Der Monat neigt sich dem Ende.....wieder ein Kleiner Bericht zur Lage der Nation.
Die letzten Wochen waren sehr sehr nervenaufreibend, es gab mehrere Dispute mit meiner NF bezüglich unserer Tochter.
Mehrmals wurde gefordert etwas am Betreuungsplan zu ändern, immer wieder wurde unsere Tochter dazu befragt.
Ich vertrete eigentlich den Standpunkt das sie mit ihren noch nichtmal 5 Jahren zu jung ist um zu entscheiden ob sie nur bis morgen oder bis zum nächsten Wochenende bei mir sein will, oder doch lieber zur Mama. Sondern das wir uns einen Betreuungsplan ausmachen und das sich dann an diesen auch gehalten wird. Wenn was wichtiges dazwischenkommt (Krankheit, wichtige Termine, Katastrophen auf Arbeit usw.) kann man über alles reden.
Mein Bauchgefühl und was ich so mitbekomme will sie meist zu mir. Ihr fehlt dann ihre Mama aber sie ist scheinbar lieber bei mir. Warum, wieso...da habe ich einige Vermutungen aber mehr halt auch nicht. Ich möchte da nicht wirklich meine Tochter zu befragen...ich möchte nicht das sie das Gefühl bekommt sich irgendwie entscheiden zu müssen.
Im Gegensatz dazu scheint meine NF immer die Entscheidung auf unsere Tochter abwälzen zu wollen...da hab ich dann 3 mal auf Stur geschalten und mich einfach auf den Betreuungsplan berufen und sagte Nein, es wurde so ausgemacht, unsere Tochter will es auch so und dabei bleibt es jetzt.
Kam natürlich nicht so gut an. War mir dann aber auch egal, ich wollte die Kleine aus der Schussbahn und dem Entscheidungsprozess nehmen. Ich hab da schon zu viel mitgemacht, des Friedens willen.
Ansonsten hatte ich wegen Urlaub und Krankheit (Igge und die Kleine) die Gurke doch sehr oft bei mir. Und es war teils anstrengend aber auch sehr schön. Haben unter anderem Das Dschungelbuch geschaut, den alten Disneyfilm...und manchmal brummen wir probier's mal, mit Gemütlichkeit... .
Ansonsten geht es mir irgendwie komisch....durch die letzten Monate und gerade Wochen bin ich irgendwie bezüglich meinen Gefühlen zu NF in einem Zwiespalt. Einerseits hat sie geschafft was ich lange nicht für möglich gehalten habe....sie ist mir egal. So schön die Wunschvorstellung auch war das man sowas wie befreundet ist, die Elterneben super meistert und irgendwann mal mit einem Bierchen am Feuer sitzt und sagt alles richtig gemacht, ist gut so....so unrealistisch ist es inzwischen. Und natürlich bin ich daran schuld, weil ich nicht das mache was sie sich vorstellt. (um es mal etwas überspitzt auszudrücken)
Anfangs dachte ich ja, das ich sie gar nicht wiedererkenne....aber eigentlich war sie immer bzw. schon sehr lange so. Nur nicht in dem Ausmaß und ich wollte oder konnte es nicht sehen. Da ist er, dieser Zwiespalt....einerseits würde ich sie am liebsten aus meinem Leben streichen und löschen, nie wieder sehen. Wie viele Jahre die schönen Erinnerungen schon nicht mehr viel wert waren weiß ich nicht. Daher bedeuten sie mir auch kaum noch etwas. Andererseits ist sie die Mutter unserer Tochter und DIESE kleine Gurke war eben NUR mit ihr möglich und irgendwie hat die Maus es verdient das es eine funktionierende Elternebene gibt.
Die offenen Streitpunkte wie Betreuungsplan, Lebensmittelpunkt wollen wir über eine Erziehungsberatung versuchen zu klären. Was passiert wenn sie dort nicht das hört was sie sich vorstellt weiß ich nicht. Wahrscheinlich bin dann auch wieder ich daran schuld. Aber damit kann ich inzwischen Leben.
Heute hatte ich auch eine telefonische Rechtsberatung. Ich wollte einfach wissen wie der Stand der Dinge ist, was ich mitmachen muss, was nicht und wie im schlimmsten Fall (Familiengericht) meine Chancen stehen.
Und ich muss ehrlich sagen, ich bin überrascht wie wenig die Interessen des Kindes (in diesem Alter) eine Rolle spielen.
Dabei war auch bezüglich Betreuung, eine neue Partnerschaft Thema. Weil ja eine neue Partnerin in meinem Leben auch ein Teil der Betreuung übernehmen kann. Das fand ich irgendwie krass.
Ich meine das nach einer gewissen Zeit ein neuer Partner im Allgemeinen auch die ein oder andere Aufgabe mit übernimmt macht natürlich Sinn. Aber ich käme gar nicht so wirklich auf den Gedanken eine Betreuungsaufgabe an eine vermeintliche neue Frau zu übergeben. Also grundlegend schonmal vorauszusetzen das sie das tut und darauf auch noch aufzubauen. Das fände ich ihr und meiner Tochter gegenüber nicht fair. Nach ein paar Jahren Beziehung wäre das evtl. wieder was anderes, aber scheinbar scheint es keine Rolle zu spielen wie lange so eine Beziehung bereits besteht und wie stabil das ganze ist.
Erschwerend kommt hinzu das ich dieses Thema für mich abgehakt habe. Ich will schlicht und ergreifend nicht mehr. Ich kann es nicht mehr. Es gab zu viele Messer im Rücken, die Klingen waren zu lang, reichten zu tief und es wurde zu oft daran gedreht.
Ich würde immer zweifeln, ob ich wieder nur nützlich bin, wieder nur der sichere Hafen und die bessere Alternative zum Alleinsein. Ich würde wohl permanent die Motivation, mit mir zusammen zu sein, in Frage stellen. Und das wäre auch der imaginären neuen Partnerin gegenüber nicht fair. Es würde für sie eine lange Zeit wohl ein gewisser Druck bestehen, etwas beweisen zu müssen nur weil ich gelernt habe das alle Zweifel berechtigt waren, immer wieder. Ich denke das ich allein besser dran bin. Und meine Energie lieber für meine Tochter aufspare um ihr die Sicherheit und den Halt zu geben den sie braucht. Am Ende ist auch nur eine Frage der Gewohnheit.
Die Freizeit habe ich auch ein Stück weit zu nutzen gelernt. Jetzt kann ich (wenn die Gurke nicht da ist) so laut Gitarre spielen wie ich will, bis die Ohren bluten oder wieder ne Saite reißt. Ich kann alles so gestalten wie ich möchte, ich muss niemanden mehr um seine Meinung fragen. Und zu tun gibt es mehr als genug....auch da kann ich solange wurschteln wie ich möchte und wenn es eben erst 22 Uhr Abendessen gibt...dann spielt das auch keine Rolle.
Aktuell laufen gerade die Vorbereitungen für ein neues Möbelstück....eeeeeendlich mal eine TV-Bank die mir gefällt und auch noch praktisch ist. Ein Nachbar ist Schreiner und wir haben am Samstag und heute zwei große Buchenbohlen abgerichtet. Sind jetzt zwei sehr schöne dicke Massivholzbretter draus geworden. Freu mich schon drauf wenn sich dann alles so langsam zusammenfügt. Evtl. streiche ich im Wohnzimmer die Wand nochmal in einer anderen Farbe, so als Kontrast...das ist aber noch nicht final beschlossen.
Tja...öhm....für meine Verhältnisse hab ich mich ja recht kurz gefasst
Gruß Balu
Vor 11 Minuten •
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