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Trennung weil er trinkt - wie komme ich über ihn hinweg

M
Hallo, das er jetzt weniger trinkt als vorher, sagt er, du weisst aber auch nicht ob es stimmt?! Bei meinem Mann war jeder schuld nur er selbst nicht, es gab immer einen anderen Grund und Ausreden.
Ja man muss versuchen los zu lassen und auf sich zu konzentrieren, auch wenn es schwerfällt.

01.08.2018 17:36 • x 3 #106


Rispinos
Zitat von Memyself:


Über ihren Konsum lügen sie wie gedruckt, dass ist schon ein Zeichen für die tiefe Verstrickung im Alk.. Seine primitive Ausdrucksweise dir gegenüber ist doch durch nichts zu entschuldigen denke ich. Sie dind die ewigen Opfer, dabei ruinieren sie komplette Familien für Generationen.


Du hast was besseres vedient, und glaub mir wenn du anfängst die roten Flaggen zu erkennen die Alkis vor sich hertragen, wirst du automatisch Abstand nehmen, das spüren die und lassen dich auch in Ruhe. Lege für dich Grenzen fest.


Wer mich belügt, betrügt, beschimpft, schlägt, kleinmacht, beklaut hat in meinem Leben nichts zu suchen, dass bin ich MIR schuldig.



Ok. Wie erkenne ich dann Alk.? Mir ist eingefallen, dass er bereits Nr. 3 in Folge ist. Tatsächlich hatte ich eine Affäre mit einem Alk., der von seiner Frau getrennt war. Er war nicht unfreundlich, aber sehr launisch. Mitten in der Nacht musste er aufstehen und trinken. Zu Beginn konnte ich das nicht erkennen, der war Nr. 1

Nr. 2 hat mich gestalkt, Dro. missbraucht und getrunken. Rückblickend kann ich sagen, dass er drauf war. Aber er war nie sichtlich beeinträchtigt. Nie betrunken, etc.

Nr. 3 war jetzt er. Man hätte sagen können, er feiert hat gerne, er ist ein geselliger Typ. Tatsächlich hat er keine Freunde, die er regelmässig trifft, er hat Bekannte - aber ich könnte mich nicht an einen guten Freund von ihm erinnern. Keinen Freundeskreis, wo man mal gemeinsam was unternimmt oder so. Ganz am Anfang hat er mir mal im Rausch erzählt, er wäre jetzt quasi Alk. gewesen, für sehr lange Zeit. Und jetzt so ein Rückfall... er konnte das gar nicht verstehen. Ich glaube ihm das nicht mehr.

Wie erkenne ich diese Männer? Es kann doch nicht alles, was Ende 30 und getrennt von ihren Frauen ist, prinzipiell ein Problemfall sein.

01.08.2018 17:37 • x 1 #107


A


Trennung weil er trinkt - wie komme ich über ihn hinweg

x 3


Rispinos
Zitat von Malina84:
Hallo, das er jetzt weniger trinkt als vorher, sagt er, du weisst aber auch nicht ob es stimmt?! Bei meinem Mann war jeder schuld nur er selbst nicht, es gab immer einen anderen Grund und Ausreden.
Ja man muss versuchen los zu lassen und auf sich zu konzentrieren, auch wenn es schwerfällt.




Ja, Danke! Nein, ich weiß nicht, ob das stimmt. Ja, Du hast Recht! Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass er unter der Trennung leidet und es nur einfach nicht zugeben kann. Er ist zu stolz und es ist ihm wichtiger zu trinken, als nicht. Ich hab ihm gesagt, dass eine Fortsetzung der Beziehung nur möglich ist, wenn er seinen Alk. kritisch hinterfragt. Das wurde mit einem Schweigen beantwortet.

01.08.2018 17:40 • x 1 #108


M
Mein Mann leidet auch sehr unter der trennung, das ist natürlich dann auch wieder ein Grund zum trinken. Es wird aber auch immer einen Grund geben.
Wenn er sich wirklich helfen lassen will, und einsieht das er ein Problem hat, nur dann kann ihm geholfen werden. Sonst nicht. Du musst aber auch wissen, das er immer so beleidigend sein kann. Und ob du das möchtest? Stell dir mal vor, er hört auf und irgendwann passiert es doch wieder? Ich habe jahrelang in Angst gelebt und frage mich jetzt, warum?

01.08.2018 17:50 • x 2 #109


Rispinos
Zitat von Malina84:
Mein Mann leidet auch sehr unter der trennung, das ist natürlich dann auch wieder ein Grund zum trinken. Es wird aber auch immer einen Grund geben.
Wenn er sich wirklich helfen lassen will, und einsieht das er ein Problem hat, nur dann kann ihm geholfen werden. Sonst nicht. Du musst aber auch wissen, das er immer so beleidigend sein kann. Und ob du das möchtest? Stell dir mal vor, er hört auf und irgendwann passiert es doch wieder? Ich habe jahrelang in Angst gelebt und frage mich jetzt, warum?



Du hast recht und nein, natürlich will ich das nicht. Niemand will das. Gut, dass Du den Schritt gewagt hast! Ich bin auch stolz, dass ich letztendlich doch den Weg gegangen bin.

Deshalb bin ich auch hier. Irgendwo möchte mich meine Trauer auch loswerden können....

01.08.2018 17:55 • x 2 #110


C
Du hast ein Muster erkannt. Das ist Schritt eins.
Denn es ist schon auffällig, dass alle 3 ein suchtproblem hatten.

Wie lernst du die Männer kennen?

01.08.2018 17:56 • x 1 #111


Rispinos
Zitat von Catwoman2017:
Du hast ein Muster erkannt. Das ist Schritt eins.
Denn es ist schon auffällig, dass alle 3 ein suchtproblem hatten.

Wie lernst du die Männer kennen?



Sehr unterschiedlich.

Der 1. war der Sohn eines Mannes meiner Theatergruppe. Wir haben dann auch gemeinsam Theater gespielt in der Hauptrolle, ein Liebespaar. Daraus wurde eine Affäre.

Der 2. wurde mir durch einen Studienkollegen vorgestellt, wir waren dann gemeinsam bei einem Kirtag. Ich wollte eigentlich gar nicht, bin aber in die Sache rein, um mich abzulenken, ich war damals kurz nach der Trennung von meinem langjährigen Lebenspartner.

Den 3. habe ich bereits in meiner Jugend gekannt, damals habe ich ihn aus Angst (mit 15) abgewiesen, er ist damals wortlos gegangen und ich habe sehr lange darunter gelitten. Dann habe ich ihn wieder getroffen, kurz bevor er geheiratet hat. Und jetzt habe ich ihn im Oktober bei Weggehen getroffen, er mittlerweile geschieden. Ich habe meine Chance ergriffen und die erste Zeit war perfekt und wunderschön. Ich war und bin noch immer so verliebt.

01.08.2018 18:01 • #112


poesine
Hallo,
aus eigener leidvoller Erfahrung mit einem Alk. Ex-Partner kann ich auch berichten,
Als ich ihn kennenlernte wirkte er ganz normal:
Hatte einen Job, den er liebte und lebte in Scheidung.
Die gemeinsamen beiden Kids lebten bei seiner Frau und diese sah er regelmässig.
Alles schon für mich wichtige Dinge.
Wir konnten uns gut über alles mögliche unterhalten und als ich das erste Mal bei ihm war machte er sich das erste B. auf.
Na ja denk ich mir nichts bei. Schließlich genießen viele ihr Feierabendbier.
Nur er trank bis wir uns verabschiedeten nichts anderes mehr.
Wachsam beobachtete ich das weiter.
Am Wochenende während des Grillens mit seinen Eltern floss das B. auch in Strömen (sein Vater trank genauso gerne mit).
Irgendwann erzählte er beiläufig, dass er immer ab einer gewissen Uhrzeit seine Biere kippt...
Ziemlich schnell reichte B. alleine nicht mehr.
Härteres wurde zusätzlich gekauft und in die Cola geschüttet.
Unsere gemeinsamen Abende am Wochenende liefen immer gleich ab:
Gemeinsam einkaufen, ich bekam seinen Autoschlüssel und er saß saufend auf dem Beifahrersitz.
Das ich fuhr wurde der Normalzustand.
Er holte mich ab, ging zum Kofferraum, holte seine Dose B. und trank diese während ich dann fuhr.

Während dieser Zeit wurde ich innerlich jedes Mal aggressiv sobald er an seinen Kühlschrank ging.
Er trank und ich flippt innerlich aus.

Hab mich dann von ihm getrennt. Er nahm sie hin ohne nach dem Grund zu fragen.
Bei Gesprächen bezüglich des Themas Alk. meinte er immer, dass er nicht zuviel trinkt und natürlich auch kein Problem oder eine Abhängigkeit hätte.

Tagsüber auf der Arbeit trinkt er Wasser und nach Feierabend nur noch B. und Wod.-Cola.
Auch eine Art von Doppelleben.

Als wir bei einem gemeinsamen Einkauf vom Hausdetektiv angesprochen und ins Büro gebeten wurden, sagte er, dass er schon wisse worum es geht.
Schön, ich nur leider nicht.
Er hatte einen Flachmann Wodk. aus dem Regal genommen, ausgetrunken und wieder zurück ins Regal gestellt.
Ich guckte in diesem Moment nach Chips und die Sucht ist so groß, dass er sofort seinen Alk. saufen mußte.
Durch die Videoüberwachung wurden wir nach dem Bezahlen der anderen Waren direkt hinter der Kasse abgefangen.
Das war der Moment wo bei mir alles aus war.

Insgesamt waren es anderthalb Jahre, in denen er von ein paar Bierchen nach Feierabend zum Kriminellen und Hardcoretrinker wurde.
Bin nur froh, dass er weder beleidigend noch gewalttätig mir gegenüber geworden ist.

Ich denke eine Beziehung mit einem Suchtkranken funktioniert ohne Einsicht des Süchtigen niemals.

01.08.2018 18:04 • x 6 #113


C
In ihn verliebt oder in die Idee bzw in deinen Traum von Beziehung und Familienglück?

01.08.2018 18:06 • #114


Rispinos
@Catwoman Wirklich in ihn verliebt und dazu gesellt sich natürlich auch der Traum einer Familie.

01.08.2018 18:08 • #115


C
@poesine heftig und traurig. Gut, dass du aus diesem Alptraum heraus bist

01.08.2018 18:09 • #116


Rispinos
@poesine - schlimm ist das. Tut mir sehr leid, was Du da erleben musstest. Bei mir war es anders... er hat ein anderes Trinkverhalten und trotzdem wird er ausfällig und unfreundlich, wenn er trinkt... Aber ich sehe das mittlerweile auch so. So lange er es nicht checkt, ist es unmöglich, eine Beziehung mit ihm zu führen.

01.08.2018 18:11 • x 2 #117


poesine
Genau und so ein Leben möchte ich nicht führen.

Jeder ist verpflichtet auf sein eigenes Wohl zu achten auch in einer Beziehung.
Für mich hatte ich während der Beziehung beschlossen, wenn du trinkst und dir das wichtiger ist als ich, dann schlafe ich zuhause.
Er war ein toller Mensch mit einem wertvollen Charakter und ohne sein Trinken hätte das was für die Zukunft sein können.
Aber durch sein Trinken hatten wir genau das nicht.
Seine Entscheidung...

01.08.2018 18:33 • x 1 #118


juliet
Zitat von Rispinos:
. Aber ich sehe das mittlerweile auch so. So lange er es nicht checkt, ist es unmöglich, eine Beziehung mit ihm zu führen.


sorry, aber ich sehe es genau andersherum:

Solange du nicht checkst, was bei DIR los ist, und ernsthaft an der Bewältigung deiner Sucht ( Beziehungssucht wird von vielen auch als suchtverhalten charakterisiert, auch wenn es keine stoffliche sucht im eigentlichen Sinn ist ) arbeitest, ist es unmöglich, mit D I R eine - gesunde! - Beziehung zu führen !

01.08.2018 19:24 • #119


S
Hallo Rispinos,

ich hatte schon heute tagsüber gesehen, dass hier im Forum mal wieder ein Thread mit einer eventuellen Alk.problematik eröffnet wurde, wollte mich aber nicht nebenbei mal hier einlesen, sondern mir heute Abend nach Feierabend Zeit nehmen. Jetzt habe ich die vielen Seiten durch und so langsam erkennst du, dass du wieder an einen Mann mit Suchtproblematik geraten bist.

Ganz viele hilfreiche Beiträge habe ich hier gefunden, auch wenn du dich zu Anfang teilweise angegriffen gefühlt hast. Deine Frage: Wie erkenne ich einen Alk? Ich bin mit einem alk.abhängigen Vater aufgewachsen, später hatte auch mein Bruder alk.Probleme. Ich selbst bin mit Alk. extrem vorsichtig, weil es in der Familie meines Vaters noch mehr Verwandte mit Alk.problemen gibt, Großonkel, Onkel, Cousins. Also: Darauf achten, was ein potentieller Partner erzählt, gibt es viele Menschen im familiären Umfeld mit Suchtproblemen. Kann an der Genetik liegen und/oder tradierten Verhaltensmuster. Auch nur regelmäßiges tägliches Trinken kann über die Jahre und Jahrzehnte süchtig machen. Weder mein Papa noch mein Bruder haben das Rentenalter erreicht.

Worauf achte ich? Manchmal erwische ich mich nach vielen Jahren, in denen ich nicht mit Alk. zusammen lebe oder liiert war, dass ich doch gelegentlich wie oben beschrieben, unbewusst mitzähle, wieviel getrunken wird. Ich hab das immer noch im Blick, bei anderen und bei mir. Wichtig war mir, dass auch meine mittlerweile erwachsenen Kinder diesen familären Hintergrund kennen und nichts verschwiegen oder beschönigt wird. Es wird auch nicht verteufelt, weil auch mein Vater als ihr Opa und mein Bruder als ihr Onkel ihre guten Seiten hatten und sich ohne bzw. mit wenig Alk. ausgesprochen liebevoll um die beiden gekümmert haben.

Weitere Anhaltspunkte sind für mich: Gesichtsfarbe, Teint, rote Äderchen und Nasenpartie. Ich hatte mal ein Date mit einem trockenen Alk. Da hatte ich schon, bevor er es irgendwann erzählt hat, gesehen, dass seine schwitzige, unnatürliche weißlich, kalkige Hautfarbe für mich nicht koscher ist.

Körperliche Statur. Da gibt es meiner Erfahrung nach zwei Varianten. Diejenigen, die eher dicklich und aufgeschwemmt werden und dann diejenigen, die eher ziemlich dünn und ein bisschen ausgezehrt wirken. Viele Alk. verlieren mit der Zeit ihren Appetit.

Dann: Lutschen von Pefferminzpastillen, Fishermens Friend und so Kram ohne Ende. Überdeckt ein bisschen die Fahne, aber mir wird heute noch übel, wenn ich die Kombi aus Alk und Vivil rieche, war das Lieblingsbonbon meines Vaters.

Es gibt Spiegeltrinker. Nicht gut, wenn jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit immer eine Tankstelle angesteuert werden muss, oder irgendwas in einem Laden besorgt werden muss. Mich schüttelt es auch, wenn neben zwei, drei Kleinigkeiten auf dem Kassenband vor mir jemand dann noch eine Flasche billigsten Korn hinlegt, machen auch oft Frauen.

Ganz wichtig aber: Dein Ex hat dir erzählt, es gab bereits negative Rückmeldungen zu seinem Alk. aus dem Freundes-/Bekanntenkreis vermutlich. Also war er zu dem Zeitpunkt für andere Menschen bereits auffällig.

Am deutlichsten aber: Sein Verhalten wie er dich beschimpft und auf unflätigste Art und Weise beleidigt hat, auch in der Öffentlichkeit in seinem Zustand. Mit dem Handy aufgenommen hast du ihn da wahrscheinlich nicht.

Bestimmt habe ich jetzt noch irgendwas vergessen, Flachmann ist mir kürzlich aufgefallen. Bei der Auszählung der Stimmen zur Betriebsratswahlen war ich als Zuschauer dabei. Da hat unser Betriebsratsvorsitzender in einem Moment, in dem er sich unbeobachtet gefühlt hat, seinen Flachmann raus gezogen und einen kräftigen Schluck genommen. Außer mir hat es auch seine Frau gesehen, die bei mir in der Abteilung arbeitet. Ich hab nur ihren Blick gesehen, kurz nach oben zu ihrem Mann hin und wieder zurück, da wusste ich, er hat ein Problem. Ich dachte, es wäre seit seiner Heirat und eine gemeinsamen Kind besser geworden. Ist es wohl nicht.

Schuld am Trinken sind Alk. meiner Erfahrung nach nicht selbst. Es sind immer die anderen und um einen Grund zum Trinken zu haben, wird dann auch provoziert und Streit angefangen.

Bei mir ist es wohl die Lebenserfahrung und mein Zusammenleben mit Alk., die mich sensibilisiert haben und irgendwie dann eine Mischung aus den vielen Anzeichen, die es gibt. Niemals würde ich mit einem Mann zusammen sein können, der ein Alk.problem hat oder auch schon trockener Alk. ist. Da hätte ich viel zu viel Angst - ich würde und möchte das nicht mehr ertragen und/oder mittragen.

Du hast jetzt großen Kummer, aber eine Familie mit einem Alk. aufbauen zu wollen, ist wie Harakiri und ich war nur das Kind oder die Schwester. Auffangen musste am meisten meine Mutter, sie hat dafür sorgen müssen, dass alles läuft und wir alle da irgendwie durchkommen. Mein Bruder hat es nicht geschafft, er hat auch keine Hilfe angenommen, obwohl er um seine Problematik wusste.

Du hast jetzt großen Kummer, weil du dich in diesen Mann wirklich verliebt hattest und dir so sehr eine gemeinsame Zukunft mit ihm gewünscht hast. Auch wenn es sich lapidar liest, mit der Zeit wird es dir besser gehen. Es ist gut, dass du in Therapie bist und dort diese Trennung aufarbeiten kannst.

Deine Co-Abhängigkeit in den paar Monaten hatte sich ja schon so weit entwickelt, dass dein einziges Anliegen nicht mehr war, dich einfach umzudrehen und wegzugehen, sondern ihn schnellstmöglich nach Hause zu schaffen. Ihn kannst du nicht ändern, ihm kannst du nicht helfen. Aber deine Anteile, die musst du reflektieren und auch herausfinden, warum dich Männer mit Problemen anziehen und welche eigenen Defizite du damit füllst.

01.08.2018 19:43 • x 3 #120


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