Trennung nach 36 Jahren mit 3 Jahren Betrug

Zitat von Poldy7:

ohne Faktor.

Dann stehst Du zumindest steuerlich hinterher nicht schlechter da.

Zitat von sieblar:

Ich hätte versucht mich in die Therapie mit einbeziehen zu lassen, mir selbst eine Therapie gesucht. Gemeinsam besprochen, dass ich ein zwei Tage in der Woche für mich brauche.

Nur sprechenden kann geholfen werden und das Gegenüber muss es auch wollen, den Partner an Therapien teilhaben zu lassen und ihn miteinzubeziehen. Mir zum Beispiel wurde gesagt ich solle mich einfach im Internet informieren, reden möge er nicht darüber.

@sieblar Dann hätte sie ihn vor 3 Jahren verlassen müssen, egal wie er damit zurechtkommt. Das wäre dann ehrlich gewesen. Hart, aber ehrlich. Und vermutlich vernünftiger.

Eine Schulfreundin von mir hat seit vielen Jahren Burnout und Depression, da darf der Partner in der Wohnung nur so leise wie möglich herumschlurfen, selbst sein Atmen ist oft schon ein Problem. Der Kühlschrank musste bereits 7 mal ausgetauscht werden, alles ist ihr zu laut. Stört sie sein reines Atmen, muss er das Zimmer, am besten gleich die Wohnung verlassen. Tippen am Computer oder gar TV, undenkbar. Seinen Kinderwunsch hat er für sie aufgegeben, das ist ihr nicht zumutbar. Urlaube auch nicht. S. ohnehin nicht, Freundschaften kaum möglich. Das geht jetzt seit 15 Jahren so. Mal etwas besser, mal ganz schlecht. Wäre er nicht so erzkatholisch, hätte er sie schon lange verlassen. So hat er aber ein schlechtes Gewissen, sie ginge sonst vermutlich total unter, Selbstmorddrohungen etc.

Vermutlich atmet er aber etwas auf, wenn sie wiedermal stationär ist. Der lebt mit ihr im Fegefeuer und sicher wäre er anders glücklicher, so darbt er halt in ihrem schwarzen Orbit vor sich hin. Ihre Therapeutin meint zudem, der Partner trägt immer die größte Mitschuld. Geht mW jetzt auch nicht mehr mit, weil das kann er nicht auch noch ertragen.

Er war mir ehrlich gesagt nie besonders sympathisch. Aber er tut mir sehr sehr leid. Das ist echt kein Leben. Er bleibt wohl nur, weil er Angst hat, sie springt sonst von dem Balkon. Gespräche, wie es ihm geht kaum möglich, weil sie ist ja die arme Kranke. Also ehrlich, wenn der zumindest nebenbei ein bisschen Liebesglück hätte, hätte er mein vollstes Verständnis. Wenn sie ehrlich wäre, würde sie ihn verlassen und frei geben. Weil Liebe ist das nicht mehr. Aber sie hat Angst, sie schaffts nicht allein. Und damit hat sie vermutlich auch recht. So sind eben beide gefangen im tiefsten Unglück. Selbst ihr Bruder hat mal zu mir gemeint, er würde ihm wünschen, dass er sie verlässt oder zumindest nebenbei eine andere hat, damit zumindest er ein Leben hat.

Jetzt hat er eine Krebsdiagnose, das wundert kaum jemand. Also gehen beide noch weiter unter. Und du glaubst doch nicht, dass sie in dem Zustand dann für ihn da sein kann? Hat sie auch schon angedeutet, dass sie sich das nicht zumuten kann. Es wird darauf hinauslaufen, dass sie eine Stütze hatte, aber er nicht. Also ja, vermutlich wär’s besser gewesen, er hätte jetzt jemand, der auch mal für ihn da sein kann.

Auch für sie btw. Weil sie ist kein schlechter Mensch. Dass sie es nicht schaffen wird, jetzt ihm die Hand zu halten, zieht sie noch weiter runter.

So kann’s nämlich auch laufen. Aus meiner Sicht kann das nur tragisch enden. Weit tragischer als wenn er sich neu verliebt und dann zu einem Zeitpunkt, wo sie stabil genug war, verlassen hätte. So ist es nur eine besonders perfide Form von Co-Abhängigkeit, hat aber mit Liebe überhaupt nichts zu tun. Man kann für ihn nur hoffen, dass er seine Krankheit mehr oder weniger allein übersteht und dann endlich das Weite sucht. Ob mit Next oder ohne spielt da nur eine untergeordnete Rolle Aber schöner würde ich’s finden, er hätte sich schon früher eine Hand gesucht, die auch mal seine hält. Jetzt muss er wie es aktuell aussieht allein durch die Chemo, und sie wird darüber noch mehr in ihrer Depression versinken.

Also mit dieser Geschichte im Hinterkopf hat der Partner, der im Gegensatz zum Depressiven ja die Wahl hat, sehr wohl mein Verständnis, wenn er es nicht einfach beenden, es aber allein auch nicht mehr aushalten kann, nur Stütze und wenig beachtet im tiefen Fall der Selbstaufopferung zu sein. Der Krug geht eben so lang zum Brunnen, bis er bricht. Im Fall meiner Schulfreundin werden jetzt wohl beide zerbrechen.

Beim TE habe ich aber die Hoffnung, dass beide ein glückliches neues Leben haben können. Er ist soweit stabil, kann sich auch neu verlieben, und vielleicht ist es genau das, was er braucht. Den ultimativen Neustart. Ich wünsche also beiden alles Gute!

Zitat von Blonder:

wie ihr Frauen

Hör mal Blondie, bei „ihr“ Frauen krieg ich Plaque! Was Dir ja egal sein kann, jedoch ist so pauschalisierend
gleich nicht ernstzunehmend und Dich gleich mit dazu.

@Poldy7 , ich weiß, ein Betrug schmerzt, Warmwechsel schmerzt, Lügen auch.
Auch die Dauer der Lügerei ist ein Betonblock.
Es wird jedoch nicht leichter, wenn von Eurer Beziehung diese 3 Jahre und nicht auch die 33 Jahre davor als Ganzes mit gesehen, Euer Leben auf diese 3 Lügenjahre heruntergebrochen werden.

Versteh mich nicht falsch, selbstverständlich sind 3 Jahre Lügengülle schwer zu verknusern. 33 gute Jahre, in denen ihr euch gegenseitig geliebt, gestützt und gestärkt habt, sollten Dir auch in Erinnerung bleiben und nach Verarbeitung der Gülle auch mit gewisser Dankbarkeit.

Bleib bitte nicht hängen. Es dauert seine Zeit, sich selber zu heilen.

@Arnika Ok, so hat vor fast 3 1/2 Jahren einen Mann kennen gelernt. Sie war allein auf einem Kurzurlaub,“um mal rauszukommen“. Dort hat sie abends allein im Restaurant gesessen und jemand hat sie angesprochen, warum sie alleine da ist. Dann unterhält man sich (er vor einem Jahr seine Frau verloren, sie einen depressiven Mann zu Hause). Angeblich nichts weiter passiert. Warum ist sie nicht nach Hause gekommen und hat gesagt: „ich hab da einen Mann kennengelernt, mit dem konnte ich gut reden. Aber nichts passiert und ich würde die Gespräche weiter führen. Ich kann ihm helfen weil ich im gleichen Alter war als meine Mama gestorben ist und er hört mir zu.“ Ich war zu dem Zeitpunkt im Depri-Score wenig depressiv. Also wäre das Fair und ordentlich gewesen. Ich glaube eher das da schon was gelaufen ist, aber egal. Stattdessen kommt Sie nach Hause und erzählt meinem Sohn und mir:“ Ich war viel spazieren und hab mir viel angesehen. Abends war ich alleine essen und dann früh schlafen.“ passt nicht. Da hat sie das erste Mal gelogen und damit eine Spirale in Gang gesetzt. Danach wurde es mit jeder Lüge einfacher. Erst als sie jetzt mehr von ihm wollte, rückt sie mit der Wahrheit raus und erwartet einen Freispruch.
Eine Beziehung basiert auf Vertrauen und Respekt. Und nach 36 Jahren beendet man eine Beziehung nicht. Ich habe nichts geahnt, weil ich ihr vertraut hab. Mag sein das für sie die Beziehung schon vorbei war. Aber dann gebietet der Anstand und die Moral, das man redet. Und meine Erkrankung als Entschuldigung nehmen…….ganz mies.
Versetz dich mal in meine Position. Würdest Du das so von deinem Partner schlucken?

@Wirdschon ich weiß das ich irgendwann drüber wegkomme. Aber die 3 Jahre waren so voll Lug und Betrug. Das wirft schon viele Jahre in den Dreck. Und wer weiß ob es vorher nicht schon andere gab und sie ihn nur zugegeben hat weil es mehr wurde? Sie hatte ja die Möglichkeit viel alleine zu unternehmen. Wenn ich gefragt hab, gab’s ein geblafftes Nein. Nicht, Du ich Brauch Zeit für mich. Ich hab ihr alles geglaubt und sie hat es ausgenutzt. Offenes Reden hätte geholfen. Auch wenn damit die Beziehung für beide beendet wird. Nur mir die Schuld zugeben das Sie lügt musste….. Nein.

Zitat von Poldy7:

@Arnika Ok, so hat vor fast 3 1/2 Jahren einen Mann kennen gelernt. Sie war allein auf einem Kurzurlaub,“um mal rauszukommen“. Dort hat sie ...

da fehlt ein Wort: nach 36 Jahren beendet man eine Beziehung nicht so.

Zitat von Poldy7:

Nur mir die Schuld zugeben das Sie lügt musste….. Nein.

Richtig.

Zitat von Poldy7:

Das wirft schon viele Jahre in den Dreck.

Auch richtig

Ich hoffe sehr, dass Du mich insoweit verstanden hast, dass ich Dir keine Schuld oder Verantwortung für Ihr Handeln einreden wollte.
Ich wollte Dir sagen, dass Du bitte nicht verbitterst ob der drei Lügenjahre und auch nicht die 33 Jahre davor komplett schwärzst.

Und nun lass ich Dir ne Umarmung und einen Sack Zuversicht da