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Trennung wegen Sucht des Partners - Erfahrungen?

K
Hi ihr,

Weiß nicht was ich mir jetzt erhoffe mit diesem Post aber vielleicht hat jemand schon eine ähnliche Situation durch.
Am Mittwoch hat mein Freund mit mir Schluss gemacht. Habe schon am Montag gemerkt dass etwas gar nicht stimmt mit ihm, er meinte er ist überfordert mit allem und es ist einfach ein Teufelskreis aus dem er nicht raus kommt und er einfach abhauen will. Habe ich in dem Moment nicht wirklich verstanden aber jetzt wird mir alles klar.
Als wir uns kennen lernten waren wir von Anfang an offen zueinander. Er hat mir erzählt dass er lange Dro. genommen hat aber es durch Therapie geschafft hat davon loszukommen. Ich war immer so stolz auf ihn. Und dann am Mittwoch erzählte er mir dass er sich Gedanken machen will über das Wochenende wie es mit der Beziehung weitergeht. Ich wollte natürlich wissen was Sache ist und hab ihn gefragt was los ist. Momentan geht alles bei ihm den Bach runter, keinen Job, Depressionen, kein Geld weil sie das Arbeitslosengeld noch nicht überweisen haben und dann sagte er seine Dro.. da konnte ich drüber hinwegsehen.
Und dann kam der Schlag. er meinte dass er immer noch regelmäßig konsumiert und das seit wir uns kennen. Und in letzter Zeit ist es glaube ich mehr geworden, er hat sein Leben gar nicht mehr im Griff und er ist total abgemagert. Auch ein Nebeneffekt der Abhängigkeit.
Um mich zu schützen meinte er dann er kann nicht mit mir zusammen sein und er will die von mir angebotene Hilfe nicht annehmen weil er da alleine durch muss ohne irgendjemanden. Für mich ist natürlich eine Welt zusammen gebrochen. Er hat mich von Anfang an belogen er wollte nicht dass ich mit einem J. zusammen bin, meinte er.
Es fällt mir sehr schwer mir keine Vorwürfe zu machen. ich habe es nie erkannt als er konsumiert hat, ich habe auch nie auf seine Augen geachtet. Und ich komme nicht klar damit dass ich es nicht bemerkt habe aber es war für mich einfach so weit entfernt.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir irgendwie beistehen?

05.02.2022 11:39 • #1


tina1955
@Kimono55, er hat das Zeug freiwillig genommen. Du bist nicht sein Therapeut, nicht sein Arzt. Woher solltest Du wissen, dass er hin und wieder weiter konsumiert hat?
Für mich wäre eine Sucht, die die Sinne beheben, keine Basis für eine gemeinsame Zukunft, demnach würde ich mich sofort trennen.

05.02.2022 12:39 • x 1 #2


A


Trennung wegen Sucht des Partners - Erfahrungen?

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K
@tina1955
Wir sind ja nun auch getrennt weil er gemeint hat er will mich da nicht weiter mit reinziehen und sein schlechtes Gewissen hat ihn echt schon lange geplagt. Er meinte immer ich hätte etwas besseres verdient und ich habe nie wirklich verstanden wieso er das gesagt hat.
Mache mir trotzdem Vorwürfe. Und das schlimmste ist, dass er noch einen kleinen Sohn hat.
Ich verstehe nicht warum er nicht in Therapie gegangen ist. Ich hoffe er macht diesen Schritt jetzt.

05.02.2022 12:43 • x 1 #3


D
Tja, er wollte nicht, dass Du mit einem J. zusammen bist, deshalb war er als J. mit Dir zusammen?
Basierend auf Lebenslügen hat eh noch keine Beziehung funktioniert.

Entweder will er endlich ungestört konsumieren, oder er will entziehen, das sollte Dir mit der Zeit egal werden.
So oder so, Ein Abhängiger hat längst eine Beziehung und eine große Hassliebe, nämlich den Stoff.
Die wenigsten gewinnen gegen so einen mächtigen Gegner, deshalb würde ich persönlich alle Helfer-Attitüden einfrieren und Rettungsversuche tunlichst unterlassen und den Menschen ziehen lassen.

05.02.2022 12:47 • x 4 #4


K
@Dracarys
Ich denke am Anfang als wir zusammen kamen hatte er wirklich die Absicht es zu lassen und man kann es nicht wissen wenn man es nicht versucht. Verstehe ich irgendwie auch.
Ich habe ihm angesehen wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist, da er an diesem Punkt wohl in seiner früheren Beziehung auch schon war. Aber es tut einfach weh eine Person die man über alles liebt so sieht..und die Person auch keine Hilfe von mir annehmen wollte.
Ich werde es nie verstehen, habe zu dem Zeug keinen Bezug.
Ich weiß nicht was ich tun soll..

05.02.2022 12:54 • x 1 #5


G
Zitat:
Ich habe nichts bemerkt davon


Wie lange ward ihr denn zusammen

05.02.2022 12:56 • #6


K
@Gracia 10 Monate.

05.02.2022 12:57 • #7


G
Zitat von Kimono55:
10 Monate.

Dann habt ihr ja auch nicht zusammen gewohnt und euch womöglich auch nicht täglich gesehen.

Zitat:
Ich weiss nicht was ich tun soll


Er hat sich getrennt und sein Grund ist nachvollziehbar. Es gilt zu akzeptieren, dass er Verantwortung übernimmt für seine Lüge dir gegenüber.

05.02.2022 13:23 • x 1 #8


K
@Gracia täglich haben wir uns nicht gesehen aber schon auf jeden Fall jeden zweiten Tag.

Und ja du hast recht und ich versuche seine Gründe zu verstehen aber es fällt einfach sehr schwer sich keine Vorwürfe zu machen.

05.02.2022 13:26 • #9


Scheol
Zitat von Kimono55:
versuche seine Gründe zu verstehen

die Sucht ist größer

und somit hat es einfach nicht gepasst.

er will konsumieren , es muss es nicht.

dich trifft keine Schuld.

05.02.2022 13:33 • #10


G
Zitat von Kimono55:
Und ja du hast recht und ich versuche seine Gründe zu verstehen


Der Grund liegt doch vor deiner Nase direkt. Er hat eure Beziehung mit einer Lüge begonnen und kann diese nicht mehr aufrecht erhalten. Insofern ist sein Schluss machen doch eine Konsequenz der Lüge. Ob ihn das nun dazu bewegen wird, sich in eine Therapie zu begeben weiß man nicht. Da du aber gesagt hast, die andere Beziehung wäre auch deswegen gescheitert (die, aus der das Kind stammt?) ist davon eher nicht auszugehen. Ihr beide habt ja keine gefestigte Beziehungsgrundlage, die so einen Stress aushalten würde.


Zitat:
Das Schlimmste ist, er hat auch einen kleinen Sohn


Was hast du denn mit seinem Sohn zutun, hast du den schon kennen gelernt.

Zitat:
Er wollte meine Hilfe nicht


Partner sind keine Therapeuten und damit würdest Du auch nur eine Kontrollfunktionen ausüben

05.02.2022 13:42 • #11


K
@Gracia
Also die vorherige Beziehung wurde durch den Konsum anscheinend auch sehr stark belastet, er meinte einfach er war mit ihr so oft an diesem Punkt. Und er will mich da nicht weiter reinziehen weil ich ihm eh nicht helfen kann.

Seinen Sohn habe ich relativ früh kennen gelernt und wir haben sehr viel zu dritt als Familie unternommen oder ich habe auch nur was mit dem kleinen gemacht. Für ihn war ich halt auch schon Familie. Tut mir sehr weh für ihn..

Und ich weiß dass ich da nicht helfen kann aber es fällt mir einfach sehr schwer das zu akzeptieren. Aber es ist die Aufgabe die man Profis überlassen muss. Ich hoffe nur er sieht, wie sehr er sich alles in seinem Leben kaputt macht..mir tut es einfach weh ihn so zu sehen.

05.02.2022 13:48 • x 1 #12


I
Typisches Suchtverhalten, der lügt sich selber in die Tasche und dir ins Gesicht. Jetzt solltest du merken, wie offen und ach so ehrlich ihr am Anfang zueinander wart, bzw merken, dass das nichts wert war.
Den wirst du nicht ändern, du bist nicht sein Therapeut. Wenn du dir etwas gutes tun willst, dann mach ohne ihn weiter und lass dich von diesem wie schwer es ihm gefallen ist usw, nicht blenden. Der hat andere Probleme, da kann er dich nicht brauchen. Überlege Mal was für eine Arbeit es ist sowas zehn Monate vor dir zu verstecken

05.02.2022 13:55 • x 1 #13


G
Zitat von Kimono55:
Weil ich ihm sowieso nicht helfen kann


Das stimmt ja auch.

Zitat:
Habe Sohn sehr früh kennen gelernt ....haben auch oft als Familie was zusammen gemacht oder ich alleine mit dem Kleinen


Wie alt ist der Sohn denn. Da hast du aber auch Glück gehabt, wenn das alles so reibungslos lief, das Kind dich auch mochte und für die Mutter das auch okay war, das kann man auch anders erleben

05.02.2022 13:55 • #14


K
@Iunderstand
Ja du hast recht und das weiß ich auch. Ich hab alles getan was ich konnte und war ihm eine gute Freundin aber sowas liegt einfach nicht mehr in meiner Hand. Ich muss jetzt nach vorne schauen und ich hoffe für ihn einfach nur, dass er sich die Hilfe holt die er benötigt.

05.02.2022 13:58 • x 1 #15


A


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