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Trennungsschmerz Skala 0-10

E
Sonntagmorgen... Wieder mit Unruhe und Nervosität aufgewacht. Dieses Mal konnte ich dem jedoch mit einer Distanz begegnen und liebevoll betrachten bzw. anerkennen (vllt ein Learning aus dem Buch?).

Jedenfalls hat sich dann nicht nach Kampf, sondern nach Annahme angefühlt. Es war trotzdem unangenehm...

Jetzt wartet ein langer Sonntag. Schaue ich Serie? Videospiel? Weiterlesen? Vielleicht sogar raus und beim lokalen Fußball zuschauen? Selbst Sport machen und laufen gehen? Im Moment ist meine Motivation sehr tief und meine Lust, rauszugehen auch.

Zusätzlich hab ich von ihr geträumt - und sie fehlt mir. Pech gehabt... 7/10

07.09.2025 08:21 • x 7 #40861


Herbstmonat
Guten Morgen lieber @Läufer_93,

Du beobachtest, was da in Dir passiert. Das finde ich bewundernswert.

Gib diesen Träumen nicht zu viel Bedeutung. Bedeutsam wird es, wenn sie nach und nach weniger werden und durch andere Träume ersetzt werden.

Von Deinen Überlegungen, was mit dem Sonntag anzufangen ist, finde ich die beiden mit vor die Tür Gehen besser als die anderen. Aber Du kennst es ja schon: Wenn man sich denn einmal aufgerafft hat, fühlt man sich zumindest etwas besser.

Bleib tapfer.

07.09.2025 09:03 • x 6 #40862


A


Trennungsschmerz Skala 0-10

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blackwhitecat
Guten Morgen an alle hier Lesenden.
Bei mir heute 6/10, leider immer dieses Morgentuef. Weiß hier jemand wie das zustande kommt und was man dagegen tun kann?
Immerhin besser als gestern, wo es 10 war.
Das Gegenmittel gestern gegen die Abhängigkeit war ja: das Gefühl aufzubauen, ein sehr wertvoller Mensch zu sein, das irgendwie auszustrahlen....
Das hat mich gestern nachmittag getragen. War ganz gern mit mir selber zusammen...
Seid lieb gegrüßt

07.09.2025 10:01 • x 6 #40863


blackwhitecat
@Läufer_93 Ja schwierig. Kenne ich. Egal wo man ist, es geht einem nicht besser. Irgendwas muss man dann im Inneren (mindset oder so vielleicht) ändern. Ich weiß es auch nicht.
Schreib gern, was Dir gut getan hat.

07.09.2025 10:06 • x 3 #40864


Herbstmonat
Guten Morgen @blackwhitecat,
Zitat von blackwhitecat:
Bei mir heute 6/10, leider immer dieses Morgentuef. Weiß hier jemand wie das zustande kommt und was man dagegen tun kann?


Jemand hier hat das mal biochemisch erklärt. Wenn ich versuche, das jetzt wiederzugeben, kommt aber nur Unsinn dabei raus. (Erklärt leider auch nur, wie das zustande kommt, nicht, wie man es weg bekommt .)

Bei mir ist es meist so, dass die Aufwachphase und die erste halbe Stunde danach OK sind. Dann brechen die miesen Gefühle durch. In der Phase versuche ich dann, die miesen Gedanken und damit verbundenen Gefühle an mir vorbei zu schieben, als Bild in meinem Kopf. Der miese Gedanke kommt angedümpelt, und bevor er zum Stillstand kommt, bekommt er einen leichten Stupser, damit er sich wieder entfernt.

Es funktioniert bei mir (einigermaßen), das Unterbewusstsein so erstmal zu beruhigen. Die Phase kann nach ein paar Minuten schon wieder vorbei sein, so dass das aktive Eingreifen nicht mehr sein muss.

Für heute wünsche ich Dir die guten Gedanken von gestern - natürlich bist Du ein wertvoller Mensch!

07.09.2025 10:24 • x 4 #40865


HerrZ
Zitat von blackwhitecat:
Irgendwas muss man dann im Inneren (mindset oder so vielleicht) ändern

Moin,
aus meiner Tipps- und Tricks-Kiste.
- Rituale schaffen. Geben Halt und Struktur.
- Tagesziele ausrufen
- Sich selbst feiern. Für alles. Wecker ohne Snooze? Spülmaschine eingeräumt? Bad geputzt? ... usw. Sich selbst loben und feiern.
- Jeden Tag was Gutes tun. Sich selbst oder anderen. Ohne Erwartung einer Belohnung.
- Magnesium nehmen. Ein Mangel ist verheerend.
- Für psychische Notfälle: Rescue-Tropfen
- Ein Trauerfenster in die Tagesstruktur einbauen. Abends ~45 min. So kann man die schlechten Gedanken mit jetzt nicht, dafür ist dann und dann Zeit in den Hintergrund schieben. Hat mir damals sehr geholfen.
- Die heimische Hütte mit Post-Its pflastern. Positive Affirmationen draufschreiben und jedes Mal wenn Du eines siehst, laut vorlesen
- Youtube: Paul McKenna Ich heile Dein gebrochenes Herz in Dauerschleife in`s Unbewusste.
- Für die eher hartnäckigen Fälle: Jedes mal wenn Ex oder Trennung sich in den Vordergrund schieben? Ein Gummiband auf die Haut schnalzen lassen. Sich selbst zwicken. Soll unangenehm sein, muss nicht Hölle weh tun. Ein leichter physischer Reiz/Schmerz. Unser Hirn ist ein merkwürdig Ding - es verknüpft iwann das Denken an Ex als Ursache mit dem selbst zugefügten Schmerz. Und will den vermeiden - also lässt es das Denken an Ex. Dauert aber ca. 30 Tage aufwärts, bis das so funktioniert.
- Nearly last, but not least: Eine medizinische Hypnose. Hat so gar nix mit Showhypnose zu tun und bewirkt... Wunder. Oder halt in Selbsthypnose einarbeiten. Geht auch.

Zu guter Letzt: Das Hirn ist ein merkwürdig Ding. Das, womit man sich beschäftigt, muss wichtig sein. Aus den Augen aus dem Sinn hat viel Wahres. Also - alles weg was an Ex erinnert. Neu streichen. Neue Bettwäsche! Zimmer umdekorieren. Alte Orte meiden oder mit neuen Erfahrungen, neuen/anderen Menschen überschreiben.

07.09.2025 10:42 • x 7 #40866


E
Den ganzen Vormittag traurig. Erinnerungen kommen, Tränen steigen in die Augen. Und die Sorge wächst, dass der Weg zu meinem Leben noch ein langer ist...

Die Hürde zur Eigenverantwortung ist gerade sehr hoch.

07.09.2025 10:58 • x 4 #40867


HerrZ
@Läufer_93

Ich habe in meinen 40ern zwei vernichtende Trennungen erlebt. War jedes mal zerstört. Am Boden. So richtig. An nichts mehr hab ich geglaubt, weder an die Liebe, noch an Treue, Versprechen... an gar nichts mehr. Nicht mal mehr an mich selbst.
Es dauerte ein Jahr, bis es spürbar wieder bergauf ging. Der Kalender seinen Schrecken verlor (letztes Jahr haben wir....
Das Ding ist - derlei tiefe Wunden heilen von unten. Wie ein Hundebiss. Oben eitert es noch und schmerzt - doch die Wunden schließen sich. Da wo Du es noch nicht merken kannst. Du gehst jeden Tag auf Dein neues Leben zu. Anfangs unmerklich, in Geisha-Trippel-Schritten. Mit Salto rückwärts und hartem Aufschlagen. Es ist ein Marathon. Hab Geduld mit Dir.

Mein Psychofred - den ich damals echt nötig hatte - sagte: 3 Wege.
1) Es dauert so lange es dauert. Da muss man halt durch, so als erwachsener Mann und so
2) Setz Dir ein Enddatum wie lange Du trauern willst und halte Dich daran
3) Nichts hilft so sehr gegen Liebeskummer wie eine neue Liebe

Ich hab mich für (m)einen Weg entschieden. Das war ich geh da durch. Liege wie ein Mann in Embryonalstellung auf`m Boden und heule und schreie es heraus. 1 Jahr ging es echt schaizze. Monate Arbeitsunfähig. Zu nichts fähig.
Doch es wird. Es wird!

Ich hab aus der Zeit zwei Lehren gezogen und gebe sie immer wieder mal im Forum weiter. Heute für Dich.
- Zeit. Sie ist ab jetzt Dein Freund. Es dauert Zeit. Lass sie Dir. Nimm sie Dir. Gönn sie Dir.
- Positives Denken. Bedeutet nicht wie der Dalai Lama alles wegzulächeln. Sondern sich in der Dunkelheit an den Sonnenaufgang zu erinnern. Und der kommt.

07.09.2025 11:17 • x 11 #40868


E
@HerrZ danke für deinen Erfahrungsbericht und deine Tipps.

Geduld = die Zeit darf mein Freund werden

Hab ja immerhin schon 4 Wochen geschafft - keine Ahnung wie...aber es ging.

Die Basics funktionieren ja auch: aufstehen, duschen, essen, arbeiten... Aber es fühlt sich halt gerade sehr sinnlos an.

Ich versuche daran zu denken, dass ich jeden Tag einen Schritt auf mein neues Leben zu gehe.

07.09.2025 11:31 • x 5 #40869


Herbstmonat
06/10, war schon drüber heute Vormittag. Seit Tagen keine Träume von X; wenn sie sich beim Aufwachen reinschleichen will, schaffe ich es, sie wegzuschieben.

Heute Nacht war es ein weißer Wolf.

Jetzt gehe ich mit zwei lieben Menschen essen. Das wird mir gut tun.

Euch einen schönen Sonntagnachmittag.

07.09.2025 11:34 • x 6 #40870


blackwhitecat
@Herbstmonat Danke für die ausführliche Antwort.
Werd ich sicher noch oft lesen
Und früh dran denken
Hab Dank

07.09.2025 11:43 • x 2 #40871


blackwhitecat
@HerrZ Wow Danke für die vielen hilfreichen Tricks aus Deiner Kiste
Danke fürs Aufschreiben
Ist Gold wert und hilft
Lenkt in die richtige Richtung
Vorwärts immer
Rückwärts nimmer
Dir auch alles alles Gute

07.09.2025 11:46 • x 6 #40872


blackwhitecat
@Läufer_93 Wenn Tränen fließen verarbeitet Du aktiv
Das ist volle Eigenverantwortung pur.
Du bist bei Dir
Sorgst für Dich
Sei mit Wohlwollen bei Dir und Deinen Gefühlen
Alles ist in Ordnung
Vertraue dass die Traurigkeit vorübergeht
Neuen Zuständen Platz macht

07.09.2025 11:51 • x 4 #40873


blackwhitecat
@Läufer_93 Vielleicht hilft es, sich das neue Leben vorzustellen? Sich da reinzufühlen? Es heißt ja, man sendet dann diese Vibes aus und zieht Sachen an, die dazupassen?

07.09.2025 11:55 • x 3 #40874


Lukrethia
Hallo zusammen,
ich glaube, morgens ist es deswegen so schwer, weil wir ja den Tag planen und überlegen, was wir heute machen. Und lange Zeit hat man da eben diesen wichtigen Menschen mitberücksichtigt. Man muss also eine Gewohnheit ändern, und das ist immer schwer. Deswegen geht es auch leichter in der Regel, wenn man arbeiten gehen muss, weil da hat man den Fokus dann schnell auf die Arbeit gelegt. Und abends lässt man dann den Tag Revue passieren, wenn die Person nicht da war, dann kommt sie halt nicht so präsent vor.

Ich bin heute schon mit einem Luki-Fast-Move meinem NM ausgewichen - keine Lust, ihm über den Weg zu laufen. Aber es müssen halt gewisse Dinge in der Wohnung gemacht werden, deswegen war er da. Und ich finde, er kann ruhig auch seinen Teil beitragen. Also hab ich in der Früh mein Pferd beglückt, war dann gemütlich spazieren und bin erst wieder heim, nachdem mein NM aus der Wohnung draußen war. Gut so, weil ein Treffen hätte mich sicher wieder aus dem Konzept gebracht. Er hält sich auch an die Bitte, so wenig Kontakt wie möglich, aber so viel wie eben notwendig.

Jetzt überlege ich, wie ich den restlichen Tag verbringe, vermutlich mit Forum, gutem Essen und mit Freunden plaudern. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, tut euch was Gutes!
5/10

07.09.2025 14:07 • x 6 #40875


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