal den Alltag geschafft habe - eine weitere Destabilisierung durch einen Umzug (und auch die ganze Arbeit und Orga, die mit einem solchen verbunden ist) hätte ich on top nicht geschafft. Nach einem knappen Jahr wusste ich ganz klar, dass ich das jetzt kann und möchte.
Hör mal in Dich rein, wie das bei Dir ist - und: Gib Dir Zeit. Direkt nach der Trennung wäre ich zu einer solchen Reflexion nicht fähig gewesen - da waren solche Gefühlsstürme in mir - die haben alles überlagert.
Zitat Himmelssonne:
Und jetzt weiß ich nicht, wie es für mich weitergehen soll. Ich weiss eigentlich nur, dass ich wegen meiner Arbeit noch 2 Jahre hier bleiben muss. Und ich weiß, dass ich nicht alleine bleiben möchte. Und ich weiß, dass ich meine erwachsenen Kinder über alles liebe. Aber ich habe keine Zukunftsvision. Und weniger finanzielle Möglichkeiten. Und ich bin 64. Wäre ich Witwe, wäre wenigstens das Finanzielle geregelt, so ist selbst das offen. Ich habe Angst.
Auch hier: Das braucht Zeit. Triff jetzt keine Kurzschlussentscheidungen, die Du vielleicht hinterher bereust. Vielleicht ist es eine gute Lösung für Dich (und auch für Deinen Sohn), das Haus noch zwei Jahre zu halten (über einen begrenzten Zeitraum geht das ja fast immer irgendwie). Vielleicht erkennst Du nach einem Jahr, dass Du das nicht mehr willst. Vielleicht zieht Dein Sohn in ein paar Monaten aus und alles sieht anders aus. TBC.
Wegen der Sache mit dem Alleinebleiben: Wenn es Dir guttut, dann mach weiter OD, dann hast Du das Gefühl, hier aktiv was zu tun. Wahrscheinlich wirst Du in ein paar Monaten erkennen, dass es zu früh war - aber das macht ja nichts. Übrigens: In meinem Umfeld ist es so, dass eigentlich alle, die nach einer Trennung wirklich wieder eine Partnerschaft wollten, früher oder später auch einen neuen Partner gefunden haben, in jedem Alter. Die, die dauerhaft alleine geblieben sind, haben das aus freien Stücken getan.