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Trennung war nötig, schmerzt aber wegen Betrug und Next

ImKreis
Nun schreibe ich doch noch einmal in diesem Thema.

Denn heute ist mir aufgefallen, dass ich meinen Foren Grund vor genau einem Jahr zum letzten Mal gesehen habe. Jetzt denke ich heute etwas daran. Ich denke daran, dass es mir so viel besser geht, als im letzten Jahr unserer Beziehung. Aber ich denke auch, dass ich es komisch finde von diesem Menschen nie mehr etwas zu hören. Irgendwie traurig. Und irgendwie wüsste ich gerne, was sie macht.

Aber ich selbst weiß, dass ich nie mehr Kontakt aufnehmen werde, da ich mich schützen muss, denn diese Frau würde mich immer triggern. Und ich weiß, dass sie sich nie mehr melden wird, da sie entweder noch mit Next zusammen ist, oder schon NextNext hat oder, falls sie alleine ist, viel zu feige oder stolz oder vielleicht auch respektvoll wäre.

Freunde frage ich sicher auch nie mehr nach ihr. Denn das wäre ja indirekter Kontakt und auch der führt nur zu immer neuen Fragen und kann einen bei unangenehmen Erkenntnissen auch Jahre später noch zurückwerfen.

Außer wenn es mal um ihre Schulden geht, werde ich nie mehr etwas von ihr hören. Und auch das werde ich einem Anwalt übergeben, wenn es soweit ist, um nicht mehr involviert zu sein.

Mittlerweile habe ich mich von meiner neuen Freundin, die ich letztes Jahr im Herbst kennengelernt habe, getrennt. Ich mochte diese Frau wirklich gerne. Ich wäre wirklich gerne mit ihr zusammen geblieben. Doch am Ende gab es viele Punkte, die ich nicht akzeptieren konnte. Ich fing wieder an zu grübeln und merkte, dass ich in die gleiche Schiene gerate, wie in den letzten Monaten mit meinem Foren Grund. Ich wollte nicht wieder den gleichen Fehler machen und in einer Beziehung verharren, die mich unglücklich macht. Ich habe natürlich nicht von heute auf morgen Schluss gemacht, aber nach einigen Gesprächen, die nichts gebracht haben.

Danach habe ich mich ins Online-Dating gestürzt, hatte ein paar S. Abenteuer und habe auch einige nette Frauen kennengelernt, mit denen ich nur schöne Zeiten verbracht habe. Ohne Körperkontakt.

Aber verliebt habe ich mich nicht mehr. Momentan habe ich weder Lust auf S. noch auf eine Beziehung. Das eine habe ich einfach satt, so ohne Gefühle und einfach nur zu Triebbefriedigung. Und das andere kann ich mir momentan nicht vorstellen. Ich kann mir nicht vorstellen, mich zu verlieben. Und auch wenn ich nette Frauen treffe, Schmetterlinge im Bauch hatte ich bisher nicht mehr.

Ich mag zwar nicht alleine sein und ganz ohne Frauen leben, aber die Dates, die ich mache sind eigentlich nur Spaziergänge oder Biergarten oder Café und mir reicht das völlig.

Insgesamt ist mein Leben so viel besser als es damals im letzten Jahr der Beziehung war und auch so viel besser als es nach der Trennung war. Und dennoch weiß ich, dass ein Kontakt mit meinem Foren Grund für mich gefährlich wäre. Wahrscheinlich brauche ich noch mal ein Jahr, bis es mir völlig egal wäre. Das ist die Einsicht, zu der ich gekommen bin.

01.07.2021 13:37 • #151


ImKreis
Nun, einen Monat später, habe ich noch mal versucht eine Beziehung zu beginnen, aber auch hier bin ich wieder in mein Helfersyndrom gerutscht und habe es glücklicherweise erkannt.

Die Lernkurve geht nach oben.

Wir haben es dann in der Kennenlernphase beendet, so können wir vielleicht weiter Freunde bleiben.

Mir ist aber noch etwas klar geworden, da ich durch dieses Erlebnis noch einmal etwas zurückgeworfen wurde und mir noch einmal Gedanken über meinen Forengrund gemacht habe. Ich möchte ja immernoch ganz loslassen.

Ich habe gemerkt, dass es nichts bringt, mir mantraartig vorzusagen, dass da nie mehr etwas kommen wird, dass alles für immer aus ist und dass ich meinen Forengrund nie mehr sehen werde, will und darf, obwohl ich im Hinterkopf noch dieses komische Gefühl habe, dass da irgendwann noch einmal etwas kommt.

Ich habe dieses Gefühl bekämpft. Und das hat viel Energie gekostet. Nun habe ich beschlossen, das Gefühl zuzulassen, mit dem Zusatz, dass irgendwann noch einmal etwas kommen könnte. Es könnte aber auch nichts kommen. Das war mir schon länger klar, aber nun bekämpfe ich diese Gedanken nicht mehr.

Solche Gedanken fallen mir immer schwer. Dinge zuzulassen, die sein könnten, ohne zu wissen oder zu planen, wie es wirklich wird. Aber ich habe erkannt, dass das ein ganz wichtiger Teil des Loslassens ist. Dinge sein zu lassen, die man nicht planen kann, damit zu leben, dass ich etwas in die eine oder andere Richtung entwickeln könnte. Ich habe auch aufgehört, mir zu überlegen, ob ich das Gefühl habe, weil es da vielleicht noch eine Verbindung gibt, die ich nicht erklären kann oder weil ich durch ihre typische Borderliner Idealisierung und Manipulation diesen Gedanken einfach eingeimpft bekam, obwohl er gar nicht zutrifft. Das ist egal.

Ich weiß für mich, dass ich selbst keinen Kontakt mehr aufnehmen werde. Das gebietet mein Stolz. Aber ich bin offen für alles, was sonst passieren könnte, außer natürlich noch einmal in einer Beziehung mit ihr zu schlittern. Doch vielleicht kommt in Jahren eine Freundschaft, vielleicht auch nicht. Dieser Gedanke hat mich in den letzten Tagen noch einmal weiter befreit. Nicht nur von meinem früheren Wunden, sondern auch von einigen anderen Sorgen bezüglich der Zukunft. Und auch von der Frage, wie es mit der Frau weitergehen wird, mit der ich die Beziehungsanbahnung abgebrochen habe. Da habe ich mir auch viele Gedanken gemacht, die habe ich jetzt auch losgelassen.

Was kommt das kommt. Vielleicht war das die Lernaufgabe, die ich hatte.

Auch wenn sich manches, was ich hier schreibe vielleicht widersprüchlich anhört, so gibt es doch meine Entwicklung wieder. Und ich muss sagen, dass es mir jetzt schon wieder ein Stückchen besser geht, nachdem ich die letzten Tage noch mal viel gegrübelt habe.

Ich habe wieder ein Stückchen mehr Frieden mit der ganzen Sache gemacht. Vielleicht auch, weil ich meine Anteile selbst noch einmal reflektiert habe.

Und weil ich nicht wieder in eine Beziehung geschlittert bin, die mich unglücklich gemacht habe. Das konnte ich nur erkennen, weil ich im letzten Jahr so viel an mir gearbeitet habe.

05.08.2021 09:13 • x 1 #152


A


Trennung war nötig, schmerzt aber wegen Betrug und Next

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K
Zitat von ImKreis:
Doch trotz aller Probleme wohnt ihr eine Fröhlichkeit und ein Zauber und eine Zugewandtheit inne, der schwer zu widerstehen ist.

Das ist für all die, die auch eine
Beziehung zu einem Borderliner/in hatten, sehr bekannt..

05.08.2021 15:35 • x 1 #153


ImKreis
Jetzt bin ich gerade auf dem Rückweg aus dem Urlaub.
Ich war mit meinen fast erwachsenen Kids, Freunden und deren Kids und wir haben sehr viel erlebt.

Wandern, Rafting, Canyoning, etc...

Zum ersten Mal konnte ich das Single Dasein in Gegenwart verheirateter Paare so richtig genießen.

Und mein Forengrund ist ziemlich belanglos geworden. Kein Grübeln mehr, fast kein Gedanke mehr an sie und wenn doch, kommt kein Schmerz mehr, sondern ein Egal-Gefühl.

Jetzt ist es also tatsächlich kurz vor dem Abschluss. Ich hoffe bloß, dass ich in den nächsten Wochen nicht etwas von ihr höre und sie nicht gerade jetzt Kontakt aufnimmt.

Drückt mir die Daumen. Dann ist es nach 1,5 Jahren endlich ganz und gar vorbei.

29.08.2021 11:33 • x 4 #154


Elfe11
Zitat von ImKreis:
Jetzt bin ich gerade auf dem Rückweg aus dem Urlaub. Ich war mit meinen fast erwachsenen Kids, Freunden und deren Kids und wir haben sehr viel ...

Wie toll, das ist eine super Entwicklung und deinen Kids und Freunden wird es gut tun. Und dein Energie Level steigt an.
Mich freut das für dich!
Was für eine positive Erfahrung.

29.08.2021 13:27 • #155


ImKreis
Heute habe ich erfahren, dass die Frau, mit der ich im letzten Herbst und Winter einen kurze halbjährige Beziehung hatte, wieder einen neuen Mann hat.
Und das es ihr auch gesundheitlich besser geht.

Sie schaut sehr glücklich aus. Das freut mich sehr für Sie, ganz ehrlich.

Aber einen kleinen Stich versetzt es mir doch, weil ich sie sehr gerne mochte.

Doch bei dieser Beziehung war es von Anfang an klar, dass sie nicht ewig dauern würde, da wir doch zu verschieden waren und es eigentlich eine Lockdown Beziehung war, weil keiner von uns über den Winter alleine sein wollte.

Dennoch merke ich, dass ich auch dieser Frau noch zugeneigt bin. Und ich merke, dass ich auch meiner Ex, wegen der ich dieses Thema gestartet habe, immer zugeneigt sein werde. Egal was passiert ist, egal ob sie eine Borderlinerin ist und egal, ob sie mich noch mag, nicht mehr mag, oder ich ihr gleichgültig bin, wovon ich ausgehe.

Aber dieses Gefühl belastet mir nicht mehr, auch das habe ich mittlerweile angenommen. Dass ich einen Menschen im Herzen haben kann und trotzdem komplett von ihm befreit sein kann.

Das ist ein sehr schönes Gefühl und das macht mich sehr zufrieden. Und wegen dieses Gefühls weiß ich auch, dass ich, falls ich meine Ex jemals wieder treffe, nicht mehr in Gefahr bin, mich erneut in eine Beziehung mit ihr zu stürzen, nur weil ich mich alleine schlecht und unfrei fühle.

Nein, ich bin gerade sehr froh Single zu sein. Und so ziemlich bei mir.

Dabei hat mir auch dieses Forum und viele viele Menschen in meiner Umgebung geholfen und dafür möchte ich mich bedanken.

04.09.2021 09:28 • x 1 #156


ImKreis
Eines ist mir natürlich auch klar. Es wird immer wieder Rückfälle geben. Trotz meiner gewonnenen Freiheit. Aber sie dauern nicht mehr Stunden oder Tage, sondern sind nur kurz und wenig intensiv. Und das muss auch so sein, dann wenn es kein Unglück oder keine Traurigkeit gäbe, gäbe es auch kein Glück und keine Freude.

04.09.2021 10:55 • x 1 #157


ImKreis
Nun, nach etwas über zwei Jahren nach der Trennung, schreibe ich hier noch mal.

Denn nach insgesamt zwei Jahren, war alles komplett von mir abgefallen. Ich kann sagen, dass ich mich selbst absolut weiterentwickelt habe. Natürlich bin ich noch der gleiche Mensch, aber ich sehe mich mittlerweile in einem ganz anderen Licht, bin mit mir und meinem Leben zufrieden und schätze das, was ich habe und jammere nicht mehr über das, was ich nicht habe.

Mein Forengrund ist Vergangenheit, ich habe keine Bedenken mehr, sie irgendwann einmal zu treffen und sie ist aus meinem Kopf verschwunden. Unglaublicherweise hat das alles wirklich ziemlich genau zwei Jahre gedauert, so wie mir das vorausgesagt wurde und so wie ich das auch öfters gelesen habe. Klar war es nach 6 Monaten, nach 12 Monaten und nach 18 Monaten immer deutlich besser , aber endgültig losgelassen und frei war ich tatsächlich erst nach zwei Jahren. Wenn ich meine letzten Postings noch mal durchlese, merke ich auch, was für ein Unterschied ist noch mal ist, zu glauben man wäre ganz frei und tatsächlich ganz frei zu sein.

Zwei Jahre ist wohl ein guter Richtwert, um komplett über eine toxische Beziehung hinweg zu sein.

Lustigerweise hatte ich dann in den letzten zwei Monaten auch einige Dates mit Frauen, die gerne mit mir zusammen gekommen wären, ich muss wirklich etwas Anderes ausgestrahlt haben. Ich hatte zwar vorher auch immer Dates und auch Frauen kennengelernt, die mich gerne wollten, aber nach zwei Jahren kam das plötzlich geballt.

Doch vor einem Monat dann kam die Richtige, da habe ich mich dann wieder Hals über Kopf verliebt. Es war Liebe auf den ersten Blick, sowohl bei ihr als auch bei mir und so etwas ist mir seit 35 Jahren nicht mehr passiert.

Es ging alles sehr schnell und wenn ich das alles hier erzählen würde, würde mir jeder sagen pass auf, viel zu schnell, viel zu schön um wahr zu sein. Doch mit dieser Frau fühlt sich alles richtig an, die Zweifel, die ich in meinen vorigen Beziehung immer hatte, auch als ich mit meinem Forengrund zusammen kam, sind diesmal nicht da.

Ich werde dennoch vorsichtig sein und versuchen im Jetzt und Hier zu leben und die Beziehung zu genießen. Ich werde auch die Möglichkeit einer Trennung oder die Möglichkeit einer erneuten Enttäuschung nicht ausschließen, aber ich weiß, dass ich mit meinem jetzigen Mindset ganz anders damit umgehen könnte, als ich das noch vor zwei Jahren konnte.

Mit dieser Frau könnte ich mir zum ersten Mal seit langer Zeit vorstellen, alt zu werden. Meine Bindungsangst ist ziemlich weg, kurze Panikattacken deswegen kann ich gut meistern und sie nehmen nicht überhand. Diese Frau könnte die wahre Liebe sein. Also eine der drei wichtigen Leben in meinem Leben, nach der ersten Liebe und der großen Liebe.

Könnte. Natürlich ist es noch viel zu früh, das zu entscheiden. Aber ich kann zulassen, dass die Möglichkeit besteht dass sie es ist! Und das bedeutet bei mir schon sehr viel.

Parallel zu meinem schönen neuen Leben habe ich dann vor ein paar Tagen noch von einer Bekannten gehört dass das Leben meiner Ex. nicht ganz so rosa und so toll ist wie ich es mir in meinen Anfällen von Neid und Eifersucht immer vorgestellt habe.

Ich kann da leider eine gewisse Genugtuung nicht ganz unterdrücken, obwohl ich das gerne würde, auch für sie war unsere Beziehung am Ende schrecklich und die Trennung war unausweichlich, wenn auch ihre Art und Weise unfair waren.

Doch es war die einzige Möglichkeit, überhaupt in mein neues viel besseres Leben zu starten, denn ich hätte sie nie im Stich gelassen. Was im Endeffekt ein Fehler war, da ich mich selbst verloren habe und so etwas wird mir nun auch nicht mehr passieren. Insofern stimmen diese ganzen klugen Sätze wirklich, dass man gestärkt aus einer Trennung hervorgehen, dass man viel lernt und dass man am Ende besser dasteht, als je zuvor.

Zumindest für mich stimmt dieser Satz, denn heute geht es mir besser, als es mir vor der Beziehung mit Ex. ging und auch besser als es mir in der Beziehung mit Ex. ging.

Vielleicht hilft das einigen Menschen die frisch getrennt sind. Ich weiß noch, wie schlecht es mir direkt nach der Trennung ging und wie ich für drei Monate komplett unfähig war, sinnvolle Entscheidungen zu treffen und die ganze Sache klar zu sehen. Ich weiß, dass zwei Jahre eine lange Zeit sind aber ich möchte diese zwei Jahre im Nachhinein nicht mehr missen und ich habe mich selbst aus dem Sumpf gezogen.

11.06.2022 00:31 • x 8 #158




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