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Um Zweitbeziehung kämpfen egoistisch?

Lena11
@PurpurMond wenn du es so siehst, dass du Entscheidungen mit-treffen musst.
Was glaubst du würde dann deine zweit Frau glücklich machen und erfüllen?

29.09.2025 09:57 • #46


C
Zitat von PurpurMond:
Ich habe ein Problem damit gehabt, dass dieser Mann von der Seite hineingegrätscht kommt und kann ihr den Umfang, den er bieten könnte, meiner Umstände halber einfach nicht geben.

Du hast aus meiner Sicht, das Kernproblem in einem Satz zusammengefasst:
Du kannst ihr in eurem polyamoren Set-Up nicht da bieten, was sie braucht. Vielleicht weiß sie selbst nicht, was sie braucht, außer Mehr vom Partner.

Ich verstehe, dass du emotional getroffen bist und dir die mögliche Trennung auf der Seele liegt. Liebeskummer ist sch... und der schlägt bei dir zu. Aber ich finde es in einer polyamoren Beziehung nicht richtig, den Zweitpartner diesen Liebeskummer mit aller Macht spüren zu lassen. Denn in eurem hierarchischen Set-Up sind die Rollen nun einmal klar verteilt: Du gibst ihr nur ein Fragment deiner zeitlichen und emotionalen Zuwendung, erwartest aber, dass sie dir das komplette Paket bietet. Was völlig ok ist, wenn sie das freiwillig tut. Wenn sie das aber tut, weil du Liebeskummer hat und sie dich nicht leiden sehen will, dann hat euer Set-Up sehr gefährliche Schieflage und du wirst zum Netto-Nehmen.

Mein zwei Ratschläge in dieser Situation wären:
1. Verhalte dich ihr gegenüber rollen-gerecht: Du bist als Mittelpunkt des Drei-Ecks in der zentralen Position. Willst du die Zweitbeziehung weiterführen, muss ein faires Angebot auf den Tisch, das ihre Bedürfnisse respektiert. Und die gehen deutlich darüber hinaus, als nur mal in die Oper zu gehen. Was ist das maximale, das deine Frau bereit ist, zu geben? Und wäre das maximale befriedigend für deine Nebenpartnerin? Und ganz wichtig: Willst du das denn überhaupt wirklich oder wäre es nur ein Pflaster, damit sie jetzt nicht davonläuft, was höchst unehrlich von dir wäre.

2. Verhalte dich ihr gegenüber fair: Sie emotional unter Druck zu setzen ist aus der zentralen Position unfair. Für den Liebeskummer ist deine Frau da. Bei ihr kannst du dich ausheulen. Deine Zweitpartnerin sollte dadurch nicht zu einer Entscheidung gedrängt werden, die sie übervorteilt.

Viel Glück!

29.09.2025 10:01 • x 15 #47


A


Um Zweitbeziehung kämpfen egoistisch?

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C
Zitat von Worrior:
Ist dieses Beziehungskobstrukt nicht total stressig?

Nur wenn man Beziehungsarbeit als stressig empfindet.

29.09.2025 10:02 • #48


Waris07
Zitat von PurpurMond:
Ich bin ganz klar eifersüchtig auf den Mann. Ich kann nicht gegen jemanden antreten, der single ist und ihr seine Zeit widmet. Ich will und möchte mich auch nicht in so einen Kampf begeben müssen. Und deshalb habe ich das Gespräch gesucht und ausgesprochen, was sie selbst nicht sagen wollte. Nämlich, dass es ihr unterm Strich nicht genügt.

Zitat von PurpurMond:
Offensichtlich funktioniert das ja nicht immer so gut, wenn man jemanden in einer ad-hoc Lebenssituation aufgabelt, der sich noch nie damit beschäftigt hat. Ich habe diese Unheil nun gewissermaßen über meine Frau, besagte Zweitpartnerin gebracht vielleicht haben es alle beteiligten einfach nur zu 90% akzeptiert.

Das alles zeigt mir, dass man damit noch viel offener umgehen muss als ich es getan habe. Und ich war schon so transparent wie es nur geht. Es läuft darauf hinaus, dass man auch für sein unerfahrenes Gegenüber Entscheidungen mit-treffen muss.

Bitte sei mir nicht böse, aber ich werde jetzt sehr direkt ... Puh, mir platzt da gerade - als gestandene Frau - echt der Kragen:

Auf mich wirkt deine Antwort so, als würdest du deine Nebenpartnerin wie ein hilfloses Wesen darstellen, das ohne dich angeblich nicht für sich selbst sorgen oder Entscheidungen treffen könnte – obwohl sie mit 55 (!?) Jahren längst dazu fähig ist. Du nimmst ihr damit ihre Selbstbestimmung, während du gleichzeitig deine Eifersucht und Kontrolle rechtfertigst. Mir stößt das richtig übel auf: Wo bleibt hier die Augenhöhe in eurer Beziehung?

Ich verstehe, dass deine Eifersucht stark ist und du dich schützen willst. Gleichzeitig verschiebt das die Dynamik massiv zu deinen Gunsten und untergräbt die Gleichwertigkeit, die gerade in offenen Beziehungskonstrukten zentral ist.

Meine Frage an dich: Könnte es nicht ein Ausdruck von Respekt und Liebe sein, sie wirklich ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen, auch wenn das bedeutet, dass du deine Kontrolle abgeben musst? Gleichwertigkeit entsteht nur, wenn jede Person für sich selbst einstehen darf.

29.09.2025 10:18 • x 6 #49


C
Zitat von PurpurMond:
Ich bin ganz klar eifersüchtig auf den Mann. Ich kann nicht gegen jemanden antreten, der single ist und ihr seine Zeit widmet.

Hmmm... finde ich sehr schwierig. Solltest du tatsächlich Eifersucht empfinden, wäre deine Aufgabe an dir zu arbeiten. Eifersucht hat in so einem Konstrukt nichts zu suchen, auch wenn sie durchaus verständlich ist. Meine Frau ist auch eifersüchtig bzw verlustängstlich, wenn ihr Zweitpartner eine Nebengespielin hat. Dennoch... es ist DEINE Baustelle, die Eifersucht zu überwinden. Sie hat in einem polyamoren Konzept keine Daseinsverechtigung. .

Zitat von PurpurMond:
Das alles zeigt mir, dass man damit noch viel offener umgehen muss als ich es getan habe. Und ich war schon so transparent wie es nur geht. Es läuft darauf hinaus, dass man auch für sein unerfahrenes Gegenüber Entscheidungen mit-treffen muss.

Das sehe ich anders. Man muss die/den unerfahrenen mitnehmen und die Entscheidungen besprechen und erklären. Aber für den Partner zu entscheiden, ist übergriffig.

Zitat von PurpurMond:
Offensichtlich funktioniert das ja nicht immer so gut, wenn man jemanden in einer ad-hoc Lebenssituation aufgabelt, der sich noch nie damit beschäftigt hat. Ich habe diese Unheil nun gewissermaßen über meine Frau, besagte Zweitpartnerin gebracht vielleicht haben es alle beteiligten einfach nur zu 90% akzeptiert.

100% ist ein utopisches Ziel. Es wird immer Aspekte geben, mit dem eine deiner Partnerinnen unzufrieden ist. Deine Nebenbeziehung hat 2 Jahre gehalten, das ist schon eher ungewöhnlich lange für eine Nebenbeziehung in einem hierarchischen Konzept.

Auch wenn ich es hasse zu hypothetisieren, hier tu ich es mal: Für mich schwingt ein wenig die Frage mit, ob für deine Frauen ein gleichberechtigtes Modell denkbar wäre... mit dem mittelfristigen Ziel eines gemeinsamen Lebens zu dritt.

29.09.2025 10:18 • x 1 #50


R
Zitat von PurpurMond:
Ich bin ganz klar eifersüchtig auf den Mann. Ich kann nicht gegen jemanden antreten,


Das Machtgefälle ist viel zu unausgewogen.

Du willst sowohl bei Deiner Frau als auch bei Deiner Zweitfrau die Nr. 1 sein.

Was mich in dem Falle interessieren würde, hat Deine Erstfrau auch einen Zweitmann oder ab und an wechselnde S..partner?

29.09.2025 10:26 • x 3 #51


C
Zitat von rudi333:
Das Machtgefälle ist viel zu unausgewogen.
Du willst sowohl bei Deiner Frau als auch bei Deiner Zweitfrau die Nr. 1 sein.

Das ist ein völlig legitimes Ansinnen. Nicht jede Partnerschaft muss in diesem Sinne ausgewogen sein. Nur passend für alle sollte sie sein.

29.09.2025 10:31 • x 2 #52


Catalina
Zitat von PurpurMond:
Meine Frau und ich führen seit drei Jahren eine offene Ehe.

Mich würde interessieren, von wem die offene Ehe ausging. War das dein Wunsch, den sie dir erfüllt hat oder wollte sie das selber auch? Hat deine Frau auch eine Nebenbeziehung oder nur du?
Zitat von PurpurMond:
Trotzdem denke ich, dass unsere Situation irgendwie speziell sein könnte, dass unsere Umstände einmalig sind.

Jeder empfindet seine eigene Situation als etwas Spezielles und Besonderes, aber im Endeffekt ist es das nicht.
Zitat von PurpurMond:
Ich liebe diese Frau sehr und fühle mich ihr unglaublich verbunden. Meine Frau ist sogar bereit, mir mehr Freiheiten zu geben, damit ich meiner Zweitpartnerin mehr Zeit und Nähe schenken kann. Aber ich weiß auch, dass ich ihr nie eine „volle“ Partnerschaft bieten kann, weil meine Ehe Vorrang hat.

Und genau deshalb wäre es egoistisch von dir, an ihr festzuhalten. Sie möchte vermutlich eine monogame Beziehung, in der sie die Nummer eins ist und nicht nur Nebenfrau sein. Das kannst oder willst du ihr eben nicht geben.
Zitat von PurpurMond:
Ich habe ein Problem damit gehabt, dass dieser Mann von der Seite hineingegrätscht kommt

Aus dem Mund eines verheirateten Mannes klingt das ziemlich bigott. Du darfst also zwei Frauen haben, aber sie keinen anderen Mann nebenher?
Zitat von carlos7:
Für den Liebeskummer ist deine Frau da. Bei ihr kannst du dich ausheulen.

Also das wäre wirklich der Gipfel des Egoismus, der Ehefrau jetzt die Ohren vollzuheulen, weil er Liebeskummer wegen seiner Zweitfrau hat. Er wollte das so und dass dabei das Risiko besteht, sich zu verlieben, hätte ihm klar sein müssen.

@PurpurMond Mich würde interessieren, ob du deine Frau auch noch liebst.

29.09.2025 10:34 • x 7 #53


P
Zitat von Catalina:
Aus dem Mund eines verheirateten Mannes klingt das ziemlich bigott. Du darfst also zwei Frauen haben, aber sie keinen anderen Mann nebenher?

Doch, das würde schon irgendwie gehen. Aber bei ihrem Zeitplan wüsste ich ehrlich gesagt nicht so genau wo ich da unterkommen soll. Und wenn sie jemand neuen kennenlernt, muss sie sich ja auch erstmal emotional auf diesen einschießen. Und dann muss auch noch der andere mitmachen wollen bei dem Dreieck. So wie ich sie einschätze ist das überhaupt keine Option.

29.09.2025 10:39 • #54


C
Zitat von Catalina:
Also das wäre wirklich der Gipfel des Egoismus, der Ehefrau jetzt die Ohren vollzuheulen, weil er Liebeskummer wegen seiner Zweitfrau hat. Er wollte das so und dass dabei das Risiko besteht, sich zu verlieben, hätte ihm klar sein müssen.

Einspruch, das ist in einer polyamoren Beziehung völlig normal und erwünscht. Warum sollte man seinen Kummer dem Dritten im Bunde vorenthalten? Das würde in einem Pol-Konzept keinerlei Sinn machen. Das hat überhaupt nix mit Egoismus zu tun.

29.09.2025 10:40 • x 2 #55


P
Zitat von carlos7:
Hmmm... finde ich sehr schwierig. Solltest du tatsächlich Eifersucht empfinden, wäre deine Aufgabe an dir zu arbeiten. Eifersucht hat in so einem Konstrukt nichts zu suchen, auch wenn sie durchaus verständlich ist. Meine Frau ist auch eifersüchtig bzw verlustängstlich, wenn ihr Zweitpartner eine Nebengespielin ...

Ok. Ich bin da eben auf dem Holzweg gewesen. Sehe ich ein.

29.09.2025 10:40 • #56


C
Zitat von PurpurMond:
So wie ich sie einschätze ist das überhaupt keine Option.

Einschätzen ist nicht wissen. Habt ihr noch nicht über diese Option gesprochen?

29.09.2025 10:42 • #57


P

P
@carlos7 und alleine die Erwägung dieser Option bringt mich in große emotionale Schwierigkeiten, weil ich mich nach den vielen Ratschlägen hier es sein zu lassen und ihr nicht mehr zu schreiben, geschweige denn den Brief zu schreiben, insgeheim auch davon verabschiedet habe.

Nun kann es ja sein, dass sie sich tatsächlich bei mir meldet und zwar dann, wenn sie sich für den anderen Mann - oder gegen mich entschieden hat. Dann mit diesem Vorschlag zu kommen wäre wohl also etwas spät.

Das wirft mich wider zurück an den Anfang und ich frage mich: Was kann und darf ich noch an sie herantragen, das sie nicht unter Druck setzt? Ich verteidige meine Bedürfnis mit ihr zusammen sein zu wollen. Aber ich respektiere ihre Entscheidung zu 100%. Was aber, wenn ihre Entscheidung hätte anders ausfallen können, hätte man diese Alternativen klar und deutlich angesprochen?

Hätte ich sie damals nicht angesprochen, wäre das hier nie entstanden und es war eine von diesen Situationen wo man überhaupt nicht damit rechnet jemanden anzusprechen oder angesprochen zu werden.

29.09.2025 10:50 • #59


Sonnenschein85
Zitat von PurpurMond:
@carlos7 nein

Aus dem Dreieck ein Viereck machen also quasi. Also ich glaube das wird noch mehr Durcheinander bringen. Ist aber natürlich die Frage was sie möchte.

Im Moment scheint sie sich ja lösen zu wollen aus dem Konstrukt.

Hattest du nicht erwähnt sie ist nicht verliebt in ihn. Worum geht es ihr dann? Dass er ihr mehr Zeit schenken kann?

29.09.2025 10:52 • #60


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