Es überrascht mich, dass ich immernoch nicht gesperrt wurde. Normalerweise geschah das immer recht zeitnah nach der Entlarvung. Das gibt mir die Gelegenheit, mich noch einmal zu den Vorwürfen zu äußern.
Bei meinem ersten Thread als Shedia, lag die Affäre erst kurze Zeit hinter mir und ich befand mich in der schlimmsten Krise meines Lebens. Ja, ich hatte eine Affäre und ich bin nicht stolz darauf. Es war eine Katastrophe für mich, meinen Mann und unsere Kinder. Tatsächlich hatte ich das ganze nie als Affäre gesehen. Unsere Ehe war damals schon sehr schlecht und ich fühlte mich von meinem Mann nicht mehr gesehen, nicht mehr begehrt und teilweise noch nicht einmal mehr als Person respektiert. Es waren damals andere schlimme Lebensereignisse bereits passiert und ich stand am Beginn einer schweren Depression, als ich auf den AM traf. Er gab mir wieder Zuversicht und Hoffnung. Durch seine Zuwendung bekam ich ein Stück weit mein Selbstwertgefühl zurück und es war mir sehr klar, dass ich meine Ehe für diesen Mann beenden werde.
Leider wurden mir da aber falsche Hoffungen gemacht und ich wurde bewusst belogen und ausgenutzt. Nach dem Ende der Beziehung, ja als solche sah ich es, kehrte in desolatem Zustand zu meinem Mann zurück, bzw. wurde von ihm wieder nach Hause geholt. Zunächst mal war ich nur froh, wieder sowas wie Boden unter den Füßen zu haben. Ich war mittlerweile schwer krank und viel zu schwach um wirklich alleine ein neues Leben zu beginnen. Und alleine wäre ich gewesen, völlig alleine. Meine Familie, Freunde und Nachbarn wollten damals mit mir nichts mehr zu tun haben. Mein Mann war es, der mich da raus holte und mich soweit es ging rehabilitierte.
Ich bin in meinem Wohnort sehr bekannt. Unsere Trennungs- und Affärengeschichte konnte hier nicht geheim bleiben. Es war ein Spießrutenlauf für meinen Mann, mich und leider auch für unsere Kinder. Zu allem Übel verlor ich meine Stelle. Es war eine Arbeit, die ich sehr geliebt habe. Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes ging meine finanzielle Existenzgrundlage verloren. Ohne meinen Mann wäre ich direkt nach der Scheidung in die Sozialhilfe gerutscht. Nachehelicher Unterhalt hätte mir aufgrund eines Ehevertrages nicht zugestanden.
Jahrelang kämpfte ich an allen Fronten. Ich kämpfte um meine Ehe, meine Familie, meine Kinder, meine Freunde und auch um einen neuen Job. Denn da ich sehr unsicher war, ob unsere Ehe diese Katastrophe überstehen würde, musste ich Vorsorge treffen. Gesundheitlich ging es mir entsprechend schlecht. Erst nach einer Therapie, in die auch mein Mann eingebunden wurde, ging es aufwärts. Bis eben Corona dazu kam.
Nun aber hat sich die Situation nach dem Auszug der Kinder, das letzte im letzten Jahr, wieder eklatant verschlechtert. Tatsächlich scheint mein Mann sich wieder von mir zu entfernen. Wir hatten eine kurze Zeit lang wieder einen Draht zueinander gefunde. Ich bin ihm dankbar, für alles was er für mich getan hat. Es scheint aber so zu sein, dass die Motive meines Mannes, mich zurück zu holen nicht bedeuten, dass er mich wieder als seine Frau sehen wollte. Vielmehr ging es da wohl um Gewohnheit, Bequemlichkeit und Verlustängste. Diese Erkenntnisse sind bitter für mich, auch wenn ich die Situation selbst verschuldet habe.
Mein Umfeld hat sich inzwischen beruhigt und auch die Kinder stehen wieder hinter mir. Diese Ehe noch einmal zu verlassen ist keine Option mehr für mich auch wenn ich beruflich inzwischen wieder fest im Sattel sitze. Sollte mein Mann mich nur als Gesellschafterin in seinem Leben haben wollen, werde ich mich auch damit arrangieren. Einen weiteren Ausbruchsversuch von meiner Seite wird es nicht geben. Ich weiß, es wird in meinem Leben keinen Mann mehr geben, der mich als Frau begehren kann. Auch daran bin ich zu großen Teilen selbst Schuld. Immerhin scheint es mir jetzt mit ärztlicher Hilfe zu gelingen, mein Gewicht soweit zu regulieren, dass meine Gesundheit nicht mehr weiter darunter leiden muss.
Es tut mir leid, wenn sich hier jemand von mir hintergangen und missbraucht fühlt. Das war nie meine Absicht. Aufgrund meiner schwierigen Lage habe ich hier im Forum Fehler gemacht und Menschen beschimpft, die mir helfen wollten. Ich war einfach zu sehr verletzt, und bin durchgedreht. Als ich dann gesperrt wurde, bin ich unter anderem Namen zurück gekehrt, wurde erkannt und wieder gesperrt. So entstand eine Spirale, die ich nicht mehr im Griff hatte. Die FL wollte mich nur dann wieder zulassen, wenn ich alle meine Nicknamen offenlege. Das konnte ich aber nicht, weil ich mich selbst nicht mehr an alle Namen erinnerte und weil eine Zusammenführung aller Threads zuviele Details über mich verraten hätte. Ich bin hier im Ort wie gesagt sehr bekannt und hätte man meine Geschichte und meine Identität hier entdeckt, wäre der Spießrutenlauf mit unverminderter Härte weiter gegangen bzw. neu belebt worden. Davor musste ich mich und meine Familie schützen.
Ich weiß, dass ich kein Recht habe, dafür erneut um Verständnis zu bitten. Daher verlasse ich dieses Forum jetzt freiwillig und gelobe, nie wieder hier zu schreiben. Ich wünsche allen Mitgliedern und Moderatoren alles Gute und bedanke mich für die Hilfe, die ich hier trotz allem gefunden habe.
Liebe Grüße
Shedia
10.02.2022 13:58 •
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