Trennungsschmerz Skala 0-10

@Joeyjo

Ich habe jetzt echt lange überlegt, ob ich noch etwas dazu schreibe. Aber es muss raus, sorry.

Wenn du wirklich glaubst, aus tiefem Inneren, dass du deine Traumfrau verloren hast..und das nicht nur aus geistiger Umnachtung, die wir alle hier mal haben, wenn wir dem/der Ex nachheulen, heraus sagst..dann weiß ich auch nicht...dann ist dir nicht zu helfen. Das kannst du unmöglich ernst meinen, wenn du ehrlich zu dir bist

@Scheol hat ja immer so tolle Ideen, die passende Kontaktanzeige zu formulieren.
In deinem Fall würde sie lauten:
Suche krankhaft eifersüchtige Frau, die aus einer Mücke einen Elefanten macht.
Meine Traumfrau sollte kontrollsüchtig sein und mir gerne das Handy aus der Hand reißen, um zu schauen, mit wem ich gerade schreibe. Regelmäßige Eifersuchtsszenen in Form von Vorwürfen und Unterstellungen gehören für mich zu einer guten Beziehung ebenso dazu wie gelegentliche Handgreiflichkeiten.

Habe ich etwas vergessen?

Zitat von HerrZ:

Es gibt zwei Gründe, warum wir Schwierigkeiten damit haben, jemanden zu vergessen:
1) Wir glauben wirklich, dass diese Person die Richtige für uns ist.
2) Wir fürchten, dass wir niemanden Besseren finden werden.

1) Wir müssen das nicht glauben. Selbst wenn wir wissen, dass die Person nicht gut für uns ist, wollen wir daran festhalten. Es ist die Abhängigkeit, die guten Gefühle, die diese Person auslöst. Warum trinken und rauchen die Leute, obwohl sie wissen, dass es schädlich ist?
Wir waren mit dieser Person in Resonanz, sind innerlich sehr stark berührt worden und bringen die Person mit den guten Gefühlen in Verbindung.
Die tiefe Trauer soll uns bewegen, den Glückszutand unbeirrt wieder herzustellen, darum können wir an nichts anderes mehr denken. Eine Bio-Chemische Reaktion im Hirn. LK muss schon ähnlich behandelt werden, wie Dr0gensucht.

2) Liebe im Leben zu finden ist kein Grundrecht und keine Garantie. Manche finden sogar niemals einen Partner. Auch im Alter ist die Befürchtung sehr real. Es geht nicht mal darum einen Besseren zu finden, sonder überhaupt.

Zitat von GarstigeGräte:

Suche krankhaft eifersüchtige Frau, die aus einer Mücke einen Elefanten macht.
Meine Traumfrau sollte kontrollsüchtig sein und mir gerne das Handy aus der Hand reißen, um zu schauen, mit wem ich gerade schreibe. Regelmäßige Eifersuchtsszenen in Form von Vorwürfen und Unterstellungen gehören für mich zu einer guten Beziehung ebenso dazu wie gelegentliche Handgreiflichkeiten.

Wow. Smash ich swipe nach links

@GarstigeGräte
Sie war doch aber nicht immer so oder dauerhaft so gewesen. Es gab auch schöne Zeiten.

Zitat von S4lamander:

Wow. Smash ich swipe nach links

Wie? Du auch?

Zitat von Joeyjo:

Sie war doch aber nicht immer so oder dauerhaft so gewesen. Es gab auch schöne Zeiten.

Das glaube ich dir.
Aber wiegen die schönen Zeiten die schlechten wirklich auf?
Denk doch nur daran, wie oft du dich in der Beziehung unwohl gefühlt hast.

Es ist völlig normal, dass man -wenn einen der Herzschmerz gerade voll im Griff hat- schlechtes Verhalten des Ex relativiert oder schön redet.
Und jeder hat seine persönliche Schmerzgrenze.
Aber rein rational betrachtet, kannst du eine Frau mit solchen Verhaltensweisen doch nicht wirklich zurück wollen.
Auch wenn es schöne Zeiten gab. So was macht doch etwas mit einem.

Wenn du mein Herz fragst, dann will es meinen Ex zurück. Mit allen Fehlern und Unarten, die mich in der Beziehung zur Weißglut getrieben haben und die ich in Zukunft ertragen will, nein KANN, denn soooooo schlimm war es doch eigentlich nicht. Und Liebe erträgt alles, oder?
Aber wenn ich daran zurück denke, wie ich mich zuletzt in der Beziehung gefühlt habe, wie unzufrieden ich selber war, wie verletzt, wie klein und hilflos. Möchte ich das? Nö, möchte ich nicht.
Und tief im Inneren glaube ich auch nicht, dass ich es in Zukunft ertragen könnte, selbst wenn ich mich bemühen würde, sein Verhalten nicht als persönlichen Angriff zu nehmen -auch wenn mein Herz mir einreden will, ich wäre stark genug dafür.

Auch das ist normal. Die Verklärung. Das Ausblenden der Redflags.
Das Hirn will aus dem Schmerz und greift nach dem was mal gut, schön, richtig war. Auch wenn es das nicht mehr ist. Gewohnheiten sind schwer zu brechen.

Irgendwann wirst du müde und erschöpft genug sein, Dich nach etwas zu sehnen und zu verzehren, was außerhalb Deiner Verantwortung, Deines Zugriffs, Deiner Kraft liegt.
Manchmal muss man alles geben, bis man merkt dass das nicht zum Ziel führt.

An dem Tag wirst du erst völlig zusammenbrechen und dann wird es dir gut gehen. Schritt für Schritt. Du für dich. Und niemand anderen. Am Ende dieses Weges wirst Du Dir Deine Welt neu aufbauen. Unabhängig. Stark. Durch die Hölle gegangen.

Zitat von HerrZ:

Irgendwann wirst du müde und erschöpft genug sein

Hatte den Punkt gerade kurz erreicht. Zwar eher durch die Trauer um meinen Vater, aber ich wahr einfach emotional leer.
Tolles Gefühl, eher tolles Nicht-Gefühl. Keine Sorgen zu spüren, egal über welches Thema ich nachdenke.

Sicht nicht körperlich schlecht zu fühlen, egal was ich denke... Wahnsinn.
Ich merke aber, wie sich langsam wieder ein Bodensatz in meinem Tag bildet...

10/10
In den letzten Tagen ist es ganz schlimm. So viele Erinnerungen um diese Zeit. Jahrestage, Geburtstage…

Im einem Moment verfluche ich sie und im nächsten, nehme ich ihn wieder zurück.
Sie war immer wieder so kalt zu mir. Abwertend, und dann wieder so warm.

Ich vermisse sie in den letzten Tagen so stark, ihren Geruch, ihren Geschmack, die Person die sie war, wenn sie bei mir war. Nur eine Vorstellung von mir…

Ich weiß dass es besser wird irgendwann. Aber dieser Prozess des Trennungsschmerzes, dauert nunmal.

Manchmal bin ich auf 5/10, darunter war ich noch nie. Aber von einem Moment auf dem anderen, eine glatte 10. Sie? Sie ist auf Null. Soll sie auch. Reicht ja, wenn einer leidet. Sie ist emotional viel weiter als ich. Das ist in Ordnung.

Ich weiß noch wie oft sie mich bewusst verletzte, mit ihrer kalten, eisigen Art. Mir Dinge unterstellte, die so nicht stimmten. So oft hat sie sich im Nachhinein entschuldigt, aber was nützt das, wenn sie es immer wieder tat…
Ich liebe sie so sehr, immer noch, dass ich mir wünsche sie hatte recht und geht jetzt ihren eigenen, richtigen Weg.

Oft habe ich im Moment mitten in der Nacht, dass Gefühl zu ersticken weil sie nicht neben mir liegt. Ich spüre sie immer noch, wie das Gefühl ist wenn sie mich fest umarmt hat. Das war alles nur eine Illusion, das weiß ich jetzt. Ich bin in ihren Augen ein Manipulator, ein Fake. Sie fehlt mir trotzdem, ihre Kinder auch, so sehr....

In ein bis zwei Monaten wird es aber bestimmt besser. Und wenn es sechs sind, dann sechs, acht, dann acht. Ich bin dann lieber Single. Der Rest, ist einfach. Im Moment, fühle ich mich damit sowieso wohler. Ich war tatsächlich der Bumerang in dieser Beziehung, so oft wie sie versucht hat, nach einen Streit oder Cut, den Ex an sich zu ziehen. Das tat sie wieder zum Schluss…

Dieser Monat gilt für mich der Reflexion. Kein Social Media mehr, alles gelöscht. Das Einsehen der eigenen Anteile. Das erkennen. Wo habe ich Fehler gemacht, hätte meine Grenzen besser zur Geltung bringen müssen, durchsetzen sollen, mich nicht zum Narren halten sollen. Wo hätte ich sie aber auch besser verstehen sollen? Wo hätte ich mich, besser verstehen müssen!

Ruhe, ist das beste!

8/10

Vor vielen Jahren habe ich das Rauchen aufgegeben - von heute auf morgen, ohne Rückfall.
Die erste Woche des körperlichen Entzuges war hart, die zweite Woche drehte sich in meinem Kopf noch immer alles um Tbk. Nach 4 Wochen ging es mir schon so gut, dass das Rauchen keine Rolle mehr für mich spielte und ich den Erfolg nicht mehr auf's Spiel setzen wollte.
Nur etwa 3% der Raucher, die aufhören wollen, schaffen dies langfristig ohne professionelle Therapie und von denen auch nur etwa 25%. Es ist hart!

Und wie hart ist nun mein Trennungsschmerz?
Kein Vergleich! Nicht annähernd!
Wenn ich die Möglichkeit hätte, meine Ex zu konsumieren wie Zig., die ja jederzeit verfügbar sind, würde ich nie aufhören können.
Ich komme mir wie ein starker Raucher vor, der auf einer Insel gelandet ist, auf der es keine Zig. gibt, ein Zwangsentzug gegen meinen Willen. (versteht wohl nur ein Raucher).

Ich frage mich, wie man nur so abhängig von einer Person werden kann?
Der Entzug ist so hart, dass er schon einer schweren psychischen Erkrankung ähnelt.
Warum dieses mal so viel schlimmer, als bei allen Trennungen je zuvor?
Ein Trauma! Nichts ist mehr wie vorher.

Nein, es wird hier nichts heilen oder nur eine Narbe bleiben. Sie fehlt wie ein Arm oder Fuß, ich gehe nun hinkend durch das Leben, ein neuer Partner kann hier nur eine Prothese sein.

Zitat von VerbrannteErde:

Trennungsschmerz

Gefühlsmässig eher eine Herz-Amputation.

@Joeyjo die schönen Zeiten hatten wir alle. Mein Ex war auch nicht immer verletzend. Ich hatte wunderschöne Zeiten mit ihm. Und trotzdem tat mir die Beziehung nicht gut und wir wollten am Ende nicht das gleiche + er hat mich noch verletzt. Manchmal reicht es eben leider nicht.

Zitat von Kecemasan:

ein neuer Partner kann hier nur eine Prothese sein.

Vor über 30 Jahren hat ein Nachbar als Lehrling bei einem Arbeitsunfall ein Bein verloren und eine Prothese erhalten.
Man hat es ihm nach der Genesung nie angesehen oder angemerkt. Er macht Sport, fährt nach wie vor Motorrad und auch beim Laufen würde niemand denken, dass er eine Prothese trägt.

Soll heißen: Das Bein ist weg. Das bedeutet aber nicht, dass man den Verlust des Beines ein Leben lang betrauert oder die Prothese kein vollwertiger Ersatz sein kann.
Und so verhält sich das auch mit Menschen.

Zitat von WoKa:

Manchmal reicht es eben leider nicht.

Ja, das stimmt.
Dennoch - ich würde es gerne auch so sehen. Also die Befreiung. Merken das es besser so ist. Das tue ich nicht. Darauf warte ich aber.