Trennung nach Paarberatung

Zitat von MafusCage:

Ich würde vermutlich den stillen Rückzug antreten, während ich ihn machen lasse. Mal sehen wann er es mitbekommt.

Finde ich grundfalsch, so ein Verhalten! Mit beleidigte Leberwurst spielen kommt man selten weiter.

Zitat von SunnyStar:

und mein Partner trinkt wahrscheinlich jetzt mit seinen Freunden B.. Kein Gespräch... ein Sinnbild für diese Beziehung

Ich bin ja immer dafür, sich auch mal in die Person zu versetzen mit der man einen Konflikt hat. Das er jetzt mit seinen Freunden abhängt, könnte z.B. seine Art der Verarbeitung sein.

Natürlich kenne ich ihn nicht und Du wirst ihn besser einschätzen können aber vielleicht gibt es ja irgendetwas was ihn umtreibt womit er nicht umgehen kann.

Ich bin halt immer eher ein optimistischer Typ und versuche deshalb nach anderen Lösungen zu suchen.

Sich nicht verstehen muss nicht unbedingt das Ende der Beziehung sein.
Eventuell könnte euch ja ein sehr guter Mediator helfen.

Zitat von SunnyStar:

Er hat dann angerufen.

Hat er die Therapeutin auch rausgesucht oder warst du das?

Zitat von SunnyStar:

so nach dem Motto, dass ich in meinem Alter sicher keinen Kinderwunsch mehr hätte, obwohl sie gar nichts über meine Lebenssituation weiß.

Haben du oder dein Partner einen Kinderwunsch?

@justawoman

Danke für das Mitteilen deiner Erfahrung!
Bei mir ist es sehr ähnlich. Mich hat das so gewundert, weil er eigentlich konfliktscheu ist und sonst kaum redet. Und da plötzlich – redet er und redet er. Klar, vielleicht war der Ansatz der Therapeutin, ihn zu öffnen. Aber was ich nicht verstehe: Sie hat immer weiter nachgebohrt. Es war nicht einfach ein ehrliches Teilen von ein paar Dingen, die ihn stören – das wäre ja okay. Sie hat gezielt nach noch mehr Negativem gefragt, fast so, als wollte sie, dass er solche Dinge ausspricht.

Und genau das sitzt so tief. Sie hat gesteuert, wohin das Gespräch geht. Und am Ende ist unser Vertrauensverhältnis zerstört – vielleicht sogar unsere Beziehung. Ich frage mich, was sie sich dabei gedacht hat.

Magst du mir erzählen, warum und wann ihr euch dann getrennt habt?

@justawoman
Was schlägst du vor?
Ich denke, stiller Rückzug würde zeigen, ob er überhaupt aktiv wird. Was ich ihm eigentlich noch bedeute.

@MissLilly

Nein, ich habe keinen Kinderwunsch mehr, darum geht es gar nicht. Aber gerade weil sie selbst eine Frau ist, finde ich es unfassbar unsensibel. Stell dir mal vor, ich hätte einen unerfüllten Kinderwunsch und würde mitten in einer Hormonbehandlung stecken – und dann sagt sie mir einfach so, in meinem Alter könne man es eh vergessen.

Das stimmt schlicht nicht! Ich kenne so viele Frauen, die mit Ende 30, Anfang 40 oder sogar Mitte 40 ihr erstes Kind bekommen haben. Ich habe selbst in diesem Bereich gearbeitet – ich weiß, wovon ich rede. So eine Aussage ist nicht nur respektlos, sondern auch verletzend. Und da frage ich mich wirklich: Welches Menschenbild hat diese Frau eigentlich?

@aequum
Zum einen hab ich echt ein kleines Paarberatungstrauma. Zum anderen stelle ich momentan die ganze Beziehung in Frage. Erst wars nur die dysfunktionale Streitkultur. Jetzt zweifle ich an allem. Grundsätzlich an seiner Ehrlichkeit, an seiner Liebe zu mir, an unserem gemeinsamen Leben. Wie echt das Ganze ist?

Zitat von SunnyStar:

ich weiß, wovon ich rede.

Ja, ich auch. Meine Kinder sind 20 und bald 5 Jahre alt..und nein ich bin beim ersten Kind keine Teene-Mutter gewesen Ich wollte mit meiner Frage keine stille Wertung abgeben, sondern habe nur gefragt um mir ein besseres Bild von der Gesamtsituation und Problematik zwischen dir und deinem Freund zu machen.

Zitat von SunnyStar:

Welches Menschenbild hat diese Frau eigentlich?

Mit solchen Fragen über eine Frau die keinen Mehrwert für dich hat, solltest du dich aus meiner Sicht nicht länger aufhalten. Die Energie ist sie nicht wert;-)

@MafusCage

Überall hört man ja gerade dieses Wort Narzissmus. Für mich wird das Wort zu schnell gebraucht – jeder Mensch hat irgendwo narzisstische Anteile. Manche sind einfach mehr im Ego, andere mehr beim Gegenüber. Und ja, er ist eindeutig eher im Ego.

Ich kenne das aus meiner Herkunftsfamilie, ich hatte auch schon Partner, die so waren. Ob er wirklich ein Narzisst ist, würde ich gar nicht sagen.

@MissLilly
Nein, das war gar nicht gegen dich gerichtet, ich verstehe dein Anliegen

Aber für mich war das eine absolute Frechheit. Ich habe in diesem Bereich gearbeitet und kenne das Leid von Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch – wie sehr das Beziehungen zerstören kann, wie viele dadurch depressiv werden. Und dann sagt sie so etwas? Da wusste ich sofort: Diese Frau ist keine gute Therapeutin. Vielleicht ist sie abgestumpft oder gestresst, keine Ahnung. Aber so wenig Feinfühligkeit geht einfach nicht.

Ich bin das Kind von so einem Schweiger. Jahrzehntelang habe ich mich gefragt, ob er nicht anders kann, ob er sowas wie innerlich verkantet und nicht zurück findet. Oder was?
Manchmal waren es nur Tage, manchmal Wochen, die er 'sauer', also unansprechbar, war. Und das ging nur gegen seine Frau und seine Kinder.

Erst zum Schluss habe ich erlebt, daß es auch anders geht. Da, wo er merkte, dass ich wirklich gehe wenn er mies wird, da hat er es sein lassen. Manchmal merkte man noch den Ansatz, der so verinnerlicht war. Aber er bekam es hin, einen nicht mehr zu schneiden (so nannten wir es früher).
Er hat es so in seiner Kindheit ebenfalls kennengelernt. Wer weiß, wie viele Generationen sich das schon durchzog.
Und ebenfalls dieses nicht dran rühren Prinzip. Nichts ansprechen. Alles wieder gut.. .

Also, er muss sich nicht so verhalten. Beim Chef und anderen kann er sich auch benehmen und beherrschen. Das muß er nur selber kapieren wollen. Und Du, liebe @SunnyStar siehst zu, daß Du zur Ruhe kommst und Deinen Urlaub bekommst. Dann kannst Du auch wieder klarer denken.

@Perzet

Es tut mir wirklich leid, dass du das Kind von einem Schweiger warst. Das muss in deiner Kindheit sehr schwer und unschön für dich gewesen sein. Kannst du mir vielleicht einen Rat geben, wie ich mich jetzt am besten verhalten soll?

@SunnyStar

Ich habe mir nicht alles durchgelesen, ist es richtig, dass ihr erst einen Termin gehabt habt und du dort kaum zu Wort gekommen bist? Das würde ich beim nächsten Termin - wenn es denn dazu kommt - unbedingt ansprechen, wie du dich gefühlt hast. Wenn du dich dann wieder kaum gehört/gesehen fühlst, ist es nicht die richtige Therapeutin für dich. Gibt sicher noch andere .

Ich hab mich auch gewundert, was da plötzlich alles zur Sprache kam. Wobei das ja eigentlich gut ist! Gestört hat mich vielmehr, dass er vorher/zwischendurch nie seinen Mund aufgemacht hat und sogar auf Nachfrage gesagt hat, dass alles in Ordnung sei. Da hab ich mich total verraten gefühlt, wenn er in den Sitzungen losgelegt hat. Im Gegensatz zu eurer Therapeutin hat mich der Berater aber immer einbezogen und mich gefragt, was ich dazu meine, wie es mir damit, wenn ich das höre. Sicher gab es mal die ein oder andere Sitzung, wo einer von uns im Vordergrund stand, aber insgesamt war es ausgewogen.

Wir haben uns 1 Jahr später getrennt, nachdem wir die Beratung beendet hatten. Es gab nicht den einen Grund, es kamen viele Dinge zusammen. Zusammengefasst würde ich sagen, dass wir dem Stress in unseren Leben und den Herausforderungen als Paar (wir haben in unseren Macken nicht zusammengepasst) nicht genug Schönes entgegensetzen konnten.

@SunnyStar
Für uns Kinder war es nicht so schlimm wie für unsere Mutter. Sie hat wahnsinnig darunter gelitten und war machtlos. Wir Kinder haben irgendwann mit den Schultern gezuckt und gesagt Ach, immer noch? und haben uns nicht weiter drum geschert.

Allerdings habe ich den Typ meines Vaters geheiratet, damals. Und das war alles andere als lustig, wenn der andere -absichtlich- nicht reagiert, oder verdreht, oder immer der strahlende Held sein muss, egal, was wirklich ist.

Du solltest erstmal selber zur Ruhe kommen können. Ich finde es klasse, daß Du ein einigermaßen gesundes Gefühl dafür hast, daß ihr unterschiedlichen moralischen Kompass hast; daß sein Verhalten bei der Therapeutin Dir gegenüber entwürdigend war, etc. Das bekommst Du richtig mit.
Warum er das tut, ist eine andere Frage.
Dass er das tut, ist für Dich schmerzhaft.

Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du Dich dazu stellen kannst.
Du kannst die alte Variante 1 nehmen, stumpfst emotional ab, Hauptsache er bleibt.
Oder alte Variante 2, Du arrangierst Dich damit, daß er ist, wie er ist und machst immer mehr Dein Ding, wenn er seine 5 Minuten hat.

Beides mag eine innere Distanz zur Folge haben. Ein echtes Wir ist eh nicht richtig vorhanden, weder so noch so.

Oder die modernere Version lautet, Du bist nicht abhängig von ihm und fragst Dich, ob Du das auf Dauer mitmachen möchtest.

Ob er etwas verstehen wird? - keine Ahnung.

Du brauchst erstmal Abstand und Deine Nerven und alles andere zu beruhigen, Dich zu entspannen, um dann in Ruhe zu überlegen, was Du auf Dauer möchtest.
Daraus ergeben sich automatisch Deine weiteren Schritte.

Ich kann sagen, wie sich das bei mir entwickelt hat, denn ich kannte nichts anderes als Entwürdigungen in vielfältiger Form. Durch immer mehr vergleichen und verstehen, was normal bzw gesund ist, habe ich Grenzen setzten gelernt, nach und nach.
Die hat mein da alter Vater verstanden und berücksichtigt.

Ich gehöre nicht zu denjenigen, die anderen sagen, was sie tun sollen. Ich liste Möglichkeiten auf und die Entscheidung liegt bei jeder Person selber.

Vielleicht merkst Du für Dich selber alleine beim Lesen von Optionen, was Dir zuwider ist und was Dich anspricht.