Trennungsschmerz wegen Arbeitskollege

Hallo @aequum,

lieben Dank, dass du dich erkundigst.
Mhm geht es schon besser, aber dennoch hab ich noch ein wenig Sehnsucht..
Ich hoffe, das vergeht auch schnell..
Auf der Arbeit gehen wir uns soweit wir nur möglich aus dem Weg und wenn wir mal etwas zu besprechen haben, halten wir es sehr kurz. Er ist sehr abweisend und sagte, dass er Kummer hat. Bin aber nicht viel näher darauf eingegangen, weil es die Situation nur noch schlimmer macht.
Mit meinem Mann habe ich auch gesprochen, dass ich mehr Aufmerksamkeit wünsche. Er hat es angenommen und ich versuche auch künftig die Beziehung immer mal eine frische Brise reinzubringen. Unsere Beziehung läuft nicht schlecht, wir sind respektvoll und liebevoll zueinander.. Aber anscheinend hat mir etwas gefehlt oder wieso hab ich mich zu meinem Arbeitskollege so sehr hingeflogen gefühlt…

Viele Grüße

Zitat von Liani:

Aber anscheinend hat mir etwas gefehlt oder wieso hab ich mich zu meinem Arbeitskollege so sehr hingeflogen gefühlt…

Ich finde, dass Du es schon recht gut machst.
Jetzt heißt es nur noch durchhalten und sich intensiver um die Bezuehung bemühen.

Ich bin übrigens nicht grundsätzlich der Meinung, dass man sich fremdverliebt weil einem irgendetwas in der Ehe oder der Beziehung fehlt.
Zumindest hat mir zu keinem Zeitpunkt etwas gefehlt, ganz im Gegenteil...

Wir haben dieses Flirten, Balzen und erobern wollen einfach in uns und wenn wir dann auf einen potenziell passenden Menschen treffen, werden diese Eigenschaften in uns aktiviert.

Besonders dann, wenn die Eroberung unseres bestehenden Partners bereits eine längere Zeit ind der Vergangenheit liegt.

Ich habe immer gerade noch die Notbremse ziehen können und mit der Zeit ist dann auch die Überflutung der Gefühle vollkommen verschwunden...

Wie auch immer, ich drücke Dir die Daumen, dass Du weiterhin die Kraft hast, diesem Verlangen zu widerstehen.

Viel Glück weiterhin.

@aequum lieben Dank für deine Worte.
Stimmt, da hast du wohl recht.. Ist ja auch ein unglaubliches Gefühl. Am Anfang ist man noch der Meinung, das bisschen flirten schadet ja nicht..
wie hast du es damals geschafft die Notbremse zu ziehen? Wie nah kam ihr euch bereits? Wie lange hat es bei dir gedauert bis du nicht mehr so emotional geladen warst?

Lieben Dank

@Liani
Ich muss jetzt leider Fußball gucken... werde Dir aber morgen oder bei passender Gelegenheit mal etwas dazu schreiben.

Zitat von Liani:

Unsere Beziehung läuft nicht schlecht, wir sind respektvoll und liebevoll zueinander.. Aber anscheinend hat mir etwas gefehlt

Ich hab gemerkt, dass Frauen brauchen einer leicht toxische Beziehung.
In einer respektvoll und liebevoll Beziehung wird auf Dauer langweilig.

Zitat von Islantilla:

Tut mir leid, wenn ich das jetzt so schreibe, aber irgendwas muss doch der Grund sein, damit man überhaupt erstmal darauf kommt, fremdgehen zu wollen.

6uelle Lust auf einen anderen Menschen zu haben, ist etwas völlig normales. Sich ab und zu in einen anderen Menschen zu verlieben, der diese Lust in einem erzeugt, ist auch völlig normal. Ob man deshalb fremdgehen will, ist eine ganz andere Frage, nämlich wie man mit diesem Gefühl umgeht.

Im Endeffekt ist es doch so, dass die Fremdverliebtheit nicht wie ein Schlag über einen kommt, sondern dass man mit den anregenden Gefühlen spielt und zündelt. Irgendwann geraten sie bei manchen Menschen dann außer Kontrolle. So isses halt bei uns Menschen.

O@Islantilla

Ich sehe es ähnlich, stimme aber auch @carlos7 zu.

Sich in einer langjährigen Beziehung (körperlich) zu einer anderen Person hingezogen zu fühlen, halte ich für völlig normal. Insbesondere, wenn ich vom Gegenüber auch entsprechende Aufmerksamkeit bekomme. Dafür muss es keinen tieferliegenden Grund geben. Entscheidend ist, wie weit ich mich emotional und schließlich auch faktisch darauf einlasse.

Ich war in meinen 25 Jahren Beziehung immer mal fremdverliebt, in meinem Kopf. Es endete immer damit, dass ich meinen Mann am allertollsten fand und keiner ihm das Wasser reichen kann.

Bis - ja, bis diese Fremdverliebtheiten heftiger wurden. Ich Defizite sah. Dinge, die mein Mann mir nicht geben konnte und nie geben können würde. Ich war 25 Jahre lang treu - und hab ihn am Ende doch betrogen.

Mit meiner heutigen Erfahrung wären diese Fremdverliebtheiten ein Alarmzeichen für mich. Das muss keine tiefere Bedeutung haben, aber würde mir sowas in einer neuen Beziehung nochmal passieren, würde ich genauer auf diese Beziehung schauen. Mich nicht der Verliebtheit hingeben, sondern meine Hingabe auf meine Beziehung richten.

Zitat von Islantilla:

Aber was ist der Grund dafür, dass man sich in eine andere Person verliebt, wenn man doch schon einen Partner hat, mit dem man gut klar kommt und auch sonst alles in Ordnung ist ? Das passiert ja nicht aus heiterem Himmel. Da liegt für mich das Problem. Denn: wäre für mich soweit alles ok, dann wäre bei mir ein anderer einfach nebensächlich und ohne Bedeutung.

Ich lebe in einer offenen Beziehung, wo Fremdverlieben ein Tabu war. Dennoch ist es bei meiner Frau und mir dazu gekommen. Ich hatte dann eine schmerzhafte Notbremse gezogen, meine Frau hat entschieden, dass sie poly leben kann möchte und die Liebe zu beiden Männern unter einen Hut bekommen kann. Insofern bin ich vielleicht die falsche Person, deine Frage zu beantworten, denn 6uelle Kontakte zu dritten sind natürlich ein Einfallstor für die Ausschüttung von Bindungshormonen.

Beim Fremdverlieben kommen viele Dinge zusammen. Zum einen findet man einen Gegenüber körperlich attraktiv. Da springen nun einmal Hormone und vielleicht sogar Kopfkino an. Völlig normal noch. Aber wenn man dann nicht recht bald mit der Ratio dagegensteuert und man das Objekt der Begierde häufig sieht und auch noch menschlich nett findet, dann entsteht eine emotionale Bindung. Diese emotionale Bindung zusammen mit der körperlichen Anziehung ist wohl die Special Sauce, die dann den inneren Hormon-Generator anlaufen lässt. Man freut sich auf den anderen, das Herz schlägt schneller, der Bauch wird kribbelig usw usw. Völlig egal, wie toll das Exemplar zuhause ist, die/der Neue regt einfach die Körpersäfte auf mehreren Ebenen an.

Und jetzt stellt sich halt die entscheidende Frage: Ist mir mein Partner es wert, dass ich auf diese schönen und sich schleichend verstärkenden Gefühle verzichte. Da scheidet sich dann die Spreu vom Weizen. Menschen verzichten nämlich so verdammt ungern... und schon gar nicht auf schöne Gefühle. Liebst du deinen Partner und seid ihr monogam unterwegs, dann würgst du die Verliebtheit ab, sobald du sie bemerkst und solange das Flämmchen winzig ist. Selbstlosigkeit für deinen Partner. Im anderen Fall lässt du es laufen... und dann lenkst nicht mehr du deine Gefühle, sondern deine Gefühle dich... mit offenem Ausgang.

Zitat von Philinea:

Ich war in meinen 25 Jahren Beziehung immer mal fremdverliebt, in meinem Kopf. Es endete immer damit, dass ich meinen Mann am allertollsten fand und keiner ihm das Wasser reichen kann.

Bis - ja, bis diese Fremdverliebtheiten heftiger wurden. Ich Defizite sah. Dinge, die mein Mann mir nicht geben konnte und nie geben können würde. Ich war 25 Jahre lang treu - und hab ihn am Ende doch betrogen.

Mit meiner heutigen Erfahrung wären diese Fremdverliebtheiten ein Alarmzeichen für mich. Das muss keine tiefere Bedeutung haben, aber würde mir sowas in einer neuen Beziehung nochmal passieren, würde ich genauer auf diese Beziehung schauen. Mich nicht der Verliebtheit hingeben, sondern meine Hingabe auf meine Beziehung richten.

Ich glaube, dass mehrfache Fremdverliebtheit in einer monogamen Beziehung schon ein sehr großes Alarmsignal ist. Entweder man ist selbst nicht monogam veranlagt oder die Beziehung hat unerkannte Defizite.

Zitat von Liani:

Er ist verheiratet und hat ein Kind mit seiner Frau und ist Mitte 40. Ich bin Anfang 30 und bin verheiratet, habe aber keine Kinder. Ich bin glücklich verheiratet und kann es mir nicht erklären wie es dazu gekommen ist. Wir fanden uns schon immer sehr attraktiv. aber vor 3 Monaten kamen wir uns näher. es fing mit flirten an und hörte mit küssen auf. Wir hatten noch keinen S., weil für mich persönlich war das die Grenze, die ich nicht überschreiten wollte.

Eigentlich hast du die Antwort, auf die Frage nach dem Warum der Fremdverliebtheit. Deine Grenze war de 6 und nicht das Flirten oder Küssen. Du hast das Feuer ausgetreten, als es lichterloh brannte und nicht, as du die ersten Flämmchen sahst. Meine Frage an dich wäre: Warum hast du es nicht gestoppt, als ihr mit Flirten anfingt? Warum nicht vor dem ersten Kus? Hast du dir die Frage mal ernsthaft gestellt?