237

Trennung von Bipolarem Partner

J
Hallo Femira,

danke für die Links und deine Antwort.

Vielleicht hast du recht. In mir sitzt natürlich noch dieser kleine Keim der hofft, dass er erkennt was wir hatten und sich in Therapie begibt.

Auch wenn mein Kopf das versucht zu verkneifen.

Es fällt mir schwer momentan eine Perspektive für mich zu finden.

Ich hoffe so sehr, dass ich genug Kraft finde um raus und weiter zu kommen.

Und das ich nicht alleine bin hilft schon sehr.

23.11.2018 09:20 • x 2 #61


A
Einer meiner ehemals besten Freunde ist bipolar. Wir haben keinen Kontakt mehr. Und das ist gut so. Knapp vor der Hochzeit mit seiner Frau hatte er (wieder) eine Affäre, wollte sie vor dem Altar stehen lassen, entschied sich dann doch zur Heirat, kaum von den Flitterwochen zurück, rief er seine Affäre wieder an, dann monatelang zweigleisig- um dann wieder in der Klapse zu landen, die beiden Frauen wechselten sich - ohne davon zu wissen- mit ihren Besuchen ab, und auch da beschwerte er sich, dass er von beiden zu wenig Verständnis bekam, er sei das Opfer, könne nicht anders. Wenn die Frau oder die Affäre nur noch mehr leisten würde, vielleicht ginge er dann nicht mehr fremd.

Ich war dann (meist ohne davon zu wissen) oft das Alibi, obwohl ich mit der Frau befreundet war. Ich hatte Gewissenskonflikte, war loyal wie illoyal zugleich. Selbst in einer Freundschaft ist so etwas mehr als schwierig. Unfassbar, wie oft ich in der Zeit unserer gesamten Freundschaft angeblich mit ihm bis in die frühen Morgenstunden um die Häuser zog- während er seine Freundinnen/Frauen betrog. Das wär schon beruflich rufgefährdend, (war mal seine Chefin, weil er dringend einen Job brauchte) war ihm aber egal. Die Frau ließ sich dann scheiden, weil sie eindeutige Fotos der Affäre fand (glücklicher Kurzurlaub) und war selbst schon in Therapie. Bei allen Vor- und Nachgängerinnen das gleiche Theater. Und der Gute war in Therapie und medikamentös eingestellt. Da würde ich also nicht zu viele Hoffnungen daran knüpfen. Im Gegenteil, es wurde mE immer schlimmer, denn von da an hatte er ja auch noch einen Beleg und Zuspruch, warum er das Opfer jeglicher Umstände war.

Die Frau ist wieder gesund, in einer glücklichen Beziehung und arbeitet nun als Lebensberaterin. Passt ja, ging ja schon mit Anfang 20 jahrelang durch die Hölle.

Die Ausprägungen der Störung sind unterschiedlich. Aber ich würde da mit wedelnden Armen weglaufen. Von nicht mal in der Badewanne allein sein können aus Angst und permanent einen Babysitter zu brauchen in Depri-Phasen bis hin zu Lug und Betrug inkl Abwertungen in Mani-Phasen ohne Unrechtsempfinden. Das galt dann als mittelschwere Ausprägung. Wohlgemerkt, alles mit Krankheitseinsicht, Therapie und Medikamenten. Die Behandlung hat die Depression in den Griff bekommen, die Manie wurde weniger - aber geändert hat sich an den Betrügereien, der Opferhaltung etc trotzdem nichts. Zumindest nicht zum Besseren.

Ich möchte hier niemand mit dieser Störung zu nahetreten, bipolar ist ein weites Feld. Aber für unsere TE hier wäre es ganz gut zu erkennen, dass das nicht nur eine dezente Launenhaftigkeit ist, sondern eine schwerwiegende lebenslange Störung, bei der auch eine Therapie und Medis die Beziehung nicht automatisch leicht und unbeschwert macht. Und generell werden die normalen Phasen, gerade wenn unbehandelt, immer kürzer. Was ihr also bis jetzt erlebt habt, war nur die Spitze des Eisbergs.

Ich weiß, wie schwierig das ist, hab selbst als Kumpeline lange mit mir gerungen. Aber ich glaube, es ist wirklich besser für euch, ihr lasst hier alle Hoffnung auf eine glückliche Beziehung fahren. Zumindest mit diesen Männern.

23.11.2018 09:25 • x 6 #62


A


Trennung von Bipolarem Partner

x 3


V
So schwer es auch ist. Das Herz ist meisten das Problem. Der Kopf sagt lange schon, geh deinen Weg und lebe unbeschwert ohne diese Ängste dass du wieder weggeschmissen wirst oder verlassen oder betrogen ect.

Das Herz hängt da immer noch dran und im Kopf sind so oft die schönen Erinnerungen wir waren doch so glücklich dachte ich... Und jetzt is alles nur ein kaputter Scherbenhaufen. Ich war so eine Frau die lieber noch zu meinem Partner gesagt hätte Pass auf und schneide dich nicht an den Scherben von meinem Herzen.... Und er wirkt so gleichgültig. Will mir nicht vorstellen was er jetzt wieder am wochende machen wird. Eine andere bei sich haben oder gemütlich über einen Weihnachtsmarkt laufen? Diese Gedanken muss ich los bekommen denn sie machen einen total verrückt

23.11.2018 09:37 • x 3 #63


J
@Arnika

Danke dir!
Natürlich gibt es verschiedene Ausprägungen und es ist auch wichtig sowas zu lesen.

Eine Frage an dich, glaubst du ich muss damit rechnen dass er sich wieder meldet?

23.11.2018 09:41 • #64


N
Zitat von jasmyra:
@Nostraventjo

Wie lange gingen die Phasen deines Freundes unbehandelt?
Wie kam er dann zur Einsicht und Behandlung?


Die Phasen gingen so 1-2 Monate.

Er kam dann immer zurück, wenn er registriert hat wie, das Leben alleine wird. Das er finanziell blöd dar steht und die Frauen doch nicht so toll sind wie er dachte.

Letztes Jahr ist er August abgehauen zu ner Frau aus dem Netz. Die war noch verheiratet, lebte im asotialsten Bereich einer Großstadt, war dreckig, konnte nicht kochen und lebte von Sozialhilfe.

Dem Mann erzählte sie das mein Freund ein Schulfreund sei, hintenrum verrühren sie ihn wenn er nicht da war.

Sie hat ihn viele leere Versprechungen gemacht, ihn aber letzten Endes trotzdem verarscht. Er wollte nicht in die dreckige Großstadt, her bei uns in der Nähe nach nur drei Wochen Wohnungen für beide angeschaut weil sie zu ihm ziehen wollte. Dann plötzlich wollte sie doch nicht und er war total fertig und kam reumuetig heim.

Habe ihm gesagt ich nehm ihn nur wieder auf wenn er ne Therapie macht, weil ich so nicht leben kann, immer plötzlich angst haben zu müssen das er abbaut, sich nach was besserem umschaut usw...

Und er macht jetzt ca. ein jahr sprachtherapie und sagt selbst, er sei krank aber er bemühe sich, das so etwas nie wieder vorkommt.

23.11.2018 09:46 • x 1 #65


J
Du musst eine unglaublich starke Frau sein, wenn du das durchstehst.

Hut ab davor!

Ich weiß nicht ob ich das so könnte und werde mich auch komplett auf mich konzentrieren.
Hab ja meine eigenen Baustellen zu bearbeiten die ihm auch irgendwie in die Hände gespielt haben (Verlustangst, mein Selbstwertgefühl etc.)

23.11.2018 09:54 • x 1 #66


A
Ja! Nach ausgiebigem Herumgehopse mit anderen wird er wieder sehen, was er an dir hat. Die kommen normalerweise für lange Zeit immer wieder an, in manischen Phasen oft mit großen Gesten, in Depri-Phasen mit der Mitleidsmasche. Um dann wieder zu entscheiden, dass du doch nicht die Richtige bist. Usw.usf. Das hört erst auf, wenn eine Neue sich als bessere Partie bewiesen hat. Das macht es ja so schwierig.

23.11.2018 09:59 • x 1 #67


J
Danke für deine Einschätzung @arnika, dann wappne ich mich besser dagegen.

Aufgrund meiner fu.... Verlustangst e sehe ich jeden Abschied den jemand in der Form äußert als final an.
Und wäre dann wahrscheinlich komplett überrumpelt.

23.11.2018 10:04 • #68


N
Das war nur letztes Jahr.

2015 nach einem Umzug und arbeitswechsel ging die Phase drei Monate.
Er war da auch richtig demütigend zu mir, hat schamlos mit anderen Frauen geschrieben, mich belogen, mich abgewertet. Habe ihn dann raus geschmissen. Da hat er in einem hotel 2 Wochen genaechtigt, Urlaub genommen, war total wahnhaft mit anderen Frauen, hat sich vernachlässigt usw.
Kam dann reumuetig zurück.

2013 war der erste Ausbruch, da habe ich fluchtartig die Wohnung verlassen und bin ne Woche zu meinen Eltern.

Da kam er aber recht schnell wieder zu sich, hatte ihn da auch konsequent ignoriert.

Also von mal zu mal wurde es schlimmer. Immer im Abstand von zwei Jahren.
Wir sind jetzt fast 7 Jahre zusammen.

Aber nochmal mach ich das nicht mit.

23.11.2018 10:05 • x 1 #69


J
Das klingt alles so schrecklich und was das alles mit dir machen muss ist unvorstellbar.

Wie hast du nur geschafft zu verzeihen? Und wie sieht es mit deinem Vertrauen aus?

23.11.2018 10:15 • #70


A
Siehe Nostraventjos Beitrag: Quod erat demonstrandum. Den verlierst du nicht so schnell, der könnte dich ja noch brauchen zum Händchenhalten, wenns ihm schlecht geht. Oder er hat plötzlich wieder Herzchen in den Augen, wenn er manisch ist. Die Dauer des Abtauchens hängt nur davon ab, wie fein die andere(n) grad sind. Wobei bei Nostis Freund mit Abständen von zwei Jahren bis zum Auszucken ist das, wenn überhaupt, noch eine milde Form. Oder, er ist noch jung. Häufiger sind Abstände von Monaten oder nur Wochen zwischen den beiden Polen, wobei es drei Typen gibt, die sich v.a. durch Heftigkeit und Abstand unterscheiden.

23.11.2018 10:22 • x 1 #71


Clair
Hallo ihr Lieben,

was ihr durchmacht liest sich schrecklich.
Ich habe eine Frage weiß hier jemand wie eine bipolare Störung ausgelöst wird?
Wie sie vielleicht anfängt? Kann das jederzeit passieren durch Schicksalsschläge oder so?

@jasmyra geht es dir heute etwas besser?

23.11.2018 10:24 • x 1 #72


A
Eine Mischung aus Genetik, sozialen Faktoren (zB Ablehnung, Kränkung) und Umweltfaktoren wie zb Stress, Lebensveränderungen etc. Meist beginnt es in den 20ern mit einer Depressionen. Dann eine Ruhephase. Und dann gehts los.

23.11.2018 10:30 • x 2 #73


J
@Clair es geht, mein Gefühlsspektrum ist sehr breit gefächert momentan.
Wenn ich merke ich werde unruhig kommen ich direkt hier rein und lese.

Und ich schaue voran zu meinem Termin heute.

23.11.2018 10:32 • #74


Clair
Hast du einen Termin bei einer Beratungsstelle oder einem Psychologen?
Berichte uns dann mal wenn du magst ... ich schick dir ein bisschen Kraft

Ob sich bei meinem Noch Mann auch gerade so etwas entwickelt ? Es ist ja auch das reinste hin und her.. aber wahrscheinlich suche ich nur nach Erklärungen !

23.11.2018 10:36 • #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag