Trennung von einem Narzissten - ich bin süchtig!

Zitat von Liebeskummerin:

welche AD haben denn keine Nebenwirkungen und können schnell helfen? Hast du hier Erfahrung? Ich habe Angst vor Nebenwirkungen und auch davor, dass es nicht schnell hilft.

Das kann man nie sagen, weil das von Mensch zu Mensch komplett unterschiedlich ist - sowohl das eine als auch das andere. Manchmal können Nebenwirkungen auch erst nach Monaten oder Jahren auftreten, wie bei mir.
Da wird man wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und es probieren oder es eben bleiben lassen müssen.
Du wirst dir auch eher nicht aussuchen dürfen welches du bekommst, weil es da auch Richtlinien gibt (First Line Wirkstoffe etc.). Du solltest ohnehin vorher zu mindestens einem Erstgespräch bei einem Psychologen oder am besten gleich Psychiater, damit diese/r schauen kann, ob AD für dich überhaupt das richtige wären.

Hallo,
empfehlen kann ich Dir online die Seite von Stefanie Stahl ..und ihr Buch *Jein*..
mir hat es damals sehr geholfen
Viel Kraft und alles Gute Dir.

Achja und zu dem Kerl.
Du musst eines verinnerlichen: der, den er dir am Anfang präsentiert hat, ist er nicht. Das ist das, was er dich hat glauben lassen zu sein, damit du anbeißt. Das ist der typische Verlauf. Erst von der besten Seite zeigen und dann kalt stellen und das dann regelmäßig im Wechsel... und genau das ist es, was dich abhängig gemacht hat.
Das was er dir jetzt zeigt, das und nur das ist sein wahres Ich. Darauf zu warten und zu hoffen, dass er wieder so wird wie am Anfang ist also absolut verschwendete Liebesmüh. Das wird nicht passieren. Aber mit genau dieser Hoffnung spielen sie und suggerieren uns, dass es unsere Schuld ist, dass sie nun nicht mehr so sind wie am Anfang und wenn wir uns mehr anstrengen, dann werden sie auch wieder so wie früher. Das ist leider Lug und Trug.

Und ja, auch ich empfehle dir, dich schon jetzt um eine Therapiestelle zu bemühen.
Ich war damals nur 1,5 Jahre mit einem narzisstisch geprägten Mann zusammen und hatte dennoch eine ausgeprägte PTBS mit allen daraus resultierenden Folgen für mich und meinen Alltag.

Zitat von Liebeskummerin:

Ich versuche es mit Johanneskraut und Lavendel . aber ich trinke auch Alk. und dann hilft das alles sicher nicht mehr.

Johanniskraut steigert stark die Photosensibilität - also aus der Sonne bleiben - und interferiert mit hormoneller Kontrazeption. Lavendel-Präparate sind bei einer echten Depression leider auch nur Kinderkram.

Du brauchst einen vernünftigen Psychiater, der Dich bzgl. Antidepressiva eingehend beraten kann.

Stichwort Nebenwirkungen: Bei modernen Präparaten wie (Es-)Citalopram, Venlafaxin o.ä. sind die Nebenwirkungen eher gering, aber es gibt eine gewisse interindividuelle Varianz.
Auf eine schnelle Wirkung brauchst Du nicht hoffen, denn alle (!) Antidepressiva haben eine Wirkverzögerung von etwa 2 bis 3 Wochen.

Zitat von Liebeskummerin:

Ich will einfach dass der Schmerz aufhört, dass ich ihn vergesse, dass ich mich auf die Arbeit und mein Leben konzentrieren kann und endlich neu anfangen kann

Da gibt's leider kein Wundermittel von Ratiopharm. Ob Du willst oder nicht - da wirst Du durch müssen.
Antidepressiva können Dich unterstützen, mittel- bis längerfristig wäre auch eine Therapie nicht verkehrt, um Dich mit Deinen Anteilen an der ganzen Geschichte zu befassen.

Ohne Arbeitsplatzwechsel wirst du da nicht rauskommen- kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Ich hatte da auch mal so eine kranke Geschichte mit jemandem von der Arbeit- ein hin und her und hü und hott und on und off.... ich war am Ende so kaputt, dass ich eine Psychologin aufsuchte. Die sagte mir das knallhart, dass ich den Job wechseln muss. Ich wollte das nicht hören, tat so als ob ich drüber nachdenken wollte, aber insgeheim wusste ich, dass ich das eh nicht machen werde- und so schaukelte sich die Spirale der emotionalen Abhängigkeit immer weiter nach oben bis dann am Ende eine Hass- Phase ( es wechselte bei uns immer zwischen Abneigung und dann wieder übertriebene Zuneigung) total eskalierte, weil das Ganze von dem Mann an die Vorgesetzten getragen wurde, um mir eins auszuwischen. Das Ende mit Schrecken war das Beste was mir passieren konnte: ich meldete mich am nächsten Tag krank, schickte die Kündigung raus und habe diesen Mann NIE wieder gesehen. Nur so konnte ich gesund werden.

Zitat von Scheol:

Hast du immer noch Probleme durch die PTBS ? Oder ist es besser geworden ?

Es ist wesentlich besser geworden, aber ganz weg ist es eben noch nicht.

@Anubie ich kann mich nicht öffnen. ich bin total süchtig nach meinem ex. und ausserdem habe ich angst mich zu öffnen. auch körperlich wieder auf jemanden einzulassen. ich habe angst vor Abweisung. oder auch dass es mir nicht gefällt. für mich war ja alles perfekt. ich wollte nur diesen einen menschen für den rest meines Lebens. ich kann mir nicht vorstellen dass wir ein anderer mann gefallen wird. das ist das problem!

@Kittie danke für die Worte. und wie hast du es zum Schluss geschafft dich wirklich zu lösen? was war zum Schluss das, was bei dir geholfen hat? über sieben jähre gehe ich immer wieder zurück. auch jetzt hoffe ich innerlich dass er wieder nett wird und mir einfach sagt komm nach Hause. wie hast du es geschafft, dass das gefühl bei dir aufhört? mein kopf versteht es ja. aber mein herz halt einfach nicht.

@Scheol ja er hat mir ja von Anfang an sich selbst so idealisiert. es wird nie jemanden geben der sich besser kümmern kann um dich als ich. du brauchst mich. du wirst ohne mich nicht leben können. ich werde immer auf dich aufpassen. du bist mein baby und ich muss mich um dich kümmern. .... bis ich das alles selber geglaubt habe und mich jetzt wie ein verstoßenes baby fühle ohne gefüttert zu werden und selbst nicht mehr fähig zu sein. wie krank ist das! und wie konnte mir das nur passieren. es ist so tief verankert in meinem Körper. mein kopf ist ja total klar und versteht das alles. aber ich merke richtig wie mein Körper totale Sehnsucht hat und Entzugserscheinungen weil er nicht da ist. und andere Abwesenheiten oder Körper geben mir nicht das Gefühl. es ist wie Wasser trinken statt wein. nur der wein gibt einem das beschwipste Gefühl. nur er gibt mir das Gefühl von glück, Geborgenheit (Täuschung ich weiß), Freude, liebe - körperlich spüre ich das nur in seiner nähe. ohne ihn bin ich nervös, verloren, eiskalt, unglücklich, etc.

@Anubie ja mittlerweile ist mein Selbstwertgefühl so im Eimer dass ich nicht glaube dass ich gefallen könnte. und nicht so wie ihm. er hat mir schon das Gefühl gegeben die schönste zu sein etc. (in seinen guten Phasen). so ein Gefühl werde ich bestimmt nie wieder haben und dann damit nicht zurecht kommen und denken ich wäre hässlich und alt und nicht intelligent genug etc. et.c et.c

Nun, wenn Du Dir selbst mal durchliest, was Du da schreibst von süchtig und hilflos fühlen wie ein Baby ... Mal ganz ernsthaft und realistisch betrachtet: Was glaubst Du, wie lange du brauchen wirst, die Selbstzerstörung, die du 7 Jahre lang unter seiner Obhut zugelassen hast, wieder rückgängig zu machen und wieder zu der starken selbstbewussten Frau zu werden, die Du eigentlich bist?

Wo ist diese Frau jetzt gerade und wo war sie all die Jahre? Wieso hat sie dich verlassen, einfach im Stich gelassen? Wieso hat sie sich überhaupt vor 7 Jahren auf einen Mann eingelassen wie ihn? Bist Du sicher, dass es diese Frau überhaupt gibt, je gab, oder ist sie auch nur eine Illusion?

Ich weiß, das klingt jetzt echt hart, aber so wie du deine Situation beschreibst, denke ich, du wirst noch Jahre brauchen, um den Kerl auch innerlich abzuschütteln und wieder offen und bereit zu sein für einen anderen Mann. Da ist noch so viel Heilung nötig, und die kann ja auch erst beginnen, wenn du wirklich weg bist und bleiben willst. Jetzt redest Du aber schon davon, dass Ihr im Herbst ja eh wieder zusammen kommt, wie immer.... ?

Ganz ehrlich? Der Zug mit Mann und Kindern ist doch jetzt schon abgefahren, wenn das ernsthaft deine Einstellung ist. Sorry, dass ich das so hart sage, aber unter den Umständen mit trinken, Sucht und AD bist du jetzt auch nicht gerade eine Frau, die ich als Mutter sehe. Du hast doch schon seit Jahren nicht mal mehr die Kraft , dich in Selbstfürsorge um dich selbst zu kümmern. Krieg das mal auf die Reihe, dann kannst du auch irgendwann an Kinder denken, vorher nicht. Wenn dein Wunsch danach groß genug ist, sollte das wohl Antrieb genug sein mal endlich den A... hochzukriegen nach 7 Jahren, und dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Zeit wirds mit fast 40, oder?