Also antworte ich hier, liebe Fia-Lisa,
Zitat von Fia-Lisa: Nach 28 Ehejahren hat er mich einfach einen Vormittag verlassen und ich verstehe nicht warum. Wir haben uns immer geliebt und wir waren die allerbesten Freunde und seelenverwandt.
Wenn wir unsere Seelenpartner (das Wort ist so abgenutzt im Forum, deswegen lassen sich einige triggern) so gut kennen, wissen wir trotz allem nicht, was Sie denken, fühlen oder?
Sonst wäre es kaum möglich, das es uns nicht auffällt, das der Gatte wechselwillig ist, oder?
Das ist kein Vorwurf, eher ein Resümee. Ich war, im Vergleich zu Euch, nur 23 Jahre verheiratet gewesen, aber er auch, schwups, hab mich verliebt - und weg.
Und du stehst da, schaust auf die Tür, hinter ihm geschlossen - und denkst dir, welcher Bus hat mich jetzt grad überfahren.
Bei deinem Text fiel mir allerbeste Freunde auf - aber langjährige Ehemänner wollen nicht mit der Freundin ne WG führen, die wollen Äktschn. Gern auch (wieder) im Bett.
Das Leben ist endlich und das Ende naht. Nicht wenige wollen es dann noch mal wissen. Was das Leben sonst noch zu bieten hat. Kinder sind ja endlich aus dem Haus.
An dem Punkt, wo wir
unsere Rente planen, plant so mancher Ehemann nochmal einen völligen Neubeginn.
Zitat von Fia-Lisa: Plötzlich kann ich auch hier in der Wohnung aufräumen und seine Sachen wegpacken. Ein ganzes Leben von uns ist in den Schränken eingesperrt und er holt seine persönlichen Sachen aus 28 Jahren nicht ab.
Auch hier, lief es ähnlich. Zwei Jahrzehnte sammelte er Krams und Krusch. Wegwerfen war ihm nur mit körperlichen Gebrechen möglich, nicht das er krank war - aber dieses oder jenes könnte man ja noch brauchen, irgendwann. Was da Alles zum Vorschein kam, irre.
Und auch lustig, er lies mir doch glatt, all das, was er bei Zimtschnecke nimmer brauchte - vor allem das abgenutzte, verbrauchte, gebrauchte Zeug, yeah.
Containerweise ex Zeug zum entsorgen.
Zitat von Fia-Lisa: Ich antworte hier und nicht bei mir, weil es irgendwann da nicht mehr auszuhalten war.
Du hast dort, ich flog über Seite 1 und die letzte, kurz drüber, einige wirklich gute Forumsmitglieder bei gehabt, die normal, gute Tipps dalassen und sich auch einfühlen.
Was man nicht braucht, aber manchmal ganz nützlich sind, um Blickachsen zu ändern, sind die kritischeren Stimmen.
Wenn aber das Thema ins Reich der Spekulatiuskekse abdriftet, kannst du @Forenleitung bitten, aufzuräumen oder Mitgliedern dort die Schreibrechte zu entziehen oder auch Beiträge löschen zu lassen.
Zitat von Fia-Lisa: Ganz viele wurden so davon getriggert, dass ich so lange zu Hause war und mich um alles gekümmert hat.
Vor nicht all zu langer Zeit, war das ein normales Lebensmodel. Und wenn man es so leisten kann, warum auch nicht. Hinterher weiß man eh immer mehr - und viele wissen es ja eh immer besser. Da kommt man nicht drum rum.
Klar hättest du dies oder jenes, oder er hätte - aber hätte, wäre, wenn, ist halt so wie Seifenblasen, müßig sich da nun selbst n Strick zu drehen. Vergangen ist nun mal rum und nicht zu ändern mehr. Zudem warst du mit dem Lebensmodel ja nicht unglücklich, sonst hättest es bestimmt geändert. Dein Lebensplan war ja mit IHM alt zu werden, da brauchte man nicht arbeiten zu gehen.
Leider wird halt Hausfrau, Mutter und Ehefrau so schlecht bezahlt. Dabei ist das ein, zum Teil, echt harter Job.
Dabei gibt es auch heute noch Männer, die wollen und hoffen, Frau hält sich zurück, forciert seine Karriere und tingelt mit ihm viermal um den Planeten, weil sein Job dies verlangt.
Macht man doch gern, wenn man liebt.
Du kannst dein Thema auch schließen lassen - und startest neu. Ganz nach deinem Gusto.
Zitat von meerweh: Verstehe ich absolut, dass Du Dich in Deinem Thread nicht mehr wohlfühlst. Es ist schade, dass es sich dort so entwickelt hat, zumal es Dir in Deiner jetzigen Situation überhaupt nicht weiterhilft. Und sich an anderen Lebensentwürfen zu stören, ist immer einfach, das kann jede/r.
Das weiter helfen ist auch immer so ne Sache. Dadurch, das Wir nicht emotional verbunden sind, schreiben wir auch lockerer, leichter. Viele sind schon durch das Tal der Tränen durch, aber es sind auch einige bei, die sich noch auf dem Weg befinden, manche sind noch nicht mal losgelaufen oder wollen diesen Weg nicht beschreiten, leiden stumm und wundern sich, warum der abgeklärte Teil der Mitschreiber barsch oder harsch reagiert.
Ein buntes Kaleidoskop.
Wenn man sich triggern lässt, macht man besser den Rechner aus. Nicht jeder hat immer gleich gute Tage. Wenn es mir nicht gut geht, dann bin ich auch etwas harscher, wenn ich wo antworte, was ich aber nicht böse mein. Es fällt einem selbst halt nicht gleich auf.
Zudem Trennungen, in der Verarbeitung ja auch in Wellen verlaufen. Es gibt gute und schlechte Tage. Und wenn ich Kamillentee trinke, bin ich na halbe Stunde später im Reich der Träume.
Jeder ist anders, jeder.
Was ich lernen musste, das seine Trennung von mir, nichts mit mir zu tun hat, da ich nicht Ursache für bin, ja, ich hab bestimmt Anteil daran, wie es sich dorthin entwickelte, aber die Entscheidung zu gehen, war ganz allein seine.
Das nahm schon viel Druck aus dem Kessel.
Wenn ich mir denke, er war unglücklich, so wie er unsere Ehe sah, kann ich verstehen, warum er ging. Warum er nicht weiter herum doktern wollte, auch wenn ich die Vorstellung hatten, zusammen schaffen wir alles. Aber er wollte dies nicht mehr, mit mir schaffen.
Musste ich lernen zu akzeptieren.
Wollte ich Trennung, Scheidung? Nein wollte ich gewiss nicht, aber ich will auch keinen Partner der mich nicht mehr will.
Ich drücke Euch zwei die Daumen.
Zitat:Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.