Schau dir das Vergangene mal ganz genau an, schonungslos, nicht schön gemalt, wie oft war die Prinzessin eher das Aschenbrödel?
Wie oft Entscheidungen gefällt, aber nicht gemeinsam entschieden? Wie oft warst du an Dingen, Situationen oder seinem Leid schuld?
Wie oft hast du verzichtet, für Ruhe und Frieden? Oder nichts gesagt? Usw.
Du hast noch Familie, 2 Kinder.
Sie sind ja nicht verschwunden. Meine sind auch groß, sie leben ihr eigenes Leben und sind doch oft genug da, oder holen sich Rat, schreiben in der Familiegruppe, kommen vorbei, rufen an, helfen wenn ich Hilfe brauche oder ihnen helfen kann etc.
Zukunftsvision Nr. 1 nur noch dass tun, was du möchtest.
Mit der Zeit wirst du das immer mehr genießen.
Freiheit, ist erst komisch, beängstigend, aber sieh deinen erfolgreichen Urlaub, wie gut es dir getan hat.
Ein Problem der narzisstische Beziehung, man hat nie wirklich Liebe erlebt, ein Bild vorgesetzt bekommen, was oft Störungen hatte, und die gesunde Selbstliebe ist von dem Ganzen verschüttet worden.
Die muss jetzt erst die Brocken beiseite schieben und wieder atmen lernen.
Ich war nach der Trennung etliche Jahre ohne Partner im Haushalt.
Ja, es gab Partner, aber auf Abstand, ich brauchte Platz zum Atmen und für eigene Entscheidungen. Ich will nicht mehr verzichten für andere, mich verbiegen für Frieden oder Zweisamkeit, wenn nur ich mich verbiegen soll.
Es war wunderbar mein eigenes Reich nur nach meinem Gusto zu gestalten. Den Haushalt ganz nach meinen Vorstellungen und Zeit zu erledigen. Mal ganz abgesehen davon, dass es viel weniger Zeit kostete diesen zu pflegen.
Viel spontaner den Tag gestalten, konnte. Auch mal nicht nach Hause nach der Arbeit, stattdessen irgendwo gemütlich chillen, Menschen beobachten, ins Kino, essen gehen sich was gönnen, oder mit einer Freundin den Abend verlängern ohne Rechenschaft ablegen zu müssen.
Trotzdem bin ich irgendwann wieder einem Narz aufgesessen, wieder nach und nach in den Verzicht, Kümmern, Abhängigkeit, Eierschalenlauf, Selbstzweifeln usw. gelandet.
Aber im Vergleich zur ersten toxischen Beziehung schneller ausgestiegen. Stand mit 1800 Miete allein ohne Job, weil frisch aus der Reha und ohne neue Wohnung.
Also wieder alles auf Null.
Hat sich alles regeln lassen. Jobs gefunden, zwar mies bezahlt, etliche Monate 12 bis 16 Std gearbeitet, bis trotz Horrormiete genug Geld für den Umzug in eine kleine Wohnung zusammen war, Umzug durch die Freunde der Kinder geschafft. Jede Menge ausgemistet.
Um jetzt wieder ohne Stress, Streit und Kummer frei sein zu können.
Ja, der Garten fehlt etwas, aber auf dem Balkon kann man auch etwas Gärtnern und gestalten.
Und ein Miniteich ist auch schon angelegt.
Statt Rasen mähen, Grünschnitt entsorgen, stundenlang teuer bewässern, strampel ich auf dem Rad zum Rhein, oder zu anderen netten Zielen, lerne Menschen im Biergarten o. ä. kennen, belohnen mich mit einem kühlen Getränk oder Eis.. Gehe zu Live Events, Stadtfesten usw.
Ich muss nicht mehr unendlich arbeiten. Es reicht jetzt.
Diese Art der Beziehung mit einem Tox macht einen orientierungslos. Ahnungslos, was das Ich noch alles kann und will. Man ist sich selbst fremd.
Was ich für mich weiß.
Kein 24/7 mehr. Mein Rückzugsraum gebe ich nicht mehr auf.
Wenn ich noch einmal mit einem Menschen zusammenziehen sollte, wird es eher eine WG auf 2 Ebenen mit einer Frau oder einem guten Freund. Oder Studenten mit geringem Mietanteil im Ausgleich für Hilfe im Alltag.
Liebe kann man auch mit 2 Haushalten leben, sollte mich da noch mal jemand reizen.
Vor dir liegt eine Entdeckungsreise. Nicht nur unheimlich, aber spannend und neu.
Vielleicht mal Zeit für eine Wunschliste, was du schon immer machen wolltest, aber nie getan hast.
Noch ist Zeit.
Jetzt hat sie als Ziel ihr Leben so zu gestalten, wie sie es will.