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Trennung nach 35 Jahren

Heffalump
Zitat von Himmelssonne:
wenn es um das Wahren oder Durchsetzen seiner Interessen geht.

Was für Dich aber auch bedeutet, einen guten Anwalt zu finden, der deine / eure Interessen vertritt, wo du es nicht kannst

22.03.2025 09:57 • x 1 #451


H
Guten Morgen. Am Dienstag habe ich einen Anwaltstermin, habe alle Unterlagen zusammen und im Gegensatz zum letzten Mal konkretere Fragen.
Ich fühle mich inzwischen sehr hintergangen, glaube, dass mein Mann diese Aktion bereits seit längerem geplant hat, aber den „netten“ Urlaub im Oktober in Südafrika noch „mitgenommen“ hat. Diese Erkenntnis macht etwas mit mir. Ich kann gar nicht beschreiben, was - eine zunehmende Entschlossenheit, keine Rücksicht mehr auf ihn zu nehmen…

22.03.2025 10:10 • x 7 #452


A


Trennung nach 35 Jahren

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C
Zitat von Himmelssonne:
Guten Morgen. Am Dienstag habe ich einen Anwaltstermin, habe alle Unterlagen zusammen und im Gegensatz zum letzten Mal konkretere Fragen. Ich fühle mich inzwischen sehr hintergangen, glaube, dass mein Mann diese Aktion bereits seit längerem geplant hat, aber den „netten“ Urlaub im Oktober in Südafrika noch ...

Hast Du das aus den Unterlagen geschlossen, also, dass er das schon von langer Hand vorbereitet hat? Hat er Geld auf die Seite geschafft?
Keine Rücksicht mehr nehmen ist auf jeden Fall gut.

22.03.2025 10:39 • x 1 #453


H
Nein, Geld technisch ist er noch fair. Aber er hatte das letzte Jahr immer weniger Patienten, war zunehmend unternehmungstechnisch unterwegs / bundesweit/ war wenig Zuhause und hat argumentiert dass er für die Rente arbeiten müsste, weil er ja nicht genügend abgesichert ist. Hat mit mir gemeinsam wenig Zukunft geplant. Ich habe dies zwar bemerkt, aber dachte, es legt sich wieder. Ich bin wirklich entsetzt über seine Berechnung. Ich kannte das von ihm in anderen Zusammenhängen, habe aber nie dran gedacht, dass es mich auch mal treffen würde. Oben Benanntes ging seit ca Sommer 24. So. Ich empfinde wirklich zunehmend ein Entsetzen und auch eine Ohnmacht, mein Leben nun alleine neu aufstellen zu müssen.Ich befinde mich aktuell im Sieben Gebirge bei meinem Vater und werde jetzt den Löwenberg bezwingen - alleine! Ich war oft alleine unterwegs auf Grund der häufigen Abwesenheit meines Mannes, seines vielen
Arbeitens / inzwischen bekommt es allerdings eine andere Dimension. Es ist gut von euch “alten Hasen” zu hören, dass es wieder gut wird und von den ebenfalls Betroffenen, dass man/frau nicht alleine ist. Aber ich spüre trotzdem ein völliges Entsetzen. DasLeben geht manchmal seltsame Wege, welche nicht zu begreifen sind! Lg und danke fürs Lesen!

22.03.2025 11:55 • x 6 #454


Gast806
Zitat von Himmelssonne:
Guten Morgen. Am Dienstag habe ich einen Anwaltstermin, habe alle Unterlagen zusammen und im Gegensatz zum letzten Mal konkretere Fragen. Ich fühle ...

Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass mein Ex das Ende unserer Beziehung und damit auch unserer Ehe bereits eine geraume Zeit geplant hat. Ich habe jedoch nie nachgefragt, denn es hätte für mich nichts geändert.
Vielleicht hätte es alles nur noch schlimmer gemacht. Aber ich denke auch, dass der Gedanke, dass unsere Exen uns mit Akribie aus dem gemeinsamen Leben hinauskatapultieren, hilft, keine Rücksicht auf sie zu nehmen und keinerlei Mitleid mit ihnen zu haben, sollte der Plan nicht aufgehen.
Ich hatte anfangs auch Mitleid mit meinem Ex, sollte er irgendwann alleine sein. Denn ich weiß, dass er das nicht kann. Aber mittlerweile ist mir das egal. Jetzt, wo ich das schreibe, hört sich das wirklich schlimm und egoistisch an.
Ich wünsche allen einen schönen Tag und ein schönes Wochenende ‍️

22.03.2025 13:10 • x 2 #455


VictoriaSiempre
Zitat von Himmelssonne:
Wer von euch hat es nach der Trennung/Scheidung geschafft, sein Haus zu halten und wie? Ich habe aktuell starke Zukunftsängste, Verlustängste, mein Zuhause zu verlieren. Wie geht ihr oder seid ihr damit umgegangen.

Ich habe mit meinem Exmann (ebenfalls nach langjähriger Ehe und mit erwachsenem Kind) die Vereinbarung getroffen, dass wir das Haus gemeinsam behalten, ich dort wohnen bleibe und ihm die Hälfte einer ortsüblichen Miete zahle. Meine Nebenkosten zahle ich, Zahlungen für Reparaturen etc.. gehen 50: 50. Es geht einiges - wenn denn beide Parteien bereit sind, sich zu einigen.

Wenn Dein Nochmann das nicht ist, dann (sorry, aber Dir ist ja mit Schönfärberei nicht geholfen) sieht es für Dich schlecht aus, das Haus halten zu können. Du müsstest Deinen Dann-Ex-Mann auszahlen (ggfs. mit der Hälfte des Marktwertes) und künftig bei 1000 Euro Rente noch so viel beiseite legen, um notwendige Reparaturen zahlen zu können. Ja, vielleicht könntest Du eine Wohnung vermieten - das generiert natürlich ein zusätzliches Einkommen. Aber auch zusätzliche Verpflichtungen, was z. B. schnelle Reparaturen betrifft oder Du hast das Pech, auf Mietnomaden zu treffen. Das ist einer Freundin von mir passiert und absolut gar nichts hatte darauf hingewiesen.

Alleine die Nebenkosten für ein freistehendes Haus sind ganz andere als in einer Wohnung. Das wird leicht mal unterschätzt. Realistisch gesehen wirst Du mit Deiner zu erwartenden Rente nicht weit kommen.

Dir bliebe natürlich Lottospielen Wie sieht es denn aus mit Deinem Erbe (von dem Du zum Glück ja überhaupt nicht weißt, wann es Dir zufallen wird): Könnte Dein Vater Dir einen Teil des Erbes vielleicht bereits vorab auszahlen?

Aber auch dann: Du willst ja gar nicht unbedingt an diesem Ort bleiben. Da würde ich mir aktuell nicht jetzt schon das Haus ans Bein binden. Euer Trennungsjahr hat doch grade angefangen, Du hast also momentan noch Zeit, die Dinge gründlich zu durchdenken. Notfalls kannst Du eine Scheidung auch 3 Jahre lang verzögern - wär jetzt nicht meine Empfehlung, aber vielleicht hilft es ja Deinem Gatten, Dir entgegen zu kommen.

Dafür brauchst Du auf alle Fälle ein/n gute/n Fachanwalt/Anwältin für (wichtig!) Familienrecht, jemand, der Deine Belange mit Biss vertritt.

Zitat von Himmelssonne:
Dass mit den Finanzen ist so eine Sache, da wir - wie bereits öfter erwähnt- einen Ehevertrag haben, der den Versorgungsausgleich ausschließt.

Dieser Ehevertrag (notariell beglaubigt?) wäre auch auf seine Gültigkeit zu überprüfen. Es wurde ja nicht nur, wie Du geschrieben hast, der Versorgungsausgleich ausgeschlossen, sondern auch der Zugewinn. Das liest sich alles sehr einseitig zu seinen Gunsten. Ein Erbe, ob vor, während oder nach der Ehe, fällt sowieso aus den Berechnungen raus, das gehört Dir alleine.

Du solltest Dir in jeden Fall, falls noch nicht geschehen, die Steuererklärungen und -bescheide sichern. Das Einkommen Deines Mannes schwankt aufgrund seiner Selbstständigkeit; trotzdem wird er ein durchschnittliches Einkommen haben; die letzten 12 Monate werden zur Berechnung z. B. des Trennungsunterhaltes herangezogen.

Am besten wäre es, jedenfalls wenn Ihr soweit überhaupt noch miteinander reden könnt, einen Rechtsanwalt mit Mediationsangebot aufzusuchen, der mit Euch gemeinsam eine Regelung findet, bei der keine/r über den Tisch gezogen wird. Kostet Geld, ja - ist aber immer noch günstiger als eine strittige Scheidung.

22.03.2025 14:24 • x 7 #456


H
@Gast806 Ich finde, das hört sich nicht egoistisch an, sie haben dieses Leben gewählt und nötigen uns, auch unser Leben der neuen Situation anzupassen. Ich bin ja seit gestern bei meinem Vater zu Besuch und mein Bruder ist ebenfalls hier. Wir haben heute zum Anlass einen 60 Jahre alten Sherry geköpft, obwohl ich so gut wie nie Alk. trinke…Es ist gut, tragende Beziehungen zu haben…

22.03.2025 22:39 • x 2 #457


H
@VictoriaSiempre Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Aber es treibt mich schon sehr um!

22.03.2025 22:44 • #458


Heffalump
Zitat von Himmelssonne:
nötigen uns, auch unser Leben der neuen Situation anzupassen.

Das muss nicht das Schlimmste sein. Bei mir ist geht es jetzt ins achte Jahr, das er sich was frischeres zum Spielen suchte. Und meine langvermissten, fast vergessenen, Lebensgeister kehren zurück. Man darf sich wieder über Dinger freuen, die einem damals nicht mehr freudvoll schienen.

Und sich neu positionieren zu müssen, kann auch eingeschlafene andere Dinge wieder erwecken. Oder wann hast du das letzte Mal hemmungslos geflirtet? Gelacht? Getanzt bis zum Morgen? Gelesen? Den Tag treiben lassen, ohne schlechtes Gewissen?

Erst wenn man das zurück gelassene Leben, a bissl reflektiert, merkt man oft, wie wenig von seinen Vorehelichen Ich noch in der Ehe Bestand hatte. Muss nicht bei jedem so sein, aber ich lese solches oft im Forum.
Und hier im Bekanntenkreis - so viele Gruselehen, außen naja aber innen definitiv pfui.
So gesehen, war seine Flucht, das Beste, was mir passieren konnte - auch wenn es seinerzeit verdammt weh tat.

23.03.2025 11:36 • x 7 #459


Gast806
Zitat von Heffalump:
Das muss nicht das Schlimmste sein. Bei mir ist geht es jetzt ins achte Jahr, das er sich was frischeres zum Spielen suchte. Und meine ...

Ja, viele langjährige Ehen basieren nur noch auf der Versorgungsebene. Andererseits gibt es auch viele Paare, die in ihrem Ehemann/-frau einen Seelenverwandten gefunden haben. Das Schlimme daran ist, wenn nur einer von beiden das denkt. Bei mir war das so und darum bin ich so in meinem Urvertrauen verletzt. Und leider tut es noch immer so weh wie am ersten Tag.
Ist ja aber Gottseidank nicht bei allen so. Für viele Paare, die sich einvernehmlich trennen, ist das Leben ganz sicher danach leichter und unbeschwerter. Für mich wiegen die Vorteile einer Ehe eindeutig schwerer als die Nachteile. Und sei es nur der Umstand, im Alter nicht alleine zu sein. Der Gedanke treibt mir noch immer die Tränen in die Augen. So wie jetzt gerade.
Manche Tage ist einfach der Wurm drin. Ich wünsche allen einen schönen Sonntag

23.03.2025 13:02 • x 6 #460


Heffalump
Zitat von Gast806:
die in ihrem Ehemann/-frau einen Seelenverwandten gefunden haben.

Wenn er das gewesen wäre - was er für mich nie war - wäre er bei mir und nicht bei Zimtschnecke.

Zitat von Gast806:
Das Schlimme daran ist, wenn nur einer von beiden das denkt

ich dachte das nie

Zitat von Gast806:
meinem Urvertrauen

nehme ich es krumm, das ich mich als Mensch zu verletzbar gemacht habe - und er nach seinem Gutdünken dort umrühren konnte

23.03.2025 14:36 • #461


C
Zitat von Heffalump:
Wenn er das gewesen wäre - was er für mich nie war - wäre er bei mir und nicht bei Zimtschnecke.

Interessant - war Dir das nicht wichtig? Ich mag allgemein das mit diesem Seelenverwandten nicht (das sagen Warmwechsler immer, um ihr Gehen zu rechtfertigen), aber mein Ex war schon durchaus so etwas in der Art für mich. Wir haben uns oft blind verstanden (bzw. habe ich das gedacht, war wohl nicht so) - z.T. von Anfang an, z.T. kam das mit der Beziehung. Ich habe immer gedacht, dass das, was wir haben, etwas ganz Besonderes ist, mit viel Tiefe, ein stabiles Fundament, das nichts erschüttern kann. War zwar ganz offensichtlich nicht so - aber ich habe es so empfunden und das war mir wichtig.
Zitat von Gast806:
Andererseits gibt es auch viele Paare, die in ihrem Ehemann/-frau einen Seelenverwandten gefunden haben. Das Schlimme daran ist, wenn nur einer von beiden das denkt.

Das ist dabei das Problem. War bei uns auch so. Für mich war er der Seelenverwandte, ich für ihn offensichtlich nicht. Deshalb ist er bei Goldlöckchen. It's as simple as that.

23.03.2025 15:59 • x 2 #462


B
Zitat von Caecilia:
Ich habe immer gedacht, dass das, was wir haben, etwas ganz Besonderes ist, mit viel Tiefe, ein stabiles Fundament, das nichts erschüttern kann. War zwar ganz offensichtlich nicht so -

same, was die Ex angeht, wir waren seelenverwandt aber nicht besinders glücklich. Verheiratet sein hat auch viel mit Status zu tun, finde ich. Besonders glücklich empfinde ich andere Ehen wirklich nicht. Macht auch viel Arbeit das Ganze. Nie im Leben würde ich nochmal heiraten, bzw jetzt muss ich ja erstmal geschieden werden Jetzt ist es fast 4 Monate und ich würde schon sagen, ich bin ein bisschen über den Berg. Ich fokussiere mich jetzt erstmal auf mich, meine Kids und meinen Beruf, alles andre, vor allem Partnerschaft an sich , ist mir herzlich egal Auch die Freundin stresst mich, weil ich gemerkt habe, dass ich meine Ex nicht einfach ersetzen kann, auch nicht durch eine platonische Freundin. Aktuell ist bei mir die Psychohygiene an erster Stelle der Agenda, Zeitmanagement, Strategien zur Gwfühlsregulierung, Therapie bzw. ich hab jetzt beschlossen mir einen männlichen Seelsorger zu suchen und um da ein paar väterliche tröstliche Worte zu bekommen. Und mit meiner Mutter habe ich den besten Kontakt seit ich Jugendlicher war. Auch die Beziehung zu meinem Sohn ist inniger und stabiler geworden seit der Trennung.

23.03.2025 16:45 • x 2 #463


H
Ich fühle mit dir! Fühl dich umarmt!

23.03.2025 17:15 • x 1 #464


H
Ich weiß, was du meinst. Ich hatte mich allerdings bereits in den letzten Jahren wieder „emanzipiert“ und habe viel Freude empfunden, mein ureigenes „Ich“ gelebt. Vielleicht hat das ja auch ein Stück zur Trennung beigetragen. Ja, ich kenne auch Geschichten, dass einem Erstaunen und Gruseln kommen kann. Ich glaube, der Preis, den man/frau in einer Ehe zahlt, ist eine Entscheidung bzw. ein Abwägen der Wertigkeit.

23.03.2025 17:20 • x 3 #465


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