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Um Zweitbeziehung kämpfen egoistisch?

FrauDrachin
Zitat von PurpurMond:
Ich habe ein Problem damit gehabt, dass dieser Mann von der Seite hineingegrätscht kommt und kann ihr den Umfang, den er bieten könnte, meiner Umstände halber einfach nicht geben.

Versteh ich total.
Da ist halt einfach der Punkt, dass sie nicht zu 100% hinter der offenen Beziehungssache zu stehen scheint. Jedenfalls schade, dass sie es nicht von vornherein so formuliert hat.
Und für exklusive Menschen, ist die Exklusivität halt das aller, aller wichtigste, offenbar teilweise sogar vor der Liebe.

Versuche, es nicht als Konkurrenzkampf zu sehen, und es nicht persönlich zu nehmen.
Natürlich hat auch der andere Mann das Recht, seine Gefühle zu gestehen, und sein Angebot zu machen. Hat dieser Mann von sich aus eine offene Beziehung ausgeschlossen?

Ich würde sowas in Zukunft wirklich ansprechen, bevor es ernst wird, bzw. bevor ich es ernst werden lasse: Stehen die potentiellen Partner wirklich hinter dem offenen Beziehungsmodell, oder sehen sie mich nur als Übergangsbeziehung, bevor was echtes um die Ecke kommt?

Diesen Schritt, sich wirklich für eine offene Beziehung zu entscheiden, weil sie sieht, dass das eine gute Art zu leben und zu lieben ist, oder sich eben für eine exklusive Beziehung zu entscheiden, weil die gefühlte Sicherheit größer ist, diesen Schritt kannst du ihr halt nicht abnehmen.
Wenn du eine Chance haben solltest, dann weil sie dich und eure Beziehung vermisst, und ins Denken kommt, ob die versprochene Sicherheit wirklich so groß ist und den Verlust von einer Liebe aufwiegt.
Deshalb würde ich mich erst mal nicht mehr melden, mir selber einen Zeithorizont machen, wann ich die Hoffnung aufgebe und die Gelegenheit nutzen, mich bei meiner Frau zu bedanken. Ich denke, bei deiner Zweitbeziehung liegen alle Karten auf dem Tisch und ist alles relevante gesagt.

29.09.2025 09:05 • x 4 #31


tesa
Zitat von PurpurMond:
Am Anfang war das schon noch auch der Hauptpunkt, Körperlichkeiten.

Das ist offensichtlich der eigentliche Grund für offene Beziehungen, oder?

Zitat von PurpurMond:
Es kam so schnell zur Trennung, weil ich es dazu gebracht habe.


Zitat von PurpurMond:
Ich habe unwillkürlich kein gutes Gefühl dabei gehabt und sie bereits vor eine


Zitat von PurpurMond:
da habe ich halt das Thema abermals in aller Deutlichkeit angesprochen.


Zitat von PurpurMond:
mit tränenverschleiertem Blick und zugeschnürter Kehle auf den Punkt gebracht


Für mich ist in deinen Texten ganz viel Egoismus zu spüren. Du möchtest - und alle anderen sollen sich nach dir richten. So kommt es bei mir an.

Sogar die EF „gewährt“ mehr Zeit.
Wie ein Vorredner schon sagte, du bist derjenige, der in Eurem Dreieck die Fäden zieht. Und Dir wird diese Rolle grade aus der Hand genommen. Deshalb tuts weh.

Du bist 35 - sie ist 50.
Die Welt sieht für 50 jährige schon ein bisschen anders aus, als für jene, die das halbe Leben noch vor sich haben.

Lass sie ziehen. Es wird voraussichtlich sowieso nicht lange dauern, bis sie wiederkommt, wenn sie den neuen nicht liebt. Da wird auch das körperliche nicht passen.

29.09.2025 09:06 • x 4 #32


A


Um Zweitbeziehung kämpfen egoistisch?

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Worrior
@PurpurMond
Ist dieses Beziehungskobstrukt nicht total stressig?
Irgendwie nichts Ganzes und nichts Halbes, egal auf welcher Seite.
Dann doch lieber nur Bunga-Kontakte.
Klar auch da kommt man sich näher als gewünscht aber die Regeln sind klar.
Oder eben den Sack zumachen und sich für etwas Festes und verbindliches voll konzentrieren.
So zwischen den Welten ist das schwer.

29.09.2025 09:08 • x 4 #33


tesa
Zitat von FrauDrachin:
Natürlich ist es nicht egoistisch, wenn du dir wünscht, dass deine Zweitbeziehung weitergeht.


Zitat von FrauDrachin:
Und natürlch ist es auch nicht egoistisch, wenn du nach Wegen suchst, um ihr ihre Bedürfnisse besser zu erfüllen.

Deine Ansichten finde ich besonders spannend!

Wie nennst Du das, wenn der Drahtzieher eines Beziehungsdreiecks möchte, dass alle auf ihren Positionen bleiben? Altruismus?

29.09.2025 09:08 • x 1 #34


tesa
Zitat von PurpurMond:
Trotzdem denke ich, dass unsere Situation irgendwie speziell sein könnte, dass unsere Umstände einmalig sind.

Warum glaubst Du das?

29.09.2025 09:09 • #35


M
@PurpurMond
Zitat von PurpurMond:
Die beiden kennen sich schon seit 30 Jahren. Ich habe unwillkürlich kein gutes Gefühl dabei gehabt und sie bereits vor einem Jahr gefragt, ob er zwischen uns steht.

Das verstehe ich nicht. Geht es dir darum, dass sie keine romantischen Gefühle für den anderen Mann haben soll? Wie erklärst du ihr das dann, wenn du neben ihr noch eine Ehefrau hast? Steht die Ehe nicht zwischen euch? Denn ansonsten wäre es doch gleichgültig, wenn auch sie neben dir eine Zweitbeziehung führt. Ich verstehe deine Anspruchshaltung an sie nicht ganz. Du bist in sie verliebt, willst ihr mehr Zeit widmen, aber dich nie ganz geben. Sie soll sich dir aber ganz geben?

Um deine Ausgangsfrage zu beantworten: Ja, das ist egoistisch. Selbst wenn sie für ihren Freund noch nicht mehr empfindet, aus Freundschaft kann auch mal Liebe werden. Vielleicht tut er ihr auch einfach gut und deshalb verbringt sie gerne Zeit mit ihm.

29.09.2025 09:13 • x 8 #36


P
Zitat von Worrior:
@PurpurMond Ist dieses Beziehungskobstrukt nicht total stressig? Irgendwie nichts Ganzes und nichts Halbes, egal auf welcher Seite. Dann doch lieber nur Bunga-Kontakte. Klar auch da kommt man sich näher als gewünscht aber die Regeln sind klar. Oder eben den Sack zumachen und sich für etwas Festes und verbindliches ...

Ich glaube die Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten. Natürlich gibt es auch stressige Aspekte. Ich würde aber gerne ein Grundsatzdiskussion über das Für und Wider nichtmonogame Beziehungsmodelle vermeiden

29.09.2025 09:15 • x 4 #37


FrauDrachin
Zitat von tesa:
Du möchtest - und alle anderen sollen sich nach dir richten.

Naja, hier möchte ich ein wenig einhaken.

Wenn ich jemanden kennenlerne, dann erläutere ich mein Konstrukt, und erkläre, dass ich eben nicht mit jemandem eine Beziehung eingehen möchte, in der ich Bindung und Liebe aufbaue, damit mir derjenige dann mit dem nächstbesten exklusiven Angebot durchbrennt, weil er es ja schon immer als endlich angesehen hatte, und nie hinter offen stand. Damit kommuniziere ich einfach ganz klar mein Angebot und meine Grenzen. Wenn jemand mich dann als Übergangslösung sieht, gerne meine Liebe und Fürsorge mitnimmt, und mir dann eine lange Nase zeigt, dann ist eben für mich großer Kummer vorprogrammiert. Und ja, das nimmt die andere Person dann in Kauf.

Sich dagegen zu wehren, und zu sagen: Das finde ich blöd, das hatte ich mir ganz anders vorgestellt, anders kommuniziert und anders gelebt! hat nix mit Egoismus zu tun.

29.09.2025 09:16 • x 1 #38


Sonnenschein85
Zitat von PurpurMond:
Danke, dass du mir eine Chance gibst. Es kam so schnell zur Trennung, weil ich es dazu gebracht habe. Sie war die letzten zwei Wochen auf einem ...

Das klingt tragisch. Aber ich denke auch auf Dauer wird das schwer sich mit einer nur halben Beziehung zufrieden zu geben. Vielleicht sucht sie auch Sicherheit. Und da geht es weniger um den anderen Mann.

Vielleicht ist er das Sprungbrett raus aus dem Dreieck.
Vielleicht schafft sie nur so loszukommen. Aber quäle sie nicht indem du sie nicht gehen lässt. Es ist ihre Entscheidung.

29.09.2025 09:17 • x 3 #39


FrauDrachin
Zitat von tesa:
Wie nennst Du das, wenn der Drahtzieher eines Beziehungsdreiecks möchte, dass alle auf ihren Positionen bleiben? Altruismus?

Gegenfrage: Wie nennst du es in einer exklusiven Beziehung, wenn einer möchte, dass sein Partner in der Beziehung bleibt?

29.09.2025 09:17 • #40


P
Zitat von Manchmal_Hexe:
Das verstehe ich nicht. Geht es dir darum, dass sie keine romantischen Gefühle für den anderen Mann haben soll?

Wir haben das nicht besprochen, also die Möglichkeit dass sie uns beide trifft - aber ich glaube nicht, dass sie mit ihm und mit mir gleichzeitig eine romantische Beziehung haben kann. Und dann ist da ja auch noch Er. Ich bin hier derjenige, der das alternative Beziehungsmodel mitgebracht hat und, da hat @tesa auch schon irgendwo recht, der Verursacher bin.


Zitat von Manchmal_Hexe:
Vielleicht tut er ihr auch einfach gut und deshalb verbringt sie gerne Zeit mit ihm.

Das ist definitiv so.

29.09.2025 09:19 • x 1 #41


Laetitia2024
@PurpurMond Wenn sie gehen will, lass sie gehen. Ich kann ihre Beweggründe zwar nur teilweise nachvollziehen, aber du gibst ihr gegenüber ja auch deiner Frau den Vorrang. Wenn deine Freundin sich Sorgen darüber macht, wer sie pflegt, wenn sie alt und krank wird, dann ist der andere Mann, der sie liebt, wahrscheinlich eine sicherere Bank für sie als du es bist.

29.09.2025 09:26 • x 2 #42


tesa
Zitat von FrauDrachin:
Wenn ich jemanden kennenlerne, dann erläutere ich mein Konstrukt, und erkläre, dass ich eben nicht mit jemandem eine Beziehung eingehen möchte, in der ich Bindung und Liebe aufbaue, damit mir derjenige dann mit dem nächstbesten exklusiven Angebot durchbrennt, weil er es ja schon immer als endlich angesehen hatte, und nie hinter offen stand.

Du schließt mal von Dir auf andere.
Das ist insoferne nicht zulässig als Du nicht weißt, wie @PurpurMond in die Zweitbeziehung gestartet ist.
Nach seiner Aussage war am Anfang das se xuelle Motiv der Motor.

Der zweite Aspekt in Deiner Überlegung ist, dass Du klarstellst, dass Du mit der Zweitperson keine Beziehung eingehen möchtest. Das impliziert, dass Du auch keine Ansprüche wie in einer Beziehung geltend machen kannst. Du hast schlicht und ergreifend kein Recht darauf.

Und beim 3. Aspekt steige ich gedanklich aus. Denn anfänglich stellst Du klar, keine Beziehung im engeren - und damit exklusiven Sinn - haben zu wollen, dann aber möchtest Du Anspruch darauf haben, den Partner/die Partnerin halten zu wollen.

Ich glaube - belegen kann ich es nicht - dass das Konstrukt „offene Beziehung“ häufiger von Männern ausgeht. Frauen spielen da (in meinen Augen) häufiger mit, weil sie den Partner nicht verlieren wollen.

Und Frauen steigen häufig in eine Affäre ein, weil sich nichts besseres anbietet. Aber die wenigsten finden das so prickelnd, Nummer 2 zu sein.

Zitat von FrauDrachin:
Damit kommuniziere ich einfach ganz klar mein Angebot und meine Grenzen.

Genau - Deine Grenzen. Du musst aber damit leben, dass der andere aussteigt, wenn sich für ihn (in diesem Fall „sie“) was besseres anbietet.

Zitat von FrauDrachin:
Gegenfrage: Wie nennst du es in einer exklusiven Beziehung, wenn einer möchte, dass sein Partner in der Beziehung bleibt?

Egoistisch - und das ist genau das, was der TE von seiner Zweitfrau möchte.

Und: eine exklusive Beziehung besteht auf Augenhöhe. Das tut es nicht, wenn man im Dreieck an dritter Position steht.

29.09.2025 09:36 • x 2 #43


Waris07
Zitat von PurpurMond:
Danke, dass du mir eine Chance gibst. Es kam so schnell zur Trennung, weil ich es dazu gebracht habe. Sie war die letzten zwei Wochen auf einem Wanderurlaub - mit besagtem Mann. Sie hat schon öfter Kleinigkeiten mit Ihm unternommen, das fing ca vor einem Jahr an. Die beiden kennen sich schon seit 30 Jahren. Ich habe ...

Auf mich wirkt dein letzter Beitrag stark nach einem klassischen Eifersuchtsdrama – etwas, das in offenen Beziehungskonstrukten gar nicht so selten vorkommt. Du hast das Gespräch initiiert, vermutlich getrieben von Angst und dem Bedürfnis, deine Position zu sichern. Blöderweise hat der Gesprächsverlauf dann eine unglückliche Richtung genommen und endete überraschenderweise in einer vorläufigen“ Trennung.

Mir stellt sich die Frage: Inwiefern gab es ursprünglich klare Absprachen oder Rahmenbedingungen für euer Beziehungskonstrukt? Welche Erwartungen hattest du selbst, und welche hat sie an Offenheit, Exklusivität oder emotionale Nähe?

Es könnte hilfreich sein, das eigene Verhalten und die eigenen Gefühle ehrlich zu reflektieren: War der Impuls, das Gespräch zu starten, wirklich der Versuch, Klarheit zu schaffen, oder eher eine Reaktion auf Besitz- und Kontrollgefühle? Offene Beziehungskonstrukte funktionieren nur, wenn alle Beteiligten die Regeln leben, akzeptieren und zu 100 % fein damit sind – und man muss sich bewusst sein, dass sich die Umstände jederzeit verändern können, von innen wie von außen, wodurch sich automatisch neue Dynamiken entwickeln.

Deshalb erfordert ein solches Beziehungsgeflecht Champions-League-Niveau in Sachen Empathie, Verständnis und Kommunikation – nur so können die Beteiligten die Dynamiken offen, respektvoll und ausgewogen gestalten.

29.09.2025 09:38 • x 6 #44


P
Zitat von Waris07:
Es könnte hilfreich sein, das eigene Verhalten und die eigenen Gefühle ehrlich zu reflektieren: War der Impuls, das Gespräch zu starten, wirklich der Versuch, Klarheit zu schaffen, oder eher eine Reaktion auf Besitz- und Kontrollgefühle?

Ich bin ganz klar eifersüchtig auf den Mann. Ich kann nicht gegen jemanden antreten, der single ist und ihr seine Zeit widmet. Ich will und möchte mich auch nicht in so einen Kampf begeben müssen. Und deshalb habe ich das Gespräch gesucht und ausgesprochen, was sie selbst nicht sagen wollte. Nämlich, dass es ihr unterm Strich nicht genügt.

Zitat von Waris07:
Offene Beziehungskonstrukte funktionieren nur, wenn alle Beteiligten die Regeln leben, akzeptieren und zu 100 % damit einverstanden sind

Offensichtlich funktioniert das ja nicht immer so gut, wenn man jemanden in einer ad-hoc Lebenssituation aufgabelt, der sich noch nie damit beschäftigt hat. Ich habe diese Unheil nun gewissermaßen über meine Frau, besagte Zweitpartnerin gebracht vielleicht haben es alle beteiligten einfach nur zu 90% akzeptiert.

Das alles zeigt mir, dass man damit noch viel offener umgehen muss als ich es getan habe. Und ich war schon so transparent wie es nur geht. Es läuft darauf hinaus, dass man auch für sein unerfahrenes Gegenüber Entscheidungen mit-treffen muss.

29.09.2025 09:55 • #45


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